Der Bau einer zweiten Gotthardröhre ist für mich wie auch für die Grünliberalen keine Option. Eine zweite Gotthardröhre würde kontraproduktive Anreize für den motorisierten Individualverkehr und gegen die Verlagerungspolitik auf die Schiene setzen, was wiederum eine starke Zunahme an Lärm- und Schadstoffemissionen zur Folge hätte.
Kommt dazu, dass sich das Volk in den letzten Jahren mehrfach gegen eine zweite Röhre am Gotthard ausgesprochen hat, so bspw. im Rahmen der Abstimmung über den Gegenvorschlag zur Avanti-Initiative oder jüngst bei einer kantonalen Abstimmung im Kanton Uri.
Nicht zuletzt wäre eine zweite Röhre am Gotthard schlicht und ergreifend ein unnötiger Luxus, da die grosse Mehrheit der Fahrten durch den Tunnel schon heute auf den Freizeitverkehr fallen.
Der BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... musste jüngst eingestehen, dass die Verlagerungsziele mit den bestehenden Rahmenbedingungen nicht erreicht werden können. Ohne Gegensteuer ist das Verlagerungsziel akut gefährdet, was wiederum ein Präjudiz für eine zweite Gotthardröhre sein könnte und den Volkswillen untergraben würde. Deshalb sind nun umgehend nationale und internationale Massnahmen notwendig.
So muss die Schweiz die LSVA erhöhen und den Spielraum gemäss Landverkehrsabkommen mit der EU ganz ausnützen. Die betroffenen Schweizer Kantone müssen ihrerseits für die Dauer der Sanierungsarbeiten der bestehenden Gotthardröhre gewisse Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, gleichzeitig sollen diese aber minimiert werden, indem der Gotthardtunnel auch zum Zeitpunkt der Sanierungsarbeiten während der Hauptreisezeiten im Sommer grundsätzlich für den Verkehr offen bleibt.
Der grösste Handlungsbedarf besteht aber auf der internationalen Ebene, denn die Problematik beschränkt sich ja keineswegs auf den Gotthard, sondern bspw. auch auf den Brenner-Tunnel in Österreich und den Mont-Blanc-Tunnel in Frankreich. Die Schweiz muss sich viel stärker als bisher für die Einführung einer Alpentransitbörse einsetzen. Die Alpentransitbörse ist der Schlüssel für die Verlagerungspolitik im ganzen Alpenraum, hier ist insbesondere Bundesrätin Doris Leuthard gefordert. Falls die internationalen Verhandlungen nicht wie gewünscht vorankommen, muss die Schweiz ihrerseits die Rahmenbedingungen schaffen, damit sie autonom eine Alpentransitbörse oder ein vergleichbares System einführen kann.
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Kommentare anzeigen Hide commentsHallo Jürg
Grundsätzlich einverstanden – wie sieht aber der Vorschlag der glp während der Sanierung der Röhre aus?
Gruss, Ueli
Ich bin sonst meist gegen den Strassenbau. Die jetzige Gotthardröhre ist jedoch punkto Sicherheit ein Witz. Für mich rechtfertigt der Sicherheitsaspekt eine zweite Röhre.
Zitat: “Die Schweiz muss sich viel stärker als bisher für die Einführung einer Alpentransitbörse einsetzen. Die Alpentransitbörse ist der Schlüssel für die Verlagerungspolitik im ganzen Alpenraum”
Die Alpentransitbörse ist inkompatibel mit Brüssels Doktrin des ungehinderten freien Warenverkehrs, welcher für Brüssel nicht verhandelbar ist! Also warum täuschen Sie die Wähler mit diesem Luftschloss, während die GLP selber (faktisch) in die EU will?
Hallo Jürg
Ich bin auch ganz klar Deiner Meinung. Unnötig, falscher Anreiz, Luxus.
Eine zweite Röhre käme nur dann in Frage, wenn die gesamten Kosten (Bau, Unterhalt, Betrieb, Emissionsschäden durch Zusatzverkehr, Rückstellung für Sanierung) unmittelbar und direkt mit einer Durchfahrtsgebühr durch die Benutzer getragen werden. Die Enführung von Road Pricing resp. “Tunnel Pricing” wie das in andern Ländern als selbstverständlich praktiziert wird erfordert bei uns offensichtlich eine Verfassungsänderung. Könnte das die glp nicht in Angriff nehmen, wenn sich die Idee von der zweiten Röhre weiter konkretisieren sollte ?
