Wie ich bereits in einem vorangegangenen Blog geschildert habe, ist es relativ lukrativ und einfach, Arbeiter in die Schweiz zu vermitteln. Die Entgegnungen, ich würde mich damit strafbar machen, sind widerlegt. Kein einziger Polizist in Ungarn, Polen, Rumänien, Slowakei oder sonst aus einem Land würde mir oder sonst jemandem Handschellen anlegen. Vermittlungsagenturen​, Headhunters ja sogar offizielle Büros vermitteln indirekt Arbeiter aus diesen Ländern in die Schweiz. Beispiel Osteuropa: Einwanderungsstatisti​k „Nicht ständige Wohnbevölkerung“ gemäss Bundesamt für das Jahr 2013: Ungarn 2419, Polen 3560, Rumänien 2125 (obwohl noch gar keine volle Freizügigkeit), Slowakei 1850 (alles L-Bewilligungen beliebig verlängerbar und wie einige richtig sagten umwandelbar in eine B-Bewilligung). Das sind die nackten Zahlen und für diejenigen, die davon profitieren eine wahre Goldgrube (ich muss an dieser Stelle nicht erwähnen, dass es immer mehr werden). Von der „ständigen Wohnbevölkerung“ will ich hier gar nicht anfangen. Es ist in etwa Quotient 4. Das sind wie erwähnt einige Länder aus dem Osten. Spanien (54 % Jugendarbeitslosigkei​t, einzusehen auf der Webseite Ministerio de Trabajo) ist ebenfalls dabei, ein Netzwerk mit Headhunters und Personalvermittlern aufzubauen, in Portugal ist dieses Ansinnen bereits kurz vor der Umsetzung. Begreiflich. Es liegt in der Sache der Natur: Diese Länder wollen ihre Arbeitslosenrate senken damit Wiederwahlen ihrer Politiker garantiert sind. Keine Regierung hält sich an irgendwelche Verträge oder schauen weg, wenn es darum geht, ihr eigenes Volk milde zu stimmen (s. Italien, s. Deutschland, würde sogar noch weiter gehen s. EU). Blauäugig wer das Gegenteil behauptet.

 

Die Sache mit der Arbeitslosigkeit und Einwandern in die Sozialsysteme

 

Es ist „noch“ ein Szenario aber ich vermute, es wird nicht mehr lange dauern, da wird der administrative Aufwand in unseren Arbeitslosenämtern bald erst richtig losgehen. Die Abkommen mit der EU betreffend Personenfreizügigkeit​ sehen vor, dass arbeitslose Migranten ihre Tätigkeiten in ihrem Heimatland anrechnen können und demnach die Arbeitslosenentschädi​gung berechnet wird. Ein bestechlicher Beamter in Ungarn verdient pro Monat knapp 600 Euro brutto. Gibt ihm ein Arbeitsloser in einem „Couvert“ etwas dazu, verschreibt ihm dieser Beamter auf der Arbeitsbestätigung nicht nur einen wesentlichen höheren Lohn als er verdient hat, sondern auch gleich noch einen längeren Arbeitszeitnachweis. Man bediene sich einer ungarischen Firma, die kürzlich in Konkurs gegangen ist und schon ist es nicht mehr kontrollierbar. Dieser Trick wird Schule machen und geht sehr einfach. Die Osteuropäer mussten sich seit jeher mit Bestechung durchschlagen was ich ihnen nicht verübeln kann. Die Einkommen sind um ein vielfaches tiefer als in Westeuropa. Länder wie Ungarn, Tschechien, Polen und Rumänien weisen eine sehr hohe Privatverschuldung aus und können jeden Franken gebrauchen. Macht diese Praktik Schule, wer will das kontrollieren? Will die Schweiz Inspektoren in diese Länder schicken (administrativer und personeller Aufwand). Das alles ist ein Nebeneffekt der sonst schon hohen Zuwanderung in die Schweiz. Von wegen, keine Wanderung in unsere Sozialsysteme. Ich sage es hier klipp und klar. Auch ohne obiges Szenario ist jeder Arbeiter der hier in der Schweiz eine Stunde gearbeitet hat, ein Einwanderer in unser Sozialsystem (ob mit oder ohne Tricks). Europa ist ein Armenhaus und jeder schaut auf sich und um sich und seine Familie zu ernähren, versucht man alles (würden wir auch so machen).

