Unter Road-Pricing versteht man das Erheben von Gebühren für die Benützung von Strassen.
Road-Pricing wird in der Verkehrspolitik oft als Massnahme zur Reduktion des Stadtverkehrs diskutiert. Die Überlegung dahinter ist die folgende: Da eine Fahrt in der Stadt durch die Gebühr teurer würde, würden auch weniger Personen mit dem Auto in die Städte fahren und der Verkehr dadurch eingeschränkt. Das Road-Pricing ist also allgemein gesehen eine Lenkungsabgabe für Individualverkehr (Autos etc.).
In verschiedenen grossen Städten Europas, z.B. in London oder Stockholm gibt es bereits Road-Pricing. In der Schweiz hat bis jetzt aber noch keine Stadt ein solches System.

Ein Road-Pricing kann sehr unterschiedlich gemacht werden. Die beiden wichtigsten Fragen, die ein Road-Pricing-Modell beantworten muss sind:

  • Wo wird die Gebühr erhoben?: Man kann die Strassengebühr in bestimmten Zonen oder nur an bestimmten Stellen (z.B. Verkehrsknotenpunkte) erheben.
  • Wie wird die Gebühr erhoben?: Einerseits könnte man eine Vignette (wie bei der Autobahn) verkaufen, damit wäre anhand von kleinen Kästchen errechenbar wer wie weit in der gebührenpflichtigen Zone gefahren ist. Andererseits könnte man die Gebühr mit Personal bzw. Automaten direkt einziehen.

Auch möglich wäre, dass man das Road-Pricing zeitlich einschränkt. D.h. dass man z.B. die Strassengebühr nur während dem Feierabendverkehr bezahlen muss. Ebenfalls wäre eine Ausnahmeregelung für Leute die in der Stadt wohnen möglich. Von diesen Stadtbewohnern könnte man z.B. überhaupt keine oder einfach eine pauschale Abgabe pro Monat verlangen.

Die Auswirkungen des Road-Pricing-Systems wurde in diversen Studien untersucht:

  • Wirkung auf den Verkehr: Bei einer Abgabe von 5 Rappen je Fahrzeugkilometer wäre mit einem Rückgang der Fahrleistung um 4-7 Prozent zu rechnen. Entscheidend ist die Höhe der Abgabe sowie die Möglichkeit auf den öffentlichen Verkehr ausweichen zu können.
  • Auswirkungen auf die Wirtschaft: In London wurden Umsatzrückgänge beim Gastgewerbe und Detailhandel festgestellt. Wobei es nicht ganz klar war, ob dies wirklich auf die Abgabe zurückzuführen war, denn der Rückgang wurde auch an den gebührenfreien Wochenenden festgestellt. Theoretische Modelle sagen des Weitern eine Steigerung der allgemeinen Wohlfahrt voraus, da die bekannten externen Kosten des Verkehrs (Lärm, Verschmutzung) gedeckt sowie die Staukosten reduziert werden.

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