Ein externer Effekt in der Volkswirtschaft ist, wenn sich das Handeln eines Marktteilnehmers auf den Nutzen von unbeteiligten Personen auswirkt. Ein externer Effekt führt zu einem Marktversagen, d.h. die Wohlfahrt ist nicht maximal. Man unterschiedet dabei positive und negative externe Effekte.

Negative externe Effekte werden auch als externe Kosten bezeichnet. Einige geläufige Beispiele hierfür sind:

  • Lärmbelästigung durch Nachbar
  • Verschmutzte Luft durch Strassenverkehr oder Fabrik
  • Qualm im Restaurant, welcher von Nichtrauchern eingeatmet wird

Da z.B. die Lärmverursacher nicht für die negativen Auswirkungen des Lärms bezahlen müssen, produzieren sie einfach weiter Lärm. Wenn ein negativer externer Effekt vorliegt, wird daher mehr von einem Gut (z.B. Strassenverkehr) produziert als es effizient wäre.

Positive externe Effekte: Es gibt jedoch auch Fälle, in denen die Produktion oder der Kauf eines Gutes einen positiven Einfluss auf andere hat:

  • Renovation eines Hauses (verschönert das Dorfbild)
  • Sie montieren eine Vorplatzbeleuchtung vor ihrem Haus, welche auch den Garagenplatz des Nachbars mit Licht versorgt.
  • Forschung

Bei positiven externen Effekten profitieren also andere mit, obwohl sie dafür nichts bezahlen müssen. Daher wird bei vorhanden positiven externen Effekten zu wenig vom Gut produziert. Ein Beispiel dafür ist die Forschung: Niemand ist bereit Millionen von Franken in die Forschung zu investieren, wenn alle anderen dies nachher kostenlos kopieren können. Damit trotzdem geforscht wird, hat der Staat die Patente erfunden, welche ein kopieren der Erfindung für eine Zeit lang verbieten.

Beseitigung bzw. Internalisierung externer Effekte
Externe Effekte können grundsätzlich beseitigt und dadurch die Wohlfahrt erhöht werden. Um die externen Effekte zu beseitigen gibt es zwei Ansätze: Private Verhandlungen oder ein staatlicher Eingriff:

  • Staatlicher Eingriff: Bei einem negativen externen Effekte, kann der Staat diesen durch eine Pigousteuer internalisieren. Dabei erhebt der Staat eine Lenkungssteuer exakt in der Höhe des externen Effekts. Am Beispiel der Fabrik heisst das: Die Fabrik bezahlt für Ihre Umweltverschmutzung eine Steuer, welche genau so hoch ist, wie der Schaden, welcher durch die Umweltverschmutzung entsteht. Dadurch senkt die Fabrik die Umweltverschmutzung auf die für die maximale Wohlfahrt notwendige Menge. Bei einem positiven externen Effekt kann der Staat gleich der Pigousteuer Subventionen in exakt der Höhe des externen Effekts zahlen. Das heisst, der Staat kann einem Forscher exakt so viel Subventionen zahlen, wie andere von seiner Erfindung profitieren. Dadurch wird mehr geforscht und die Wohlfahrt maximiert. Der Staat kann aber z.B. auch Patente einführen, welcher einem Erfinder das alleinige Nutzungsrecht an einer Erfindung zuweisen. In dem Fall gibt es keine externen Effekte mehr.
  • Private Verhandlungen (Coase-Theorem): Die privaten Akteure können unter gewissen Bedingungen die externen Effekte selber beseitigen. Voraussetzung ist aber, dass die Akteuere miteinander verhandeln können und es keine Tauschkosten (bzw. Transaktionskosten) gibt. In dem Fall, kann jemand der gerne laut Musik hört, dem Nachbar einen Betrag bezahlen, welcher dessen Schaden ausgleicht.

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