1. Gesellschaft

Bin ich ein Gesundheitstaliban?

Die Dis­kus­sion um das neue Präventionsgesetz treibt selt­same Blüten, fin­det Ständerätin Chris­tine Egers­ze­gi-O­brist. Hier erklärt sie, was es mit dem neuen Ge­setz wirk­lich auf sich hat und warum Prävention bei Ge­sund­heit nicht nur Pri­vat­sa­che ist.

 

Zur Zeit erhalte ich Briefe, Mails und sogar ganze Broschüren mit dem Aufruf, das neue Präventionsgesetz, das wir im September in der Gesundheitskommission​ des Ständerates behandeln werden, sei dringend zu versenken. Immer wieder wird gefordert «Prävention sei Privatsache» und man solle sich ja dem staatlich verordneten Gesundheitsterror nicht unterwerfen. Und solche Einwände sind noch relativ harmlos. Krasser ist dann schon die Behauptung der Arbeitsgruppe «Mündige Bürger – mündige Patienten» (Zeit-Fragen), dass man nach diesem neuen Gesetz «Menschen mit Plattfüssen, schräger Nase oder solche, die mehr als zwei Glas Wein trinken, Fleisch essen oder sich nicht biologisch ernähren wollen umbiegen, zu Therapien zwingen oder letztlich gar aussondern wolle». Es gipfelt wortwörtlich in der Aussage, dass hier die «Rassehygienevorschri​ften des Dritten Reiches und stalinistische Exzesse als abschreckende Beispiele grüssen».

Jetzt denken Sie sich sicher, um Himmels Willen, was kommt denn da aus Bern auf uns zu? Ich kann Sie beruhigen: Das neue Präventionsgesetz des Bundes ist gar nichts Weltbewegendes. Es regelt die Prävention und Früherkennung übertragbarer, stark verbreiteter und bösartiger Krankheiten des Menschen und steuert und koordiniert entsprechende Verhütungsmassnahmen.​

 

Christine Egerszegi-Obrist, Ständerätin der FDP im Kanton Aargau schreibt über das Präventionsgesetz.

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Comments to: Bin ich ein Gesundheitstaliban?
  • August 18, 2011

    Ja Frau Egerszezi, wer dieses bürokratische Ungetüm und Bevormundung Instrument befürwortet ist ein Gesundheitstaliban. Ihr Bericht geht auf das Wesentliche nicht ein. Die Gesundheitsfanatiker terrorisieren und bevormunden uns täglich. Der staatliche Einfluss in der Prävention hat die Grenze des Erträglichen längst überschritten, egal ob man Prävention als Privatsache anschaut oder nicht. Mass halten in der Bevormundung des Volkes täte gut. Wir sind schliesslich mündig, auch wenn das Bern nicht mehr glasubt

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    • Juli 18, 2021

      Hallo Michel, freut mich Dich hier zu sehen.

      Es ist doch tatsächlich so, dass uns Bürgern immer mehr Vorschriften in punkto Gesundheit gemacht werden. Ich bin seit neun Jahren Nichtraucher, warum muss aber das Gesetz sich darum kümmern, dass ich nicht von Rauch belästigt werde? Ich bin alt genug, mich zu entscheiden wo ich hingehe, wenn ich in ein Raucherlokal gehe ist das meine Sache und basta!

      Irgendwann wir es noch so kommen, dass wir alle wegen der Umweltverschmutzung mit Gasmasken rumlaufen müssen, wenn wir das nicht verhindern.

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  • August 18, 2011

    Sehr Gut Herr Ebinger
    werde auch schon Bevormundet

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  • August 18, 2011

    Kein Kommentar Frau Christine Egerszegi-Obrist FDP

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  • August 18, 2011

    Liebe Frau Egerszegi,
    ich denke es reicht jetzt einfach!!!

