Wenn ich durch die Läden laufe – wo was platziert wird und wie durch den Laden geführt wird, was im Fernseher zwischen den Filmen läuft, die Plakate entlang der Strasse anschaue, die Anzahl Werbebüros beachte muss der Mensch doch manipulierbar sein. Sonst wären entsprechende Branchen arbeitslos und man könnte sich locker das Geld und die Zeit für anderes sparen. Mehr über Manipulation mal hier http://de.wikipedia.org/wiki/Manipulation. Andere Infos dazu können sicher gefunden werden.
Die SVP will nun unsere Verfassung vor das Völkerrecht stellen. http://www.blick.ch/news/politik/neue-initiative-lanciert-svp-will-schweizer-ueber-internationales-recht-stellen-id3223273.html.
Wenn ich die Geschichte anschaue (die Geschichte kann sich bekanntlich auch wiederholen), mich an das Buch „Die Welle“ erinnere und die Kommentare (weg von der Sachlichkeit und gegen Parteien/Personen, gegen Parlament und Bundesrat, ungeduldige des nicht umsetzen wollen, fern vom Schreiben von Kosten/Nutzen und Konsequenzen etc.) in den Online-Medien lese, so untermauert es aus meiner Sicht die Gefährlichkeit der Idee die Verfassung über das internationale Recht zu stellen. Denn schliesslich geht es um die Gesetzgebung, deren Umsetzung samt Kosten/Nutzen inkl. externen Effekten und den Konsequenzen. Stimmabgabe aus Frust ist da wohl kaum zielführend. Denn irgendwann könnte jeder selbst oder jemanden der einem nahe steht betroffen sein (man beachte die Hetze gegen Sozialhilfe- und IV-Bezüger, gegen Asylbewerber).
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Kommentare anzeigen Hide commentsDas Ergebnis überrascht. Die Lebenserwartung steigt und steigt und trotzdem sträubt sich ein gewaltige Mehrheit der Bürger gegen eine Rentenaltererhöhung. Bei Einführung der AHV wurden die Männer durchschnittlich 66 Jahre, bezogen als gerade mal ein Jahr Rente. Heute liegt die Lebenserwartung der Männer bei 80 Jahren. Also beziehen die Männer inzwischen 15 Jahre Rente (die Frauen sogar 20). Das wird auf die Länge nie und nimmer aufgehen. Immer neue Abgaben können nicht die Lösung sein. Die Zustände in Frankreich sollten eigentlich Aufklärung und Abschreckung genug sein.
Die Aufteilung der Antwortmöglichkeiten nach “tiefere Renten” und “höheres Rentenalter” ist nicht sinnvoll. Heute schon besteht die Möglichkeit, die AHV-Rente früher oder später zu beziehen, mit entsprechenden Abzügen bzw. Zuschlägen des Rentenbetrages. Würde das Rentenalter erhöht, so würden mehr Personen (die es sich leisten können!) die Rente mit einem entsprechenden Abzug früher beziehen, was dann wieder auf eine Reduktion des durchschnittlichen Rentenbetrages hinauslaufen würde – was ja offensichtlich unpopulär ist. Sinnvoll wäre es demnach gewesen, diese beiden Fragen in eine einzige zusammenzufassen, nämlich “Senkung der Leistungen”. Wetten, dass dann das Ergebnis noch eindeutiger (und meines Erachtens auch realitätsnäher!) ausgefallen wäre?
Rentenaltererhöhung: Ab 50 wird’s schwierig, ab 60 so gut wie unmöglich, einen Job zu finden oder auch nur zu halten. Doch angenommen, die Wirtschaft zieht dereinst tatsächlich teure, langsamere, weniger flexible 68jährige den billigeren, agilen Jungen vor: woher nehmen wir die Tausenden von Arbeitsplätzen. Die werden nicht mehr, oben werden aber keine frei, unten drängen die Lehrabgänger nach. Höheres Rentenalter muss zwangsläufig bedeuten: weniger (ältere) AHVbezüger, dafür mehr (junge) Arbeitslosengeld-Bezüger.
Das Menschen anfällig für Manipulation sind hat meines Erachtens wenig mit Bildung zu tun.
Probleme beim objektiven Wahrnehmen, Erinnern, Denken und Urteilen liegen in der Natur des Menschen. Menschen erinnern sich immer gern und völlig unbewusst eher an Informationen die ihren Erwartungen entsprechen als jenen die ihren Erwartungen widersprechen. Daraus ergibt sich das zum Beispiel aus den gleichen Nachrichten, selbst wenn sie zu gleichen Teilen positiv und negativ über Ausländer berichten (oder auch überwiegend positiv oder negativ), das sich sowohl der Ausländerfeind als auch der Ausländerfreund bestätigt fühlen kann. Kann man in vielen Bereichen des Lebens sehen.