“Der grösste Handlungsbedarf besteht aber auf der internationalen Ebene, denn die Problematik beschränkt sich ja keineswegs auf den Gotthard, sondern bspw. auch auf den Brenner-Tunnel in Österreich und den Mont-Blanc-Tunnel in Frankreich.”
Das stand schon im ersten Neat-Bericht aus den 90er-Jahren zuhanden des Bundesrates. geändert hats ich nichts. Die EU ist, war und wird auch in Zukunft kein sehr zuverlässiger Partner sein. Nur die dummen Schweizer denken die Schweiz können der EU irgendetwas diktieren, egal ob bilateral oder als Eu-Mitglied.
Wir müssen auch keine zweite Röhre bauen, Herr Jürg Grossen,
Denn, die Zweite Röhre existiert bereits. Nein, ich meine nicht den Rettungstunnel.
20?? Wird die Neat in Betrieb genommen. Dann werden die alten Eisenbahntunnel bei Göschenen / Airolo überflüssig.
Nun kann man diese Alten Eisenbahntunnel Umnutzen und ausbauen als Autotunnel. Verkehrstechnisch kein Problem.
Recycling heisst doch das Thema in der heutigen Zeit, also, anstelle dass diese Eisenbahntunnel ungenutzt bleiben und Gigantische Kosten Unterhaltskosten verursachen, nutzen wir die für diesen „Luxusverkehr“.
Ich wusste bis heute nicht, dass man den Kontakthalten, eine Verbindung Tessin zur Deutschschweiz als Luxus sieht? Ich meine eher, es ist eine Diskriminierung entgegen dem föderalen System, was wir da mit dem Tessin machen, lerne aber gerne politisch dazu, wenn dem nicht so ist.
Würde man jedem der gegen den Ausbau von Strassen und für möglichst viele Fahrverbote ist, das benützen eines Auto verbieten, so wäre das Verkehrsproblem gelöst.
Es sind anscheinend immer die anderen, nimmt mich wunder wie viele Autokilometer der ex. BR Leuenberger mit dem Auto machte.
Anscheinend kriegen die es auch nicht fertig per Autoverlad auf der neuen Neat eine Lösung herbeiführen zu können. Also jedem der gegen eine 2te Gotthardröre ist das Auto verbieten, dann hat es viel weniger Verkehr.
Finde ich gut, allerdings verzichte ich ohnehin auf ein Auto.
Der Tunnel lässt sich problemlos auch ohne zweite Röhre sanieren:
Gearbeitet wird im Sommer.
Die Güter fahren mit dem Zug, zu kostendeckenden Preisen.
Die Autos fahren über den Pass.
Das dauert nur etwas länger, weil die Bauarbeiten nicht in einem Zug durch geführt werden können.
> Gearbeitet wird im Sommer.
> Die Güter fahren mit dem Zug, zu kostendeckenden Preisen.
Und die 40-Tönner, die nicht mit dem Zug fahren wollen (das sind viele!), fahren über den San Bernardino??
> Nein, die fahren dann durch den Brenner oder über Frankreich.
Reines Wunschdenken! Wegen den Bilateralen dürfen die über den San Bernardino (A13) fahren. Wenn das kürzer als via A oder F ist, tun sie das einfach.
Wir werden auf eine 2. Röhre nicht herumkommen.
Erstens sind Richtungsgetrennte Röhren sicherer als eine mit Gegenverkehr.
Zweitens wird der Güterverkehr zunehmen und nicht auf die Bahn gehen.
Drittens bin ich der Meinung, dass wir sonst den Kanton Tessin abschreiben würden.
Viertens ist das heutige Stauverwalten überzeitig und gehört abgeschafft.
Fünftens braucht ein moderner Staat auch moderne Verbindungen, besonders auf der Strasse.
Da unser Bundesrat sich nie gegen die EU wird durchsetzen können, ist es eine Illusion, dass die Güter auf die Bahn gehen. Der BR wird kuschen und auf die Knie fallen und alle EU-Transporte auf der Strasse akzeptieren!
Herr Walser, wir sprechen von Tunnels!
Alle Unfallexperten sagen, dass Tunnels mit Gegenverkehr grössere Gefahren darstellen als solche die Richtungsgetrennt sind.
Augen aufmachen und Unfallstatistiken der Tunnels international beachten!
Vielen Dank für die verschiedenen Rückmeldungen. Ich bin nicht einverstanden, dass man das Ziel der Alpentransitbörse bereits aufgibt. Zuerst muss uns der Bundesrat darlegen, dass hier wirklich alles mögliche getan wurde. Falls die Alpentransitbörse aber tatsächlich nicht eingeführt werden kann, muss die Schweiz autonom Massnahmen ergreifen. Ein Tunnel-Pricing, wie es Hans Berger ansprach, ist dabei eine denkbare Variante.
