1. Gesellschaft

Gleiche Bedingungen für Frau und Mann auf dem Arbeitsmarkt

Keine Fra­ge: Frau und Mann sol­len bei glei­cher Qua­li­fi­ka­tion für die selbe Ar­beit auch den glei­chen Lohn er­hal­ten. Auch ist un­be­strit­ten, dass pro­fes­sio­nelle Qua­litäten als Richt­wert für ein Ein­stel­lungs­ver­hä​lt­nis gel­ten sol­len – und nicht das Ge­schlecht. Die Rea­lität hin­ge-­gen sieht oft­mals an­ders aus. Die Mass­nah­men, wel­che der Bun­des­rat zur Be­sei­ti­gung die-­ser Dis­kri­mi­nie­run­ge​n vor­schlägt, wi­der­spre­chen aber jeg­li­cher li­be­ra­len Lo­gik: Eine staat­lich ver­ord­nete Lohn­po­li­tik und Frau­en­quo­ten sind nicht ziel­führen­d.

Ende Oktober hat die Landesregierung beschlossen, dem Parlament eine Änderung des Gleichstellungsgesetz​es zu beantragen. Sein Vorschlag: Massive Auflagen betreffend die Lohnpolitik der Unternehmen. Gerade für kleine und mittlere Betriebe hätte dies einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand zur Folge. Die Festlegung des Lohnes ist eine vertragli-che Angelegenheit zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden und muss es auch bleiben. Gleichzeitig können Betriebe qualifiziertes Personal nur dann erhalten, wenn sie für gleiche Leistung den gleichen Lohn zahlen.

Weiter hat der Bundesrat Ende November in seiner Botschaft zur Revision des Aktien-rechts entschieden, eine Frauenquote für Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte einfüh-ren zu wollen. Dies ist nicht zielführend. Erst einmal steht es Unternehmen frei, eine Frau-enquote einzuführen, dafür braucht es den Staat nicht. Zweitens herrscht bei uns eine sehr tiefe Arbeitslosigkeit und ein Fachkräftemangel. Eine Frauenquote würde Betriebe bei der Stellenbesetzung nur zusätzlich behindern. Drittens hebt eine Frauenquote eine Diskrimi-nierung nicht auf, sondern zementiert ebendiese – niemand käme auf die Idee, eine Quote für andere gesellschaftliche Schichten einzuführen.

Persön​lich bin ich überzeugt, dass wir vor allem die Vereinbarung von Familie und Beruf verbessern und noch konsequenter fördern müssen. Mit entsprechenden Massnahmen wird schliesslich auch die Gleichstellung zwischen Frau und Mann auf dem Arbeitsmarkt erreicht.

Gleiche Bedingungen für Frau und Mann auf dem Arbeitsmarkt – aber ohne Bürokratie bitte!

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Comments to: Gleiche Bedingungen für Frau und Mann auf dem Arbeitsmarkt
  • November 30, 2016

    Frau Daniela Schneeberger

    Der Arbeitgeber kommt weder für den Gegenwert der Arbeit auf noch beteiligt er sich an den Sozialausgaben! Er stellt einen Arbeitsplatz solange zur Verfügung, als er rentiert!

    Der Staat müsste sich eigentlich nicht einmischen, wenn die Wirtschaft für den Menschen da wäre und nicht umgekehrt (liberal soziales Denken)! Wenn man jedoch im 21. JH. von seiner Arbeit nicht leben kann, so muss man sich fragen, welche Aufgabe der Mensch an sich hat?

    Warum haben wir ein konstruiertes (Ökonomen) Marktspiel, welches gesamtschweizerisch (identische Währung) für gleiche Arbeit und Leistung, unterschiedliche Gegenwerte definiert?

    Ein freier Markt sollte sich nach Marktgesetzen (Angebot und Nachfrage) und nicht nach Planung richten!Wie kann es z.B. sein, dass ein Gutbetuchter im Kanton Zug (hervorragende Wohnlage = Markt) weniger an den Staat abliefern muss, als z.B. im Kanton Jura? Subventioniert der Staat, schöneres wohnen für Gutbetuchte? Steuerwettbewerb nennt sich dieses Lügenspiel!

