“Was machst Du beruflich..?” – Nicht, dass ich neuerdings leugne, bei einer Bank zu arbeiten, oder mich schämen würde, dies öffentlich zu sagen. Aber seit einiger Zeit bin ich bei dieser Frage jeweils sehr gespannt auf die Reaktion des Gegenübers, wenn ich mich als ‘Banker’ oute…
Ja, wir Banker erfüllen nicht unbedingt das klassische Bild typischer ‘Büezer’. In der Regel werden unsere Hände bei der Arbeit nicht schmutzig, wir tragen kein ‘Übergwand’ und leiden am Arbeitsplatz selten an Rückenschmerzen oder Fussbrennen. Im Winter haben wir nicht zu kalt und im Sommer nicht zu heiss. – Das allein macht es schon schwer genug, um glaubhaft zu erklären, dass auch wir Bürogummis tatsächlich arbeiten, ja zwischendurch sogar einen richtigen ‘Chrampf’ haben und am Abend oft müde nach Hause kommen. – Ja, die meisten von uns sind eigentlich ganz normale ‘Büezer’, auch wenn man das uns Kravattenträgern nicht unbedingt ansieht.
Und nun sind wir innert ein paar Monaten ‘Abzocker’ geworden und tragen die Schuld an der ganzen Finanz- und Wirtschaftskrise, dabei gehen wir ja auch nur Tag für Tag in den ‘Stollen’. – Klar ist uns nicht so wohl dabei, wenn unsere ‘Häuptlinge’ die grossen Saläre kassieren und dann wieder zurückbringen sollten. Und es ist wirklich etwas peinlich, wenn da während Jahren ein Rekordgewinn nach dem anderen gefeiert worden war und dann plötzlich der Staat helfen musste. Darüber haben auch wir ‘Büezer’ uns geärgert. – Zugegeben: Am Anfang haben wir auch applaudiert; aber jetzt mal ehrlich: Wer hat damals nicht geklatscht..?
Tatsächlich haben offenbar einige unserer ‘Häuptlinge’ übertrieben, wollten Dinge erfinden, die auf die Länge gar nicht funktionieren konnten. Aber wie sagt man doch so schön: “Jeder Sperling weiss, wovon kein Adler etwas ahnt.” Auch wenn niemand genau weiss, was, wann und wo schief gelaufen ist, Tatsache ist, dass wir Banker jetzt alle auch Abzocker sind.
Dabei spielt es offenbar keine Rolle, dass der Banker X als gewöhnlicher ‘Büezer’ auf der Filiale Y weder ein Millionensalär kassiert, noch irgend ein gescheitertes Geldvermehrungsprodukt zusammenkonstruiert hat. Und die ganze Entstehung der Krise ist für ihn eigentlich etwa gleich weit entfernt, wie für seine ‘Büezer’-Kollegen auf dem Bau oder in der Werkstatt.
Im Unterschied zu unseren ‘Büezer’-Kollegen müssen wir uns jetzt einfach beim Feierabend-Bier hartnäckig anhören, was für Abzocker wir seien, während unsere ‘Häuptlinge’ gemütlich in Wollerau vor dem Cheminée sitzen und entgangenen Boni nachtrauern. – Vielleicht hätten auch sie sich zwischendurch der Stammtisch-Front stellen sollen.
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Kommentare anzeigen Hide commentsSehr geehrter Herr Landolt,
vielen Dank für Ihr Postulat zum “Büezer” im Bankenwesen.
Schaut man sich jedoch die Zahlen an, scheinen sich die Banken- und Versicherungsbranchen im Lohnniveau von der Realwirtschaft abgekoppelt zu haben. Dies gilt auch für Medianwerte. Das “Häuptlings-Argument” sehe ich da nicht bestätigt. Wer als Mitarbeiter von den Erträgen der Banken profitiert hat, muss sich meiner Ansicht nach den Vorwurf gefallen lassen, Teil eines Systems, welches zum eigenen Nutzen hohe Risiken eingeht aber negative Konsequenzen auf die Gesellschaft abwälzt, zu sein. Will man den Daten von ECO glauben, haben sich die Grossbanken zudem in den Personalkosten weit vom Rest der Schweizer Branche gelöst. Da müsste es eigentlich für den gesamten Bankensektor ebenso stossend sein, dass gerade eine der beiden Grossbanken das Bankkundengeheimnis durch kriminelle Tätigkeiten im Ausland aufs Spiel setzt und den Ruf des Schweizer Bankenplatzes gefährdet.Wie sehen Sie das?
