Das Nuklearforum Schweiz (www.nuklearforum.ch) verweist in seiner letzten Informationsschrift “Kernpunkte” auf eine Studie von BP zur Entwicklung des Weltenergieverbrauchs bis 2030. Vor dem Hintergrund der vor allem in Europa dramatisch und in den USA allmählich geführten Energiedebatte, ist eine solche Studie interessant. Ihr Kolumnist hat sich mit der dazugehörigen Präsentation – natürlich oberflächlich, aber immerhin – auseinandergesetzt. Wer möchte, kann das Energy Outlook Booklet selbst auf www.bp.com herunterladen. Selbstverständlich, wir haben es erwartet, steigt der weltweite Energieverbrauch unvermindert an. Als primäre Treiber für den höheren Verbrauch wirken das Bevölkerungswachstum und der Anstieg der Pro-Kopf-Einkommen. BP sieht zwar einen leichten Rückgang des Bevölkerungswachstums in den nächsten 20 Jahren (+1.4 Mia. Menschen) gegenüber den vergangenen 20 Jahren (+1.6 Mia.). Die Zahlen sind aus den langjährigen Statistiken von BP hochgerechnet. Bis heute haben sich seit 1900, immer gemäss BP, die Bevölkerungszahl vervierfacht, die realen Einkommen multiplizierten sich mit einem Faktor 25 und der Energieverbrauch stieg mit dem Faktor 22.5. Während aber bisher die führenden Wirtschaftsnationen (OECDOECD ist die Abkürzung von Organisation for Economic Cooper...) die Treiber der Entwicklung in Einkommen und Energieverbrauch waren, werden sie heuer zum ersten Mal von den Nicht-OECD Ländern überholt. Diese Entwicklung wird weitergehen. Insbesondere soll das Realeinkommen weltweit in den nächsten 20 Jahren um 100% zunehmen, während es in den letzten 20 Jahren um 87% wuchs. Das sind hoffnungsvolle Perspektiven, da somit immer mehr Menschen Zugang zu Wohlstand finden dürften und sich die Weltwirtschaft grundsätzlich positiv entwickelt. Für den Energiesektor sieht BP zwar einen Mehrverbrauch aber auch steigende Energieeffizienz. Dies ist in den OECDOECD ist die Abkürzung von Organisation for Economic Cooper... Ländern seit einigen Jahren spürbar, während das Wachstum im Energieverbrauch in den Nicht-OECD Ländern primär durch das industrielle Wachstum in den BRIC Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China + Südafrika) getrieben wird. Nach Erreichen eines Höhepunktes, wird sich auch in diesen Staaten die Entwicklung hin zu höherer Energieeffizienz wenden. Die trotzdem zu erwartende Steigerung des Energieverbrauchs um 0.7% pro Jahr wird über einen Mix an Quellen absorbiert. Neue-erneuerbare Energien, inklusive Bio-Treibstoffe wachsen zwar, werden aber wie Wasser- und Nuklearkraft nie mehr als je 7% Marktanteil erreichen. Den grössten Zuwachs bei den fossilen Energieträgern wird bei Gas erwartet, während der Öl- und Kohleverbrauch zurückgeht. Gemeinsam erreichen die Fossilen einen Marktanteil von 26-27%. In der Folge nimmt der CO2 Ausstoss weltweit um 27% zu. Die Schweiz, nicht einmal Europa, werden diese Tendenzen beeinflussen können. Ist ein Atomausstieg da vernünftig?
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsKlar wächst die Energie an fossilen Treibstoffen am meisten, wenn der Bericht von BP gesponsert ist. Was wollen Sie uns damit mitteilen? Dass wir BP Aktien kaufen sollen, und damit explizit Tiefseebohrungen in der Arktis unterstützen sollen?
Nein Danke. Jeder Bürger ist vielmehr aufgefordert, auf Energieeffizienz (Gebäude, Geräte) zu setzen, einen Strommix aus Wasserkraft/Alternativen Energien zu wählen und beim Autokauf auf den Verbrauch zu achten. All dies kann man tun, ohne auf etwas verzichten zu müssen.