Es steht ausser Frage, die Volksinitiative «6 Wochen Ferien für alle» ist grundsätzlich sympathisch. Bei genauer Betrachtung würde eine Annahme dieser starren Regelung aber insbesondere viele KMU vor ein Problem stellen. Gerade im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld ist die Schweizer Wirtschaft unter Druck. Die zusätzlichen Kosten, welche die 6 Wochen Ferien bedeuten würden, wären da für viele KMU kaum verkraftbar. Gerade für kleine Unternehmen – wie auch ich eines führe – sind Stellvertretungen durch mehr Ferienabwesenheiten schwieriger zu organisieren und damit teurer als für grosse Unternehmen.
Statt einer starren Regelung sollten wir weiterhin auf die bewährte Sozialpartnerschaft und flexible Arbeitsmodelle setzen. Diese bewährten Modelle werden durch die InitiativeDie Initiative ist in der Schweiz ein politisches Recht der ... aber gefährdet. Dank der Sozialpartnerschaft kommen schon heute viele Arbeitnehmerinnen und ArbeitnehmerArbeitnehmer ist, wer in einem Arbeitsverhältnis steht und ... in den Genuss von deutlich mehr als 4 Wochen Ferien. Die Sozialpartnerschaft erlaubt aber Lösungen, welche auf die speziellen Merkmale und Bedürfnisse einer Branche angepasst werden können.
Flexible Arbeitsmodelle sind für mich sehr zentral. So bieten wir allen Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihr Arbeitspensum quartalsweise auf Wunsch zu ändern und falls mit der aktuellen Arbeitsbelastung vereinbar, bei Bedarf jederzeit kurzfristig freizunehmen. Wenn ein Mitarbeiter meines Betriebs einmal länger in die Ferien möchte, bin ich seit Jahren gerne bereit, gemeinsam mit ihm eine Lösung zu finden. Sei es beispielsweise durch unbezahlten Urlaub oder Möglichkeiten zur Vorarbeit und entsprechender Überstunden-Kompensation. Diese Möglichkeiten und Entgegenkommen unsererseits werden von all unseren Mitarbeitern rege genutzt.
Eine Annahme der VolksinitiativeDie Volksinitiative ist ein politisches Recht in der direkte... würde nicht nur den Lohndruck erhöhen und Jobs gefährden, sie würde insbesondere auch die bewährten flexiblen und individuellen Arbeitsmodelle aufs Spiel setzen. Deshalb sage ich als Politiker, vor allem aber auch als Unternehmer und ArbeitgeberBeim Arbeitgeber handelt es sich um eine Person/Unternehmung... Nein zur VolksinitiativeDie Volksinitiative ist ein politisches Recht in der direkte... «6 Wochen Ferien für alle».
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Kommentare anzeigen Hide commentsWOHLSTAND IST EINE FRAGE DER GLAUBWÜRDIGKEIT
Sehr geehrter Herr Nationalrat Grossen
Die sechs Wochen Ferien sind für alle gedacht, sowohl für grosse als auch für kleine Unternehmen. Solange es um die sehr hohen Gehälter geht, ist Geld und Wohlstand vorhanden. Geht es aber um sechs Wochen Ferien für die Arbeitnehmenden, so stossen die Fähigkeiten der Unternehmer sehr schnell an ihre Grenzen.
Der Lohndruck hat die Ursache in einem zu grossen Arbeitskräfteangebot. Wie am 21. Oktober 2011 von der Geschäftsprüfungs-Kommision veröffentlicht, wird dieses Überangebot von den Politikern mittels verschiedenen Unwahrheiten seit einigen Jahren aufrecht erhalten.
Die Glaubwürdigkeit ist für unsere Unternehmer und deren öffentliche Sprecher verbesserungswürdig.
Herr Oberholzer, Ihnen fehlt die Bereitschaft, auf Argumente, die nicht die Ihren sind, überhaupt einzugehen. Um es für einmal überspitzt darzustellen: Für Sie Grosskonzerne und Quartierbeizen ein und dasselbe. Glauben Sie wirklich, dass der Lohn, den ein Gastwirt erarbeitet zu den sehr hohen Gehältern zählt? Niemals, selbst wenn – wie vielfacch üblich – dieser Unternehmer zwölf und mehr Stunden im Betrieb steht, verdient er oft weniger als sein Personal. Es gibt noch viele andere Beispiele, die Sie selbst erkennen könnten, wenn Sie sich einmal umschauen. Und vergessen Sie bitte nicht, die meisten Berufstätigen sind Arbeitnehmende eines KMU.
Geschätzter Herr Rohr
Die Politik argumentiert regelmässig mit den KMUs und danach gelten die Regeln auch für die grossen Unternehmen. Diese Methodik kann nicht akzeptiert werden. Denn die Gesamt-Zusammenhänge sind bedeutend.
