Die Schweiz ist ein Volk der Landwirte! Und das ist gut so.
Die aktuelle Nationalratsdebatte zum Thema Landwirtschaftssubventionen habe ich mit grösstem Interesse verfolgt. Auch ich möchte Schweizer Milch trinken, Fleisch vom Bauern nebenan konsumieren und die Eier aus der Region geliefert bekommen. Damit dies zukünftig möglich bleibt, sehe ich das Abweichen von den Tiersubventionen hin zu Flächenbeiträgen als die richtige Lösung.
Wieso das, mögen Sie sich vielleicht fragen!
Der Markt spielt. In der Schweiz ist es momentan so, dass es einen Milchüberschuss gibt, welcher die Preise in den Keller drückt und manche Landwirte vor sehr ernste Probleme stellt. Ähnliches ist auch auf dem Fleischmarkt zu befürchten. Ist es daher nicht geradezu pervers, wenn der Bund mit Tierhaltungsbeiträgen noch falsche Anreize schafft? Einfach gesagt: Die Milchbauern werden mit solchen Zuschlägen motiviert, den Kuhbestand zu erhöhen, was wiederum die Preise durch das steigende AngebotAls Angebot im ökonomischen Sinn wird allgemein die angebot... noch einmal nach unten drückt.
Mit den Flächenbeiträgen beseitigt man also solche Fehlanreize aus dem Subventionssystem und schafft gleichzeitig anreize, wertvolle Anbauflächen auch weiterhin zu bewirtschaften. Diese Anbauflächen drücken ihre Qualität nicht nur auf unserem Teller aus, sie wahren auch ein gutes Stück Lebensqualität. Bepflanzte Felder sind wertvoll für eine schöne Wohnsituation und nicht zuletzt auch für den Tourismus.
Alles in allem eine gute Sache, welche uns den Bauern von nebenan auch noch länger erhalten wird, da dieser zu einem Umdenken animiert wird. Dieses Umdenken wird sich auch in höheren Preisen niederschlagen und somit letztlich die finanzielle Situation vieler Bauernbetriebe verbessern.
Jedoch gilt es nun zu verhindern, dass gewisse Kreise immer noch absurdere Dinge in den Subventionskatalog aufnehmen wollen. Es ist nicht wünschenswert, dass Bauern schlussendlich mehr Zeit damit verbringen, den Hof schön zu trapezieren, als auf dem Feld oder im Stall zu arbeiten. Ideen von Zuschlägen für Blumenkisten an den Hofbauten finde ich realitätsfern und dekadent. Solche Forderungen schiessen über das Ziel hinaus und sind völlig produktionsirrelevant.
Für eine starke Landwirtschaft zu kämpfen, welche langfristig ausgerichtet ist, hilft also nicht nur dieser selbst sondern uns allen!
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