Marktversagen

Ein Marktversagen liegt vor, wenn der Marktmechanismus aus Angebot und Nachfrage nicht fähig ist, die Güter jenen Personen zuzuordnen, die sie am meisten wertschätzen. Bei einem Marktversagen können nicht [[Pareto-Effizienz|pareto-effiziente]] Verteilungen auftreten.

Die wichtigsten Gründe für Marktversagen sind:

  • Bei nicht [[privates Gut|privaten Gütern]] versagt das [[Ausschlussprinzip|Auschluss-]] bzw. [[Rivalitätsprinzip]], weshalb sie nicht auf freien Märkten angeboten werden. Zu den nicht privaten Gütern gehören sowohl die [[öffentliches Gut|öffentlichen Güter]] (wie z.B. die Strassenbeleuchtung), [[natürliches Monopol|natürliche Monopole]] (wie z.B. die Wasserversorgung) als auch [[gesellschaftliche Ressource|gesellschaftliche Ressourcen]] (wie z.B. die saubere Luft).
  • In einem freien Markt können [[externer Effekt|externe Effekte]] entstehen, die in Form von externen Kosten (z.B. Umweltverschmutzung, die nicht vom Verursacher kompensiert werden muss) oder externem Nutzen (z.B. Erholungswert eines gepflegten Waldes) auftreten. Der Markt kann diese [[externer Effekt|externen Effekte]] nicht selbst internalisieren. So übernimmt diese Aufgabe in vielen solchen Fällen der Staat, indem er für externe Kosten möglichst verursachergerechte Abgaben (z.B. Besteuerung von fossilen Brennstoffen) fordert und die externe Nutzen z.B. in Form von Subventionen entschädigt.
  • Ebenfalls zu den Marktversagen zählen [[Monopol|Monopole]] und [[Kartell|Kartelle]]. Durch Preisabsprachen bzw. monopolistische Preisbildung wird eine optimale Zuteilung der Güter durch den Markt verhindert. Auch gegen dieses Problem können staatliche Stellen geschaffen werden, die [[Kartell|Kartelle]] und [[Monopol|Monopole]] aufbrechen bzw. bestrafen.
  • Informationsasymmetrien können das Marktergebnis ebenfalls negativ beeinflussen. Da Nachfrager aber auch Anbieter oftmals keinen Überblick über sämtliche Angebote bzw. Nachfrager haben und zudem über gewisse Produkte nur sehr beschränkt Bescheid wissen (z.B. im Gesundheitswesen) kann die Marktzuteilung oft nicht optimal stattfinden.
  • Als Marktversagen im weiteren Sinne kann auch die Verteilungsgerechtigkeit betrachtet werden. Im weiteren Sinne deshalb, weil auch ein funktionierender Markt zu Verteilungen führen kann, die als ungerecht empfunden werden. Dieses Problem besteht hauptsächlich beim Einkommen aber auch bei lebenswichtigen Gütern wie z.B. Trinkwasser. Sehr ungleiche, wenn auch effiziente, Verteilungen können bei Einkommen bzw. lebensnotwendigen Gütern zu sozialen Spannungen führen. In solchen Fällen kann der Staat Umverteilungen vornehmen oder bestimmte Güter rationieren um eine gerechtere Verteilung zu erreichen. Ab wann eine Verteilung gerecht ist bzw. wie stark marktwirtschaftliche Verteilungen nachträglich noch umverteilt werden sollten, kann nicht eindeutig festgelegt werden und ist deshalb immer wieder Gegenstand ordnungspolitischer Auseinandersetzungen.

Neuste Artikel

  1. Gesellschaft
Ist NR Andreas Glarner ein «Gaga-Rechtsextremist»? Sollten sich mutmasslich ehrverletzende Schimpfwörter, wie sie Hansi Voigt gebrauchte, als rechtmässig in Kauf zu nehmende Kollateralschäden für gewählte Politiker:innen durchsetzen, würden hierzulande einige Dämme brechen. Die Entschädigung, welche Nationalrät:innen beanspruchen dürfen, wäre dann in der Tat endgültig eine «Schafseckelzulage», wie sich der verstorbene frühere Bildungsdirektor Alfred Gilgen jeweils auszudrücken pflegte.
  1. Gesellschaft
Die Meinungsfreiheit ist in Deutschland gefährdet. Meinungsfreiheit, die keine falschen Tatsachenbehauptungen zulässt, ist eben keine. Nur eine Gesellschaft, in der es sogar erlaubt ist, zu lügen, ist wirklich frei. Die Lüge mag moralisch verwerflich sein. Ein Rechtsvergehen darf sie in einer freien Gesellschaft niemals sein. Dass die neue Koalition in Deutschland offensichtlich an eine Medienaufsicht zur Wahrheitskontrolle denkt, macht die Sache noch schlimmer. Vor allem aber gestehen die rot-schwarzen Koalitionäre mit der Planung einer staatsfernen Medienaufsicht selbst ein, dass sie Meinungen unterhalb der Schwelle des Strafrechts sanktionieren wollen. Doch in einem Rechtsstaat ist alles erlaubt, was nicht verboten ist. Wer an diesem Grundsatz rüttelt, öffnet das Tor zu einer autoritären Gesellschaft.
  1. Politisches System
Die FDP verliert ständig Wahlen. Das generelle Problem der Mitte-Parteien (FDP, Die Mitte, EVP und GLP) ist ihre schwankende Position zu politischen Schwerpunktthemen wie zur EU-, Migrations-, Asyl- oder Neutralitätspolitik. Die Wählenden und Abstimmenden wissen nie genau, wie sich diese Parteien und ihre Vertreter:innen positionieren. Das ist der Hauptgrund für ihr tendenziell schwaches Abschneiden bei Wahlen und Abstimmungen.

Bleiben Sie informiert

Neuste Diskussionen

Willkommen bei Vimentis
Werden auch Sie Mitglied der grössten Schweizer Politik Community mit mehr als 200'000 Mitgliedern
Tretten Sie Vimentis bei

Mit der Registierung stimmst du unseren Blogrichtlinien zu