An dieser Stelle wurde auch schon auf die Publikationsreihe „aveniraktuell“ Bezug genommen, in welcher der Think-Tank Avenir Suisse aktuelle politische und wirtschaftliche Fragen aus liberalem Blickwinkel beleuchtet. In der Ausgabe 2/April 2011 wird unter dem Stichwort Energie aufgedeckt, wie der Staat heute schon an unserem Energiekonsum „verdient“. Wer aufmerksam Radio hört und Zeitung liest, der kann verfolgen, welche Ideen – vornehmlich von links-grüner Seite – vorgebracht werden, um die Kernkraftwerke abschalten zu können. So war zu hören, dass man nur den Strom um mindestens 40% verteuern müsse, um die Leute zum Stromsparen zu bringen. So könnte das Sparziel von 40% reduziertem Stromverbrauch erreicht werden, womit es die Kernkraftwerke nicht mehr brauche. Mal ganz abgesehen davon, dass auf die Zukunft gesehen, nicht nur die heutigen 40% Stromproduktions-Anteil der Kernkraftwerke eingespart werden, sondern auch noch der Wachstumstrend im Verbrauch von elektrischer Energie gebrochen werden müsste, lässt sich schon mit den aktuellen staatlichen Eingriffen aufzeigen, dass eine künstliche Verteuerung der Energie nicht zu einem Minderverbrauch führt. Gemäss Avenir Suisse sind bereits heute 30% der Energiekosten auf staatliche Eingriffe zurückzuführen, bei fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas seien es sogar 40%. Damit müsste also heute schon ein Spareffekt spürbar sein. Trotzdem steigt der Energiekonsum jährlich unaufhaltsam. Diese Zunahme ist vor allem auf die gute Wirtschaftslage und die steigende Bevölkerungszahl zurückzuführen. Wird die Energie künstlich verteuert, würden vornehmlich die Produktionskosten steigen. Die Wirtschaft wird diese auf die Konsumenten abwälzen wollen. Dort wo das schwierig ist, vor allem bei Exporten, wird der Produktionsstandort verlegt werden müssen. Für energieintensive Herstellungsprozesse sind die Strom- oder Brennstoffkosten schon lange ein Thema. Die Rentabilität der Aluminium-, Beton oder Stahlproduktion hängt wesentlich vom Energiepreis ab. Dort wo die Energiekosten am gesamten Produktionsprozess weniger ins Gewicht fallen, dürfte auch deren Verteuerung keinen entscheidenden Wandel bewirken. Beim Verkehr hat der in den letzten Jahren exorbitant zunehmende Benzinpreis auch keine Verminderung der Staus gebracht, der Verkehr nimmt zu. Die gute Wirtschaftslage ist auf die höhere Produktivität der Schweiz gegenüber ihren Nachbarn zurückzuführen, was im gleichen Dokument von Avenir Suisse nachgelesen werden kann. Die effektivste Art, in der Schweiz Energie zu sparen, wäre demzufolge ein nachhaltiges Abwürgen der Wirtschaft. Eine exorbitante EnergiesteuerDie Steuer ist eine öffentliche Abgabe und bildet die wicht... könnte mindestens helfen, dieses Ziel zu erreichen. Die linke Rhetorik bemüht bei Steuersenkungen einen Begriff, der hier ausnahmsweise angebracht ist: Zu Tode sparen.
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Kommentare anzeigen Hide commentsWenn Industriebetriebe mit hohem Energieverbrauch ins Ausland abwandern würden, wäre dies nicht so tragisch, sind diese doch auch für die Umwelt (Luft,Wasser, Lärm)ein Problem. Zudem arbeiten diese Betriebe heute schon mit sehr vielen zugezogenen Arbeitskräften.
Wenn man doch wenigstens die gesamten wahren Kosten der Stromproduktion auf den Preis umschlagen würde – inklusive voller Risikodeckung im Falle eines atomaren Unfalls. Wenn doch das Uran nicht schon zehntausende Tote gefordert hätte – in den Uranminen, elend zugrunde gegangen an Lungenkrebs. Wenn doch im Falle eines Unfalls nur die Aktionäre die gesundheitlichen Folgen zu tragen hätten und nicht nur die, welche das Pech haben, in der Nähe zu wohnen.
Ohne staatliche Eingriffe im Energie- und Verkehrssektor hätten wir heute keinen Katalysator, und unsere Städte wären unbewohnbar. Ohne staatliche Eingriffe wäre heute vermutlich die UBS pleite. Ohne staatliche Eingriffe hätte es für die Grossindustrie so manchen schönen Auftrag z.B. für die Armee nicht gegeben.
Ich bitte um gesamtheitliche Betrachtung. So, wie es jetzt läuft, ist der Staat an fast allem schuld, und wenn der privatwirtschaftliche Karren wieder einmal auf die eine oder andere Art wegen kurzfristiger Gier der Verantwortlichen in den Dreck gefahren worden ist (Swissair, UBS, um nur zwei Beispiele aus der Schweiz zu nennen), dann darf der Steuerzahler wieder ran.
Den Spareffekt bei den Energiepreisen kann man am erzeugten Warenwert pro verbrauchter Energie messen, und da gab es in den letzten Jahrzehnten eine gewaltige Steigerung.
Die Zukunft der Schweizer Industrie liegt wohl eher in energiesparenden High-tech-Artikeln als in Stahlwerken. Wenn Aluminiumfabriken nur bei Dumping-Strompreisen konkurrenzfähig sind, dann ist vermutlich Aluminium zu billig.
Veraltete Technik durch Subventionen (auch indirekte, wie billigen Strom durch Überwälzen der Folgekosten in die Zukunft) am Tropf zu halten hilft erfahrungsgemäss sowieso nicht lange.
Wenn wir Energie sparen, sparen wir auch Geld. Was machen wir aber mit dem gesparten Geld? Wir geben es anderweitig für Konsumgüter aus, was wiederum Energie – z. B. graue Energie – braucht oder wir bringen es den Banken und Versicherungen als Spargeld, wodurch diese in die Lage versetzt werden, Kredite zu geben für Investitionsgüter, deren Produktion, Betrieb und Unterhalt wiederum Energie brauchen. Das einzig wirksame Mittel gegen zu hohen Energieverbrauch ist die Reduktion des Einkommens für diejenigen Bevölkerungsschichten, die sich das leisten können oder wollen. Weniger Einkommen, dafür mehr Freizeit: das ist doch auch eine Lebensperspektive! Die materialistische Gesellschaft in den reichen Ländern wird abgelöst werden, entweder freiwillig oder aufgrund von Verteilungs-, Ressourcen- oder Umweltproblemen, die wir zwangsweise lösen müssen.