1. Bildung & Forschung

Bildung ist wirksam gegen die Krise

Die Schweiz steht mit­ten in einer welt­wei­ten Wirt­schafts­krise bes­ser da als an­dere Länder. Viel bes­ser als die meis­ten an­de­ren so­gar. Die Ju­gend­ar­beits­lo­s​ig­keit bei­spiels­weise ist in der Schweiz deut­lich tiefer als in den um­lie­gen­den Ländern. Dazu haben viele Fak­to­ren bei­ge­tra­gen. Einer al­ler­dings ist ent­schei­dend: Unser Be­rufs­bil­dungs­sys​­tem. Es ori­en­tiert sich an den prak­ti­schen Bedürfnissen der Wirt­schaft. Mit sei­ner Hilfe wer­den junge Men­schen schon sehr früh zu an­er­kann­ten und fähigen Be­rufs­leu­ten aus­ge­bil­det. Es er­staunt des­halb nicht, dass immer mehr in­ter­na­tio­nale Be­ob­ach­ter in die Schweiz pil­gern, die von un­se­rem Be­rufs­bil­dungs­sys​­tem ler­nen wol­len. Eine neue Stu­die der Organisation für wirt­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung OECD zeigt denn auch auf, dass wir in die­sem Be­reich in­ter­na­tio­nal sehr gut dastehen.

 

Wir sagen zu Recht: Unser Berufsbildungssystem ist das beste der Welt. Und es wird höchste Zeit, dass auch die Schweizer Politik dementsprechend handelt. Es braucht eine klare politische Absage an all diejenigen, die in Zeiten der Krise Leistungen im Bildungsbereich kürzen wollen. Das wäre nun wirklich das Verkehrteste, was wir tun könnten. Wir brauchen im Gegenteil deutlich mehr Mittel für die Aus- und Weiterbildung und insbesondere für die Höhere Berufsbildung. Sie ist derjenige Teil unseres Berufsbildungssystems​, der finanziell am knappsten gehalten wird. Dies ist nicht nur ungerecht, sondern auch ökonomisch völlig falsch. Nur mit mehr Investitionen in Aus- und Weiterbildung bleiben unsere Angestellten arbeitsmarktfähig und nur so wird die Schweizer Wirtschaft dauerhaft einen Weg aus der Krise finden. Dafür engagieren wir uns vom KV Schweiz. Weil wir auch Morgen noch stolz auf unsere Berufsbildung sein wollen.

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
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Comments to: Bildung ist wirksam gegen die Krise
  • Mai 26, 2010

    Diesen Artikel kann ich nur unterstützen. Die gute Bildung eines jeden Bürger gibt die Möglichkeit nach einem grösseren Angebot an Arbeitsstellen.
    Man sollte aber auch nicht vergessen, dass die Bildung zu einem besseren Verständnis der Gesellschaft führt. Indem wir die Verhaltensweisen und die verschiedensten Kulturen in der schweizer Gesellschaft kennenlernen, wird es uns einfacher unsere Mitmenschen zu akzeptieren und zu tolerieren.

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  • Mai 28, 2010

    Da kann ich nur zustimmen. Besonders die Weiterbildung von Arbeitnehmern mit Lehrabschluss wird meiner Meinung nach sträflich vernachlässigt.

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  • Juni 4, 2010

    Tja, Aus- und Weiterbildung ist genau so wichtig wie gute Gesundheit. Ohne diese kann kein Staat, keine Wirtschaft funktionieren. Es sei denn, die Wirtschaft holt sich die Arbeitskräfte aus dem Ausland. Ist doch auch nicht zwingend notwendig. Sind wir Schweizer doch nicht weniger intelligent und nicht fauler.

