Bisher waren die Zusatzversicherungen der Krankenkassen Solidaritätsversicherungen. Wer privat oder halbprivat versichert war – um ein Beispiel zu nennen – war mit allen Gleichgesinnten im Boot. Die Preise der Versicherungen waren kalkulierbar. Nun trifft eine neue Situation ein. Mit dem neuen KVG werden ab 2012 die Kantone auch bei diesen Versicherungen zahlen müssen, 45% sind dies bei Spitalaufenthalten. Damit müssten die Krankenkassen diese Versicherungen erheblich verbilligen. Was aber tun diese Versicherer? Gerade mal 3-5% sollen die Prämien runtergehen. Den Rest sacken die Versicherer ein. Das ist eine untragbare Situation für viele Betroffenen, eine Abzocke der üblen Art. Kommt dazu, dass dies privatrechtliche Versicherungen sind, nicht zur Grundversicherung gehören. Damit kann die Regierung und das Parlament nur sehr schwer intervenieren.
Es liegt auf der Hand, dass die Politik hier Abhilfe schaffen muss, denn Einsicht ist von den Kassen nicht zu erwarten. Eine einfache Massnahme wäre, die Auszahlung der kantonalen 45% von Transparenz abhängig zu machen. Ich bin gespannt, ob sich die Krankenkassen letzten Endes nicht beugen – müssen. Wenn sie das nicht tun ist dies ein weiterer Schritt in Richtung Einheitskasse. Irgendwann wird das Mass voll sein. Schon heute ist eine Mehrheit der Bevölkerung, gemäss Umfragen, für eine Einheitskasse.
Es stellen sich viele Fragen:
Sollen die privatrechtlichen Versicherungen auch transparent sein müssen?
Soll das gesamte Gesundheitswesen staatlich reguliert werden?
Sind kantonale Beiträge eine Hol- oder eine Bringschuld? Sind damit Bedingungen verknüpft?
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Kommentare anzeigen Hide commentsAls Privatversicherter haben sie keine Chance zu wechseln, wenn sie nicht zu 110% gesund sind. Es liegt beim Staat eine Mehrklassen-Krankenkasse einzuführen, bei der man wechseln darf.
Eine Einheitskasse heisst nichts anderes, dass die Verwaltung neu durch Beamte erfolgen wird. Das kann, muss aber nicht effizienter oder kostengünstiger sein.
Es würde doch auch reichen, eine oder zwei Krankenkassen zuzulassen, die mehr oder weniger eigenständig sind aber durch den Staat kontrolliert würden. Eine einheitskasse lehne ich ab, weil dadurch ein Monopol geschaffen würde und Kosten für die Versicherten dadurch noch mehr steigen würden. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft.
Herr Müller um Himmelswillen was schreiben Sie da. Wieder macht da einer auf Populismus ohne jegliche Fakten:
Zu sugerieren die Einheitskasse löst irgendein Problem ist grundfalsch zumal ja eh schon das meiste staalich reguliert ist.
1. Grundversicherung:
Wir haben eine Grundversicherung die wirklich eine tolle Medizin für alle abdeckt. Dabei sind die Leistungen durch die Politik / Abstimmungen vorgegeben. Welchen Preis das Spital der Arzt dafür verrechnen darf auch.
Die Krankenkasse muss sich ihre Tarife von Bern absegnen lassen. Die Krankenkasse in der Grundversicherung darf keinen Gewinn erwirtschaften.
Ergo werden die Krankenkassen das ganze in Kürze wohl selber den ach so klugen Politikern mit einer Einheitskrankenkasse überlassen die dann zeigen können wie sie den ganzen angerichteten Schlamassel lösen werden. Eines steht jetzt schon fest billiger wird es sicher nicht. Vermutlich wird man allen einen gleichen Tarif überstülpen, damit die Basler / Zürcher / Genfer nicht mehr so viel zahlen müssen wie sie konsumieren und die Appenzeller die heute sparen keinen Anreiz mehr haben.
2. Zusatzversicherungen
Da muss keiner und ist alles frewillig – zudem ist es medizinisch nicht notwendig – vom komfort her natürlich aber toll.
Das ist aber eben eine Zusatzversicherung – die medizinische Grundversicherung ist ja bereits reguliert, d.h. dahin gehen die Spitalzahlungen.
Zuerst ist die Grundversicherung bald einheitlich
Dann nehmen wir uns die Zusatzversicherung vor
Dann die Spitäler
Wir schalten jeden Wettbewerb aus und glauben alles wird billiger und besser.
Um Himmelswillen !!