    Georg Bender, sozial-liberal

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    • Juli 19, 2021

      Aber auch

      ” Steuerwettbewerb nennt sich dieses Lügenspiel!”

      ist freier Markt, einfach eine Position höher als Sie das wünschen.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Dany Schweizer

      Der Steuerwettbewerb im Inland wird als Bedingung im freien Markt bezeichnet! Wobei diese Bedingung wenig mit Markt zu tun hat, weil die Marktgesetze werden dabei pervertiert, weil den Besserverdienden und Vermögenden, wird “Schönes Wohnen” vom Staat subventioniert!

      Mi​t einer komplizierten Berechnung wird ein Ausgleich geschaffen! Spiele eben!

      Der Staat hätte gemäss Verfassung die verdammte Pflicht dafür zu sorgen, dass man mit dem Nettogegenwert der Arbeit oder Ersatzleistung einen ordentliches Leben führen kann, ohne Existenzkämpfe und Armut! Dabei spielt die Zuordnung der Rückführung der Staatsquote (Steuern) eine wesentliche Rolle? Wobei bei höherer Zuordnung für Besserverdienende einfach der Nettowert für diese Spezies erhöht würde, was der Mehrheit der Menschen eigentlich solange egal sein kann, wenn auch ihr “Wohlstand” verbessert wird!

      Der freie Markt kann eben mit entsprechendem Geldvolumen (Schuldenwirtschaft) geplant werden! Verstehen der Funktion und Auswirkung des Geld- und Wirtschaftssystem als Voraussetzung!

      Verstoss gegen die Verfassung von Treu und Glauben?

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  • November 30, 2016

    Seit 1981 (!) ist in der Bundesverfassung der Grundsatz verankert, dass Frauen und Männern für gleichwertige Arbeit der gleiche Lohn zusteht (Bundesverfassung BV Art. 8 Abs. 3)!

    Gleiche Bedingungen für Frau und Mann auf dem Arbeitsmarkt ohne “Bürokratie” (= Ausführungsgesetze) gelten nun bereits seit 35 Jahren, Frau NR Schneeberger – ohne Erfolg – und sind aber über die Verfassung schwierig einzuklagen.

    Und Sie wollen es nochmals 35 Jahre den Unternehmen überlassen, ob sie sich freiwillig an die Verfassung halten. Sind wir hier eigentlich in einer Bananenrepublik?

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    • Juli 19, 2021

      Na klar leben Sie in einer Bananenrepublik! Entweder ist Mme. Schneeberger sehr naiv oder es handelt sich lediglich um Speigelfechterei. Gerade ihre Partei hat viel dazu getragen, dass Mann und Frau immer noch unterschiedlich entlohnt werden. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit wird bei den staatlichen Betrieben seit Jahrzehnten erfolgreich gelebt.

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  • Dezember 8, 2016

    “– niemand käme auf die Idee, eine Quote für andere gesellschaftliche Schichten einzuführen.”

    Ah ja? Wieso will z.B. der Kanton dann bei jeder Ausschreibung wissen, wie viele Ausländer beschäftigt sind?
    Die Frage nach den Auszubildenden, ist nachvollziehbar (Nachwuchsförderung) aber was für eine Rolle spielt die Nationalität der Mitarbeiter für den Auftraggeber, oder deren Geschlecht? Und wie viel weniger, verdient eigentlich eine Automechanikerin oder eine Maurerin weniger, als ihre Kollegen mit identischer Qualifikation und Erfahrung? Und wie viel mehr der Kleinkinderzieher als seine weibliche Kollegin?

    Beim Sozialarbeiter und der Sozialarbeiterin, fällt der Vergleich vermutlich leichter oder beim CallCenterAgent, trotzdem steht nur immer die Behauptung im Raum, aber keine Zahlen die es auch belegen. Wenn man nicht grad die Coiffeuse mit dem Polymech vergleicht, was nun mal aber einfach nicht das Gleich ist.

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  • Januar 4, 2017

    “Gleiche Bedingungen für Frau und Mann auf dem Arbeitsmarkt – aber ohne Bürokratie bitte!”

    Also ohne Kontrolle und ohne Sanktionen, Frau NR Schneeberger. Wie gehabt und wirkungslos – seit 35 Jahren …

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