Bei der Sanierung bin ich ganz klar für eine Variante, bei welcher der Tunnel auch während der Sanierung im Sommer befahrbar bleibt. Für die Zeit der Schliessung braucht es für den Güterverkehr eine “Rollende Landstrasse” durch den Gotthard-Basistunnel (die Tunnelkapazität ist ausreichend), für den Personenverkehr wiederum müsste ein Autoverlad durch den Gotthard-Scheiteltunnel (Göschenen-Airolo) eingerichtet werden.
Zitat: “Ich bin nicht einverstanden, dass man das Ziel der Alpentransitbörse bereits aufgibt. Zuerst muss uns der Bundesrat darlegen, dass hier wirklich alles mögliche getan wurde.”
http://de​.wikipedia.org/wiki/Alpentransitbörse
”Erste Reaktionen von EU-Seite signalisierten vorsichtiges Interesse, bekräftigten aber gleichzeitig die ___unverhandelbaren___ Grundsätze des freien Verkehrsflusses, der freien Verkehrsmittelwahl, des Kontingentierungs- und des Diskriminierungsverbots.”
Herr Grossen, welchen Teil von “unverhandelbar” haben Sie nicht verstanden?
(Zur Erinnerung: Die EU stellt gemäss höchstem EU-Gerichtsurteil den “freien Warenfluss” sogar ÜBER MENSCHENLEBEN.)
Herr Jürg Grossen GLP,
Was eigentlich ist „liberales“, also freiheitliches Denken.
Unter liberalem Denken versteht man sogenanntes vernünftiges selbstverantwortliches Denken und daraus abgeleitet handeln.
Ein Herr Heinz Mahler stellt eine gute Frage, stellt treffen fest, würde man alle die gegen den Strassenausbau sind das Fahren verbieten, die Staus wären weg.
Möglicherweise denken diese Menschen liberal, vernünftig, wenn es aber um die Umsetzung geht, auf ein Fahrzeug zu verzichten, findet man tausend Ausreden, siehe Ihr Herr Bäumle, der CO2 gerecht nur noch ein paar Kilometer Motorrad zum Vergnügen fährt.
Freizeit, Luxus, sind doch alles Heuchler, es sind immer die Anderen.
„Nicht zuletzt wäre eine zweite Röhre am Gotthard schlicht und ergreifend ein unnötiger Luxus, da die grosse Mehrheit der Fahrten durch den Tunnel schon heute auf den Freizeitverkehr fallen“.
Entschuldigen Sie, es gibt Familien in der Schweiz, welche eine Nord – Süd Verbindung haben, Familiär, und genau deswegen in der Freizeit, als Luxus mehrmals pro Jahr den Tessin besuchen.
Als 5Köpfige Familie mit zwei Hunden habe ich einmal nachgerechnet, dass die Fahrt mit der SBB mich ruinieren würde.
Aus Sicherheitsgründen fahren wir noch heute wenn möglich über die Pässe, solche Gegenverkehr Tunnels Siehe dieser Horrorunfall St. Gotthard gehören verboten.
Und alle diese Politikerinnen und Politiker denen es egal ist dass solche Tunnels weiter bestehen bleiben, die sollte man einsperren.
In Folge eines „Waldsterbens“ was sich ja nun als eine einzige Lüge herausgestellt hat, offiziell nun zugegeben auch auf SF DRS, wurde eine verfehlte Verkehrspolitik betrieben.
Leider sind sehr viele StimmbürgerInnen die eben nicht „liberal“ nachdenken und Verantwortung tragen können, in vollster Überzeugung etwas Gutes zu tun, diesen „Weltrettern“ gefolgt und haben vernünftige Projekte bachab geschickt.
Möglicherweise erkennen nun die StimmbürgerInnen die es nicht so mit dem Denken haben, dass man die letzten 30Jahre eine verfehlte Politik unterstützt hat, welche nur in der Bevormundung endet.
Es ist Luxus und dieser Luxus darf nicht sein, …ich glaubs einfach nicht..
Werter Herr Roger Walser,
16.9Km Länge, der Horrorunfall hat gezeigt, Tunnel, nach einem Unfall, wenn es brennt sind gefährlich.
Es können auch kürzere sein, auch solche Richtungsgetrennte. Wie sich ein Feuer in einem Gebäude anfühlt, weiss ich nur aus meiner Feuerwehrzeit, freiwillige Feuerwehr, und da zum Glück nur zu Übungszwecken.
