1. Wirtschaft

Was ich noch sagen wollte …

Wahrscheinlich bin ich ja nicht schuld dar­an, dass die Kom­men­tar Funk­tio­nen ab­ge­schal­tet wur­den, ich war ja schon län­ger nicht mehr hier, und zudem war ich ja auch Kei­ner der An­ony­men hier.

Schadenfreude empfinde ich zwar nicht, weder daran, dass die Kommentarfunktion abgeschaltet wurden, noch, dass wir einen Bunderat und ein Parlament haben, welche vor lauter Herrjee offenbar nicht mehr wissen, wie sie mit einem Problem umzugehen haben.

Es erinnert mich eher noch an eine Zeit, als ich für die Berner Vasallen zu den Hauptvirusträgern gehörte, damals, als der aufkommende Jedermannsfunk (Hobbyfunk) dafür sorgte, dass in den Amtsstuben der damaligen GD PTT, der Sicherheitspolizei, und dem Bundesrat in Bern der Teufel losging, und alles zu flattern begann.

Und es war eigentlich eher ein Zufall, dass ich plötzlich ins Rampenlicht geriet, und im Anschluss zum erklärten Todfeind des Systems gekürt wurde. Dabei war ich anfangs nur ein Fan, wie später zehntausende Anderer auch, und ich hätte nie daran auch nur gedacht, plötzlich zum führenden Anbieter von Funkanlagen zu werden, die zum Teil zwar nicht den damals geltenden Regelungen entsprachen, aber dafür umso mehr den Wünschen der Benutzer. Und der Handel war ja nicht verboten, und auch nicht der Besitz derartiger Anlagen, nur funken durfte man damit nur, wenn diese den Vorstellungen der damaligen Konzessionsbehörde entsprachen.

Es begann dann mit einer Sitzung, wir, eine Handvoll Anbieter, und die Anderen, eine Handvoll GD PTT Vasallen. Und spätestens, als ich auf die Feststellung eines Herrn Blaser, man müsse ja mit uns eigentlich gar nicht reden, ihm entgegnete, dann würde ich ihm beweisen, dass die PTT mit uns reden müsse, wurde ich zum Todfeind, den es von diesem Moment an mit allen Mitteln zu bekämpfen galt.

Es wurde eine lange Geschichte, und ein Buch mit wahrscheinlich an die tausend Seiten. Und ich lernte sie Alle persönich kennen, bis hin zum damaligen PTT Präsidenten Trachsel, zum Bundesrat Schlumpf, und zu den Chef’s der örtlichen Sicherheits und Kriminalpolizei, die mir offerierten, den bereits getätigten Aufwand für eine bewilligte Demonstration zu bezahlen, wenn ich darauf verzichten würde, diese auch wirklich durchzuführen, hätte der für das Demowesen zuständige Adjunkt Gaffner mich im Foyer des Polizeipräsidiums nicht dringendst aufgefordert, darauf zu beharren. Es war übrigens seine letzte Bewilligung, er hat vor lauter Aerger dem Chef den Demo-Bettel im Anschluss vor die Füsse geworfen.

So blieb dem Bundesrat letztlich nichts anderes übrig, als mit einem, im Nachhinen als gerichtlich bundesrechtswirdig aufgehobenen, Bundesratsbeschluss den Handel mit nicht PTT geprüften Anlagen und Zubehör zu verbieten, was mich meine berufliche Existenz kostete, und meiner Familie einen Schaden zufügte, unter welchem ein Teil meiner Kinder bis heute leidet.

Aber mit einem damals zuständigen Bundesrt Leon Schlumpf, der in der Fragestunde auf die Frage von NR. DeCastonay unverholen zugab, sich zwar zu bemüht zu haben, zu verstehen, um was es eigentlich gehe, aber man könne nicht von ihm erwarten, auch noch einen Kurs an der ETH zu besuchen, um sich in dieses Geheimnisse einzuweihen, war ja auch nicht viel mehr zu erwarten. Aber er wurde ja wahrscheinlich auch nur Bundesrat, weil er in seiner Amtszeit als NR weder je eine Motion, noch eine Interpellation, noch sonst irgendwas mit unterzeichnet hatte, da er sich offenbar für gar nichts interessierte, als für seine eigene Karriere.

Was würde er wohl heute sagen, in einer Zeit, wo die private drahtlose Kommunikation zum wohl weltgrössten Geschäft überhaupt wurde. Damals aber waren wir noch nur Schnorrifunker, Blödel, und Spinner, also Leute, die ja gar kein Anrecht darauf hatten, auf den Wellen, die exklusiv der PTT gehörten, miteinander drahtlos zu kommunizieren.

Immerh​in, wir haben das Monopol gesprengt, und die Hoheit der PTT weggenommen, und mann schuf eilig ein neues Fernmeldegesetz, wennauch in erster Linie nur, um uns legal in den Griff zu bekommen. Es war ja schon in Revision, als die erste Version offiziell Gültigkeit erlangte.

Für mich ist die Geschichte leider noch nicht ganz zu Ende. Ich weiss ja auch erst seit einigen Wochen, was mich das Ganze gekostet hat, da der Kanton mir jüngst noch eine Abshlussrechnung schickte, im offenbaren Glauben, mir uralte Forderungen heute noch in Rechnung stellen zu können. Es war und ist für mich Anlass genug, den Bundesrat jetzt dafür noch einmal zur Verantwortung zu ziehen, auch wenn Figuren Schlumpf, Trachsel, und wie sie auch immer hiessen, ja längst schon in der Hölle schmoren.

Den Versuch ist es jedenfalls wert, auch wenn die Zeit dafür, schon im Hinblick auf CORONA, natürlich nicht sehr günstig ist. Und wer weiss, sollte ich einen raffinierten Juristen finden, haben wir nachher vielleicht genug Kohle, um unseren Lebensabend in einem Land zu verbringen, das uns ständig nicht daran erinnert, wie die sogenannt Wicht5igen im Land mit Recht und Gesetz umgehen. Ich war einmal stolz darauf, ein freier Schweizer zu sein, aber ich bin es schon längst nicht mehr. Ich hatte ja genügend Gelegenheit, das regierende Pack kennen zu lernen, in seiner vollen Gänze.

Und dazu auch ein etwa 1000-seitiges Buch, wo alles fein säuberlich drin steht, im Detail gelistet.

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