Der bisherige Gotthard-Schienentunnel von Airolo nach Göschenen ist 8m breit und 6m hoch. Mit genügend politischem Willen kann diese bestehende Röhre in einen Strassentunnel umgewandelt werden.
Das geht wie folgt vor sich: Die Eröffnung des Basistunnels erfolgt im Jahre 2017. Der Schienenverkehr wird danach grösstenteils durch diesen neuen Tunnel abgewickelt. Dann werden die Gleise aus dem bisherigen Schienen-Tunnel entfernt. Für die Lüftung, die Notausgänge und die Sicherheit muss einiges an Granit ausgebrochen werden. Eventuell besteht auch der Bedarf den Tunnelquerschnitt gegen unten zu vergrössern.
Anschliessend wird eine Strasse hineingebaut und die Anschlussstrecken realisiert. Lüftung, Signalisierung und Verkehrsleitung werden eingerichtet. Nach einer kurzen Bauzeit können LKWs und Personenfahrzeuge auf einer Fahrspur durch den Tunnel fahren. Während und nach den Unterhaltsarbeiten des aktuellen Strassentunnels ist damit eine zusätzliche Fahrspur durch den Berg vorhanden.
Diese Fahrspur kostet meiner Einschätzung nach etwa 10% eines neuen Tunnels.
Analyse für den Bahnverkehr:
Eine Analyse soll die passenden Massnahmen frühzeitig eruieren, um für den Bahnverkehr eine Schiene durch einen der beiden Scheiteltunnel zu führen. Dies kann auf der zweiten Fahrspur des aktuellen Strassentunnels oder in dem aktuell vom Schienenverkehr benutzten Tunnel erfolgen. Die getrennten Fahrspuren für die Strasse werden vorzugsweise auch nach der Fertigstellung der Unterhaltsarbeiten des bisherigen Strassentunnels beibehalten. Die erwartete Analyse kann unter dem Titel einer übergreifenden Verkehrssystem-Nutzungsphasen-Planung erfolgen.
(Verfasst von Peter Oberholzer, 07.03.2012)
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Kommentare anzeigen Hide commentsHallo Peter Oberholzer, die Idee mag auf den ersten Blick bestechend sein. Aber auf den zweiten Blick, kommen dann doch einige Fragen und Zweifel auf. Der politische Wille allein genügt nicht. Im Vordergrund steht die Sicherheit, die zwar im Schienenverkehr auch sehr wichtig ist, aber im individuellen Motorfahrzeug-Verkehr (bei der aktuellen und immer noch zunehmenden Verkehrsdichte) dann doch genauer hingeschaut werden muss. Eine sehr aufwendige Studie, müsste die Grundlage sein für die Machbarkeit, die Kosten mit Ausbau und Rückbau. Also über den Daumen gepeilt, habe ich da grosse Zweifel. Zudem soll ja die Gotthard-Bergstrecke als touristische Attraktion vermarktet werden (ähnlich wie die Bernina-Strecke mit dem glacier-Express), und helfen den notleidenden Tourismus in der Südschweiz wieder auf Vordermann zu bringen.
Schlicht und einfach, ich habe meine Zweifel ob die Idee so gut ist, wie auf Anhieb angenommen.
Als Befürworter der Alpeninitiative muss ich doch ehrlich sagen:
Die vorgeschlagene Lösung des Bundesrates ist gut.
Eine weitgehende Verlagerung des Gütertransportes auf die Schiene muss aber
sichergestellt werden, möglichst mit dezentralen Verladebahnhöfen.