1. Abstimmungen & Initiativen

Wahlbarometer 2011

Vimentis emp­fiehlt sich als Platt­form für WechselwählerInnen. Überzeugen will die Platt­form mit qua­li­fi­zier­ten Stel­lung­nah­men von Po­li­ti­ke­rIn­nen. Ich habe nach­ge­schaut, was uns das heute er­schei­nende Wahl­ba­ro­me­ter zu den mo­bi­len WählerInnen-Strömen sagt.

 

 

Zu​erst das Hauptergebnis. Gegenüber 2011 legen GLP, BDP in der aktuellen Umfrage klar zu. Tendenzielle Gewinne gibt es für GPS und SVP. Beschränkte Verluste ergäben sind, würde heute gewählt, für SPS und CVP, derweil die FDP am meisten von allen Parteien verlieren würden.

Soweit die aggregierten Verschiebungen. Was aber hat sich seit 2007 auf der individuellen Ebene verändert? Das Wechseln der Parteien ist das eine, die veränderte Zusammensetzung der Wählerschaften durch De- und Neumobilisierungen das andere.

Positive Mobilisierungsbilanze​n haben zuerste die Neuen: BDP und GLP ziehen WählerInnen an, die bisher nicht wählten. Das gilt auch für die Polparteien SVP, SPS und GPS. Mobilisierungsdefizit​ kennen vor allem die CVP und die FDP.

Die GLP ist für bisherige ParteiwählerInnen im Mitte/Links-Spektrum besonders attraktiv. Sie legt zu, weil sie Wählende von SP, CVP, FDP, aber auch von GPS und EVP für sich gewinnen kann. Das gilt eingeschränkt auch für die BDP, die sich aus den Reihen der FDP, der CVP und der SPS verstärkt.

Bei der SVP gibt es beschränkte Wechslergewinne zu lasten der FDP und der CVP. Die GPS profitiert von Wanderungen aus den Reihen der SPS, der CVP, verliert aber selber an die GLP. Noch mobiler ist die SP-Wählerschaft. Dem Plus bei der Mobilisierung steht ein Minus bei den Wechslern gegenüber. Sie verliert an die GPS, an die GLP und an die BDP.

Bei FDP und CVP zeichnet sich der worst-case ab: Sie verlieren gleichzeitig an die Nicht-WählerInnen, aber auch an die jeweils linke und rechte Konkurrenz. Bei beiden ist das die SVP, die BDP und die GLP. Bei der CVP kommt noch die GPS hinzu.

Eine einheitliche Ursache gibt es nicht: “Fukushima” ist ein Grund, aber nicht der einzige. Er ist bei den GPS und der GLP von Belang. Die Parteien an den Polen sind vor allem wegen ihren klar identifizierbaren Postionen in verschiedenen Sachfragen attraktiv. Bei den jüngsten Parteien, der GLP und der BDP, kommt die Aufmerksamkeit für das Neue hinzu, das gerade bei Enttäuschten der Regierungsparteien anziehend wirkt.

Das alles ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Gewählt wird in sechs Monaten. Bis dann kann das Meinungsklima noch mehrfach ändern. Verbessern könnte sich die FDP mit einer klaren Aussage zur Zukunft der Wirtschaft. Die CVP müsste ihr Themenprofil in den angestammten Gebieten konkretisieren. Und die SPS darf die Angebote für ihre WählerInnen mitte/links nicht vernachlässigen. Sonst gehören sie zu den Verlierinnen der Nationalratswahlen 2011.

Mehr zum Wahlbarometer hier (http://tinyurl.com/6​zq989u).

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Comments to: Wahlbarometer 2011
  • April 28, 2011

    WIR WÄHLEN VOLKSVERTRETER

    Einige Parlamentarier haben während den letzten vier Jahren die Funktion als Volksvertreter nur wenig wahrgenommen. Im Oktober bestimmt die Bevölkerung die zukünftige Stärke der jeweiligen Parteien. Das Wahlbarometer überrascht viele Personen mit der massiven Verschiebung der Stimmenverhältnisse.

    Die Aussagen der Wirtschaftsverbände waren in dieser Legislatur regelmässig weit von den Unternehmensaktivität​en entfernt. Die Volksvertreter von CVP und FDP haben dies nur selten öffentlich kommentiert und die massiven Widersprüche nicht ermahnt. Nun sind es diese Parteien, welche die grössten Einbussen erwarten müssen.

    Der Japan-Effekt mag, wie im Artikel erwähnt, eine gewisse Wirkung haben. Die Grundstimmung der Wähler wird verständlicherweise beeinflusst.

    Meine Empfehlung: Zusammenschluss der Parteien CVP und BDP in den nächsten zwei Monaten. Die Bevölkerung soll vor den Wahlen wissen, wie sie nach den Wahlen vertreten wird. Eine Summenbildung der Wählerstärke von Parteien kurz nach den Wahlen wird voraussichtlich nur auf eine minimale Akzeptanz zählen können.

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  • Juni 7, 2011

    19% der Wähler wollen in die EU und wenn da noch etwas passiert, der Euro noch mehr absackt, Griechenland aus dem Euro austritt, dann kennen wir die Gewinner ja alle. Es ist schon komisch, dass eine Partei mit 30% Wähleranteil, 81% der Wähler vertritt. Das bedeutet, sie haben 81% der Wähler, die sie wählen könnten, weil 70% der anderen Parteien, komplett am Volk vorbei politisiert und nur 19% der Wähler vertretten.

    Wer denkt, das Thema EU wird nicht kommen, der hat sich geschnitten. Dieses Thema ist so aktuell wie schon lange nicht mehr.

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    • Juli 18, 2021

      Sehr geehrter Herr Nünlist
      Wiso muss die EU kommen?
      Diejenigen die die EU bevorzugen können ja alle gehen,die Grenzen stehen ja alle offen.

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    • Juli 18, 2021

      Guten Abend Frau Nyffeler,

      das sehe ich auch so, wie sie.

      Ich wollte nur sagen, die SVP vertritt sozusagen fast die gesamte Befölkerung, was EU anbelangt und die anderen nur einen kleinen Teil. Das sollte doch zu denken geben.

      Liebe Grüsse

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  • Juni 18, 2011

    Wahlen 2011: Von den Parteien enttäuscht? Panaschieren Sie!

    Wer sich mit einem einzigen Parteiprogramm identifiziert, muss sich fragen, ob er nicht ideologisch verblendet ist. Für die meisten Leute finden sich in jedem Parteiprogramm Punkte, denen sie zustimmen können und solche, die sie ablehnen. Das Falscheste in diesem Dilemma wäre es, auf eine Wahl zu verzichten. Prüfen Sie deshalb die KandidatInnen darauf, wie sie sich in den politischen Hauptfragen (z. B. Steuerpolitik, Sozialpolitik, EU und Personenfreizügigkeit​, Energiepolitik, Sicherheitspolitik, Bildungs- und Gesundheitspolitik, Landwirtschaftspoliti​k) positionieren und einsetzen. Lassen Sie sich nicht blenden von deren Haltungen in Nebenfragen (z. B. Minarett- und Kopftuchverbot, Hunderassenverbot, Raserbehandlung, SRG-Gebühren). Und dann setzen Sie den Cocktail ihrer Wahl zusammen: Panaschieren Sie! Wählen Sie diejenigen Personen, von denen Sie sich in einzelnen politischen Hauptfragen gut vertreten fühlen.

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  • August 10, 2011

    Wenn ich Heute wählen könnte käme nur eine Partei für mich in Frage SVP
    Lieber Wirtschaft als Staat

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