Quellen:
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/03/04/blank/key/lohnstruktur/nach_branche.html
http://videoportal.sf.tv/video?id=6a123927-71b4-4d1d-815e-f25f22eaaf6e
Lieber Jörg Berner
Es ist zwar richtig, dass die Löhne bei den Banken höher sind als der Durchschnitt, aber das bedeutet nicht zwingend, dass sie sich von der Realwirtschaft abgekoppelt haben. Ein hoher Lohn kann auch aufgrund von hoher Produktivität bezahlt werden.
In der Schweiz sind die Löhne derjenigen Branchen, welche im internationalen Wettbewerb stehen, generell höher als der Durchschnitt. Das gilt auch für Pharma, Chemie etc.
Zumindest ein Teil der höheren Löhne bei den Banken ist daher auf die höhere Produktivität zurückzuführen. Die Frage ist einfach wie viel.
Lieber Herr Läubli
Der Vergleich zur Realwirtschaft ist durchaus statthaft und auch ein sinnvoller Masstab und sollten sich an diesem Ausrichten!
Branchen die übermässig bezahlen können bewirken auch eine negativen Sog auf die Realwirtschaft und erzeugen eine permanenten Neid.
Zudem verstärkt dies den Allgemeinen Eindruck von diesen über den Tisch gezogen zu werden und Ihnen ausgeliefert zu sein!
Wir sollten bedenken:
– Löhne sind ein Teil der laufende Kosten.
– Höhere Löhne bedeuten einfach mehr mehr Produktivität und mehr Leistung, welche am Ende des Tages von den Kunden bezahlt werden muss.
Bei der Pharmabranche bezahlen wir die höhere Löhne schlussendlich über die Medikamentenpreise und die Krankenversicherungsprämien! Hier gibt es keinen Verhandlungspielraum und die Preise werden vom Hersteller und nicht vom Markt definiert! Ich denke wir sind uns einig, dass wir dies wirtschaftlich und politisch nicht mehr wollen und auch nicht mehr vertreten können! Indirekt Subventionieren wir also die hohen Löhne und die Gewinne in der Pharmabranche!!!
Bei den Banken bezahlen wir dies über aufgezwungene Gebühren, übermässige Bezahlung jeder Handreichung und Kostenabwälzung über die ich mich als Kunde oft ärgern muss, aber nicht verhandeln kann!
Die Preise bestimmen die Banken und einen Wettbewerb auf breiter Front findet für 90% der Bankkunden nicht wirklich statt.
Im Hintergrund findet aber eine brutale Kostenoptimierung auf Kosten der Lieferanten statt. Als Unternehmer muss ich feststellen, dass Schweizer Banken oft nicht in der Schweiz entscheiden und Technologientscheidungen im Ausland (USA und UK) gefällt und global verhandelt werden.
Indem dadurch effektive Wertschöpfung reduziert wird, wir wegen der TBF (to big to fail)Problematik die Banken unterstützen, subventionieren wir diese wiederum indirekt!
Höhere Löhne bezahlt der Arbeitnehmer schlussendlich auch selber durch höheren Leistungsdruck!
Man kann immer drüber streiten was ein Vernüftiger Lohn ist und als Arbeitnehmer ist er mit grundsätzlich stets zu niedrig!
Natürlich kann ich als Angestellter mit einer kurzfristigen Optik auch jeweils opportunistisch an der höheren “Produktivität” des Unternehmes eine Beteiligung in Form von regelmässige Lohnerhöhungen einfordern.
Etwas was Gewerkschaften ja geradezu als ein ureigenes Recht betrachten!
Nur wie Loyal sind wir denn, wenn es wirtschaftlich kriselt? Verzichten wir? Investieren wir in die Firma ober geben wir dann gar etwas zurück?
Auch kann ich als Unternehmen Personal damit ködern oder wenn Loyalitätsprobleme vorhanden sind, versuchen diese damit zu halten!
Dies alles ist aber nicht nachhaltig und auch nicht wirklich längerfristig!
Sinnvoller ist es meiner Ansicht nach, dass die Unternehmen ohne Steuerfolgen in die Bildung von Reserven investieren können, welches Sie für schlechtere Zeiten äuffnen und verwenden können! Damit könnten Sozialwerke entlastet und konjukturelle Schwankungen aufgefangen werden!
Seit jeher ist bekannt, dass auf 7 fette Jahre wieder 7 magere Jahre folgen können! Gewinne erzielen ist somit eine unternehmerische und soziale Verantwortung.
Exzessive Gewichtung des Sharholdervalue und “Produktivität” die in Form von “Lohnexzesse auf allen Ebenen”, Bonis (oder Schweigegelder?), Gewinnausschüttungen usw. abfliesst ist asozial und fahrlässig und fehlt dann im Krisenfall einfach. Dies ist etwas was man in der Bankenwelt schlicht und einfach nicht wahr haben wollte und auch nicht wagt zu vertreten!
