Der Kater nach dem Abstimmungswochenende verfliegt langsam – und doch: Es läuft mir immer noch kalt den Rücken hinunter, wenn ich lese, dass nach dem Nein zur Waffenschutzinitiative nun die Schützenvereine und andere Exponenten eine weitere Lockerung des Waffenrechts fordern. Oder wenn ich daran denke, dass alt-Regierungsrätin Rita Fuhrer bei Tele Züri erklärt hat, man müsse jetzt halt „schauen, wie sich die Statistik entwickelt.“ Gibt es bei so einer Abstimmung wo es um Menschen in Lebenskrisen, um die Sicherheit von Frauen und Kindern geht, überhaupt Gewinner?
Tröstlich ist einzig, dass wir im Kanton Zürich eine Mehrheit haben – bei uns im Kreis 4 und 5 gegen 80 % ! Das lässt hoffen
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Kommentare anzeigen Hide commentsDie Stadtkreise 4+5 sind von der SP abhängig, denn dort gibt es die meisten Sozialhilfeempfänger. Dass man dort den SP-Empfehlungen folgt verwundert deshalb nicht. Die Mehrheit im Kt. Zürich kam durch die massive Mehrheit in der rel. grossen Stadt Zch. zustande, die nach bald 20 Jahren Linksregierung auf dem bürgerlichen Auge fast blind ist. Man wünscht den Genossen, dass sie ihr Abstimmungstrauma gelegentlich überwinden. Es wird nicht das letzte sein. Und vielleicht kommt dann später im 2011 noch ein Wahltrauma dazu.
Lieber Herr Bodo: Sie haben mich falsch verstanden. Zwischen der Aussage, in den Kreisen 4 und 5 gebe es die meisten Sozialhilfeempfänger und der Aussage (von Ihnen) in den Kreisen 4 und 5 sei die Bevölkerung pauschal Sozialhilfe empfangend ist doch ein Unterschied. Ich hoffe, Sie sehen diesen. Es kann somit keine Rede von einer pauschalen Desavouierung anders Denkender sein.
Ja, Herr Naef, es gibt Gewinner; mir und vielen der bundesweiten Mehrheitler gereichte das Abstimmungsresultat zur wollüstigen Genugtuung, und ich habe es mit einer Flasche Sekt feierlich begangen. Die Genugtuung wird noch einige Zeit andauern (ähnlich wie bei den Minarett- und Ausschaffungsinitiativen); Geist und Gemüt können davon zehren, doch auch wieder nicht allzu ausgiebig, denn der grosse Anteil – fast 44%! – der Ja-Stimmer macht uns sehr zu schaffen: Wir müssen uns darein schicken, mit einer Unzahl von Heuchlern, Zimperlingen, Uneinsichtigen und Geldverschwendern zusammenleben zu müssen!
Die kantonalzürcherische Mehrheit ist äusserst knapp ausgefallen; dafür verantwortlich waren in der Tat die beiden von Ihnen genannten Stadtkreise, wo der Hauptharst Ihrer Klientel hockt. Herr Georg Stamm hat dazu bereits das Zutreffende geäussert. Alle mehr oder weniger unrechtsmässig am Staatstopf Hängenden sind sich bestens bewusst, dass sie Ihre Partei grundsätzlich zu unterstützen haben.
Herr Bodo,
Sie haben recht, doch was glauben Sie, mit welcher Beklemmung ich Monate zuvor auf das Ergebnis gewartet hatte? Schuld daran
sind die Sozis! Auch Herr Naef verlässt hier die politische Diskussion, indem er sich nur in seelische Nachwirkungen ergeht. Ich habe ebenfalls einfach ein Ventil gebraucht. Die Flasche Sekt habe ich mit meiner Mutter zusammen getrunken, die sich ebenfalls sehr gefreut hat. Ich habe schon lange darauf gewartet, dass bei meinem Avatar eine Übereinstimmung mit meinem Wahl- und Abstimmungsverhalten festgestellt wird. Da wird wenigstens Ihr altes Cliché bestätigt.
