“Der Nationalstaat bleibt nach wie vor jenes Gebilde, das am besten geeignet ist, Verantwortung wahrzunehmen und den grössten Teil der Probleme zu lösen. Trotz aller Globalisierung sind in den letzten Jahren immer mehr Staaten entstanden; heute sind es weltweit nicht weniger als 193. Das Konzept des grenzenlosen Weltstaates, dem man Staatsmacht zubilligt, scheitert, sobald es ernst gilt. Das Erfolgsrezept der Schweiz besteht einerseits seit langem in der weltweiten wirtschaftlichen Offenheit, aber ebenso in der Grundüberzeugung, das Bestimmungsrecht über die Zukunft im eigenen Lande nicht aus den Händen zu geben. Niemals und an niemanden. Freundschaftlicher Verkehr mit anderen Staaten, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Austausch ja, aber ohne das eigene Entscheidungsrecht abzutreten. Die Wahrung der eigenen Handlungsfähigkeit muss Voraussetzung bleiben .Die politische Globalisierung durch Preisgabe der eigenen Unabhängigkeit und des künftigen Entscheidungsrechtes ist ein Irrweg, während die wirtschaftliche Weltoffenheit – sofern sie die lokale Handlungsfähigkeit anerkennt – zu Wohlstand für alle führt. Für die Schweiz ist diese Art von Weltoffenheit keineswegs neu, sondern seit Jahrhunderten gelebte Realität. Aus meiner Erfahrung als global tätiger Unternehmer weiss ich, dass die Arbeitsteilung und das Privateigentum für eine erfolgreiche Wirtschaft unverzichtbar sind. Gewährleistet werden können sie nur durch den eigenen Staat mit seinen Organen.“ (Ch. Blocher)
Keine Kommentare
Kommentar verfassen Cancel