1. Wirtschaft

What a Superstar: Urs Rohner, VR-Präsi der Credit Suisse

Pünktlich zum Start der Som­mer­ses­sion des Par­la­men­tes gibt Cre­dit Suisse Verwaltungsratspräsid​ent Urs Rohner ein Interview in der NZZ zum Deal über den Steu­er­hin­ter­zie­h​ungs­streit zwi­schen der Schweiz und der USA. Es ist nämlich ab­seh­bar, dass der Bun­des­rat volle Hosen hat, die Ver­ant­wor­tung für das Ab­kom­men nicht al­leine tra­gen will und dem Parlament den schwar­zen Peter rüberschieben will. Verständlich, denn es heisst, die Schweiz strebe eine «Globallösung» für alle Ban­ken an, und nicht nur für jene, denen in den USA eine An­klage dro­he. Im Klar­text heisst das, dass alle Ban­ken, die min­des­tens einen US-­Kun­den haben – und wel­che hätten das nicht – Kun­den- und Mit­ar­bei­ter­da­ten​ aus­lie­fern dürfen und dann kräftig blu­ten können. Dafür kom­men dann die CS, die ZKB und die BKB, also die­je­ni­gen mit Staats­ga­ran­tien (ex­pli­zit oder too big to fail) glimpf­li­cher da­von. Und um den Par­la­men­ta­rie­rin​­nen diese Kröte schmack­haft zu ma­chen und ihnen den wa­cke­ren Nacken zu mas­sie­ren, kommt nun Roh­ners In­ter­view. Darin sagt er unter an­de­rem fol­gen­des: «Es ist ein ökonomisch un­sin­ni­ges und mo­ra­lisch in­ak­zep­ta­bles Geschäftsmodell, wis­sent­lich un­ver­steu­erte Gel­der anzunehmen.»

Das ist schlicht brillant und die Welt staunt! Ist das nicht, was die linken Sozen, Moralapostel und appenzellische Gesundbeter schon seit Jahrzehnten predigen? Was ist jetzt bloss in Rohner gefahren? Hat ihn der heilige Geist ergriffen, ist er zum progressiven Jesus-Freak mutiert, murmelt er jetzt ununterbrochen Hare-Krishna-Mantras oder montiert er sich schon frühmorgens einen Joint zwischen die Zahnprothesen? Begibt er sich jetzt in Heilandsandalen und mit Asche auf dem Kopf auf die Socken nach einem moralisch akzeptablen Geschäftsmodell und verkauft in der dritten Welt günstige Solarpanels von Tür zu Tür? Nein, die Sache ist viel einfacher, Rohner wollte damit nur den Parlamentarierinnen einen Freude machen, sie beruhigen und uns alle im weitesten Sinne gut unterhalten. Denn der Jurist, der erst seit 2004 im Banking Business ist, beglückte schon vorher halb Europa als Vorstandschef von Pro Sieben/Sat 1 mit hochkarätiger und intelligenter Unterhaltung.

Aber was er eigentlich damit sagen wollte, war: «Seit dem 2. Weltkrieg war es ein ökonomisch ausserordentlich sinnvolles Geschäftsmodell, Schwarzgeld jeglicher Art anzunehmen. Jetzt hat es uns zwar auf den Dingsbums geschneit, aber mit schlechtem Wetter können wir nach so vielen verdienstvollen Jahren umgehen. Moralische oder gar ethische Prinzipien interessieren uns auch weiterhin einen ..äh.. irgndwie, was zählt, ist das Risiko/Gewinnverhältn​is. Und in der Risikoberechnung sind wir Banker ja schliesslich Professionals. Abgesehen davon, dass sich das Risiko mit der faktischen Staatsgarantie der CS in überschaubarem Rahmen hält und im schlimmsten Fall halt ein paar vergoldete Köpfe rollen müssen.»

Und weiter schreibt Rohner den Parlamentarierinnen noch hinter die Ohren: «Sie (die Politik) muss sicherstellen, dass die Rahmenbedingungen attraktiv bleiben. …. Und es sollten keine Steuern erhoben werden, die zu einer Verlagerung von Geschäften ins Ausland führen.» und fordert folgerichtig gleich noch die Abschaffung der altehrwürdigen Stempelsteuer. Man kann nur hoffen, dass sich die Parlamentarierinnen nicht die Eierschalen hinter den Ohren waschen und diese Drohung ernst nehmen. Denn was wären wir ohne CS und Typen wie Rohner? Schliesslich sitzt Rohner (Jahresgehalt 9,3 Millionen, was im Vergleich zu den 90 Millionen seines CEOs Brady Dougan mickrig ist) auch im Verwaltungsrat des Zürcher Opernhauses und des Lucerne Festivals und finanziert via seine Freundin, Ex-Modell Nadja Schildknecht, das Zürcher Filmfestival und eine allfällige Abwanderung – etwa wie Vasella – können wir uns deshalb schon aus kulturellen Gründen keinesfalls leisten.

Zum Schluss des Interviews setzt Rohner noch ein weiteres intellektuell kreatives Highlight: «Wer sein Geschäft dem geänderten Umfeld anpasst, wird auch in Zukunft erfolgreich sein.» Er hätte noch hinzufügen können: «Denn die Dummen werden nie aussterben und irgendjemand muss ja mit ihnen sein Geschäftchen machen!»

Nicht zu toppen: super-Banker Urs Rohner und Ex-Modell Nadja Schildknecht, das glamouröseste Paar, das die Schweiz je hatte!

Nicht zu toppen: Super-Banker Urs Rohner und Ex-Modell Nadja Schildknecht, das glamouröseste Paar, das die Schweiz je hatte!

Mehr billige Scherze wie immer auf Okay-K.O.!

 

Comments to: What a Superstar: Urs Rohner, VR-Präsi der Credit Suisse

Neuste Artikel

  1. Wirtschaft
Der Zusammenbruch der Credit "Suisse" ist die Folge der Entscheidungen des Credit "Suisse"S-Verwaltungsrates, in dem die FDP stets gut vertreten war und der zu späten und zu wenig griffigen Massnahmen der Finma. Es ist die FDP die stets gegen die "Bürokratie" wettert. Es geht nicht um Bürokratie". Es geht um die drei "K": Kommandieren (Finma), Kontrollieren (Finma), Korrigieren (Finma) die von der FDP völlig zu Unrecht hoch gelobte "Freie Marktwirtschaft" kennt nur eine Triebkraft: Den Gewinn aus der Gier - enrichessez-vous. Die Ziele und Forderungen der FDP schaden dem Wohlergehen unseres Landes, der Schweiz.

Bleiben Sie informiert

Neuste Diskussionen




Willkommen bei Vimentis
Werden auch Sie Mitglied der grössten Schweizer Politik Community mit mehr als 200'000 Mitgliedern
Tretten Sie Vimentis bei

Mit der Registierung stimmst du unseren Blogrichtlinien zu