Ich habe die Klagen des letzten Jahres über der Exportindustrie auch mitbekommen. Da wurde begründet, dass die Management-Löhne tief sind. Zu den grössten Exporteuren gehören aber Novartis, Roche und Neste. Die Beispiele der Politik wurden absichtlich anders gewählt.
Meine Bereitschaft auf die ausgesuchten Beispiele einzugehen schwindet aus diesen Gründen. Die realen Auswirkungen sollen aufgezeigt werden, so dass die Marketingaktivitäten der Verbände zweitrangig werden.
LERNEN AUS DER VERGANGENHEIT
Geschätzter Herr Züger, besten Dank für ihre Worte.
Ich stelle fest, der Wohlstand in der Schweiz ist in leeren Worten stecken geblieben. Soweit ich mich erinnern kann, haben Vertreter der FDP und weiteren Parteien in den letzten Jahren in wiederholter Weise von Wohlstand und Erfolgsmodell Schweiz gesprochen.
Immer wieder wurde erwähnt, mehrheitlich seien die Auswirkungen der politischen Regelungen positiv. Jetzt erzählen Sie, es reiche nicht einmal für sechs Wochen Ferien. Der mehrheitliche Erfolg und der Realitätsbeweis sind somit ausgeblieben. Die Argumentation über die KMUs führt zu seltsamen Vorkommnissen. Denn, wie das untenstehende Video zeigt, gibt es von den KMUs viele Verbindungen zu den Grossunternehmen und zur Verwaltung, die ebenfalls sehr viele Personen beschäftigen.
In Deutschland wurde das Kleinunternehmen-Förderungsgesetz verabschiedet. Die Gewerbesteuerbeschränkung von Kreditverbriefungen beschert heute den Banken grosse Profite und Steuereinsparungen. Die Debatte lief über die Kleinunternehmen und hatte somit Ähnlichkeiten wie bei unserer Unternehmenssteuer-Reform II und der aktuellen Argumentationsweise.
Video über das Kleinunternehmen-Förderungsgesetz. Die 4. Minute der Sendung entspricht obigem Text:
http://www.youtube.com/watch?v=tThbCdJVCVo&feature=related
Da kann ich nur wiederholen:
WOHLSTAND IST EINE FRAGE DER GLAUBWÜRDIGKEIT.
Sehr geehrter Herr Züger
Die relevanten Realitäten liegen diesmal nicht einfach in der Mitte.
Die Ferien des Personals sind ein Zeichen von Wohlstand. In vielen Firmen ist die fünfte Ferienwoche ein Anreizpunkt in der Personalrekrutierung. Sie können dies drehen und wenden wie Sie wollen, das wird so bleiben. Es sei denn, die sechs Ferienwochen kommen auch wirklich. Mein Erstaunen über die Argumentation ist sehr gross, auch wenn ich für mich noch keine eindeutige Entscheidung dafür oder dagegen fällen kann.
Den Einfluss der Lobbyisten in der Schweiz abzusprechen ist eine methodische Darstellungsform. Die Berichterstattung über betroffene KMUs findet bei uns doch sehr oft Verwendung.
Unsere direkte Demokratie ist auf dem Papier noch immer aktuell. Die Bevölkerung in der Schweiz ist gut ausgebildet und erachtet die Demokratie als bedroht. Von einem Ausdiskutieren der grossen Schwierigkeiten kann keine Rede sein. Zu gross wiegen die bis jetzt offengelegten Verfehlungen in der Einwanderungspolitik, wie der erste Zwischenbericht vom 21.10.2011 aufzeigt. In der Realität ist die Politik aktuell vergleichbar mit einem Fürstentum. In dem die Politiker den Worten des Fürsten Walter nacheifern. Im Video wird eine ähnliche Verhaltensweise dargestellt.
Geschätzter Herr Selk
In meinen Kommentaren bin ich von der Annahme ausgegangen, dass die Personen bei den Unternehmen arbeiten, weil die Arbeitslast dies erfordert. Bei ihnen ist scheinbar eine organisatorische Anpassung sowieso fällig, wenn sie Überkapazitäten beim Personal haben.
Haben Sie aber keine Überkapazitäten so werden etwa 2% mehr Personal benötigt, für diejenige die aktuell durchschnittlich 5 Wochen Ferien haben. Dadurch minimieren sich die Gehälter der nicht produktiv wirksamen Personen und die Abgaben an die Finanzinstitute werden neu überprüft.
Den Sarkasmus kann ich ihnen nicht verzeihen, denn im liberalen Vorbildstaat USA arbeiten sogar Manager von Grossunternehmen mit einer enormen Verpflichtung zur Wertschöpfung. Teilweise erhalten Sie dafür nur einen Dollar pro Jahr, wie die Medien immer wieder berichtet haben.
Geschätzter Herr Selk
Die Regeln zur Einwanderung sowie die Aussagen über Stellenabbau und Verlagerungen sind schädlich für unser austariertes System mit Lohnbezügern und Selbständigen. Zu oft werden diese Themenbereiche realitätsfremd in die Wagschale geworfen, wenn die realitätsbezogenen Argumente ihre Wirkung verfehlen.
