Kürzlich wurden die Resultate der PISA Studie 2009 veröffentlicht. Es nahmen aus der Deutschschweiz Appenzell Ausserrhoden, Schaffhausen, St. Gallen, Bern, Aargau und Zürich teil. Das ist auch gleich die Rangfolgte der Resultate. Zürich ist der einzige Kanton der Deutschschweiz, der durchwegs schlechter ist als der Schweizer Durchschnitt. Auf die Resultate angesprochen, schob Frau Regierungsrätin Aeppli als Bildungsdirektorin die Schuld auf den hohen Anteil von fremdsprachigen Kindern. Zu dieser Schülerkategorie gehören inzwischen 29.1%; Zunahme um 4.3% seit 2000. In den schwächeren Schülerkategorien der Sekundarschulstufe B und C sind nach einer Steigerung um mehr als 9% knapp drei Viertel aller Kinder nicht deutscher Muttersprache. Frau Aepplis Aussage tönt logisch: „Schaut man nur die Schulleistungen der einheimischen deutschsprachigen Jugendlichen an, erzielt Zürich ähnliche Resultate wie die anderen Kantone“ (Zitat: Der Sonntag, 10.12.11). Nur, anscheinend stimmt das nicht. „Jeder fünfte 15-jährige Schüler ist in Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften so schwach, dass seine berufliche Zukunft gefährdet ist“, schildert „Der Sonntag“ die Situation im Kanton Zürich. Im Kanton Schaffhausen, in dem die Ausländersituation anscheinend nicht wesentlich anders ist als in Zürich, schneiden die Schüler viel besser ab. Der Grund für das schlechte Resultat Zürichs wird vom Lehrerverband bei der frühen Einteilung in die Schulstufen gesucht. Zürich hatte zum Studienzeitpunkt mehr Stufen als alle anderen Kantone (Langzeit und Kurzzeit Gymi, Sek A, B, C sowie Sonderklassen und –schulen). Ausserdem werden über den integrierten Unterricht zunehmend Sonderschüler in die Regelklassen eingeteilt, die das Ergebnis drücken. Als wichtiger Faktor wird die soziale Herkunft genannt. Im Kanton Zürich gibt es rund 40 Privatschulen, in die, vorsichtig geschätzt, rund 6000 Kinder gehen. Es dürfte sich mehrheitlich um Schüler handeln, die in der Volksschule nicht reüssierten. Wer zum Zeitpunkt der Auswahl des Übertritts in die Oberstufe, also mit 12 Jahren, nicht fit ist, muss mit einer Einteilung in die Sek B/C rechnen. Wer seinem Sohn – denn um die geht es ja meistens – eine vernünftige Berufsausbildung mitgeben will, hat angesichts der trüben, oben geschilderten Rahmenbedingungen in der Volksschule ein hohes Interesse, ihn in eine geeignete Privatschule zu schicken. Die Kosten von durchschnittlich 20‘000 Fr. jährlich können sich nicht alle leisten. Die meisten Schüler in einer Privatschule finden ihren Weg und schliessen eine Ausbildung ab. Damit wird das öffentliche Bildungssystem entlastet und die Absolventen der Privatschulen erbringen später einen volkswirtschaftlichen Nutzen. Die Zürcher Volksschule erbringt ihre Leistung nicht, kassiert aber alle Steuereinnahmen.
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Kommentare anzeigen Hide commentsDank an Herr Siegenthaler, dass er über die Resultate der Pisa-Studien berichtet.
Hat nicht Frau Regierungsrätin Regine Aeppli verboten, dass Kinder gegenseitig sich ihre Zeugnisse zeigen dürfen, dass über die Zeugnisnoten gesprochen wird? Ich meine, die von mir geschätzte “Weltwoche” hat über diese Gleichmacherei der linken Regierungsrätin berichtet. Frau Aeppli, typisch Sozi, will jeden Wetteifer verhindern. Der Vergleich mit Kameraden spornt an. Verbieten ist an sich falsch. Die besseren Schüler könnten dazu angeleitet werden, den schlechteren zu helfen. Aber die Besseren dürfen wohl wissen, dass sie die besseren sind.
Ich stimme Herrn Siegenthaler zu, der Kanton Schaffhausen weist eine ähnliche Schülerstruktur auf wie Zürich.
