Arbeitslosigkeit

Als arbeitslos bezeichnet man eine berufs- und arbeitsfähige Person, die keine Erwerbsarbeit findet, obwohl sie eine bezahlte Tätigkeit sucht.

Es gibt drei Arten von Arbeitslosigkeit:

Saisonale Arbeitslosigkeit bezeichnet die Arbeitslosigkeit, welche im Verlauf eines Jahres regelmässig, eben saisonal, auftritt. So ist in der Schweiz die Arbeitslosigkeit im Winter deutlich höher als im Sommer, weil im Winter vor allem die Gastronomie und die Baubranche weniger Arbeitskräfte benötigen. Diese Arbeitslosigkeit verschwindet also jeweils im Sommer und kommt im Winter wieder.

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit ist diejenige Arbeitslosigkeit, welche auf den Konjunkturzyklus zurückzuführen ist. Die konjunkturelle Arbeitslosigkeit entsteht also bei schlechtem Wirtschaftsgang, weil die Firmen Arbeitnehmer entlassen. Im nächsten Aufschwung stellen die Firmen aber wieder mehr Arbeitnehmer an.
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit kann gemäss der Theorie von Keynes durch wirtschaftspolitische Massnahmen gesenkt werden. Der Staat soll demgemäss die Staatsausgaben erhöhen und dadurch den inländischen Unternehmungen Aufträge erteilen, welche dadurch Arbeitskräfte benötigen. Dies senkt die Arbeitslosigkeit. Diese Theorie entspricht dem [[antizyklisch|antizyklischen]] Staatsverhalten. Dieser Theorie stehen praktische Probleme entgegen (siehe dafür: [[antizyklisch|antizyklisches]] Staatsverhalten).

Sockelarbeitslosigkeit bezeichnet diejenige Arbeitslosigkeit, welche unabhängig von Konjunktur und Jahreszeit immer vorhanden ist. Sie lässt sich folgendermassen untergliedern:

  • Friktionelle Arbeitslosigkeit; auch Sucharbeitslosigkeit genannt, kommt durch einen Stellenwechsel zu Stande und ist oft nur von kurzer Dauer. Wird einer Person in einem Unternehmen gekündigt, benötigt diese Zeit um eine neue Stelle zu finden. Daher kann es sein, dass diese Person einige Wochen oder Monate arbeitslos ist.
  • Strukturelle Arbeitslosigkeit bezeichnet diejenige Arbeitslosigkeit, welche entsteht, wenn das Arbeitsangebot nicht mit der Nachfrage übereinstimmt und der Arbeitsmarkt zu wenig flexibel ist, um dies auszugleichen. Bspw. wurden nach der Erfindung von Autos weniger Pferde gebraucht, weshalb Hufschmiede vermehrt arbeitslos wurden und Automechaniker gesucht waren. Obwohl es offene Stellen gibt, können die Arbeitslosen am falschen Ort wohnen, die falsche Ausbildung oder zu hohe Lohnvorstellungen haben.

Die Unterscheidung von verschiedenen Typen von Arbeitslosigkeit ist deshalb wichtig, weil jeder Typ andere Gegenmassnahmen benötigt. Friktionelle und saisonale Arbeitslosigkeit können durch verbesserte Arbeitsvermittlung und Anreize wie Verkürzung der Arbeitslosenentschädigung verringert werden, wobei letzterer auch negative Konsequenzen hat: Personen nehmen Stellen an, welche nicht ihren Bedürfnissen entsprechen. Dies kann dazu führen, dass sich die Person nicht wohl fühlt. Zudem wäre es möglich, dass die Person eine Stelle annimmt, welche nicht ihrer Qualifikation entspricht. Dies bedeutet, dass sie nicht mit ihrer maximalen Produktivität arbeiten kann. Strukturelle Arbeitslosigkeit kann dadurch reduziert werden, dass Umschulungen, Wohnwechsel aus beruflichen Gründen, etc. unterstützt werden. Die konjunkturelle Arbeitslosigkeit wird oft mit staatlichen, wirtschaftspolitischen Massnahmen zu beeinflussen versucht. Solche Massnahmen sind in Fachkreisen umstritten.

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