1. Sonstiges

Wenn das Gottlieb Duttweiler wüsste

Es herrscht Wahl­kampf. Die Par­teien stel­len Pla­kate un­d ­pu­bli­zie­ren In­se­ra­te, um auf sich auf­merk­sam zu ma­chen. ­Sie su­chen aber auch immer wie­der den Kon­takt zur Be­völ­ke­rung. Dazu eig­nen sich Stand- und Ver­teilak­tio­nen vor Ein­kaufs­zen­tren am Bes­ten. Par­teien kön­nen auf die­sem Weg In­for­ma­tio­nen wei­ter­ge­ben und Kan­di­die­rende kön­nen sich der Be­völ­ke­rung per­sön­lich vor­stel­len. Es mag sein, dass sich der eine oder an­dere Kon­su­ment durch sol­che Ak­tio­nen beläs­tigt fühlt. Viele sind aber auch in­ter­es­siert und es ent­ste­hen je­weils span­nende Gespräche.

Nun wird es zunehmend schwierig für solche Aktionen die Bewilligung der Geschäfte zu erhalten. Man duldet zunehmend keine politischen Informationen vor den Eingängen mehr.

Die Grossverteiler und Detailhändler scheinen dabei zwei Sachen zu vergessen:

1. Sie sind selber abhängig von den Entscheiden der Politik und angewiesen auf gut funktionierende demokratische Systeme. Diese bilden sich unter anderem auch auf Grund der Weitergabe von Informationen, welche durch die Verbote der Geschäfte nun verhindert wird.

2. Die Mitglieder und Sympathisanten der Parteien sind auch Kunden und Kundinnen der Geschäfte. Solche Verbote sind bald weitherum bekannt und könnten Auswirkungen auf die Wahl der Einkaufsorte haben.

Gottlieb Duttweiler, der Gründer der Migros wusste noch um die Zusammenhänge von Geschäften und Politik und gründete in den 1930er Jahren mit dem Landesring der Unabhängigen sogar eine eigene Partei.

Was würde er wohl dazu sagen, dass die Parteien heute vor den Ladeneingängen des von ihm gegründeten Betriebs verscheucht werden?

Sicher würde er sich über jene weitsichtigen Filialleitungen freuen, die den politischen Parteien auch heute noch eine Plattform für die Verteilung von Informationsmaterial bieten.

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
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Comments to: Wenn das Gottlieb Duttweiler wüsste
  • März 5, 2019

    Nichts würde er sagen ausser vielleicht sie wären bei der LDU die es ja zum Glück nicht mehr gibt.
    Die Leute möchten Einkaufen und nicht angebettelt werden oder von Sekten oder Politikern bekehrt werden. Zudem kann man sich als Unternehmen nur Finger verbrennen wenn man solche Aktionen zulässt.

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    • März 6, 2019

      Danke für Ihre Rückmeldung. Der Detailhandel ist auch abhängig von der Politik und könnte da deshalb durchaus Hand bieten. Diese ablehnende Haltung den Parteien gegenüber ist erst in den letzten Jahren aufgekommen.

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    • März 6, 2019

      Überall wird man angesprochen, an Bahnhöfen, Einkaufspassagen, wird gebettelt, oder was auch immer, irgend wann hat Mensch ich genug.
      Im öffentlichen Raum darf ich mich gemäss den einhalten der Gesetze frei bewegen. Ich habe eine Privatsphäre die geschützt ist. Heisst = nicht einfach so angesprochen werden.

      Wenn ein Stand steht, mich das Interessiert, kann ich hingehen und mein Interesse sprich Gesprächsbereitschaft​ so zeigen. Dann ist es für mich “Legal”.

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    • März 6, 2019

      Der Detailhandel macht gut daran sich neutral zu verhalten. Wer will schon Kunden vergraulen, weil diese vor dem Geschäft von der falschen Partei angesprochen werden.

      Die Politik hat schon genug Privilegien so verstopft die politische und auch unerwünschte Werbung meinen Briefkasten trotz “STOPP Werbung” Weil die Post politische Werbung zustellen muss.

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  • März 6, 2019

    Er würde sich vielleicht auch aufregen, welche Ausmasse der Wahlkampf hier in der Schweiz mittlerweile angenommen hat. Ich bin der Meinung dass diejenigen Leute, die sich für Politik interessieren sowieso wissen, wer sie wählen wollen. Die anderen, welche nicht interessiert sind, lassen sich wohl auch durch einen Stand oder Plakate oder Flyer nicht überzeugen, wählen zu gehen. Somit sind solche Stände für den Konsumenten einfach nur lästig. Meine Meinung.

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    • März 6, 2019

      Danke für Ihre Rückmeldung. Im Kanton Zürich finden alle vier Jahre nationale, kantonale und kommunale Wahlen statt. Der Wahlkampf dauert in der Regel 4-6 Wochen. Es sind also durchschnittlich 4 Samstage im Jahr betroffen. Die Parteien brauchen Plattformen um auf sich aufmerksam zu machen.

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    • März 6, 2019

      Dann stellt man sich auf einen öffentlichen Platz aber sicherlich nicht auf ein privates Grundstück dessen Besitzer dies nicht möchte.

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  • März 6, 2019

    Ja nun, in der Regel weiss man ja welche Partei man wählen will und die ganze Show dient nur zur Mobilisierung der eigenen Basis, damit diese nicht vergisst zu wählen.

    Wer es sich einfach nimmt, nutzt unverändert den vorgedruckten Wahlzettel und schon hat man seine Wahlpflicht erfüllt.

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    • März 6, 2019

      Danke für Ihre Rückmeldung. Die Panaschierstatistiken​ zeigen mir, insbesondere bei den kleinen Parteien, dass doch recht häufig panaschiert wird.

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    • März 6, 2019

      Interessiert mich eine Partei, ein Stand, gehe ich hin, sammle Infos. Interessiert mich eine Partei nicht, möchte ich unbehelligt vorbeigehen können. Danke.

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