Sehr wenige Unternehemen können sich dann auf TBF berufen, die Angestellte zumindest teilweise befristet auf eine ALV…
Ich finde es ein Skandal wie man trotz Finsnzkrise Bonis ausbezahlt werden darum sollten wir auch die Initiative 1:12 von den Jusos zustimmen und der Minder Initiative ablehnen weil wie die GV der UBS gezeigt hat Das nur keine Decharge erteilt hat aber um das Kern Problem der Boni wurde nicht diskutiert
Lieber Herr Läubli
Die Produktivität im Finanzsektor basiert auf Spekulation und auf einem maroden System, in dem ein Ungleichgewicht zwischen den Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital herrscht. Während Kapital die Wirtschaft regiert, werden Einkommen aus Arbeit zu hoch besteuert, anstatt umgekehrt.
Übrigens stehen die Grossbanken, über die wir hier diskutieren, in gar keinem Wettbewerb, denn sonst gäbe es die UBS nicht mehr. Eigentlich absurd, dass die Verkörperung der kapitalistischen Marktwirtschaft sich selbst nicht an ihre Regeln hält…!
Ich stimme dem Artikel von Martin Landolt zu. Während 46 Jahren habe ich bei der UBS und dem vormaligen Bankverein gearbeitet und gehörte zum mittleren Kader mit langjähriger Führungserfahrung. Zumindest die Gehälter der “gewöhnlichen” Mitarbeiter ohne Kaderfunktion bewegen sich auf dem Niveau von Angestellten der öffentlichen Verwaltung. Dass in den oberen Führungsetagen überrissene Vergütungen (Gehalt und Boni) bezahlt werden ist bekannt. Ich stosse mich zu Recht daran, dass in der Boni-Diskussion in den Medien mit Durchschnitten pro Mitarbeiter argumentiert wird. Es gibt zahlreiche Mitarbeiter, die trotz erfüllten Leistungszielen keinen Bonus erhalten, ganz einfach weil sie aufgrund ihrer Funktion und Alter den Plafond ihrer Gehaltsklasse erreicht haben. Die Medien schüren mit Verallgemeinerungen die negative Stimmung. Es gibt nämlich auch in anderen Branchen (Versicherungen, Pharma etc.) Beschäftigte die man in die Kategorie der “Abzocker” einstufen kann.
Aus einigen Beiträgen scheint der Neid zu sprechen. Vergessen wir nicht, dass die Banken einen respektablen Teil zum BIP und damit zu unserem Wohlstand beisteuern. Wer viel verdient, kann viel ausgeben. Davon profitieren alle.
Die Grossbanken stehen im internationalen Wettbewerb. Deshalb richten sich auch die Löhne und Vergütungssysteme nach internationalen Gepflogenheiten.
Grossbanken: Anleger haben die Wahl!
Die Grossbanken zeigen exemplarisch,was passiert, wenn man der freien Marktwirtschaft freien Lauf lässt. Wem die Geschäfts- und Besoldungspraktiken der Grossbanken nicht passen, hat in der Schweiz diverse Alternativen. Dies gilt insbesondere auch für Unternehmen, Pensionskassen und andere institutionelle Anleger. Diese haben zudem den grösseren Einfluss auf das Geschäftsgebaren der Banken als Private.
Lieber Daniel Läubli
Sie begründen hier zwar, worauf die z.T. exorbitanten Löhne zurückzuführen sind, nicht aber, wie diese Umsätze ‘erwirtschaftet’ werden. Der Kapitalismus ist da nicht besser oder schlechter als der Kommunismus, einfach das Extrem in die andere Richtung. Eine riesige Seifenblase, deren Wert zwar in Zahlen wiedergegeben werden kann, die aber nie den Realitäten oder eben dem Geldwert entsprechen.
Das hat uns doch die aktuelle Krise bewiesen: Da wurde Geld vernichtet, das konnte man hören und lesen, wo man wollte. Dabei war das nie wirklich Geld, sondern reine Zahlenspielerei, sprich Buchwerte. Denn darauf beruhte (und beruht wohl noch immer) der Wohlstand unserer Banken hauptsächlich. Und insofern ist die ‘Produktivität’ von Bankern – äxgüsi – wohl kaum mit der von ‘echten Büezern’ vergleichbar. Und deshalb haben sich Banken schon von der Realwirtschaft etwas abgekoppelt, oder nicht?
