hat das Recht, jemanden zu beauftragen in seinem Sinn und Namen mitzubestimmen bei der Gestaltung des gemeinsamen Lebens im Land, dessen Bürger man ist. Ihre Schwester heisst die Pflicht und die Mutter der beiden ist die Mitverantwortung.

 

Gut, landläufig sagt man ja auch « hat die Qual » und viele machen es sich einfach, zu einfach, sehr sogar. Wenn die Pflicht ansteht und die zahlreichen Listen auf dem Tisch liegen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Verweigerung: Mit der dümmlichen Entschuldigung, « die da oben, machen ja sowieso, usw » entledigt man sich der Last via Papierkorb. Man macht eben lieber die Faust im Sack oder ausserhalb, statt nachzufragen, wer denn in seinem Namen und auf seine Kosten nach Bern reist. « Kei Luscht », besonders stillos, war eigentlich einem inzwischen endlich zurückgetretenen Bundesrat vorbehalten.

Abwägen: Ein grosser Teil der Wählenden hält sich an Gewohnheiten. Man wählt eben jene, « die man kennt », obgleich man eigentlich nicht mal mehr die Hälfte kennt. Trotz vierzig Arbeitsjahren im Kanton Zürich wählt man stramm traditionell. Einst ein Wirtschaftsmigrant, der trotzdem partout seinen sechzehntel Erbteil am elterlichen Heimetli in der Innerschweiz nicht vergessen will. Oder man packt eben die Liste ein, die den ewigen Frieden im hintersten Kaff im Tösstal verspricht. Verspricht, wohl verstanden!

Für fast alle Anliegen gibt es eine Partei in unserer Schweiz. Aber «man muss ja nicht gleich heiraten», aber sich wenigstens dafür interessieren ist auch eine Pflicht. Natürlich gibt es in jedem Parteiprogramm Punkte, die einem nicht passen, nicht gefallen wollen. Aber wichtiger als irgendwelche Programme sind die Momente, in denen wir überzeugt sagen konnten: das hätte ich auch so entschieden!

Nachdenken geboten: Vielleicht ist es dazu just die richtige Zeit, vielleicht sogar höchste Zeit. Panaschieren ist das Geheimnis, am allerbesten auf einer leeren Liste. Nur jene Personen einsetzen, die Interessen in deinem Sinn und Namen vertreten haben in den vergangenen vier Jahren. Vor allem, nicht die einzelne Partei entscheidet das Spiel, es ist der richtige Mix.

Meine Meinung: Auch unsere Heimat kennt Oligarchen, besonders schweizerische. Zugegeben, sie vertreten ebenso Interessen, vehement sogar, allerdings nur die eigenen. Viele Bürgerliche denken manchmal auch sozial, an- und damit abschliessend. Viele Linke sind sozial, weil es gerade ihrer aktuellen Situation am ehesten entgegenkommt und manche wettern gegen das Auto, nur weil sie keinen Parkplatz finden. Jene die sich in der Mitte wähnen, meinen manchmal nur die Stange, an der die Fahne hängt. Ganz aussen links trauert man dem Kollektiv nach und in entgegengesetzter Richtung vertreibt man die Angst mit lautem Geläut. Kurz, die zukünftige Politik braucht von allem.

Trotzdem, Einäugige, Ungläubige und Lernresistente haben im Orchester nichts zu suchen. In der Politik und nur in der Politik ist das gerecht.

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Comments to: Wer die Wahl hat,
  • September 19, 2023

    Wer oben auf seine Wahlliste keine Partei setzt, gibt seine Stimme keiner Partei, d. h., er verzichtet freiwillig auf die Hauptwirkung seines Wahlrechts. Deshalb ist nur das Kumulieren von Namen zu empfehlen, Herr Thomas.

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