1. Sicherheit & Kriminalität

Milizgedanken darf bei WEA nicht zu kurz kommen

Eine un­hei­lige Al­li­anz zwi­schen SVP und den Lin­ken im Na­tio­nal­rat hat in der ver­gan­ge­nen Ju­ni­ses­sion die Wei­ter­ent­wick­lung​ der Armee (WEA) zum Kip­pen ge­bracht. Not­wen­dige Re­for­men wur­den durch die­sen un­er­war­te­ten Schul­ter­schluss unnötig blo­ckiert, ob­schon An­pas­sun­gen zur Bewältigung der ak­tu­el­len Be­dro­hungs­lage unumgänglich sind. Wir stel­len uns hin­ter die WEA, sind je­doch der Mei­nung, dass dem Mi­li­z­ge­dan­ken zwin­gend wie­der ver­mehrt Rech­nung zu tra­gen ist. Im Rah­men der Um­set­zung der WEA gilt es diesbezüglich ei­nige Her­aus­for­de­run­ge​n an­zu­ge­hen. Ge­rade Per­so­nen in Ka­der­funk­tio­nen sehen sich heute mit ei­ni­gen Pro­ble­men kon­fron­tiert, wel­che es zu lösen gilt.        

Damit das bewährte Milizsystem in der Zukunft beibehalten werden kann, gilt es seitens der Armeeführung verstärkt den Dialog mit Wirtschaft und Universitäten zu suchen, um die Akzeptanz für ein militärisches Engagement zu fördern. Wer sich für eine militärische Kaderlaufbahn entscheidet, soll bei der Stellensuche nicht benachteiligt sein und sich auf Grund seiner erworbenen Führungsfähigkeiten an allen Universitäten und Hochschulen ECTS-Credits anrechnen können. Doch auch die Armee selber muss ihre Hausaufgaben machen. Es gilt ein sinnvolles Diensttagemanagement vorzunehmen und die jährliche Arbeitsbelastung auf allen Stufen miliztauglich zu gestalten. Zudem müssen ausserdienstliche Leistungen künftig besser honoriert werden, indem diese erfasst und entweder entlöhnt oder kompensiert werden können. Schliesslich gilt es gerade höhere Kader in Kommandantenfunktione​n administrativ zu entlasten, damit diese sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Nur durch die Beachtung dieser Aspekte wird es auch in der Zukunft gelingen, geeignete Personen auf für eine militärische Kaderlaufbahn gewinnen zu können und dadurch die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

Gfr Jakob Büchler, Nationalrat CVP, Maseltrangen

Hptm Sandro Morelli, Präsident JCVP Kanton St.Gallen, Benken

Oberst a.D. Beda Sartory, Präsident AWG St.Gallen, Wil 

Grundlagenpapie​r unter:

http://www.sa​ndro-morelli.ch/aktue​ll/57_milizgedanken-d​arf-bei-wea-nicht-zu-​kurz-kommen.html

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Comments to: Milizgedanken darf bei WEA nicht zu kurz kommen
  • September 6, 2015

    Sandro Morelli, Sie sollten uns hier erklähren warum die Linke dagegen war. Dann interessiert uns auch wieso die SVP dagegen war. Das wird nicht die gleichen Gründe gehabt haben. Denke die einen wollten lieber nichts mehr für die Armee, die Anderen, was wirklich nötig ist. Was waren die Argumente der CVP für ein Ja.

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    • Juli 19, 2021

      Die Gründe warum die Linken die WEA ablehnen sind schnell gefunden. Entweder sind sie per se gegen die Armee und wollen sie abschaffen oder sie möchten bedeutend weniger Mittel sprechen und den Sollbestand noch weiter reduzieren.
      Die SVP hingegen stellt die Forderungen nach einem Sollbestand von 140’000 AdA sowie einem Budget von 5.4 Mia Franken. Das Budget soll zudem im Gesetz verankert werden. Dabei handelt es sich um Forderungen, welche im aktuellen Parlament schlichtweg kein Mehrheiten finden. Ausserdem läuft man durch die Verankerung eines Fixbetrages für die Armee im Gesetz Gefahr, dass gegen das Gesetz von linker Seite das Referendum ergriffen wird. Diese Maximalforderung der SVP ist in Anbetracht der bürgerlichen Mehrheit im Parlament sowieso ein überflüssiges Misstrauensvotum gegen das Parlament selbst.
      Die CVP unterstütze eine Armee mit 100’00 AdA und einem Budget von 5 Mia Franken. Die WEA ist aus Sicht der CVP ein notwendiger Schritt, weil die Ausbildung für Kader und Soldaten verbessert wird, die Truppen schneller und flexibler mobilisiert werden können und wieder besser regional verankert sind und schliesslich auch die Ausrüstungssituation verbessert werden kann.

