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Zeit für eine neue Aussenpolitik für unser Land

Ich schreibe die­sen Ar­ti­kel fast 9000 km von mei­nem Hei­mat­land ent­fernt. Es ist mein 102. Tag in der Volks­re­pu­blik China, den­noch fühle ich mich heute mei­nem Land näher als je zu­vor. Denn mit jedem Tag sehe ich die Lage der Schweiz in der Welt etwas kla­rer. Die Welt verändert sich ob wir es nun wol­len oder nicht.

Isolation ist keine Lösung für unser Land

Fakt ist wenn wir uns jetzt nicht auf die veränderten Verhältnisse auf der Welt einstellen ist es vielleicht irgendwann zu spät. Die Schweiz steht nun an einem Scheideweg an welchem wir uns entscheiden müssen in welche Richtung es mit unserem Land in den nächsten 100 Jahren gehen soll.

Wir Alle haben die Wahl zwischen einem Alleingang mit der Gefahr einer Isolation sowohl gegenüber unseren Nachbarn wie auch gegenüber den aufstrebenden Staaten, welchen wir heute einen Grossteil unseres Wohlstandes zu verdanken haben. Oder aber wir gehen den Weg der Öffnung und versuchen Lösungen für globale Probleme gemeinsam und im Kompromiss mit Anderen zu suchen.

Lassen Sie mich meine Optik darlegen wieso uns meines Erachtens der Weg der Öffnung mehr Chancen bietet als uns vor unserer Umwelt abzuschirmen.

Im Jahr 2015 geht ja nichts ohne einen Kommentar zur Geschichte. Die Isolation eines Staates hatte historisch gesehen noch nie Erfolg. Das alte Japan Tokugawas, die Sowjetunion oder Mao’s China haben ihren beispiellosen Aufschwung in der Neuzeit erst der wirtschaftlichen Öffnung nach jahrelanger Isolation zu verdanken. Mit einer verstärkten Wirtschaftlichen Abschottung schaden wir nur uns selber.

Aber wie öffnet man ein Land ohne seine wahre Identität zu verlieren?

Die Antwort ist einfach: Indem man seine Identität wieder stärker in den Fokus setzt. Wenn ich heute mit Auslandsschweizern rede hört man nur Stolz und Achtung für unser Land. 10% unserer Bürger leben heute im Ausland und halten die Schweizer Werte hoch und ehren diese mehr als mancher Einwohner im eigenen Land. Doch es ist nicht purer Nationalismus oder konservatives Denken sondern ein Patriotismus, welcher auch akzeptiert, dass neben unsere Schweiz andere Länder, andere Menschen und andere Traditionen gelebt werden. Unser Ziel muss es sein unsere Werte hinauszutragen und weiterzugeben anstatt sie abzuschotten und krampfhaft zu versuchen sie im eigenen Land festzuhalten.

Die Schweiz wird immer eigenständig bleiben, daran wird sie nie etwas ändern denn die Eigenständigkeit ist sowas wie die DNA eines jeden Schweizers. Doch heisst eigenständig wirklich unseren eigenen Leuten Steine in den Weg zu legen wenn Sie unsere Werte in die Welt hinaustragen wollen? Heisst eigenständig, dass wir Menschen aus anderen Kulturen nicht mehr bei uns willkommen heissen dürfen? Die Schweiz war und ist so erfolgreich, weil sie es verstand, die brillantesten Köpfe der Welt auf 42‘000 km2 zu vereinen und sie in unser einzigartig erfolgreiches System zu integrieren. Doch heute entscheiden wir uns lieber die brillanten Köpfe aufstrebender Nationen wie Indien, China oder Brasilien draussen zu lassen, damit wir eigenständig bleiben können. Ob das die Identität in unserem Land wirklich stärkt wage ich zu bezweifeln.

Wo ist Sie – Die mutige Schweiz?