Es ist Zeit, dass die im nächsten Jahr sechzig Jahre alt werdende Regine Aeppli geht. Es braucht eine neue Kraft, einen neuen, bürgerlichen Wind, um dieses Versagen in der Pisastudie auszuwetzen. Der reiche Kanton Zürich will doch nicht mit der Hanse(!)Stadt Bremen in Deutschland verglichen werden, die, links regiert, bei den Pisastudien stets am Schwanz ist – und gewaltige Schulden hat.
“Die Kosten von durchschnittlich 20‘000 Fr. jährlich können sich nicht alle leisten. Die meisten Schüler in einer Privatschule finden ihren Weg und schliessen eine Ausbildung ab. Damit wird das öffentliche Bildungssystem entlastet und die Absolventen der Privatschulen erbringen später einen volkswirtschaftlichen Nutzen.”
Einer der grossen Vorteile unseres Landes ist, dass die Ausbildung der Kinder nicht von der Finanzkraft der Eltern abhängt. Wollen wir Zustände wie in einem Dritteltstaat? Privatschulen können es sich nicht leisten, die Schüler von finanzkräftigen Eltern nicht durch das Programm zu schleusen, egal wie dumm die sind. Ich behaupte, dass viele Privatschüler trotz ungenügender Voraussetzungen irgendwie durch die Matura gewürgt werden (die in der öffentlichen Schule keine Chance hätten) und dann dank Vitamin B irgend einen netten Posten im Clan der Eltern zugeschoben bekommen. Vorlkswirtschaftlicher Nutzen?
“Die Zürcher Volksschule erbringt ihre Leistung nicht, kassiert aber alle Steuereinnahmen.” “Frau Aeppli, typisch Sozi, will jeden Wetteifer verhindern. Der Vergleich mit Kameraden spornt an.”
Sie haben ja keine Ahnung. Eine Grundschule funktioniert etwas anders als eine Fussballmannschaft. Wenn nur der Wettbewerb zählt, resignieren alle Kinder, die nicht absolute Spitze sind, weil sie es doch nicht schaffen. Für Wettbewerb bleibt ab Einstieg ins Berufsleben noch genug Gelegenheit.
Klar doch, die Schuldirektorin ist links. Das kann ja nur schlecht sein. Wettbewerb, mehr Wachstum, weniger Staat. Hilft immer und überall. Siehe internationale Finanzkrise. Wie einfach doch die Welt ist.
Verkehrtwelt in ZH: Da gibt eine SP-Regierungsrätin endlich mal zu, dass die schlechten PISA-Resultate vom zu hohen Ausländeranteil kommen, aber dann fällt ausgerechnet einem SVP-ler nichts Gescheiteres ein, als dies abzustreiten. (Mit solchen SVP-lern, wer braucht da noch Linke?)
Seine “Argumentation” ergibt keinen Sinn:
– Wie er im obigen Blog selber schreibt, liegt der Anteil der ungenügenden Schüler noch unter dem der fremdsprachigen Schüler. Das könnte also eine echte Teilmenge sein. Es widerspricht also _nicht_ der Aussage von Frau Aeppli, „Schaut man nur die Schulleistungen der einheimischen deutschsprachigen Jugendlichen an, erzielt Zürich ähnliche Resultate wie die anderen Kantone.“
– Wenn es natürlich auch ungenügende Schweizer Schüler gibt, dann kann das ebenfalls durch fremdsprachige Schüler beeinflusst sein. Z.Bsp. indem diese zuviel Aufmerksamkeit der Lehrer beanspruchen, oder die anderen Schüler übermässig “plagen”/schlagen. Es kam auch schon vor, dass Ausländer einfach aus Neid besonders gute Schüler drangsalierten, um diese “nach unten zu drücken”. Beim Schwimmunterricht auch mal im wörtlichen Sinne…
– Der Zusammenhang zwischen Ausländeranteil und PISA-Resultaten wurde ja auch am Beispiel Finnland deutlich.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Ausländer in der Schweiz grundsätzlich “dümmer” als Schweizer sind, sondern liegt an sprachlichen Schwierigkeiten, sozio-ökonomischen Unterschieden (überwiegend einfachere Berufe immigrieren) und teilweise an kulturell-religiösen Unterschieden (z.B. gab auch ein SP-Bildungsdirektor mal zu, dass muslimische Mädchen oft besonders ungebildet sind, weil ihre Väter finden, diese gehörten an den Herd und bräuchten darum keine Bildung).