Das Argument der Ein-Dollar-Manager ist die passende Antwort zum Sarkasmus. Denn Beispiele über KMUs werden ebenfalls immer wieder eingesetzt und danach gelten die Aussagen auch für die Grossunternehmen. Welche Motivation bei ihnen vorherrscht werde ich nicht prüfen.
Geschätzter Herr Selk
Dazu muss ich noch etwas schreiben, denn dieses Thema ist sehr interessant. Ihre Einschätzungen über die Gedanken der Menschen empfinde ich sehr speziell.
Auf einem guten schweizerischen Sparbuch bekommen Sie aktuell 1.75% Zins für die ersten 25k und danach 1%. So wird es auf der Webseite ausgewiesen. Es sind somit die Faktoren 3.5, respektive 2 zu dem von ihnen angegebenen Wert.
Wenn Sie eine ausländische Obligation eines guten Finanzinstituts kaufen, erhalten Sie 6% Zins pro Jahr. Dabei muss aber der Wechselkurs (zugleich Chance und Risiko) berücksichtigt werden.
Somit ist es doch besser das Geld auf der Bank zu lassen, als sich mit viel «Gejammer» um Produkte mit einer Rendite zu kümmern, bei denen schon eine kleine Kostensteigerung die ganze Rechnung durcheinander bringt. Es sei denn, Sie haben Freude am Produkt und am Führen von Mitarbeitenden. Dann ist man aber auch etwas unabhängiger vom Geld und die Funktion als eigener Arbeitgeber hat eine ganz andere Dimension inne.
Soviel zum Thema: Müssen die Lehrer “bei 6 Wochen Ferien für alle” 6 – 7 Wochen mehr arbeiten? Warum also nicht gleich 13 Wochen Ferien für alle?
Geschätzter Herr Selk
Das Interesse am Finanzinstitut kann ich mir gut vorstellen. Die Zins-Unterschiede sind auch für mich übertrieben hoch. Den Namen des Instituts nenne ich hier nicht; dafür umschreibe ich es eindeutig. Es geht um das gesamtschweizerische staatliche Finanzinstitut ohne Banklizenz; die Sparheftvarianten haben etwas spezielle Namen. Da kann ich nur sagen, lohnende Tipps gebe ich gerne weiter.
Ja logisch erntet der mehr Sympathie der Ferien und hohe Gehälter verbunden mit wenig Arbeitsaufwand verkündet, vorgibt, als jener der Leistungen zu tiefen Lohngeldern und wenig Ferien von den Angestellten abverlangt.
Ferien ist das eine, dann sollte durch die normale Arbeit auch genügend Geld vorhanden sein, diese Ferien zu bezahlen.
Ja gut, da stehen ja bereits Forderungen im Raum, spezielle Gelder locker zu machen, damit man diese Ferien auch bezahlen kann.
Möglicherweise sollten wir uns wieder einmal um die Arbeit kümmern, nicht um die Freizeit und die Ferienzeit.
Als ich Kind, Jugendlicher war, hatte die Schweiz eine ganz andere Mentalität, und zu dieser Zeit wurde unser Wohlstand erschaffen, von dem heute alle reden.
Zweitens sollten Ferien Qualität voll sein. Bin ich schon wieder oben, wenn das Geld nicht reicht, oder ganz knapp ist, entsteht Stress durch die Wahl, Ferien zu machen, die Leute wissen dann ganz genau, es wären noch Steuern zu bezahlen, es gäbe noch Krankenkassenprämien zu bezahlen, aber man macht jetzt erst einmal Ferien, Ferien ist eine Art Pflicht geworden.
Es ist ja Pflicht geworden, sorry, nichts gegen Arbeitslose, aber auch die haben ein Anrecht auf bezahlte Ferien und das haben sie ganz sicher! Solange wir auch die Asylbewerber während den anstrengenden 4Jahre dauernden Verfahren in die Ferien nach Hause schicken, was die komischerweise freiwillig machen, so lange haben unsere Arbeitslosen sicher das Recht ebenso. Nein nicht zu Hause, die dürfen dann wo hin.
Da schreibt ein Grüner, Herr Heeb, man solle Ferien in der Schweiz machen. Aber diese Preise kann man trotz sehr hohem Ausländeranteil bei den Arbeitenden weder im Sommer, im Winter erst recht nicht bezahlen.
Qualität Service und Leistung welche durch den Tourismus erbracht wird, kritisiere ich jetzt nicht. Ich weiss nicht ob sich in den letzten 10Jahren etwas geändert hat. Vom hören sagen eher nein.
Tja, Gewerkschaften können nur so lange Löhne, Ferien, Freizeit von der Privatwirtschaft fordern, solange es diese noch gibt. Danach wird dann der Staat bestreikt, von diesen Links Grünen Beamten, wie in anderen Ländern, wo die Wirtschaft schon lange an die Wand gefahren wurde.