Und von diesen Wahrnehmungsfehlern aus ist es dann nur ein kleiner Schritt zur ungeprüften Übernahme von Behauptungen … Hauptsache sie bestätigen uns. Und das lässt sich natürlich für Manipulationen ausnutzen, wie es die SVP sehr gut beherrscht.
Man merkt das häufig in Diskussionen: viele Menschen kommen gar nicht auf die Idee das ihre Standpunkte belegbar sein müssten, denn was Sie wahrnehmen sollte doch jeder andere auch wahrnehmen. Das Ihre Wahrnehmung subjektiv sein könnte kommt ihnen nicht in den Sinn. Es kommt dann häufig zu seltsamen Situationen, wo z. B. jemand so sicher ist das seine Wahrnehmungen stimmen das dieser jemand vom Diskussionsgegner – offensichtlich in absoluter Sicherheit das dies unmöglich sein müsste – Belege für irgendetwas fordert … wovon das Internet dann hunderte liefert.
In der Kognitionspsychologie nennt man dieses Phänomen “Bestätigungsfehler” bzw. “Confirmation Bias”. Zusammen mit diversen anderen wahrnehmungsverfälschenden “Kognitionsfehlern” fasst man das unter dem Begriff “Kognitive Verzerrung” zusammen.
Es gibt ein Buch von einem Christoph Kuch, heisst “sei nicht abergläubisch, das bringt Unglück”, in dem ein Zauberkünstler beschreibt wie man als “Mentalist” diese Sammlung an Wahrnehmungsfehlern für Shows nutzen kann. Zur Zeit lese ich ein interessantes Buch von “Ruben Mersch” mit dem Titel “Warum wir alle Idioten sind – typische Denkfehler und wie man sie vermeidet, geht in die ähnliche Richtung.
Man kann sich dieser unbewussten Selbstmanipulation nur entziehen indem man sie sich bewusst macht.
Das Problem bei der Manipulation ist, dass man es selber nicht merkt und auch nicht für möglich hält, dass man manipulierbar ist – manipulierbar sind nur die andern. Das macht es für die Manipulierer dann leicht zu sagen, die Leute hätten aus eigener Intelligenz in ihrem Sinne gestimmt und nicht etwa wegen einer Millionenpropaganda auf allen Kanälen.
Haben Sie bestens erkannt, aber das auch schon mal auf Ihre eigenen Statements hin überprüft, Herr Pfister? Ich frage mich das nun aber schon sehr.
Herr Stefan Pfister,
Interessant stammt diese Aussage genau von Ihnen, einem Jungen Grünen…???
Hmm, ja, Herr Lars von Limaa,
aus meiner Perspektive schaut das so aus.
Wenn das Schweizer Landesrecht über dem internationalen Völkerrecht steht, Frau Sägesser, so schützt uns das vor Manipulation!
Denn Jene, welche das Völkerrecht manipulieren, können Sie nicht kontrollieren. Das Schweizer Recht aber können die Bürger selber bestimmen.
Dass bei Abstimmungen Manipulationsversuche stattfinden, sei einmal unbestritten. Trotzdem Ist es viel schwieriger Millionen Stimmbürger zu manipulieren, als internationale, keinen Bürgern verpflichtete Weltregierungsgremien die finanziell auch noch am Tropf der Manipulierer hängen.
Wenn die dann bereits manipuliertes Völkerrecht sprechen, müssen die Bürger gar nicht mehr manipuliert werden, weil das fremde Recht ja übergeordnet und der Schweizerischen Legislative entzogen ist. Damit wird jegliche demokratische Legitimation ausgehebelt.
Das Behauptung das Europarat oder UNO, die Verfasser übergeordneten Völkerrechts, keinen Bürgern verpflichtet sind ist typisch Knall’scher Unfug. In diesen Gremien sitzen Vertreter gewählter Regierungen, guter Mann, und zwar inklusive Schweiz. Aber ich weiss, das erkläre ich vergeblich.
Die Idee das Schweizer Volk wäre manipulationssicherer wenn man ein vom Volk frei permanent veränderbares Landesrecht über ein in Jahrzehnten gewachsenes, breit international abgestütztes Völkerrecht stellt, ist – falls Sie diese Aussage ernst meinen – selbst für Ihre Verhältnisse geradezu erschütternd naiv.
Auch wenn es stimmen, Herr Wagner, sollte, dass unsere Regierung in den Gremien vertreten ist, welche das übergeordnete Recht beschliessen (was tatsächlich nur in ganz wenigen Unter– Hinter- oder Nebenkomitees der Fall ist) so wäre auch das ein Missbrauch unserer Demokratie.