Lieber Herr Bodo,
Sie werden ja richtig versöhnlich. Die von mir ausgeteilten Übernamen richteten sich eigentlich in erster Linie gegen die Protagonisten der Waffeninitiative; darüber habe ich mich in mehreren Beiträgen zu anderen Vimentis-Blogs, auch im Welschland, mit diesem Thema ausgesprochen. Ich darf sagen, dass ich wahrscheinlich mehr mit meinen Steuern ausgegeben als von der Allgemeinheit profitiert habe; ich war bestimmt fast mein ganzes Leben lang „Nettozahler“.
Unter „unrechtsmässig am Staatstopf Hängende“ verstehe ich natürlich nicht Staatsangestellte, deren Leistungen ich gewiss schätze, sondern Asoziale, also Eingliederungs-Unwillige und Leute mit reinen Bereicherungsabsichten, die bisher besonders in der Stadt Zürich vom ewig unter Sozialdemokraten und Grünen geführten Sozialamtzu Unrecht alimentiert, gehätschelt und gar noch zu ihrem Verhalten ermuntert wurden und vielleicht noch immer werden. Ich sage Ihnen nun etwas, was Sie bestimmt äusserst perhorresziert: Früher wurden die Sozialempfänger von amtlichen Stellen mit dem Zusatz „armengenössig“ in der Adresse angeschrieben, und ihre Bürgerrechte waren eingestellt. Ich tendiere eher dazu, die Aufhebung dieser Praxis zu bedauern! Ich wette, mit der Wiedereinführung (dieses Prangers, ich weiss) liessen sich manche Millionen an Steuergeldern einsparen.
Die Sozialdemokraten hatten einst die grösste Berechtigung, und ihre Verkümmerung wäre – auch heute – nicht ganz zu begrüssen. Mir scheint aber, sie hätten den Zenith schon längst hinter sich, und ihre ursprüngliche Hauptfunktion ist heute marginalisiert, im Hinblick darauf, dass sich ihre Postulate fast vorwiegend und immer öfters gegen die Schweiz richten. So stört mich z.B. auch ungemein, dass der von Ihnen heftig in Schutz genommene Herr Martin Naef nebst anderem auch als Advokat von ausgewiesenen Asylanten auftritt und sich mit Leib und Seele für deren Verbleib einsetzt.
Uns trennen Welten, Herr Bodo, doch täte es mir gleichwohl wieder einmal gut, mit einem Antagonisten eins zu trinken – es dürfte doch wohl auch nur ein Bier sein.
@Urs Gassmann Die grössten Subventionsabzocker wohnen auf dem Land. Bauern und alle die davon profitieren. Das ist eigentlich ein reines Arbeitslosenbeschäftigungsprogramm. Im Kanton Zürich erhalten alle SVP-Hochburgen Gelder aus dem kantonalen Finanzausgleich. Das gleiche auf Kantonaler Ebene. SVP-Hochburgen wie Thurgau und St.Gallen zocken da massiv ab. Die Unsummen die für den bürgerlichen Stimmenkauf ausgegeben werden, sprengt alle Rekorde. Sie Wähler honorieren das mit dem Stimmzettel. Gewählt wird wer am meisten umverteilt und das ist die SVP.
@Hans Meier: Subventionen sind etwas anderes. Dahinter steht die Landes-Autonomie. Der schweizerische Landwirt ist Leidtragender der Globalisierung. Es käme mir nicht in den Sinn, den Bauern mit
dem Asozialen in den gleichen Topf zu werfen.
Subventionen für die Bauern sind nichts anderes als sozialistische Planwirtschaft. Früher oder später stürzt jedes subventionierte Kartenhaus zusammen.
@Herr Hans Meier: Ich tendiere, Ihnen recht zu geben. Subventionen sollten eigentlich nicht sein. Es waren Sachzwänge,
und die “sozialistische Planwirtschaft” umfasst ja nur einen
Teilbereich unserer Gesamtwirtschaft. Trotzdem würde ich aber
den Bauern noch immer nicht gleichsetzen mit einem Asozialen,
der widerrechtlich Gelder vom Staat bezieht. Es macht den Anschein, als wollen Sie die mir (und vielen andern auch)
unliebsame SP-Klientel decken, indem Sie diese der Bauernsame
gegenüberstellen, die ja nur aufgrund höherer Gewalt in einen andauernden Engpass geraten ist. In der Gegenrede sind Sie beschlagen, und Ihre Kontrahenten müssen sich erst einmal die
Augen reiben, bevor sie sich zu einer Justierung fassen können.