 

Die Sache mit der Einreise

 

Viele schreiben, EU-Bürger können nur mit Arbeitsvertrag in die Schweiz einreisen. Diese Tatsache stimmt nicht und wird durch Erläuterungen irgendwelcher Gesetze nicht besser. Alle EU-Bürger können auch ohne Arbeitsvertrag einreisen. Erstens garantiert Schengen eine freie Einreise in jedes EU-Land und zweitens darf sich jeder EU-Bürger zwecks Arbeitssuche in jedem EU-Land niederlassen (die Frage wäre hier zu stellen, wer denn die Einreisen kontrolliert, Frau Widmer Schlumpf will gemäss letzter Budgetdebatte bei der Grenzwacht sparen). Dem Volk wird etwas verkauft was noch mehr ist als Luft. Viele Bürger aus EU-Länder halten zueinander, unterstützen sich wo sie nur können und das nicht nur mit Geld, sondern organisieren hier Arbeit für ihre Freunde. Ich erinnere an Italien im Zusammenhang mit den rumänischen Hausbediensteten. Viele Rumäninnen arbeiten in italienischen Haushalten schwarz (Fehr lässt grüssen). Das Beispiel Fehr zeigt sehr schön auf, dass die Dunkelziffern der hier schwarz Arbeitenden viel höher ist als angenommen. Viele Doppelverdiener (als Beispiel) mit Kinder beschäftigen Haushaltshilfen, Kinderbetreuung, Putzfrauen, etc. Wer kontrolliert das? Es ist Usus, dass die Haushaltshilfen so lange stundenweise arbeiten (schwarz) bis sie eine Dauerstelle gefunden haben. Angenommen es würde kontrolliert, sind es eben „Freunde“ die freiwillig im Haushalt mitarbeiten (nicht verboten) weil sie in den Ferien sind. Diese und andere Beispiele gibt es zu Hauf. Jetzt will mir also jemand die Strafbarkeit für solche Dienste erklären? Wer kontrolliert das? Ich hätte als Hans Fehr das Delikt nicht heruntergeredet, sondern gleich auf diesen Missstand aufmerksam gemacht. Es ist eine weitere Kinderkrankheit der PFZ. Schwarzarbeit in der Schweiz ist schon lange keine Seltenheit mehr. Schon mit wenigen hundert Franken kann ein Osteuropäer seine gesamte Familie ernähren und das Haus abbezahlen. Das sind Tatsachen liebe Freunde und die sind nicht wegzudiskutieren. Luxus brauchen diese Menschen hier keinen. Den können sie sich mit ihrem hier verdienten Gehalt sehr wohl in ihrem Land längstens leisten (Wertschöpfung durch Einwanderung gleich Null).

 

Es ist mir schleierhaft ja geradezu nimmt die Verteidigung der PFZ beängstigende Züge an. Ich erwarte von der Politik eine rigide Schliessung dieser Lücken. Womit ich sagen will: Früher vertraute der Staat seinen Bürgern und mit der PFZ und Schengen wird dieses Vertrauen zerstört und dem Behördenwahnsinn sind Tür und Tor geöffnet. Die Gewerkschaften und die SP wollen „flankierende Massnahmen“. Wo denn? Natürlich in der Bauwirtschaft, denn dort können sie sich beweisen wenn wieder 5 unterbezahlte Bauarbeiter erwischt werden. Was aber mittlerweile in Privathaushalten abläuft, scheint niemanden zu kümmern. Unser Land wird zu einem Denunziantentum verkommen weil es darauf hinausläuft, genau zu beobachten was der andere tut. Das sind Zustände wie in der ehemaligen DDR.

 

 

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Comments to: Die Schweiz ist zu blauäugig
  • Januar 7, 2014
  • Januar 7, 2014

    Wie glaubwürdig ist es, wenn Herr Aebi dafür weibelt, sein eigenes -angebliches- Geschäftsmodell zu verunmöglichen?

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    • Juli 19, 2021

      Ein wenig muss ich Aebi in Schutz nehmen weil er ohnehin profitiert oder habt Ihr alle ernshaft das Gefühl, der Bundesrat wird irgend etwas ändern wollen? Selbst wenn 100 % der Initiative zustimmen. Er zeigt aber sehr schön die Fakten auf wie es real abläuft. Die Schönschwätzer dieser unsäglichen PFZ haben noch keine dieser Fakten fundiert widerlegen können stattdessen gibt es Haue und das untet der Gürtellinie. Tja wenn das alles ist, dann ist es dann wortwörtlich um unsere segenreiche Demokratie geschehen. Hätten die Grünen nur so aufgeheult als der Bundesrat die Zweitwohnungsinitiati​ve verwässerte wäre diese Partei um einiges glaubwürdiger und einigen Wählern reicher.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Pfister! Sind sie sprachlos oder sprechen Sie ab?

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