Würden Sie einem Auslandschweizer-Kandidaten ihre Stimme geben?
Wussten Sie, dass erstmals 1995 drei Auslandschweizer für eine Mitgliedschaft im ParlamentDas Parlament ist in demokratischen Verfassungsstaaten die V... kandidierten?
2007 konnten sich bereits 41 Damen und Herren dazu entschliessen.
2011 kandidieren 81 Personen, vertreten in 7 Parteien!
Die wachsende Schweizer Diaspora (ca. 700.000, knapp 10% der Inlandsbevölkerung) ist im Stimmregister mit über 135.000 Stimmberechtigten offiziell gemeldet. Sie stimmen ab bei Referenden und z.T. bei Wahlen.
Die ‘fünfte’ Schweiz ist weltweit engagiert in über 750 Schweizer Vereinen und Wirtschaftsclubs. Zur Schweiz werden seit weit über 100 Jahren soziale, wirtschaftliche und kulturelle Netzwerke mit Hilfe der politischen Organe (EDA) und der Auslandschweizer-Organisation in Bern unterhalten und ständig ausgebaut (z.B.: Jugend- und Schüleraustausch, Studienplatzvermittlung in ch, 18 Schweizer Schulen weltweit u.a.).
Seit 1995 möchten nun die Auslandschweizer auch ein Mandat im Berner ParlamentDas Parlament ist in demokratischen Verfassungsstaaten die V... erringen, um ihre Belange zu wahren.
SwissInfo, eine Internetplattform in 9 Sprachen, die Schweizer Revue, die ‘offizielle’ Informationsschrift aller Auslandschweizer soll nach immer wiederkehrenden Sparüberlegungen des Parlamentes drastisch gekürzt oder gar gestrichen werden!
Damit würde eine ‘Hauptschlagader’ an wichtigen Informationen zur und über die Schweiz gekappt werden, die Rückkehrern in die Schweiz fehlen würden zu politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen, die Sie in ihrem Aufenthaltsland z.T. nicht oder nur unzureichend erhalten.
Die Zahl der nur temporär verweilenden Schweizer im Ausland nimmt stetig zu. Somit wäre der (volkswirtschaftliche) Schaden der ‘Schweizer Rückkehrer’ um vermutlich ein vielfaches höher als die simple Streichung von (gemessen am Gesamtbuget) marginalen 100.000 Franken-Beträgen.
Wären die Belange der Auslandschweizer in einem Resort gebündelt und nicht in den unterschiedlichsten Departments ungebracht, wäre das Unwissen der Parlamentarier über uns Auslandschweizer deutlich geringer.
Der Bericht des Bundesrates vom 18. Juni 2010 legt dies offen.
So bekräftigte die Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey eine kohärentere Politik in Sachen Fünfte Schweiz und ein mögliches Auslandschweizergesetz zu prüfen. Sie als Aussenministerin versprach ihren persönlichen Einsatz zu konkreten Massnahmen und auf vermehrte Kohärenz zu den Anliegen der Schweizer Diaspora.
Für die 5te Schweiz setzen sich auch etwa 100 Parlamentarier beider Kammern in der Parlamentarischen Gruppe ‘Auslandschweizer’ ein! Mit Beschluss des Auslandschweizerrates in 2004 wurde sie gegründet.
Wie würden Sie nun meine eingangs gestellte Frage beantworten?
Würden SIE Auslandschweizer-Kandidaten ihre Stimme geben?
Ihr Votum für mich als SP-Kandidaten und für “10% mehr Schweiz weltweit”
Mein Name ist: Reinhard Süess, 56 Jahre, Architekt, lebe in der 4. Generation in Deutschland; mein (ausgewanderter) Urgrossvater war Mitbegründer des Schweizer Club Kassel in 1917, den ich seit 1997 als Präsident leite; seit 2001 in verschiedenen Ehrenämtern, mit mehreren Sitzungen jährlich in der Schweiz.
Als Kandidaten finden Sie mich auf der SP-Unterliste in Zürich.
Schreiben Sie mir einige Anregungen, Wünsche oder auch kritische Anmerkungen. Gern antworte ich ihnen.
