1. Sonstiges

Wir müssen lernen, wieder bescheidener zu werden

Gerade im Wahl­kampf tauscht man sich auch mit Mit­glie­dern der Fi­nanz­kom­mis­sio­n​en von an­de­ren Ge­mein­den im Be­zirk Brem­gar­ten aus. In­ter­essant ist, dass man in einer Viel­zahl von Ge­mein­den mit ähnlichen Pro­ble­men zu kämpfen hat. In­fra­stru­kur­por­j​ekte für Schul­haus­sa­nie­run​­gen und -er­wei­te­run­gen ste­hen an, die -zig Mil­lio­nen Fran­ken kos­ten wer­den. Oft kann sich eine Ge­meinde im Al­lein­gang sol­che teu­ren Pro­jekte gar nicht leis­ten.

Schon in den Vorprojektphasen werden huderttausende von Franken “locker” gemacht, um Wettbewerbsausschreib​ungen vom Feinsten zu finanzieren und Ingenieure eingebunden, die minutiös sämtliche energietechnischen Aspekte abklären müssen und Planungskommissionen mit Argusaugen sicherstellen werden, dass die städtebaulichen Massnahmen in jeder Projektphase umgesetzt werden. Selbst bei kleineren Gehwegsanierungen muss auf Biegen und Brechen ein Ingenieur eingebunden werden, da das Bauamt dies in eingener Regie nicht machen darf.  

Auch der Kanton kennt offensichtlich für Lärmschutzmassnahmen nur die Rolls Royce Lösungen. Die Bevölkerung entlang der Dorfstrasse wird schlichtweg eingebunkert. Interessant ist, dass die Ortsbildkommission mit diesen übertriebenen Massnahmen offensichtlich keine Probleme hat?

Mit Bedauern stellt man fest, dass weder die zuständigen Gemeinderäte noch die Finanzkommissionen sich in erster Linie Gedanken machen, wie und in welcher Form sie mittel- und langfristig die Steuereinnahmen nachhaltig sichern wollen. Gemeindeeigenes Land in zweistelliger Millionenhöhe wird als “grüne Lunge” für weitere Jahrzehnte gehortet. Das letzte Gewerbeland wird auch noch umgezont, um das “soziale Wohnen” zu fördern. Die Zonenplanrevisionskom​mission hat bereits schon 200’000 Franken “verbraten” ohne einen wesentlichen Meilenstein zu erreichen. Warum macht man den überhaupt eine BNO Revision, wenn man im Vorfeld schon weiss, dass man nichts einzonen will? Das Gewerbe findet in der Region Mutschellen offensichtlich keinen Platz mehr. Arbeitsplätze und Lehrstellen gehen verloren und immer mehr Pendler suchen Ihr Glück mit Wirtschaftsraum Zürich.

Die Region Mutschellen hat wesentliche Standortvorteile mit der einmaligen Verkehrsanbindung, “noch gesunden” Finanzen einer überdurchschnittlich gut ausgebildeten Bevölkerung und qualitativen Infrastrukturen. Einige Probleme kennen wir praktisch nicht, mit denen andere Gemeinden täglich zu kämpfen haben. Am Tor zum Wirtschaftsraum Zürich müsste man doch die Kräfte bündeln, dieser attraktiven Region ein Gesicht geben, und mit effizienten aber bezahlbaren Mitteln Investoren z.B. für ein Dienstelistungszentru​m oder Projekte im Gesundheits- und Wellnessbereich von den wesentlichen Vorteilen überzeugen. Die Behördenvertreter sind gefordert, mehr Mut zu zeigen, und offen und bereit sein eine gemeinsame Strategie zu entwickeln und diese auch gemäss Massnahmen- und Terminplan umzusetzen.

Mit der Machbarkeitsprüfung einer Gemeinde oder Stadt Mutschellen sind wir auf dem richtigen Weg. Keine der partizipierenden Gemeinden ist unter Druck und die Vermögenslagen der drei Gemeinden sind identisch. Unter dem Strich muss es allen Beteiligten aber etwas bringen. Selbstverständlich müssen weitere Fragen geklärt und gemeinsam Lösungen für effizientere und auch kostengünstigere Modelle in verschiedenen Bereichen gefunden werden. Mit den vielen Abgeordneten in den unterschiedlichsten Verbandsgemeinden werden die demokratischen Rechte der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger eingeschränkt, und substanzielle Kreditanträge an der Gemeindeversammlung vorbei geschleust. Mit einer Einheitsgemeinde könnte dies wieder anders aussehen!

Wenn wir auf Stufe Bund, Kanton und Gemeinden nicht in unbezahlbaren Schuldenbergen enden wollen, müssen wir relativ schnell wieder umdenken lernen, und vor allem wieder bescheidener, und vielleicht auch wieder etwas fleissiger werden. 

Grund genug, als Grossrat des Bezirks Bremgarten zu kandidieren, und hoffentlich am 21.10.2012 als gewählter Botschafter unserer Region mit Herzblut für unsere gemeinsamen Interessen mit nachhaltiger Wirkung, zu kämpfen!

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Comments to: Wir müssen lernen, wieder bescheidener zu werden
  • September 27, 2012

    Mit Kritik und negativen Bewertungen kann ich umgehen. Schade, dass die Kritiker keinen Mut zeigen, Gegenargumente ins Feld zu führen. Grundsätzlich müssten die Personen, die Bewertungen abgeben, auch nameentlich erwähnt werden.

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