    Unsere gar nicht mehr so geschätzten Parlamentarier, “der Bund” soll sich endlich darauf konzentrieren diesen Staat gemäss dem Bürgerwillen so zu organisieren dass er mit möglichst wenig Aufwand so optimal wie möglich funktioniert.
    Dazu gehört auch das Krankenkassen-Desaste​r, wenn wir schon von Gesundheitsprävention​ reden. Die Kosten dafür werden immer am falschen Ort gesenkt, nämlich da wo sie in Wahrheit nicht entstehen!!!!
    Der grösste Kostenverursacher ist die anscheinend heilige Kuh, die Pharmaindustrie. Das wissen alle. Aber gegen die horrenden Kosten die Medikamentenpreise verursachen und das konsequente Abwürgen billigerer Heilmethoden und -Produkte geht munter weiter. Dafür werden jetzt die sog. Fallpauschalen eingeführt gegen die sich die Spitäler wehren.
    Der wachsame Bürger kann sich jetzt schon ausmalen, was die Fallpauschale für Folgen haben könnte nicht wahr! Künftig ist das Leben eines Menschen im Spital noch so viel Wert wie die Höhe der Fallpauschale – Tolle Aussichten!
    Aber Hauptsache man braucht Leuten wie Vasella nicht auf die Füsse zu treten.

    Die ganze Geschichte der “Päventionsmassnahme​n” war bis jetzt nicht anderes als eine Rechtfertigung dafür die Bürger zu manipulieren und zu terrorisieren.

    Ang​st generiert Stress und Stress ist der Hauptauslöser für Krankheiten, wussten Sie das?

    Für mich ist das ganze “Präventivtheater” die reine Spiegelfechterei und fördert im besten Fall nur des Bürgers Misstrauen gegenüber dem “Bund”, als ob es dafür nicht schon genug andere Gründe gäbe.

    Wir Bürger sind keine kleinen Kinder denen man sagen muss, wie sie auf sich und ihre Gesundheit achtgeben sollen. Wir können das selbst, dazu brauchen wir keinen “Bund” – wir können ganz ohne “Präventionsratschlä​ge und – Vorschriften – sogar gänzlich ohne “Bund”, ohne Parlamentarier gesund bleiben – vielleicht sogar eher als MIT!

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    • Juli 18, 2021

      Liebe Frau Keller,

      wir sind doch tatsächlich mal einer Meinung! Bei den Gesundheitskosten gibt es zuerst nur eine Stelle, bei der man wirklich sparen kann, und das sind die Pharmaindustrien. Ich persönlich benötige pro Monat Medikamente in Höhe von ca. 700 Franken. Psychopharmaka und Insulin könnten deutlich (ich spreche da von bis zu 50%) preiswerter sein und die Pharmaindustrie hätte immer noch genug Geld um weiter zu forschen und neue Medikamente auf den markt zu bringen.

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  • August 18, 2011

    Sehr geehrte Frau Ständerätin Egerszegi

    Nach diesem Titel besteht nun die definitive Gefahr, dass Sie von der Bevölkerung mit der «Taliban von Afghanistan» verglichen werden. Das Gesundheitswesen steht schon lange im Verdacht, nicht die Kosten reduzieren zu wollen, sondern die Bevölkerung an der Nase herumzuführen. Die Erklärungen erfolgen sehr oft in einer Lehrer-Mentalität, welche seit mehreren Jahren für ein sehr grosses Misstrauen sorgt.

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  • August 18, 2011

    Prävention bei der Gesundheit ist Privatsache. Ausserdem meine ich, wer andauernd Angst hat, und alle diese einschlägigen Gesundheitssendungen hört, was einem alles passieren könnte, der wird der Art in Angst versetzt, bekommt Stresszustände, dass er dann auch wirklich krank wird.
    Einer Pharmalobby noch mehr an Gelder zutragen, bei diesen exorbitanten Preisen welche ausgerechnet in einer Schweiz verlangt werden? Nein.
    Alle wollen Sicherheiten, und diese Sicherheit gibt’s nur in einer Form; „Wir alle werden irgend wann einmal mit Sicherheit sterben“. Hoffentlich dürfen wir dann noch frei entscheiden, ob wir unserem Leiden selber ein Ende setzen wollen, oder den Weg so lange gehen, wie er zu gehen ist.

