Hat die Atom-Energie Zukunft?
Japan muss zurzeit erleben, wie eine Naturkatastrophe Atom-Kraftwerke zu gefährlichen Atom-Bomben mutieren lässt. Obwohl Atom-Kraftwerke äusserst hohen Sicherheitsanforderungen genügen müssen und gegen Naturkatastrophen normalerweise geschützt sind, bleibt immer ein Restrisiko. In Japan ist nun dieses Restrisiko zur Realität geworden. Ich bin überzeugt, dass statistisch gesehen dieses Restrisiko als vernachlässigbar eingestuft wurde, weil noch nie ein solch schweres Erdbeben beobachtet wurde. Viele Leute vergessen jedoch, dass Statistiken sich auf die Vergangenheit beziehen. Wir haben jedoch in letzter Zeit oft erfahren müssen, dass die Zukunft viele unerwartete Ereignisse und Risiken in sich bergen kann (Sub-Prime Krise, Banken-Kolaps, Tsunamis, etc.).
Sollen wir nun alle unsere Atomkraftwerke sofort abstellen?
Ich glaube nicht, dass es heute notwendig ist, so panisch zu reagieren, da die Schweiz normalerweise keine schweren Erdbeben kennt und sich auch nicht in einer entsprechenden Gefahrenzone befindet.
Wenn es jedoch darum geht, neue Atomkraftwerke zu bauen, sollte man sich unbedingt überlegen, ob es keine besseren Alternativen gibt, denn es schlummert immer ein gewisses Restrisiko bei solchen Anlagen.
Naheliegend wäre es jetzt, die Solarenergie zu preisen. Gegner würden dann gleich einwenden, dass diese noch nicht effizient genug ist.
Man muss vielleicht eine andere Frage stellen, ist Atomenergie nachhaltig und hat sie Zukunft, bevor man einige Milliarden darin investiert. Angenommen man würde diese Milliarden in die Entwicklung effizienterer Solartechnologie investieren, würde die Wirtschaft davon nicht mehr profitieren und die Schweiz könnte sich als Technologie-Leader im Weltmarkt profilieren?
Es ist gewiss unbestritten, dass Solarenergie die nachhaltigste Energie ist, da sie erneuerbar ist, die Sonne wird sicherlich noch ein paar Jahre scheinen, und keine Risiken für die Menscheit und Umwelt in sich birgt. Wind- und Wasser-Energie stehen ebenfalls zur Diksussion.
Atom-Kraftwerke bedeuten auch ein Klumpenrisiko; setzen diese aus oder müssen diese aus welchen Gründen auch immer abgestellt werden, steht die Schweiz still. Die Bundesverwaltung hat dieses Szenario kürzlich simuliert (SFU 09). Die ganze Wirtschaft, Versorgung und Infrastruktur würden kollapieren.
Würden wir die gleiche Energie mit Sonnenkollektoren auf den Dächern der Häuser der gesamten Schweiz und mit Wasserkraft gewinnen, wäre das Risiko weit besser verteilt und die Umwelt würde uns auch noch eine bessere Lebensqualität bieten.
Investieren wir die Milliarden also besser in die Entwicklung neuer Technologien als in veraltete Kraftwerke. “Smart Grids” ist hier ein Stichwort, das unsere Zukunft bedeuten könnte.
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Kommentare anzeigen Hide commentsStörfallvorsorge für KKW-Betriebsunfälle im kantonalen Richtplan des Kantons Aargau „vergessen“: Typisch Aargau!
Dass die Störfallvorsorge für KKW-Betriebsunfälle, zum Beispiel Gefahrenzonen, Ausschluss von sensiblen Ansiedlungen in KKW-Nähe, im revidierten kantonalen Richtplan nicht thematisiert wurde, ist ein Skandal
Ist die bürgerliche Mehrheit in der Schweiz unfähig vorauszudenken?
Erdbeben und Hochwasser waren schon vor dem Atom-Crash von Fukushima eine Bedrohung für die AKWs in der Schweiz. Dass sich die politische Mehrheit in der Schweiz immer erst bewegt, wenn ein Anstoss vom Ausland her kommt – siehe auch das Bankgeheimnis – ist ein Zeichen für mangelnde Sensibilität und Voraussicht.
Geld für Ökostrom nur für Kapazitätsausbau bei erneuerbaren Energien verwenden!
