Die Verkehrssicherheit ist klar ein wichtiges Thema. Es ist jedoch fraglich, ob die 2-Phasen-Ausbildung für den Führerschein tatsächlich einen Beitrag zur Sicherheit leistet – oder vor allem das Erwerben des Führerscheins weiter verteuert.
Seit 2006 existiert diese 2-Phasen-Ausbildung. Damit sind nach bestandener Führerscheinprüfung zwei weitere Kurse zu absolvieren. Beim ersten Kurs sollen Kenntnisse in Verkehrssicherheit und im Zweiten zum Benzinsparen vermittelt werden. Bei den Kursen kann man nicht durchfallen, da die Lernziele nicht geprüft werden. Die Kombination von Anwesenheit und Überwiesenen des Kursgeldes führen zum erfolgreich absolvierten Kurs. An Kosten fallen für diese obligatorischen Kurse rund 800 Franken an. Die identischen Kurse, freiwillig absolviert, werden von denselben Anbietern für einen Drittel des Preises angeboten. Es existieren nur einige wenige lizenzierte Anbieter – alle bewegen sich im ähnlichen Preissegment.
Kursteilnehmer berichten Unterhaltsames, jedoch wenig Lehrreiches. Die Kurse beginnen mit einer ausgedehnten persönlichen Vorstellungsrunde. Anschliessend werden die Erwartungen eines jeden Teilnehmers eruiert und diskutiert. Fahrtechnische Inhalte werden -wie erwartet- durchaus abgehandelt, stellen jedoch Wiederholungen des obligatorischen Verkehrskundeunterrichts dar, welcher vor der Fahrprüfung zu besuchen ist. Praktische Übungen im Fahrzeug bestehen gemäss Berichten zu 95% aus Wartezeit. Anhand aufwändiger Versuche werden die Bremswege der einzelnen Teilnehmer bei verschiedenen Geschwindigkeiten ermittelt. Entsprechende Tabellen wären auch im Internet zu finden. Im Kurs Eco-Drive, welcher zur Verkehrssicherheit nichts beiträgt, wird anhand einer zweimalig abgefahrenen Teststrecke errechnet, wie viel Benzinkosten eingespart werden könnte. Bei vorangehend vernünftigem Fahrstil und rund 1’000 km Strecke beträgt dies im Durchschnitt rund 7 Franken, im Falle eines Automatikgetriebes noch weniger.
Ein Teilnehmer zieht den Schluss, dass die zweite Phase dieser Zweiphasenausbildung für ihn 16 Stunden Zeitverlust und 800 Franken Kosten bedeuteten. Dafür erhielt er noch Werbepost des TCS. Um einen Kurs beim Monopolanbieter absolvieren zu können, mussten nämlich sowohl persönliche Daten angegeben und den AGBs zugestimmt werden. Fazit – die Überregulierung führt beim Führerschein vor allem Kosten und Umstände für die Lernfahrer.
Die Kursinhalte „sicheres Fahren“ sind sehr zentral und sollten bereits vor der Fahrprüfung bekannt sein und auch im Rahmen der Prüfung getestet werden. Der Kurs fürs Sparen könnte durchaus freiwillig sein – wer Automaten fährt, wird nämlich sehr viele Kilometer sparsam fahren müssen, damit sich das Kursgeld gelohnt hat. Bleibt zu hoffen, dass bei den weiteren Überlegungen zur RegulierungDas Wort Regulierung steht für sämtliche Gesetze, Vorschri... im Lernfahrbereich, die bereits anstehen, nicht noch einmal über das Ziel hinausgeschossen wird.
Auch erschienen im Blog der FDP.die Liberalen
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsEs geht ja hier nicht nur um die 2-Phasen-Ausbildung, sondern um die völlig überzogene, viel zu kurzfristig angesetzten ärztlichen Prüfungen der Berufsfahrer !