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  • August 18, 2011

    HIer ein Link der parteilose Schweizer, die sich von keiner der existierenden Parten richtig vertreten fühlt (wie zb. ich!) interessieren dürfte:

    http://www.partei​frei.ch/

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    • Juli 18, 2021

      “Parteifrei” wirkt nach der Charta wie “Plan B” der Jasagerparteien, um die “Nichtwähler” dazu zu bringen, nicht für die SVP zu stimmen.

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  • August 19, 2011

    Wenn der Staat schon bei jemandem Massnahmen ergreifen will, dann bei der Gesundheitsindustrie.​ Weshalb soll der Bürger immer wieder neue Einschränkungen und Regeln akzeptieren.

    Studi​en Belegen, dass in der Schweiz mit 50 Spitälern eine effiziente und qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung​ gewährleistet werden kann. Hier sollte der Staat endlich eingreiffen.

    Auch die Pharmaindustrie muss ihren Beitrag dazu leisten. Z.B sollten Parallelimporte zugelassen werden.

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    • Juli 18, 2021

      Dies wird aber nicht geschehen, da in Bern nicht Volksvertreter sondern Interessensvertreter an der Macht sind.

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    • Juli 18, 2021

      Warum lassen wir das zu?
      Die Krankenkasse ist in unserem Land obligatorisch. Wir müssen eine haben und wir müssen Prämien bezahlen, dagegen gibt’s nichts einzuwenden – aber müssen wir damit die Interessenvertreter in Bern finanzieren, darauf läuft es doch letzlich hinaus!
      Wir können eine Senkung der betreffenden Kosten schon erzwingen, wenn wir uns entsprechend dafür einsetzen. Es ist nirgendwo in Stein gemeisselt das wir uns diesem Terror durch die ständig steigenden Kosten einfach fügen müssen.

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  • August 19, 2011

    Guten Tag Frau Egerszegi,

    Meine Stiefmutter war Raucherin. War, weil sie mit 65 gestorben ist. Sie hatte Lungenkrebs, wurde operiert und starb während der Chemotherapie.

    Ein​ Werdegang, den ich öfters sah, kein Einzelfall.

    Jetzt rechnen wir mal auf, OP, Therapie. Tot. Bis zu diesem Zwischenfall, war meine Stiefmutter kern gesund, war nie im Spital, ganz selten beim Arzt.

    Mein Vater nicht Raucher, Sportbegeistert und ernährte sich vernünftig.

    Er hat, eine neue Herzklappe, zwei neue Hüften, eine grössere Rückenop., Parkinson, ist jetzt gehbehindert, öfters im Spital wegen des Herzen, Lungenentzündung usw.

    Die Stiefmutter zahlte mit jeder Zigarette einen Beitrag an die AHV, sie arbeitete bis 65, bezog kaum AHV und verstarb. Ausser einen Spitalbesuch, war sie gesund. Krankenkasse bezog sie einmal, sonst zahlte sie immer nur.

    Wer ist jetzt teurer, meine Stiefmutter oder mein Vater.

    Was sie alles nicht gemacht und bezogen hat, ist in eurer Rechnung nicht enthalten. Eure Aussagen sind total falsch!!!!!!!!!!!!!! Der RAUCHER ist das Beste was dem Gesundheitssystem passieren kann. Er müsste Prämienrabatt bekommen. Stattdessen verhält sich der Staat wie ein Dealer und nützt die Sucht eines Menschen aus, um Kasse zu machen.

    Das ist KEIN Einzelfall.

    Gut weg vom Geld.

    Meine Stiefmutter lebte gut und starb schnell.

    Mein Vater seucht jetzt schon 10 Jahre vor sich hin und ehrlich gesagt, ich könnte auf ein längeres Leben zu dem Preis verzichten. Die Lebensqualität ist fast gleich null und das Leben besteht nur noch aus Schmerzen. Schlicht und einfach gesagt, mein Vater lebt gar nicht länger, er stirbt länger.

    Auch das ist kein Einzelfall.