Und, Herr Landolt, unter diesem Gesichtspunkt ist es doch irgendwie nur logisch und verständlich, dass Banken und andere Finanzinstitute heute die Sündenböcke sind. Von aussen sieht man nicht, was innen läuft. Man hört aber von den unglaublich hohen Gewinnen und von den für Viele nicht nachvollziehbar hohen ‘Boni’, die da offenbar ‘locker’ verteilt werden – auch jetzt wieder, trotz Krise. Und muss dann aber dafür gerade stehen, wenn eben diese Kreise offenbar die ‘Bodenhaftung’ verloren haben und danach unsanft landeten.
Viele fühlten sich dadurch vor den Kopf gestossen, als die vermeintlichen ‘Traumschiffe’ ins Wanken kamen. Und ihnen, im Speziellen der UBS, nun via Steuergelder unter die Arme greifen mussten. Ist doch durchaus verständlich. Dennoch, ich glaube, dass kaum jemand den/die Kundenbetreuer/in in der Bank wirklich dafür verantwortlich macht. Nur ist man eben als Angestellte/r eines solchen Instituts symbolisch Teil davon und somit ‘Blitzableiter’. Wenn Sie bspw. mit der Swisscom nicht zufrieden sind, ist es Ihnen am Telefon auch egal, bei wem Sie nun Ihren Ärger deponieren und ob es nun die richtige Person trifft oder nicht.
Ein Aspekt wird meiner Meinung nach aber immer ausgeblendet: Haben nicht letztlich wir alle dieses System mitgestützt, es so gewollt, davon gelebt, und das nicht schlecht? Und ist es angesichts dessen richtig, jetzt den Schwarzen Peter und somit die Verantwortung für den Kollaps alleine Finanzinstituten zuzuschieben? – Klar, die sollen sich nun mässigen! – aber nur sie?
Lieber Daniel Läubli,
Ich gebe Ihnen recht, dass die Löhne mit Produktivität zusammenhängen und deshalb auch zwischen den Realwirtschaftssektoren unterschiedlich ausfallen. Nun aber zur Produktivität: Diese lässt sich als die Relation zwischen den produzierten Gütern/Dienstleistungen und den dafür benötigten Produktionsfaktoren definieren. Das Bankensystem dient in erster Linie dazu, Intermediär für die Realwirtschaft zu sein, also Zahlungsverkehr abzuwickeln und die Kreditversorgung zu gewährleisten. Da frage ich mich, wo der volkswirtschaftliche Nutzen im spekulativen “Trading” der Banken auf eigene Rechnung besteht. Wetschöpfung wird dadurch wohl keine generiert. Aber genau in diesem Bereich des Investmentbanking holen sich die Grossbanken die Gewinne, die sie vom Rest abheben. Dadurch können sie auch die höheren Löhne finanzieren. Aus diesem Grund finde ich es heikel, das Argument der Produktivität hier anzubringen.
Selbstverständlich hat “Trading” einen inhärenten Wert, nämlich denjenigen der Transparenz die durch liquide Märkte geschaffen wird. Diese Transparenz kommt aber allen Marktteilnehmern zu gute (also auch in anderen Volkswirtschaften). Aber das Trading sollte keine Bankaktivität sein. Eine Bank sollte in ihrer Bilanz nach Sicherheit streben und nicht nach volatilen Positionen (und somit nicht nach hohen Trading-Erträgen).
Sehr geehrter Herr Landolt
Meiner Ansicht nach haben Sie recht.Es geht Ihnen ähnlich wie vermutlich vielen im kaufmännischen Bereich arbeitenden.Als ich vor vielen Jahren als Verkaufsleiter in Besprechungen mit den Produktionsverantwortlichen erschien, hiess es regelmässig : Achtung die kommerziellen “Schlitzohren” kommen.Das ist vermulich auch noch heute so und dazu menschlich. einer der auf seinem Gebiet hervorragendes leistet, kennt die Arbeit eines Anderen nicht oder zuwenig und hat das Gefühl nur er macht etwas Vernünftiges und wenn er dazu noch vernimmt, dass der Andere mehr verdient versteht er das überhaupt nicht, kann es gar nich nachvollziehen und wird neidisch. Dabei könnte oder möchte er diese Arbeit nie auch nur annähernd so gut ausführen wie der Andere.
Davon aber bin ich überzeugt, wenn Ihre “Büezer-Kollegen” wüssten, dass die angesprochenen, in Wollereau sitzenden “Häuptlinge” seit Erhalt ihrer Boni, die nota bene vertraglich zugesichert waren ,meistens in Aktien, die seither etwa 75 % an Wert verloren, derart viel “Vermögen” abschreiben mussten, würden sie vermutlich auch nicht mehr so neidisch sein.