Stossend dabei ist auch, das Rentner diese Überprüfung bei ihrem Hausartzt durchführen dürfen!
Im Weiteren ist die preisliche Höhe dieser Tests viel zu hoch, und da obligatorisch, eigentlich vom Staat zu bezahlen !!!!!
Die Idee der 2-Phasen-Ausbildung finde ich eigentlich gut. Es sollte aber viel mehr Gewicht auf die Verkehrssicherheit gelegt werden. Nicht auf die sicherheit der Fahrer, sonder der übrigen Verkehrsteilnehmer (Fussgänger, Velos etc), besonder auf Qurtierstrassen. Es ist haarsteubend wie z.B. Velofahrer auf kriminelle Art überholt und wie an Fussgängern vorbei gefahren wird.
Dass in der Schweiz bei Gebühren und obligatorischen Anlässen eine Abzocker-Mentalität herrscht, ist nicht neu, das ist nicht nur bei den Verkehrskursen so.
Zitat: “Im Kurs Eco-Drive, welcher zur Verkehrssicherheit nichts beiträgt, wird anhand einer zweimalig abgefahrenen Teststrecke errechnet, wie viel Benzinkosten eingespart werden könnte. Bei vorangehend vernünftigem Fahrstil und rund 1’000 km Strecke beträgt dies im Durchschnitt rund 7 Franken, im Falle eines Automatikgetriebes noch weniger.”
Gemäss ecodrive.ch-FAQ spart man 10-15% Treibstoff auf die Jahresfahrleistung. Bei durchschnittlichen 13’000 km sind das im Jahr über 200.-. Die Kurskosten hat man also innert weniger als 4 Jahren eingespart, Vielfahrer in weniger als 1 Jahr.
Als FDP-lerin vergessen Sie natürlich die externalisierten Kosten der Schadstoffemissionen, die noch dazukommen — zu tragen durch die Allgemeinheit, z.T. auch überproportional durch Private.
Wenn man auf den Strassen schaut, wer nach ecodrive.ch FAQ fährt so sind das ganz wenige Leute und eher Leute, die vor der Ausbildung fahren gelernt haben. Die Wirkung dieser Massnahme ist folglich ziemlich ganau bei Null.
Was gelernt werden soll, soll auch geprüft werden. Alles andere ist Unsinn und Geldverschwendung.
Es bleibt tatsächlich fraglich, worin genau der Sinn dieser angesprochenen Kurse liegt. Für mich wird uns da einmal mehr unnötige Bürokrtie aufgehalst – teure noch dazu.
In der Schweiz heisst das Billett ja eigentlich Führerausweis.
Am Thema vorbei. Ich weiss.
Aber mich stört das Verschwinden der Helvetismen.
Das Deutsch der Fernseh- und Radiosprecher klingt immer “deutscher”. Gestern hörte man regelmässig “Stöckliiehh” mit sehr langem “I”. Wie lange dauert es wohl bis es auch bei uns Bircher-“Müüsslieh” heisst. Der Randen wurde ja auf gewissen Lebensmitteldeklarationen bereits durch Rote Beete ersetzt. Es ist nur eine Frage der Zeit bis wir auch in der Schweiz “Züricher” und “Baseler” hören und lesen werden.
Die Kinder sprechen ein seltsames Mischmasch aus Dialekt und Standardsprache. In spätestens 20 Jahren werden unsere Kinder an den Schulen nur noch “deutsches” Deutsch lernen. Das ist zwangsläufig, denn es gibt immer mehr deutsche Kinder und deutsche Lehrer. Die schweizer Variante der Standardsprache wird verschwinden.
Schade! Denn die sprachlichen Unterschiede machen das Leben interessanter.
Wir sollten uns bemühen sie zu bewahren solange es geht. Diese gilt besonders für alle die im Rampenlicht stehen, denn sie haben eine besondere Verantwortung.