Herr Bodo, wie kommen Sie darauf, dass ich den von Ihnen als „Hetzkampagnen“ bezeichneten, von mir jedoch nur als Hinweise erkannten Erwähnungen der Scheininvaliden, -asylanten und -Sozialhilfebezügern auf den Leim gehe, wo ich doch
selbst aktiv auf solche Leute aufmerksam mache, und zwar schon lange bevor die SVP damit angefangen hat? Deren schon unzählige Male manifestierter Lösungswille wurde stets beharrlich von der Gegenseite abgeblockt, bis zum Einsatz der Detektive, der sich bestens lohnt; die Dunkelziffer ist so gross, dass die
angebliche Nebensächlichkeit (eine Ihrer Schutzbehauptungen) mitnichten bewiesen ist. Auch Sie führen die Landwirtschafts-Subventionen ins Feld, wo weder Betrug noch sonstige Asozialität im Spiel ist. Zu meiner Kritik, dass sich viele Ihrer Exponenten
für den Verbleib von abgewiesenen Asylanten einsetzen, sagen Sie bezeichnenderweise nichts. Zu den übrigen von Ihnen erwähnten Stichworten (Steuerflüchtlingen, Pauschalbesteuerten) könnte ich die betreffenden Sachverhalte mit durchaus handfesten Kommentaren in ein ganz anderes Licht rücken, doch will ich diesen Blog nicht noch weiter aufblähen. Muss ich es auf mich beziehen, wenn Sie sich gegen das Biertischniveau verwahren?
@Urs Gassmann Wir bezahlen 10 Bauern für die Arbeit von einem. Natürlich hat jeder Bauern seinen Traktor und anderes Gerät, das ebenso zu viel ist. Die Wartung der Geräte etc. generiert entsprechend Arbeitsplätze. Wir füttern damit eine ganze Branche durch. Das ist für mich das teuerste Arbeitslosenbeschäftigungsprogramm (müsste eigentlich über die ALV bezahlt werden). Notabene bei einem miserablen Output. Teure Lebensmitttelpreise und eine zerstörte Natur. Eine absolut schwachsinnige Vergeudung von Steuergeldern. Dafür geben wir mehr aus als für die Sozialhilfe.
Betreffend der Sozialhilfe IV etc…. aber auch bei den Steuern. Ich bin für Kontrollen, da überall geschummelt wird. Betrüger müssen in allen Bereichen entlarvt werden.
@Hans Meier: Ich bin offen gestanden zu wenig vertraut damit, was die Landwirtschaft für Bezüge macht. Wenn aber Ihre Ausführungen zutreffen, so sollte es ein leichtes sein, diesem Missstand politisch einen Riegel zu schieben, und Sie haben selbst die Möglichkeit, hier mit Ihrem Stimmzettel einzuwirken. Die Mehrheit wird entscheiden, und dem Entscheid muss nachgelebt werden, ohne Wenn und Aber, Jedennoch, Hinwiederum und Vielleicht. Nun steht aber die SVP in numerischer Unterlegenheit; sie allein könnte nicht einen Entscheid herbeiführen. Wenn der Mehrheitsbeschluss nicht in Ihrem Sinn ausfällt, so haben sich in dieser Frage auch mindestens 22% des Blocks der übrigen Parteien der SVP angeschlossen. Die von mir kritisierten Abzocker sind dagegen politisch nicht fassbar und reine Nutzniesser der unzulänglichen Exekutiven. Und in der zuständigen Exekutive walten – mindestens in der Stadt Zürich – ausschliesslich Sozialdemokraten und die sie in deren Credo meistens noch übertreffenden Grünen. Ich hoffe, dass Sie mit mir einiggehen können.
@Urs Gassmann Leider haben wir nur Sonntagsliberale. Sobald das eigene Portemonnaie betroffen ist, sind all die schönen Versprechungen vergessen. Die von ihnen kritisierten Abzocker existieren nicht nur in der Stadt Zürich, die sind überall zu finden. Ich hatte bis jetzt Einblick in einige Verwaltungen. Wie gut eine Verwaltung geführt wird (dazu gehört auch Missstände anzugehen), ist Personenabhängig und nicht Parteigebunden.