Wenn nur der Strom der bestehenden Ökostrom-Kapazitäten (Wasserkraft, Wind-, Sonnen- und Biogasenergie) teurer an Ökostrom-Kunden verkauft wird, haben wir nichts gewonnen. Diese Kapazitäten werden auch ohne neue Ökostrom-Kunden genutzt und erneuert. Die jetzt einsetzende zusätzliche Nachfrage nach Ökostrom muss zwingend über den Bau von neuen Anlagen der erneuerbaren Energien abgedeckt werden, damit der Umsteigeeffekt spürbar wird.
Energie sparen: Eine Sisyphus-Aufgabe!
Wenn wir Energie sparen, sparen wir auch Geld. Was machen wir aber mit dem gesparten Geld? Wir geben es anderweitig für Konsumgüter aus, was wiederum Energie – z. B. „graue Energie“ – braucht oder wir bringen es den Banken und Versicherungen als Spargeld, wodurch diese in die Lage versetzt werden, Kredite für Investitionsgüter zu geben, deren Produktion, Betrieb und Unterhalt wiederum Energie braucht. Das einzig wirksame Mittel gegen zu hohen
Energieverbrauch ist die Reduktion des Einkommens für diejenigen Bevölkerungsschichten, die sich das leisten können oder wollen. Weniger Einkommen, dafür mehr Freizeit; das ist doch auch eine Lebensperspektive.! Die materialistische Gesellschaft in den reichen Ländern wird abgelöst werden, entweder freiwillig oder aufgrund von Verteilungs-,
Ressourcen- oder Umweltproblemen, die wir zwangsweise lösen müssen.
Atomstrom hat Zukunft!
Finnland bleibt pragmatisch und baut seine Kernenergie aus – trotz Fukushima! Die Finnländer lassen sich nicht ins Bockshorn jagen und bauen an ihrer Zukunft.
Man rechnet, dass das neue AKW auf Olkiluoto 2012/13 fertig sein wird und danach in Betrieb geht.
Die Staatspräsidentin Tarja Halonen, hat Charakter, hält auch an den Plänen für den Bau von weiteren 2 KKW fest! Hut ab vor dieser Frau und diesem Land!
Gestern lief auf ARTE eine Dok über Fukushima und das Leben danach. Eindrücklich! Doch frage ich mich wie teuer der Atomstrom wirklich ist (wird dieser doch subventioniert aus der Steuerkasse und folglich entsprechend durch den Steuerzahler bezahlt). Verschwiegen und unter dem Deckel gehalten wird sicher auch noch so einiges. Sind wir Menschen, das Parlament, die Unternehmen und der Bundesrat so kurzsichtig? Was, wenn Mühleberg hops geht? Ich denke, dass da im schlimmsten Falle die ganze Schweiz und auch umliegenden Staaten betroffen sein können. Denn das Wasser, die Luft, der Staub den man mitnimmt etc. wird immer weiter getragen. Sollte so ein Fall geschehen, dann gute Nacht Schweizerwirtschaft. Darauf will ich es nicht ankommen lassen! Zudem: Gewinnorientierung auf Kosten von Ökologie und Menschenleben = Nein, danke! Denn einige Opfer und Verletzte aus Unfällen wie Fukushima, Tschernobil und anderen sind noch gar nicht geboren. Stromverknappung? Bereits heute ist die BKW einer der grössten Stromhändler …. Mehr darüber im Link zu lesen http://www.greenpeace​.org/switzerland/Global/switzerland/publications/ce_various/~2774582.pdf.
Interessanter Artikel dazu: http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/schweiz-produziert-zurzeit-keinen-atomstrom/story/30249819 In der Nacht auf den Montag wurde das Kernkraftwerk Gösgen vom Netz genommen. Damit sind vorübergehend alle Schweizer AKW ausser Betrieb. Gemäss dem nachstehenden Interview importieren wir auch zur Zeit keine Strom, sondern exportieren sogar noch. Es geht also auch ohne Atomstrom (Import/Export-Handel gab es und wir es geben). Die Winterlücke, könnte ev. gestopft werden, wenn man diese Energie speichern könnte/kann.
Wie weit hier geforscht wird/die Forschung ist, weiss ich nicht. Ev. weiss jemand von euch mehr?