Ebenso bin ich der Ansicht, dass der Verwurf der kriminellen Handlung Ihrer “Häuptline” ungerechtfertigt ist. Im Moment ihrer Handlung wurden sie von Ihren Mitarbeitern, derdamaligen Gepflogenheiten dieses Geschäftssektors so beraten, das erst nachträglich sich als zu risikoreich herusstellte. Immer nachher ist jeder klüger…………vorher hat er, wie Alle Anderen mitapplaudiert !
Sicherlich kassieren nicht alle, die für die Banken, Versicherungen etc. arbeiten “riesen Boni”. Diese gehören mehr und mehr den Chefs (in jeder Branche ;-). Was mir durch den Kopf schoss betr. Abzocker, Boni etc… Wie viele Jahre wurde schon darüber gemunkelt in den Strassen, an Stammtischen, dass es so nicht weitergehen kann? Wurde irgendwie mal Gegensteuer gegeben oder zumindest versucht Gegensteuer zu geben vor dieser Wirtschaftskrise? Tja, die Chance ist hoffentlich noch nicht vertan um Weichen korrekt zu stellen……
Lieber Martin Landolt
Stimme Ihnen zwar zu, doch wurde ich von Euch Politikern einmal mehr arg enttäuscht. Die gestrige GV der CS hat uns wieder gezeigt, dass solche Exzesse nur deshalb möglich sind, weil bei uns – als einziges Land – ein Einsatz von Depotstimmen weiterhin möglich ist! Andere Länder haben diese Unsitte schon längst abgeschafft! Gerade IHR Politiker hättet es an der Hand, auch bei UNS diese Unsitte abzuschaffen! Aber was tut Ihr – reden, reden und nochmals reden! Mehr leider nicht! Zudem sitzen einige unter Euch in den VR und profitieren sogar davon! Weshalb sollen denn solche “Volksvertreter” das Huhn schlachten, welches ihnen die goldenen Eier legt? Wenn jetzt Eure Partei den Mut hätte, hier den ersten Schritt zu tun, so wäre Euch ein Erfolg b.d. kommenden Wahlen auf sicher! Ihr habt ja dazu noch die Justizministerin – ebenfalls b.d. BPD! Also worauf wartet Ihr noch?
Lieber Herr Landolt,
ihr Beitrag hat etwas Erfrischendes und dürfte wohl die Alltagssituation von Bankangestellten wiedergeben.Und ich denke auch, dass die “Spatzen” welche nichts zusagen haben in einem Grossbetrieb, schon als Banklehrling so erzogen worden sind, dass man “dem Adler” nicht widerspricht. Wurde nicht in Zürich bei einer der beiden Grossbanken ein Analyst mit Schimpf davongejagt, weil er das voraussagen wollte, was dann ein Jahr später auch eintraf. Nähmlich die bekannte Finanzkrise.
Da darf man doch die Frage nach einer Firmenkultur stellen und fragen, welchen Stellenwert der Kunde eigentlich einnimmt.
Ich selber habe auch noch wenige Fondspapiere, bei denen ich darauf warte, bis sich wenigstens der Ankaufspreis wieder einstellt. Eigentlich habe ich diesen Posten als “Spassgeld” abgeschrieben. Aber die tausenden von Häuschenbesitzer in Amerika, welche auf dei Strasse “ausziehen” mussten, werden das nicht so spassig finden, wenn sie hören, dass die Bezüge der “Adler” trotzig weiter steigen.
Darum hoffe ich, Herr Landolt, dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz mutig für uns Kunden einsetzen.
Überrissene Löhne der Top-Leute grosser Unternehmen: Mit vernünftigen Löhnen ginge es auch!
Die Top-Leute der grossen Unternehmen werden meist aus einem grossen Reservoir von guten Leuten der zweiten Führungsebene ausgewählt, die weit weniger verdienen als die Top-Leute. Die beförderten Personen sollen wegen der höheren Verantwortung besser entschädigt werden. Um solche Leute zu bekommen braucht es aber als Anreiz keine überrissenen Löhne
Grossbanken: Anleger haben die Wahl!
Die Grossbanken zeigen exemplarisch,was passiert, wenn man der freien Marktwirtschaft freien Lauf lässt. Wem die Geschäfts- und Besoldungspraktiken der Grossbanken nicht passen, hat in der Schweiz diverse Alternativen. Dies gilt insbesondere auch für Unternehmen, Pensionskassen und andere institutionelle Anleger. Diese haben zudem den grösseren Einfluss auf das Geschäftsgebaren der Banken als Private.