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  • Juli 11, 2010

    Ja, einverstanden, unser Bildungssystem gehört zu den besten auf dieser Welt. Damit das aber so bleibt, muss das Leistungsprinzip verteidigt werden. Studieren kommt vom lateinischen Wort für Mühe und Konzentration. Dies aber scheinen viele Wissenschaftsbürokrat​en und Politiker zu vergessen – zum Schaden unseres Landes. Die jungen Leistungseliten an den Hochschulen brauchen sich nicht zu entschuldigen, wenn sie begabter, jedenfalls fleissiger sind als andere. Unter dem Namen ausgleichender Gerechtigkeit schiebt sich nun aber die Gleichmacherei mehr und mehr in den Mittelpunkt der Diskussionen und droht die Schul-, Hochschul- und Bildungspolitik in die falsche Richtung zu lenken. Gleichmacherei wird den individuellen Fähigkeiten der Schüler nie und nimmer gerecht.

    Die Erfinder der Menschenrechte im Jahrhundert der Aufklärung, die französischen Revolutionäre, wussten, weshalb sie “nur” die Gleichheit der Menschen vor dem Gesetz forderten, nicht aber die Gleichheit der Lebensbedingungen. Sie wussten nur zu gut, dass diese in einer freien Gesellschaft nicht zu verwirklichen wäre.

    Last but not least, der Unterricht im Klassenzimmer und nicht die Schulform sind entscheidend.

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  • September 7, 2010

    Sehr geehrter Herr Nationalrat Fehr

    Ich danke Ihnen für den Beitrag zu dem ich hier im «Viments Dialog» gerne Stellung nehme. Ihren Einsatz für die Bildung empfinde ich als lobenswert und langfristig gedacht. Eine Kürzung der Budgets in diesem Bereich entspricht einer Einschränkung unseres wichtigsten Rohstoffes, nämlich dem der arbeitenden Menschen. Zurzeit bestehen aber Rahmenbedingungen im Umfeld des Arbeitsmarktes, die ihr Anliegen als nebensächlich erscheinen lässt. Wäre die aktuelle Einwanderungspolitik ein wahrhafter Erfolg würde eine massvolle Erhöhung der verschiedenen Bildungsbudgets von allen Anspruchsgruppen unterstützt. Die enormen Widersprüche zeige ich in den folgenden Abschnitten auf.

    ** Werbung für Ausbildung und deren Glaubwürdigkeit **
    Für die Personen, welche die Ausbildung abgeschlossen haben, sagen Sie als Vertreter der SP-Parlamentarier einfach «Die Lage hat sich verändert. Sie haben sich wohl angestrengt und den Abschluss erreicht. Nun müssen Sie halt mit Studium für einen Lohn arbeiten der dem eines KV-Absolventen entspricht. Die Einwanderung betrachten wir als eine willkommene Ergänzung.» Glauben Sie selbst auch wirklich an den Sinn von Ausbildungen, wenn Sie nebenbei viele Einwanderungs-Aktivit​äten fördern, die eine Wertloserklärung diverser Ausbildungen zur Folge haben?

    Die Situation auf dem Arbeitsmarkt und die politische Propaganda ist keine Motivation für Ausbildungen – ich bin der Meinung diese grenzenlosen Widersprüche müssen zwingend behoben werden. Dazu bleiben nur noch wenige Monate. Sollte dies in den nächsten sechs Monaten nicht gelingen ist meines Erachtens die Kündigung der Personenfreizügigkeit​ dem Volk vorzulegen. FDP-Nationalrat Philipp Müller liess kürzlich den folgenden Satz in den Medien drucken «Zu lange wurde der Ruf der Wirtschaft nach billigen Arbeitskräften erfüllt.»

    Der Arbeitgeberverband, der Baumeisterverband und Ursula Wyss haben im November 2009 gesagt: «Im Arbeitsmarkt haben wir ein Problem mit der Ausbildung.» Diese Personen kennen die Verantwortlichen im politischen Umfeld. Bei diesen Verantwortlichen sehe ich die grossen Probleme in der Ausbildung – nicht bei den Personen, welche die Folgekosten und weiteren Auswirkungen der Einwanderungspolitik zwangsläufig tragen müssen.