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Kommentare anzeigen Hide commentsSehr geehrter Herr Suess
obwohl wir politische “Kontrahenten” sind – ich bin Auslandschweizer seit 20 Jahren und habe in verschiedenen Laendern in Asien und Lateinamerika ( und dazwischen auch immer wieder fuer kuerzere Zeit in der Schweiz ..) gelebt- und habe nun die Ehre, fuer die SVP International Kanton Zuerich als Nationalratskandidat 2011 zu kandidieren – bin ich mit Ihnen in vielen Punkten Ihres Beitrages einverstanden. Ich bin absolut dafuer, dass wir “Auslandschweizer” – in welcher Generation auch immer- uns an der Politik in unserem Heimatland beteiligen !
Wir “Auslandschweizer” haben lernen und verstehen muessen (vielleicht ist das in Deutschland etwas anders…) uns an vollkommen andere Rechtssyeteme anzupassen und lokale Gesetzgebungen gegenueber Auslaendern zu akzeptieren..oder eben nicht (mit der Konsequenz, fralls ich damit nicht leben kann, muss ich gehen , und vielleicht besser freiwillig als nicht..). Aus meiner Sicht gibt es vor allem 3 Themenpunkte, welche mich und viele andere beschaeftigen;
1. Freiwillige AHV- ich sehe da dass die AHV immer mehrt versucht, die Auslandschweizer zu diskriminieren.
2. E Voting. IN Deutschland koennt Ihr sicherlich “real time” abstimmen und wahelen, aber in unseren Regionen funktioniert meist die Post sehr schlecht )obwohl sie ab und zu ganz gut funtioniert..), aber um sicher zu gehen dass Wahl und Abstimmungsunterlagen zeitgerecht in der Abstimmiuns/Wahlgemiende ankommen, ist dies meist mit sehr hohen versandkosten verbunden (Kurierdientse..)
3. Ich bin absolut nicht Ihrer Meinung bez. Frau BR Calmy Rey; diese Dame hat wenigsten in unseren Breitengraden aboslut NICHTS positives fuer die hier lebenden Auslandschweizer beigetragen. Im gegenteil, die BR ist hier im Land wo ich lebe vor einiger Zeit aufgetaucht und hat persoenlci die Regierung angegriffen und aufs hoechste beleidigt, und einiger ihrer eher fragwuerdigen politischen Freunde zu verteidigen versucht. In dieser Hinsicht teile ich nun Ihre Meinung gar nicht.
Trotzdem wuensche ich Ihnen viel Erfolg.
Freundliche Gruesse
Andreas Wunderli
Cartag-Kolumbien
Ich danke Ihnen fuer Ihren sehr guten Artikel mit welchem Sie uns Auslandschweizer-Kandidaten den Waehlern in der Heimat naeherbringen. Ich selbst kandidiere auch auf der Liste der SP International in Zuerich. Viel Glueck, vielleicht sieht man sich an der DV in Biel naechsten Samstag.
AuslandschweizerInnen stimm- und wahlberechtigt ohne die Konsequenzen tragen zu müssen?
Viele AuslandschweizerInnen haben ihr Heimatland für lange Zeit oder gar für immer verlassen, trotzdem haben sie gemäss Art. 136 und Art. 143 BV die vollen Mitwirkungsmöglichkeiten in Bundesangelegenheiten. Die Konsequenzen ihres Abstimmungs- und Wahlverhaltens müssen sie aber nicht tragen. Im Vergleich zu den langjährig hier anwesenden AusländerInnen ohne Stimm- und Wahlrecht ist das paradox.
Nein! Was Auslandschweizer bis jetzt für Rechte haben ist genug.
Dort wo man als Auslandschweizer lebt hat man bestimmt genug zu tun – nicht nötig sich im Schweizerland auch noch einzumischen – ohne die Konsequenzen für’s “mischen” tragen zu müssen.
Pardon, aber ich glaube, euch Auslandschweizer brauchen wir nicht auch noch, jedenfalls nicht solange bis ihr wieder Inlandschweizer geworden seid!
Zitat RS: “Ihr Votum für mich als SP-Kandidaten und für “10% mehr Schweiz weltweit””
Wie können Sie damit werben, wenn die SP für den EU-Beitritt und somit die Auflösung der Schweiz, Abschaffung von direkter Demokratie, bewaffneter Neutralität, Finanzplatz etc. ist?