Von der Bausparinitiative profitieren diejenigen, die es gar nicht nötig haben!
Die Bausparinitiative ist ungerecht, weil sie nur in ganz wenigen Fällen dazu führt, dass jemand bauen kann, der es sich sonst nicht hätte leisten können.
Ich teile das Anliegen, das Wohneigentum in der Schweiz zu fördern. Doch die Bausparinitiative ist aus den folgenden Gründen das falsche Instrument:
Das Bausparen verfehlt sein Ziel. Das Ziel wäre, mittlere Haushalte mit einem Bruttoeinkommen von 60000 bis 100‘000 Fr. zum leichteren Erwerb eines Eigenheims zu verhelfen. Nun rechnen Sie.
Eine junge Familie in dieser Einkommenskategorie ist nicht in der Lage, viel auf die Seite zu legen, auch wenn sie das Sparkapital nicht versteuern muss. Laut Erhebungen des Bundesamtes für Statistik können Haushalte mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von 93‘000 gerade mal 5688 Fr. sparen. Das könnten sie gemäss InitiativeDie Initiative ist in der Schweiz ein politisches Recht der ... 10 Jahre lang. Die knapp 60‘000, die sie in 10 Jahren angespart haben, reichen aber nicht annähernd fürs EigenkapitalDas Eigenkapital bezeichnet die Mittel, die der Unternehmung... für ein Hauseigentum, sie bleiben weit davon entfernt.
Ein Hauskauf ist für eine andere Einkommensklasse, daran ändert die InitiativeDie Initiative ist in der Schweiz ein politisches Recht der ... nichts und suggeriert eine Steuererleichterung, die genau die nicht nutzen können, für die sie angeblich konzipiert ist. Somit verfehlt die InitiativeDie Initiative ist in der Schweiz ein politisches Recht der ... das Ziel: Mittlere Miethaushalte verdienen nicht genug, um innert zehn Jahren einen namhaften Betrag sparen zu können.
Die Initiative benachteiligt damit all jene, die sich das Bausparen aus finanziellen Gründen gar nicht leisten können. Breite Bevölkerungskreise bleiben von dieser zusätzlichen Steuererleichterung ausgeschlossen.
Für die Reicheren führt die Bausparinitiative zu zusätzlichen steuerlichen Privilegien. All jene, die ohnehin genügend Geld haben, um zu bauen, werden das Instrument selbstverständlich gerne benützen und von der Steuerersparnis profitieren. Verstehe ich ja.
Aber es ist doch politisch falsch, neue Ungerechtigkeiten zu schaffen. Ich unterstütze keine VolksinitiativeDie Volksinitiative ist ein politisches Recht in der direkte..., die nur wenigen Menschen zu Wohneigentum verhilft, die es sich andernfalls nicht leisten könnten und Privilegien verteilt an wirtschaftlich Starke, die den Kantonen noch Steuereinnahmen entziehen.
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Kommentare anzeigen Hide commentsFrau Ingold – könnten Sie uns das mit den Sfr 474 monatlichen Sparpotential bei 7’750 Einkommen pro Monat bitte vorrechnen ?
Was schlagen Sie als Alternative vor um die Eigenheimquote zu erhöhen ?
Warum und zu welchem Vorteil soll diese Quote erhöht werden? Wie unterscheidet sich eine Mietwohnung zu einer Eigentumswohnung? Ist Motiv für die Initiative allenfalls, dass an Eigentümern wieder mal mehr verdient werden kann? Dabei denke ich an z.B. KK-Prämienverbilligung, die schnell mal am bescheidenen Vermögen von Wohneigentum scheitert. Lasst die Finger von Kimmzügen im Mittelstand – gut ist unten und ganz oben.
Frau Ingold trifft den Nagel auf den Kopf – das ganze ist gutgemeinte Augenwischerei. Man könnte ihre Überlegung noch anreichern mit der Feststellung, dass nach der “Sparzeit” die Kinder ausfliegen und die “Alten” mit dem Eigenheim ein Kuckuksei haben, indem sie nämlich über den Eigenmietwert wieder abgestraft werden für ihre Konsumabstinenz.
Hinzu kommt die Beobachtung, dass unsere Gesellschaft zusehends zu einem Zigeunerverhalten mutiert. Wer bleibt in seiner Freizeit noch zu Hause? Hat Lust selber zu verwalten und betreuen, statt dies dem Vermieter zu überlassen?
Ein gutes Zeichen, wenn wir in unserem Staat keine wichtigeren Probleme mehr zu lösen haben!