Doch zurück zum Thema:
Offensichtlich haben die Fahrlehrer eine sehr gute Lobby. Sie sind die einzige Bevölkerungsgruppe, der diese Ueberregulierung etwas bringt.
Diese Regelung schadet der Umwelt, denn jeder unnötigerweise gefahrene Kilometer ist schlecht für Umwelt und Klima. Aber eine andere Regulierung ist in dieser Beziehung noch schlimmer: Das Tagfahrlicht.
Aber auch das ist wieder ein anderes Thema.
Wie hiess es doch früher so richtig:
Mehr Freiheit – Weniger Staat
Aber das ist lange her.
Es ist Zeit für eine Bürokratiebegrenzungsinitiative:
Bund und Kantone werden dazu verpflichtet die Zahl der Stellen (inklusive externe Mandate) um jährlich ein oder besser gleich zwei Prozent zu verringern, bis das Beamtenheer auf ein vernünftiges Mass reduziert wurde.
Das Dilemma ist ja, dass die heute gültigen Massnahmen (Kurse) hauptsächlich zum Ziel haben, Umsatz für gewisse Firmen zu generieren.
Ich bin für eine radikale Umstellung des Systems, und zwar analog der seit jahrzehnten Methoden (international) in der Zivilluftfahrt. Jeder Hobbypilot, Ballonfahrer usw. muss regelmässig nachweisen, dass er im Stande ist, die Tätigkeit gemäss des Ausweises auch auszuführen. Bei mir sind das alle zwei Jahre (ist altersabhängig). Ausserdem muss ein Besuch bei einem Arzt (Fliegerarzt) auch alle zwei Jahre erfolgen. Beides sind vernünfige und rel. kostengünstige Massnahmen. Der Checkflug ist ein Ausbildungsflug. Der Kandidat wählt die zu bearbeitenden Schwerpunkte. Ich habe meinen diesen Monat in Basel gemacht und als Thema Strömungsabriss, Trudeln , Manöverieren am unteren Geschwindigkeitslimit in Landekonfiguration gewählt.
Auf das Auto/Motorrad/ Lastwagen übertragen könnte das zum Beispiel sein:
– Bremsen auf steil abfallenden Bergstrassen im Winter (Schnee),
– Schnellbremsung im Regen
– Navigieren und Fahren oder wie man sich nicht ablenken lässt und prioritäten setzt usw..
Die Massnahme hätte zum Vorteil:
+ Die grosse Problematik mit alten Fahrerinnen und Fahrern entschärft sich, da ungeeignete Lenker von der Strasse verschwinden (auch ich wurde als Motorradfahrer Opfer eines 81-jährigen überforderten A-Fahrers)
+ Neue Verkehrszeichen, neue Regeln , neue Richtlinien könnten systematisch ALLEN Fahrern praktisch vermittelt werden
+ Psycho-Lenker werden identifiziert und vor folgenschweren Unfällen behandelt oder aus dem Verkehr gezogen
+ Die überforderten Behörden erhalten eine Möglichkeit, ihre Register rollend aufzufrischen.
Ich halte den Erhalt des Führerausweises auf Lebenszeit für einen schwerwiegenden Fehler/Irrtum. Denn wer hat schon die Verfassung/Kompetenzen/Verhalten von 18 Jahren noch mit 67 Jahren?
Antwort: keine vernünftigen Menschen.
Und wer lernt nichts dazu und passt sich dem Umfeld an bei der Ausübung der Aktivität gemäss Führerausweis?
Antwort: alle vernünftigen Menschen
Fazit:
Das heutige System ist eine Farce und entspricht absolut nicht der Realität und stammt aus einer Zeit, in der eine Rollende Gültigkeitsfrist mit entsprechender Administration mit Beamter, Tinte und Stempel undenkbar war.
Heute ist dies nicht aufwändiger als die Adminstration des geltenden Regimes.
Im Gegenteil: die Probleme heute würden entschärft und viele Menschenleben nicht gefährdet.