In Romanshorn bietet sich eich ein mit dem Ort vertrauter Immobilienunternehmer an, am Hafen, an bester Lage ein Hotel zu bauen und anschliessend zu betreibe. Anschliessend tauchen zwei weitere Investoren auf, die auch gerne ein Hotel bauen wollen. Was soll die Gemeinde tun?
Spontan würde man meinen: einen Investorenwettbewerb ausschreiben, damit die Gemeinde das Land an den Meistbietenden vergeben kann.
Ich sage: es kann sich für die Gemeinde lohnen, das Land zu einem günstigen Preis dem ortsverbundenen Investor zu geben. Grund: der Gewinner des Investorenwettbewerbs will das Hotel nicht selbst betreiben. Er wird also dieses bauen und wiederum dem meistbietenden Hotelbetreiber vermieten oder verkaufen. Dies schmälerst die Chance, dass am Hafen in Romanshorn langfristig ein Hotel betrieben wird. Daran kann die Gemeinde kein Interesse haben. Ev. lohnt es sich daher, dieses Land nicht zum bestmöglichen Preis herzugeben.
Diese Überlegungen führen mich zu einer grundsätzlichen Erkenntnis: eine fünktionierende MarktwirtschaftDie Marktwirtschaft ist eine Grundform einer Wirtschaftsordn... basiert nicht auf dem Aushandeln des Preisoptimums, sondern auf dem Austausch von Gütern zum langfristigen grösstmöglichen Nutzen aller Beteiligter. Die freie und transparente Preisfixierung bildet manchmal das Optimum, aber nicht immer. Deshalb können administrativ fixierte Preise (Landwirtschaft) oder freiwillig überhöhte Preise (Faire-Trade) Sinn machen. Typisches Beispiel hierfür ist z.B. der Fordismus: das zahlen guter Löhne, damit die ArbeitnehmerArbeitnehmer ist, wer in einem Arbeitsverhältnis steht und ..., die gleichzeitig Konsumenten sind, die Produkte auch kaufen können.
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Kommentare anzeigen Hide commentsDas ist genau das, was ich jetzt als “nicht liberal” bezeichne. Das Volk hat mittlerweile gemerkt, dass da etwas nicht stimmt. (Die Hälfte aller Sitze bei der GLP sind weg.)
Die Möglichkeiten sind verschieden. Es kann sein, dass ein völlig fremder Bauherr das Hotel selbst betreiben will. Aus freiwilliger Basis. Davon muss er die Gemeinde zuerst überzeugen können. Wenn er im Wettbewerb zu anderen steht, kommt es zu einem grossen Teil auf seine Promotion an. Das wäre die liberale Art und Weise des möglichen Käufers. Und so etwas steht für Ihn bis zum Entscheid der Gemeinde in den Sternen. Das wäre liberal.
Natürlich hat die Gemeinde die Möglichkeit einen Architekturwettbewerb auszuschreiben, indem jeder Interessent seine Idee präsentieren kann und die Gemeinde einschätzen kann, was ist der Nutzen sie.
Das ist Ihre Idee ‘es kann sich für eine Gemeinde lohnen, dies zu einem günstigen Preis dem ortsverbundenen Investor zu geben.’ Das Problem ist jedoch, sie schreiben vor, was ja nicht liberal ist, dass es zu einem günstigen Preis sein muss und dass jemand ortsverbunden sein muss. Diese Aussage ist ebenso nicht liberal.
Sehr geehrter Herr Kneubühl, ich erhebe nicht den Anspruch hier die Mehrheitsmeinung der Mitglieder der glp wiederzugeben. Was ich an der glp so schätze, ist die breite Meinungsvielfalt ihrer Mitglieder. Uns verbindet freies Denken und die Sorge um das Wohlergehen unserer Wirtschaft, der Umwelt und der Staatsfinanzen.
In der Politik geht es nicht um das liberale Denken, Sagen oder Handeln jedes Individuums, sondern um das politisch-liberale System als solches. Dies gilt als feste Grösse, wo sich das Volk an einer Partei orientieren kann.
Natürlich kann ich sagen, ich will aus meiner liberalen Überzeugung jedem die staatliche Kontrolle auferlegen.
Privat ist so oder so jeder liberal und eigenverantwortlich, egal welche Partei jemand wählt.
Faire Trade ist besser als grenzenloser und kopfloser Liberalismus!
Lakonisch
Das Seeufer gehört der Allgemeinheit und wird nicht an Private verkauft. Nein ich bin kein Sozi oder so was