Getrieben von Angst und dem Wunsch nach Ruhe und Ordnung verschliessen wir uns der Veränderung, welche auf der Welt stattfindet. Wir konzentrieren uns immer stärker auf Europa. Geblendet von der Nähe zu diesen Staaten vergessen wir wohin die Reise der globalen Wirtschaft geht. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung der Welt lebt in Asien. Die Hälfte aller Milliardäre der Welt lebt in den USA, China und Indien. Zu den Ländern mit den besten Schulsystemen zählen neben der Schweiz: Canada, Neuseeland, Japan und Südkorea. Aus eigenen Erfahrungen kann ich Ihnen sagen, dass die Menschen in China unterdessen mindestens genauso gut leben wie EU-Bürger in Bulgarien oder Rumänien.

Was wir daraus lernen sollten: Ein Festhalten an der EU ist auf langfristige Sicht nicht erfolgsversprechend. Statt weiter die Kontingente aus Drittstaaten zu verringern um „eigenständig“ zu bleiben sollten wir vermehrt wieder versuchen die brillantesten Köpfe der Welt in die Schweiz zu holen und sie in unser Erfolgsmodell Schweiz zu integrieren.

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Comments to: Zeit für eine neue Aussenpolitik für unser Land
  • Mai 11, 2015

    @ F. Winzap, BDP

    1. Sorry, aber wenn Sie von Alleingang reden, das ist doch so ein “Quatsch”, denn ich war schon 1985 Monate in China und habe sofort erkannt, dass die Schweiz sich auch nach China wirtschaftlich öffnen muss. Ich kann auch nichts dafür, dass der Bundesrat (BR) Schneider-Ammann bis 2014 gebraucht hat, um mit CHINA einen Freihandelsvertrag endlich abzuschliessen. Ja die Mühlen des BR-tes mahlen noch langsamer als die des Papstes im “ewigen” ROM. Immerhin, BR Schneider-Ammann ist dafür doch zu loben für seine “Weitsicht” zu später Stunde zwar.

    2. Einig bin ich aber mit Ihnen, dass Auslandsschweizern hört man nur Stolz und mit Achtung über unser Land reden, weil sie eben so den * V e r g l e i c h * mit dem Ausland konkret ziehen können. 10% unserer Bürger leben heute schon im Ausland – wegen zunehmendem DICHTESTRESS – und halten die Schweizer Werte hoch und ehren diese mehr als mancher Einwohner im eigenen Land, die sich bedingungslos der zentralistischen, undemokratischen & bürokratischen EU-Kommissaren-Diktat​ur bäuchlings jetzt ergeben & einfach automatisch anschliessen wollen, entgegen unserer Bundesverfasssung, welche die Unabhängigkeit & Souveränität verlangt & auch noch garantiert. Alles Landesverräter/Innen in meinen Augen.

    3. Mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit von der EU, mehr Zusammenarbeit mit Asien & der übrigen Welt,
    da bin ich bei Ihnen, nur müssen Mindestlöhne eingehalten werden, um unsere Einheimischen Spitzenleute, z.B. Informatiker nicht einfach in die Arbeitslosigkeit “verschicken” zu lassen von den Privatunternehmungen,​ die natürlich darum so furios für eine entfesselte Globalisierung sind, rein aus purem EIGENNUTZ.

    4. Es soll und muss der Vorrang eigener Fachkräfte UNBEDINGT gelten, wieder sofort in der Gegenwart, vermehrt auch in der Zukunft, denn ich habe Belege, dass Spitzenfachkräfte für 1/3 bis zu 1/2 des hier massgeblichen Lohnes angestellt werden,
    eben z.L. Einheimischer, schweizer- & ausländischer Arbeitnehmer. Und was sagen Sie denn dazu Herr Filip Winzap ? Da bin ich aber gespannt auf ihr geschätzte Antwort.