    Ich habe einfach das Gefühl, unser Gesundheitssystem will, dass wir langsam sterben. Denn genau da, macht man Geld. Jeder ist selber verantwortlich für sein Leben und wie er es führen will.

    (Fleisch essen oder sich nicht biologisch ernähren wollen umbiegen) Keine Angst Frau Egerszegi, das kommt noch. Es wird Studien geben, die belegen, dass dies gesünder ist und somit eingeführt werden soll. Was die Studie aber nicht belegt ist, der Verlust von Lebensqualität aufgrund der gesunden Lebensweise. Da das bei jedem anders gewichtet, wäre es auch gut, jeden selber entscheiden zu lassen.

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    • Juli 18, 2021

      Herr Nünlist, Sie haben meinen Respekt für Ihren ehrlichen, fadengeraden Beitrag.
      Damit offenbaren Sie die ganze perfide Heuchelei die hinter der vermeintlichen “Fürsorge” für das Volk steckt.
      Vielen Dank!

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  • August 25, 2011

    Seit Kurt Nünlist die Fakten niedergeschrieben hat, was wir eigentlich tun, mit diesem Gesundheitswahn, mit dieser Bevormundung, wagt sich niemand mehr hier was zu schreiben.
    Nun kann man noch jene fragen, die gegen Exit und die Selbsttötung sind, was die noch dazu zu sagen haben.

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    • Juli 18, 2021

      Geehrter Herr Nabulon

      Ich bin nicht gegen Exit sondern dafür. (Darf ich Ihnen trotzdem antworten?)

      Der Kommentar von Herrn Nünlist trifft den Nagel anhand von persönlich Erlebtem auf den Kopf.

      Das ganze Affentheater mit dem unsere präventiv-aktiven Parlamentarier dem Volk vekaufen wollen, sie würden sich liebevoll um unsere Gesundheit kümmern, ist eine weitere Beleidigung der Intelligenz des Wählers und gehört entsprechend bestraft.
      Was mit dieser “mütterlichen Fürsorge” tatsächlich beszweckt wird ist nichts weiter als eine weitere schleichende Bevormundung des mündigen Steuerzahlers, um das zu erkennen braucht man keine Brille!

      Grundsätzl​ich müsste man unseren vorlauten Gesundheitswächtern klar machen, wo ihr Platz ist:

      Diese Leute haben ihre Job weil wir sie gewählt haben und wir finanzieren diesen Staat und halten ihn funktionsfähig – also gibt es ohne den Goodwill des Volkes keinen Staat, keine Parlamentarier und keine Regierung.

      Damit sollte hinreichend geklärt sein, wer hier wem “Gesundheitsvorschri​ften” zu machen hat, denke ich.

      (Ich habe vor 6 Tagen eine Antwort an Frau Egerszegi zu Ihrem Artikel im ähnlichen Sinn geschrieben.)

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  • September 12, 2011

    Nicht die Diskussion darum, sondern das Präventionsgesetz selbst treibt seltsame Blüten. Darauf abgestützt soll nämlich schon im “Chindsgi” Sexuaylkunde betrieben werden (Stichwort Sexköfferli), wo es ziemlich anschaulich zur Sache geht. Das Ganze wird dabei als Präventionsmassnahme gegen Geschlechtskrankheite​n verkauft, wohlverstanden schon ab 4-5 Jahren ! In Tat und Wahrheit geht es um ein linkes 68er-Anliegen, die “Befreiung” des Kindes vom Mief der 50er und 60er Jahre à la “jeder darf selbst über seinen Körper und seine Sexualität verfügen wie er will”, und zwar schon als Kind. Bedenklich nur, dass das freisinnig geführte BAG schon unter dem freisinnigen BR Couchepin und jetzt Burkhalter da mitspielt. Mit Liberalismus und weniger Staat hat das alles gar nichts zu tun. Deshalb wird die FDP (leider) immer unglaubwürdiger.
    Das nur als Hinweis, fall sich bei der FDP jemand über den jahrelangen Wählerniedergang wundern sollte.

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