Armut bedeutet Unterversorgung in wichtigen Lebensbereichen wie Wohnen, Ernährung, Gesundheit, Bildung, Arbeit und soziale Kontakte. Als arm gilt dabei, wer eine gewisse [[Armutsgrenze]] unterschreitet. Wo die [[Armutsgrenze]] festgelegt wird, ist unterschiedlich und variiert von Land zu Land und von Organisation zu Organisation. Die Festlegung dieser Grenze hat starke Auswirkungen auf die Armutsquote. So kann ein eher armes Land bei einer neuer Festsetzung der [[Armutsgrenze]] auf einmal nicht mehr als arm gelten.

Es gibt dabei zwei Möglichkeiten die Grenze festzulegen:

Absolute Armut
Dabei wird die Grenze absolut für alle Länder gleich festgelegt. Die Weltbank setzt die Grenze für absolute Armut bei einem Einkommen von 1 Dollar pro Tag an. Absolute Armut ist damit vorwiegend in den Entwicklungsländern ein Problem.

Relative Armut
Weitaus geläufiger ist die Festlegung der Armutsgrenze relativ zum durchschnittlichen Einkommen eines Landes oder einer Region. Die WHO sieht dabei die Armutsgrenze bei 50% des Durchschnittseinkommens.

Armut in der Schweiz
In der Schweiz gibt es keine einheitliche Armutsdefinition. Meist wird jedoch auf die Definition der SKOS (Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe) zurückgegriffen. Das [[Existenzminimum]] nach SKOS setzt sich zusammen aus den Kosten für den allgemeinen Lebensunterhalt (Nahrung, Kleider, Haushaltsgegenstände, Velo/Mofa, Öffentliche Verkehrsmittel, Reinigung, Körperpflege, Kino, Zeitung, Radio/TV Konzession, Sport, Spielsachen, Haustiere, Vereinsbeiträge, Geschenke, etc.), den Wohnkosten (ortsübliche Miete und Nebenkosten) und den Kosten für die medizinische Grundversorgung (inkl. Zahnarzt).
Der allgemeine Lebensunterhalt wird so festgelegt, dass er dem Konsumverhalten des untersten Einkommensdezils entspricht, d.h. dem Konsumverhalten der ärmsten 10% der Schweiz.

2012 waren 7,7% der Schweizer Bevölkerung von der Armut bedroht. Um die Armut in der Schweiz zu messen wird eine Armutsgefährdungsschwelle definiert. Diese lag im Jahr 2014 bei 29’501 CHF. Eine alleinlebende Person, die unter 29’501 CHF im Jahr zur Verfügung hat, gilt als arm. 13,5% der Schweizer Bevölkerung, also fast jede achte Person, ist von Armut bedroht. Die Armutsgefährdung ist stark von der familiären Situation und von der Ausbildung abhängig. Paare unter 65 Jahren ohne Kinder sind am wenigsten gefährdet, während Pensionäre, also Personen ab 65 Jahren, am ehesten gefährdet sind.

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