Von Lungern bis Sonceboz klotzt der Bund aufwändige Nationalstrassenbauten und Umfahrungen in periphere Lagen mit vergleichbar geringem Verkehrsaufkommen, während die dringenden Bauprojekte im Kanton Zürich auf die lange Bank geschoben werden. Nun präsentiert das Bundesamt für Strassen (Astra) vier mutlose Varianten um die Verkehrssituation nördlich Zürichs in den Griff zu bekommen. Gemeinsam ist den Lösungsvorschlägen, dass die bedeutendste Ost-West Verkehrsachse der Schweiz weiterhin über den Nordring und damit durch den wachsenden Siedlungsraum führt. Aus den Traktanden fällt, gemäss Astra, die im kantonalen Richtplan aufgeführte äussere Nordumfahrung. Damit wird die Belastung des Nordrings weiter zunehmen und statt langfristiger Lösungen, ist ein ewiges Flickwerk an der Kapazitätsgrenze absehbar.
Als Nettozahler in den nationalen Finanzausgleich ist der Kanton Zürich in Bundesbern offenbar willkommen. Die Mittel werden aber ohne Wimpernzucken für Nationalstrassenausbauten in Randregionen verpulvert, während legitime Ansprüche des Kantons auf der Strecke bleiben. Jahrelange Verzögerungen wie bei der Oberlandautobahn oder der dritten Gubriströhre zehren an der Geduld. Es ist nun an der Zeit, dass statt Info-Pavillons zu errichten, endlich die Bagger aufgefahren werden. Zu den Ansprüchen gehört auch die Weininger Überdeckung und die Planung der äusseren Nordumfahrung, damit der Nordring künftig seine Funktion als Stadttangente tragen kann, statt weiterhin einen, ökologisch wie auch ökonomisch, belastenden Stauschwerpunkt zu bilden. Es ist zwingend, dass der Regierungsrat beim Bund interveniert, damit das Astra die Prioritäten überprüft.
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