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    • Juli 19, 2021

      Es ist eine unhaltbare Behauptung von Ihnen, Herr Hottinger, dass der Grund für SchweizerInnen, die im Ausland leben, zunehmender DICHTESTRESS sei. Ich habe mehrere Verwandte und Bekannte, die im Ausland leben. Die Gründe dafür sind aber keineswegs der Dichtestress sondern Beruf und Familie. Diese AuslandschweizerInnen​ würden sich vor Lachen kugeln, wenn ich sie fragen würde, ob sie wegen dem Dichtestress die Schweiz verlassen haben.

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    • Juli 19, 2021

      @ S. Rotzetter,

      1. Sorry, aber Sie dürfen bei ihrer Meinungsbildung
      nicht immer * a u s s c h l i e s s l i c h * Ihre subjektiven Wahrnehmungen, stark gefärbt womöglich noch durch ihre politische Einstellung, sprich Tunnelblick sich abstützen, ansonsten kommt natürlich kein objektives Bild heraus wie eben.

      2. Ich habe nämlich mehrere junge Schweizer & Schweizerinnen die mir offen sagten, es werde ihnen viel & zu schnell jetzt zu eng hier im Ländle, sie alle bevorzugten darum nach Kanada, Australien & Neuseeland definitiv auszuwandern, wo sie genügend Raum & gesunde Luft noch vorzufinden hoffen. Ich verstehe sie gut, es wird zu eng hier mit jährlich plus 80’000 mehr Einwohnern (noch ohne Asylbewerber & Armutsimmigranten).

      3. Damit verliert die Schweiz mit allzu vielen solchen mutigen, lebensbejahenden Schweizern/Innen auch mit der Zeit ganz die gesunde wirtschaftliche Zukunft, denn was da aus Afrika jetzt nachkommt zu zehntausenden,
      bring​t mehrheitlich doch nur diese Zustände mit, wovon sie geflohen sind, nämlich Verelendung, Dreck & Müll, aber sicher keinen Arbeitsfleiss, wie welche die gehen, weil die es gar nicht gewohnt sind so strukturiert zu arbeiten. Frau Rotzetter, in afrikanischen Kulturen sind es oft die Frauen welche die schweren körperlichen Arbeiten verrichten, die Männer halten sich da recht vornehm zurück. Nigerianer sind da mit 98 % der Asylgesuchsteller im Drogenhandel negatives Beispiel genug in der Realität.

      4. Ich war auch vier Wochen in Kenya, da ist mir in den Städten durchwegs aufgefallen, dass die exellenten Schneider Werkstätten, wo man sich einen afrikanischen Anzug auf den Leib hat schneidern lassen können, die Chefs und Ladeninhaber durchweg, ohne eine einzige Ausnahme, von Indern geführt worden sind, die Näher an den Nähmaschinen waren durchwegs einheimische Keynianer.
      Was sagt uns dies objektiv und völlig werte neutral Frau Rotzetter ?

      4. Somit werden sie auch mit Sicherheit hier nicht glücklich, denn ich denke, HEIMAT, das ist dort wo man geboren wurden, ist ein elementarstes MENSCHENRECHT. Jene links/grünen pseudo “Gutmenschen” welche dies aktiv noch ermöglichen, nämlich ihnen ihre Heimat stehlen, machen sich von daher naturgemäss schwer schuldig, auch weil sie zusätzlich auch noch die Schleppermafia finanziell schwer alimentieren, die zum grössten Teil heute in Händen der extremistischen muslimischen IS ist, welche wiederum für Nachschub von Armutsimmigranten und genügend IS-Schläfern sorgt in EUROPA, wie ja von ihnen selbst angekündigt.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Hottinger!

      Zu Punkt 1 Ihrer Antwort an Frau Rotzetter: Ich glaube nicht, dass Frau Rotzetter subjektiver ist als Sie, oder Sie objektiver als Frau Rotzetter. Dies hier ist ein Meinungsaustauschforu​m von Menschen und kein Mensh kommt ohne subjetive Wahrnehmungen und Meinungen aus. Man kann natürlich auch “objektiv” mit “der eigenen Meinung übeeinstimmend” gleichsetzen.

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