In der Schweiz hat nämlich gemäss der demokratischen Gewaltenteilung die Regierung (Exekutive) keine gesetzgeberischen (legislativen) Kompetenzen.
Das ist kein Unfug, denn es sind unbestreitbare Fakten.
Hans Knall:
Ich würde Ihnen dringend empfehlen sich über Dinge zu informieren, bevor Sie sich mit irgendwelchen Ihrer Meinung nach unbestreitbaren Fakten bis auf die Knochen blamieren.
Das Sie behaupten das unsere Regierung nur in ganz wenigen Unter-, Hinter- oder Nebenkomitees vertreten ist, ist grober Unfug. Die Organe z. B. des Europarats wären einerseits der Ministerrat, in dem die Mitgliedsstaaten des Europarats durch ihre Aussenminister oder Botschafter vertreten sind, und die Parlamentarische Versammlung des Europarats, in dem Vertreter der Parlamente der Mitgliedsstaaten sitzen.
Die Legislative in der Schweiz ist die Bundesversammlung … also sitzen Vertreter der Schweizer Legislative im Europarat.
Zusätzlich erlässt der Europarat keine Gesetze, sondern nur Richtlinien … die gesetzliche Umsetzung liegt in der Kompetenz der Mitgliedsstaaten selbst.
Mann-o-Mann, Herr Knall!
@Frau Sulliger. Den Zusammenhang habe ich so nicht explizit erwähnt richtig und danke des darauf Hinweisens. Aber was genau geschieht vor und während einem Wahl und Abstimmungskampf? Nicht wirklich anders anderes als bei Produktewerbung. Mal mehr und mal weniger professionell. Herausspüren, Plakate, Werbung. In der Politik für die Initiative, die Personen etc. etc. Jeder Politiker möchte entsprechend gewählt werden und zeigt sich von der Hochglanzseite. Jede Initiative möchte von den Initianten gewonnen werden und erzählt wird wohl auch kaum alles.
@Herr Knall. Nicht ganz einverstanden. Die Geschichte hat uns einiges gelernt und wenn es keine Instanz gibt (also das Volksrecht über das Völkerrecht und die Menschenrechte gestellt wird), die uns vor Staatsübergriffen, legitimiert vom Volk gibt? Entsprechend auch den Hinweis zu den Kommentaren, die man in den online-Medien lesen kann…
@Herr Pfister und Herr Wagner. Besten Dank für Ihre Beiträge. Ja, vor Manipulation ist wohl niemand gefeit. Ich hoffe, die Sensibilisierung findet statt und der Bürger kann sich der Möglichkeiten der Manipulation bewusst machen (auch dank den Büchertipps) und entsprechend „unvoreingenommen“ seine Meinung umfassend bilden.
Tut mir leid, Frau Sägesser, ich kann die an mich gerichtete Replik in Ihrer obigen Antwort nicht deuten. Aus Ihrer Formulierung kann ich auf keine eindeutige Aussage schliessen.
Glauben Sie, dass von einer übergeordneten Instanz bestimmtes Recht, uns vor Staatsübergriffen schützt?
Wenn ja, warum sind Sie sicher, dass die übergeordnete Instanz nicht vielmehr die Staatsübergriffe schützt? Die staatlichen Behörden können dann sagen, sie könnten nichts dafür, es sei ja schliesslich übergeordnetes Recht!
@Frau Sulliger. Danke für Ihre Antwort. Ich erachte den Stimmbürger nicht als dumm. Im Rahmen seiner Möglichkeiten informiert er sich sicher. Doch kennt der Stimmbürger wirklich jedes Gesetz, jeden Vertrag der betroffen sein könnte und jede Möglichkeit der Auslegung eines Gesetzes? Nimmt sich jeder Stimmbürger die Zeit nachzuforschen oder glaubt er der bevorzugten Partei/was für ihn aufgrund seines Wissenstandes am plausibelsten klingt? Nimmt sich jeder Stimmbürger die Zeit nachzuforschen wen er wählen soll? Dies ist mit Aufwand verbunden und ich weiss nicht, ob sich jeder wirklich diese Mühe macht. Jene, die politisch interessiert sind sicher eher. Nun auf ihr Beispiel mit z.B. Lippenstift zu kommen. Kennen Sie die Lieferkette eines Produktes und nehmen Sie sich die Zeit verschiedene Läden zu besuchen und entsprechend Fragen zu stellen, zu prüfen und forschen? Als Kunde haben Sie zudem noch direkte Kontaktmöglichkeit was in der Politik nicht immer möglich ist (Verhandlungen etc.). Und das macht einen Unterschied. Schwieriger wird es so also herauszufinden was wirklich stimmt und was nicht (verhandelbar oder nicht; nicht betreffen oder doch…. etc. ).