Menschen würdigen heisst für mich, den Respekt ihnen gegenüber wahren und sie ernst nehmen, damit sie sich entfalten können. Die Schweiz hat diesbezüglich die besten Voraussetzungen, wenn man bedenkt, dass das Wohlergehen in unserem Land im Vergleich zu anderen sehr gut ist. Auch die Entfaltung jedes einzelnen Menschen mit seinem Potenzial hat hohe Priorität und bietet Möglichkeiten. Dies weiter hoch zu halten ist mir ein Anliegen (zum Bsp. stehe ich ein für gute und vielseitige Weiterbildungsmöglichkeiten). Doch insbesondere für Betagte, Behinderte und Schwächere stehe ich und stehen wir zusätzlich in der Verantwortung.
Der Umgang mit diesem Wert hat mehr denn je in unserem Land an Brisanz gewonnen. Als Bsp. auf Grund der Asyldebatte und den Flüchtlingsströmen: Einerseits durch die tiefe Betroffenheit und Realität von Krieg, Terror, Menschenhandel und den grossen Flüchtlingsströmen, andererseits aber auch durch die pauschalen Vorwürfe eines sogenannten Asylchaos in der Schweiz und den damit nicht konstruktiven Debatten, die Angst und Respektlosigkeit schüren.
Massnahmen müssen nun vorausschauend und an diversen Orten ergriffen werden.
International: Es braucht gemeinsame Vorgehensweisen wie ein vermehrtes Miteinander unter den europäischen Staaten, den arabischen Ländern wie der gesamten Weltgemeinschaft. Dies zur Bewältigung und Einhaltung eines menschenwürdigen Daseins der Flüchtlinge, sei es mit akuter und besonders auch längerfristiger Hilfe vor Ort, unterwegs und in den Flüchtlingslagern. Auch die Schweiz kann sich aus all diesen Bereichen nicht herausnehmen. Grenzschliessungen sind keine Lösung, und den Schleppern muss der Riegel geschoben werden. Die Flüchtlinge sind da und die gemeinsame Verantwortung kann nicht einfach abgeschoben werden. Kreative Lösungen wie zum Bsp. Ansiedlungen in verlassenen Wohngegenden sind zu prüfen. Die friedensfördernden Bemühungen, besonders auch seitens der Schweiz, sind zu verstärken. Nicht zu vergessen ist, wieviel NGO’s, Hilfsorganisationen, wie auch Kirchen schon leisten und zu unterstützen bereit sind.
National: Kürzere Verfahrensdauern erreichen, die Asylberechtigung klären und renitente Asylbewerbe separieren, ist wichtig. Die Regeln des Asylwesens in der Schweiz entwickeln sich laufend. Fragen wie Rückführungen, eine gute Unterstützung für unbegleitete minderjährige Asylbewerber wie auch eine verbesserte Integration wird uns weiterhin beschäftigen. Je mehr wir in die letzten beiden Bereiche investieren, je mehr bin ich überzeugt von einem selbständigeren Dasein, Integration und Unterstützung der Würde dieser Personen, die nicht mehr in ihr Heimatland zurückkehren können. Das freiwillige Engagement an Unterstützung ist aus meiner Sicht ein wesentliches Potenzial.
Zum Schluss:
Sei es im Flüchtlingsbereich wie in anderen Bereichen, drei Forderungen zu diesem Wert sind:
Gesellschaft: – Das Leben ist ein Geschenk an alle, auch an die noch nicht geborenen Kinder. Und, ich will das Los der Flüchtlinge erleichtern, nicht noch erschweren.
Gesundheit: – Der Tod ist keine Option zur Entsorgung der Schwachen, sondern eine Realität, die wir annehmen und würdig gestalten wollen. Palliative Care und weitere Entlastungen und Unterstützungen für Betroffene und Betagte sind noch intensiver zu fördern.
Generationenzusammenhalt und -gestaltung: – Ich will unsere Lebensräume lebenswert erhalten. Ich will der nächsten Generation nicht unsere Lasten auferlegen, sondern ihr das Leben genauso ermöglichen und gönnen wie uns.
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