    ** Vier Beispiele **
    1. Der Arbeitgeberverband – er sagte im Mai 2009:
    Es wird keine Verdrängung von inländischen Arbeitskräften und keine Lohnreduktionen geben. Nun ist alles anders gekommen. Ökonomisch war diese Entwicklung voraussehbar, es kann somit nur ein Mangel an Ausbildung vorliegen oder eine bewusste und absichtliche Täuschung der Bevölkerung.

    2. Der Bundesrat – ausserordentliche Session am 10 März 2010:
    Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Situation auf dem Arbeitsmarkt und der Personenfreizügigkeit​. – Wenn es diese Zusammenhänge nicht gibt, weshalb soll denn die Personenfreizügigkeit​ weitergeführt werden? – Wie ist dies ökonomisch begründbar? Gilt die Aussage auch für die negativ betroffenen Arbeitnehmenden?

    3​. Die Nationalräte Theiler, Jenny und Spuhler:
    Wir brauchen die volle Personenfreizügigkeit​, sonst haben wir Probleme die Buschauffeure, die Bauarbeiter und die Schweisser zu rekrutieren. Bei der Präsentation der Zahlen hiess es aber, das Wichtigste an der Einwanderung sind die Hochschulabgänger. Setzen die Nationalräte Theiler, Jenny und Spuhler unterdessen Hochschulabgänger als Buschauffeure, Bauarbeiter und Schweisser ein? Es fragt sich natürlich, ob die wahren Gründe für die Erhaltung der Personenfreizügigkeit​ in den Debatten verschwiegen wurden. Der Widerspruch ist grenzenlos!

    4. Nationalrätin Flückiger-Bäni, Nationalräte Jenny und Schneider-Ammann
    Aus​ländische Arbeitskräfte arbeiten besser und sind bei Rekrutierungsgespräch​en zuverlässiger. Meine Fragen: Können wir im 2011 noch ein gutes Parlament wählen? Wir, das Volk, können nur aus schweizerischen Staatsbürgern auswählen. Glauben denn die aktiven Parlamentarier genügend an ihre Leistungsfähigkeit?

    ** Zusammenfassung **
    Ihr Artikel hat längerfristig eine grosse Bedeutung und ich selbst bin ebenfalls ein Verfechter einer guten soliden Bildungspolitik. Zurzeit ist es vom Sinn her aber vergleichbar, wie wenn man mit der Pinzette die Wohnung reinigen möchte, wenn es angebracht ist den Staubsauger zu benutzen. Erst wenn die Arbeitsmärkte wieder nach dem Prinzip von ANGEBOT und NACHFRAGE funktionieren kann auch die Regel wirksam sein: «Ausbildung ist wesentlich und kann als Schlüssel zum Erfolg dienen.»

    Zusatzbem​erkungen:
    1. Die beschriebenen Zusammenhänge werden von allen Personen verstanden, die eine ausreichende Bildung besucht haben um an der Parlamentarbeit teilzunehmen.
    2. Die genauen Zeitpunkte der genannten Aussagen und die entsprechenden Wortlaute kann ich bei Bedarf nachliefern. Sie sind öffentlich zugänglich.

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  • Januar 5, 2011

    Der Trend ist doch ganz klar! Man will das Ami-Schulsystem, darum bemühen sich viele unser Schulsystem mit der sogenannten freien Wahl der Schule zu bodigen. In Zukunft werden die Kinder privilegierter Eltern in gute Privatschulen geschickt und für das gemeine Volk bleiben abgespeckte, primitive Volksschulen, deren Schüler für den Billiglohnsektor vorgesehen sind übrig.

    Der Staat und die Wirtschaft sparen viel Geld, Kinder privilegieter Eltern kaufen eine gute Bildung für ihre Kinder und die gutausgebildeten Fachkräfte werden dank der Personenfreizügigkeit​ im Ausland rekrutiert.

    Dazu passt auch, dass intelektuelle Kreise das System der Berufslehre aufheben wollen. Man will den Arbeitnehmern wieder den Platz ganz unten zuweisen, wo sie auch hingehören! Sie sollen sich keiner Illusion hingeben!

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