Wenn Mensch sich über den Klimawandel unterhält, gibt es leider immer wieder folgende Killerargumente auf die Ohren:
1) Uns reiche Schweizer betrifft es nicht,
2) wir können als kleines Land sowieso nichts machen,
3) die Technik wird es richten oder sogar,
4) dass es jetzt sowieso schon zu spät ist (sogenannte Doomer).
Alle diese Aussagen scheinen auf den ersten Blick etwas berechtigt, doch auf den zweiten Blick und vor allem nach etwas Denkarbeit sind sie schlicht falsch!
Punkt 1: Die Schweiz wird überdurchschnittlich hart vom Klimawandel getroffen, die Hitzesommer 2018/19 waren da erst ein Vorgeschmack. Das Trügerische bei der Klimakrise ist nach wie vor derselbe Punkt, dass wir die wirklich bedrohenden Auswirkungen auf unsere Gesellschaft erst in 20-30 Jahren sehen werden. Der Peak-Abfluss unserer grossen Gletscher ist beispielsweise irgendwann um das Jahr 2030. Heisst heute haben wir sogar noch zusätzliches Schmelzwasser, welches in späteren Hitzesommern dann zwangsläufig einmal fehlen wird.
Punkt 2: Wir sind beim CO2-Ausstoss kein kleines Land, vor allem wenn man das importierte CO2 miteinbezieht. Was man aus logischer Sicht auch tun sollte. Importiertes CO2 ist CO2, welches für Importprodukte (z.b. Nahrungsmittel, Autos, Glas, etc.) in anderen Ländern verbraucht wird. Zudem investieren Schweizer Banken und Versicherungen nach wie vor viel zu viel Geld in die fossile Industrie.
Punkt 3: Die Technik muss einen Umschwung bringen, richtig, aber saubere Energietechnik entsteht nicht aus dem nichts, es braucht riesige Investitionen und politische Sicherheit für eine endkarbonisierte Wirtschaft. Dafür stehen die Grünen, aber auch einige andere Parteien. Der Punkt ist aber: Warten auf die neue Technik ist zu wenig, bis wir so viel erneuerbare Energie haben, dass wir beispielsweise einfach mit synthetischem Kerosin fliegen können, werden beim heutigen Tempo noch Jahrzehnte vergehen. Daher heisst es auch: Energie sparen! Und das funktioniert nur mit politisch-gesellschaftlichen Regelungen, an die sich alle halten müssen.
Punkt 4: Zur letzten Aussage: Es ist niemals zu spät 😉 siehe weiter unten.
Viele Länder haben in den letzten Jahren grosse Fortschritte beim Klimaschutz erzielen können. Die skandinavischen Länder, Marokko, Island oder China befinden sich auf dem richtigen Weg. Es ist bitter, aber die Schweiz wurde abgehängt und droht nun den Anschluss zu verlieren. Dazu ganz aktuell: „Die Schweiz ist nicht mehr auf der Liste der 18 Staaten weltweit, die über mindestens zehn Jahre einen signifikanten Rückgang der CO2-Emissionen verzeichnen.“ Tages-Anzeiger, Seite 34, 29.9.2020.
Wir haben kein ÖL, wir bauen keine Kohle ab, wir haben sogar eine anwachsende Waldfläche und doch verpasst die Schweiz das Reduktionsziel 2020! Und es war kein ambitioniertes Ziel. Das Versagen des Reduktionsziels ist ein Versagen des Parlaments in Bern, hauptsächlich verschuldet durch CVP, BDP, FDP und natürlich der SVP.
Wir sind also arg in Rücklage geraten, was ist die Lösung?
Synergien nutzen!
Mit einer guten KlimapolitikDie Klimapolitik ist die Diskussion und der Erlass von Massn... können mehrere Fliegen auf einen Schlag erwischt werden. Nehmen wir beispielsweise den Strassenverkehr. Ein Wechsel von Verbrennungsmotoren zu elektrisch angetriebenen Autos bringt den Klimaschutz weiter nach vorne. Aber damit nicht genug, die Luftschadstoffe (Feinstaub, Stickstoffdioxid, black carbon) würden ebenfalls gesenkt werden. Ein plus für die Gesundheit jedes einzelnen Bürgers! Aber damit noch immer nicht genug, Elektroautos sind auch leiser. Das heisst die Lärmemissionen gehen auch drastisch zurück. Ultimativ können Elektroautos auch als Zwischenspeicher der erneuerbaren Energie genutzt werden. Leider erkennt unsere Politik diese Synergien noch viel zu wenig. Dass ein Wechsel von einem fossilen Wirtschaftssystem zu einem grünen Wirtschaftssystem in der Schweiz wirtschaftlich extrem lukrativ sein wird, ist unter Ökonomen unbestritten.
Die Natur kann uns retten: Wenn wir sie lassen
Und einen sehr starken Verbündeten wissen wir noch immer an unserer Seite! All unsere Umweltsysteme in denen wir leben = die Natur, sie verzeiht uns viel und sollten wir es bald einmal schaffen den weltweiten Treibhausgasausstoss auf etwa Null zu bringen, dann wird die CO2-Konzentration schnell einmal zu sinken beginnen. Den der Ozean und die Pflanzen funktionieren als natürliche, riesige Kohlenstoffsenken, wir dürfen sie bis dahin einfach nicht schon zerstört haben.
Wer den Klimawandel und deren Folgen wirklich ernst nimmt, wählt am 18. Oktober das Orginal. Grün.
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