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  • September 6, 2015

    Was möchten Sie denn noch mehr?

    http://www.v​bs.admin.ch/internet/​vbs/de/home/themen/de​fence/wea/uebersicht.​html

    es ist doch klar definiert, dass man hinter dem Milizsystem steht und es weiter entwickelt. Einfach in einer konzentrierteren Form. Mit weniger Personen, effektiverer Ausrüstung und erst noch mit höherem finanziellen Hintergrund.

    Sie werden immer Kaderleute finden, welche entlastet werden sollen. Und wenn Sie hier Kaderleute als Referenz angeben ist das aus Sicht einer Nicht-Kaderperson eher eine Forderung im egoistischen Sinne.

    Ob man solche Militärkaderleute mehr im Zivil anerkennen soll, dürfte wohl einen andere und ausführlichere Diskussion ergeben. Ob dies wirklich zu Gunsten der Menschlichkeit in einem Betrieb ist oder nicht lässt sich effektiv “streiten”.

    Wir müssen – und das ist sicherlich unwidersprechlich – uns auf eine neue “Kriegsführung” einstellen, welche in Europa kaum mit einer Milizarmee geführt werden kann oder könnte.

    Ich pers. würde behaupten, dass die Welt in Sachen Krieg mit Waffen sicher friedlicher geworden ist. Aber vergessen, dass das Internet in keinster Weise mit einbezogen werden in dieser Definition. Der nächste Weltkrieg wird wohl kaum mit einer Milizarmee ausgetragen, sondern mit hochqualifizierten Computerspezialisten,​ welche im Auftrag von Staaten handeln werden.

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    • Juli 19, 2021

      Bei den im Beitrag gestellten Forderungen geht es nicht um Dinge die auf Gesetzesstufe zu regeln sind. Vielmehr geht es uns Verfassern darum in Erinnerung zu rufen, dass sich das Schweizervolk mehrmals klar hinter eine Milizarmee gestellt hat und die Armeeführung auch die richtigen Schritte unternehmen soll, damit unsere Milizarmee auch nach der WEA weiterhin als solche funktionieren kann.

      Die Praxis hat gezeigt, dass gerade die administrative und ausserdienstliche Belastung für höhere Kader in den letzen Jahren laufend zugenommen hat. Darauf muss eine Antwort gefunden werden. Entgegen ihrer Auffassung ist es nämlich keineswegs so, dass sich alle Offiziere freiwillig dafür entscheiden eine Offizierslaufbahn einzuschlagen. Das finden von geeigneten Leuten ist bereits heute schwierig. Als Kaderperson eine Forderung nach Entlastung zu stellen ist demzufolge durchaus legitim, schliesslich sind ja insbesondere wir, aber auch unsere Arbeitgeber von der Mehrbelastung betroffen.

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    • Juli 19, 2021

      Gemäss neuer Definition ist doch die Armee immer noch eine Milizarmee – wohl besser ausgerüstet und mit der neuen Effizienz auch sinnvoll mit weniger Mann.

      Auch ich habe Militärdienst geleistet und kenne KEINEN Fall in dem man jemanden gezwungen hat die Laufbahn zu gehen. Das war vielleicht in den 60er Jahren noch so. Man muss sich halt wehren, wenn man so eingeteilt wird, wenn man das nicht möchte. Aber auch in meiner Zeit war es schon so, dass man angeblich nicht weiter machen wollte, aber sich mit allen Händen und Füssen mühe gegeben hat es doch zu dürfen.

      Vermutlich​ liegt es nicht an der Belastung, welche auch andere Menschen in erhöhtem Masse haben als früher, sondern es könnte an der Attraktivität liegen, weil immer weniger einen Sinn darin sehen oder sich einfach diese Zeit nicht mehr nehmen wollen. Sie gehen dann lieber ins Fitness als….

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