Sehr oft hätte man, hat man falls die Reaktion noch ausreicht, die Möglichkeit, auszuweichen, auf einer normalen Strasse mit Gegenverkehr.
Im Tunnel kann ich nur bis an die Wand, es hat ja nicht einmal Pannenstreifen, nichts, nada.
Das ist für mich der Entscheidende Punkt, ausserdem sind auch die LKW seit der Planung vom Tunnel und Heute von 2.3m auf 2.5m bis 2.6m angewachsen. Und es hatte mal laut Alpendingsbums Verantwortliche geheissen, dieser Tunnel würde NICHT für den LKW Verkehr verwendet.
also, 1970 bis 1980 wurde gebaut, die Planung begann? 1960, da war ich erst 4Jahre alt, erinnere mich an die Fahrzeuge (schmale) von damals…
Man muss mit der Zeit gehen, schliesslich fahren wir auch nicht mehr mit der Dampflock durch die Neuen Neatröhren…
1994 haben wir die Alpenschutzinitiative angenommen:
“Art. 84 Alpenquerender Transitverkehr
2 Der alpenquerende Gütertransitverkehr von Grenze zu Grenze erfolgt auf der Schiene. Der Bundesrat trifft die notwendigen Massnahmen. Ausnahmen sind nur zulässig, wenn sie unumgänglich sind. Sie müssen durch ein Gesetz näher bestimmt werden.”
“Art. 196 Übergangsbestimmungen gemäss Bundesbeschluss vom 18. Dezember 1998 über eine neue Bundesverfassung
1. Übergangsbestimmung zu Art. 84 (Alpenquerender Transitverkehr)
Die Verlagerung des Gütertransitverkehrs auf die Schiene muss zehn Jahre nach der Annahme der Volksinitiative zum Schutz des Alpengebietes vor dem Transitverkehr abgeschlossen sein.”
Das ist eindeutig. Eigentlich dürften seit 2005 keine Lastwagentransitfahrten mehr über die Alpen geführt werden, aber 2000 (im Rahmen der bilateralen Abkommen I) wurde auch das Abkommen betreffend den Landverkehr angenommen. Dieses Abkommen sieht vor, dass die Fuhrunternehmen der EU-Staaten unsere Strassen unbegrenzt verwenden dürfen.
Sinnvoller wäre: Der Lastwagentransit ist verboten, wie in der Verfassung vorgesehen, und für die Bahn werden kostendeckende Preise verlangt.
Das zum Thema, dass auch mal ein Umweltschutzgesetz angenommen wurde, was nicht umzusetzen ist. Also, gemäss EU Gesetzen.
Eine Verwahrungsinitiative für gefährliche Sexual und Straftäter,
Oder eine Ausländer Initiative,
Oder eine Minarett Initiative,
Sie weitere, Volksabstimmungen, welche nicht umgesetzt werden. Hier eher weil man nicht will, kann,…
Wenn man dieses Gesetz so umsetzt, wie es mal gedacht war, da kommen Probleme auf uns zu.
Das eine tun und das andere nicht lassen. Eine zweite Röhre ist sinnvoll und notwendig zur Erhöhung der Sicherheit und als Notnagel, wenn eine der Röhren wegen Pannen, Unfällten, Wartungsarbeiten und dergleichen gesperrt ist.
Aber auch die Verlagerung auf die Schiene muss mit aller Konsequenz verfolgt werden, um wenigstens einen bedeutenden Teil des Güterverkehrs von der Strasse weg zu bringen, und zwar von Grenze zu Grenze.
Wie man am Baregg früher und heute am Gubrist in der Gegenwart erleben darf, sind es immer wieder linke Tagträumer, die unsere Wirtschaft hunderttausende von Franken und uns einen Haufen sinnloser Staustunden kosten. Grün/rote Verkehrspolitik bedeutet nichts anderes, als dem Fortschritt im Wege stehen und durch allerlei Behinderungen, absichtlich ökologische Katastrophen künstlich herbeizuführen. Wer etwas anderes behauptet hat die bireweichen Versuche der Grünen in den letzten 20 Jahren glatt übersehen. In Zürich hätten wir heute den Verkehr längst halbiert, wäre da nicht die unbelehrbare Grüne Genner, die ständig an den Längs- und Querachsen durch die Stadt herumdoktert und zahllose künstliche Hindernisse in die Strassen baut. Wie abstrus es mit den grünen Köpfen steht, sieht man auch an den grünen Velofahrern, die statt die extra für sie verkehrsberuhigten Nebenstrassen zu benützen, sich heute noch in den meistbefahrenen Strassen zu bewegen versuchen. Grün hinter den Ohren, eben!