Aus Überzeugung für das eidgenössische Berufsattest
Als Lehrerin an einer Sonderschule im Kanton Thurgau, als Pflegemutter und aktive Politikerin mit Integrationsgedanken müsste ich für die Einführung eines kantonalen Ausbildungsattests sein. Aber…
Aufgrund meiner praxisnahen Erfahrungen im Sozial- und Integrationsbereich sowie durch viele Gespräche mit Gewerbevertretern, sehe ich mich darin bestärkt, mich gegen die Einführung des Paragraphen 16a zu äussern. Auch für mich ist es klar, dass es jährlich rund 20 Jugendliche betrifft im Thurgau, die keinen Anspruch auf eine IV-gestützte Ausbildung haben und die traditionelle EBA nicht schaffen werden, zumindest nicht auf Anhieb. Für mich bedeutet Integration in den ersten ArbeitsmarktDer Arbeitsmarkt wird wie jeder Markt gebildet durch [[Nachf... nicht einen Sonderzug in der Erstausbildung mit einer «Thurgauer Attest-Ausbildung» einzuführen, sondern eine integrierte Berufsbildung in die bestehende und bewährte EBA-Ausbildung. Ich durfte mit einigen Gewerbevertretern sprechen, die gerne leistungsschwachen Jugendlichen eine Ausbildung ermöglichen möchten. Denn genau diese sind in der Regel sehr motiviert zu arbeiten. Ich befürworte, dass diese jährlich ungefähr 20 Jugendlichen, wohlverstanden verteilt auf mehr als eine Handvoll Berufe, in die EBA-Ausbildung integriert werden, auch wenn sie schulisch nicht deren Anforderungen nachkommen können. Gerade für diese Jugendlichen sind die Berufskunde sowie die Lerninhalte der überbetrieblichen Kurse (ÜKs) zentral. Diese Inhalte motivieren die Jugendlichen zusätzlich für die Ausbildung, der ABU dürfte für die Jugendlichen eher ein Dorn im Auge sein, da sie hier in der Volksschule meist negative Erfahrungen sammelten. Ergänzend könnten bedarfsbezoge Instrumente der Volkschule wie Lernzielanpassungen, Unterricht in Kleingruppen, etc. beigezogen werden. Nur so haben unsere Jugendlichen dieselben beruflichen Chancen im ersten ArbeitsmarktDer Arbeitsmarkt wird wie jeder Markt gebildet durch [[Nachf.... Schon häufig durfte ich miterleben, dass die Jugendlichen ein paar Jahre später den «Knopf geöffnet haben» – wie schön für diese jungen Erwachsenen, wenn sie nicht von vorne beginnen müssen, sondern eine EBA-Lehre vorweisen können.
Geschätzte Mitglieder des Grossen Rats, bitte berücksich – tigen Sie am 20. April bei Ihrer Entscheidung die Erfahrungen aus der Praxis.
Sandra Stadler-Kuster, Kandidatin Grosser Rat vom 10. April 2016
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