1. Sonstiges

Gesundheitswesen und Vorsorge

Sie sit­zen mit einem Freund gemüt­lich zu­sam­men und er erzählt Ihnen :”­Stell dir vor, ich mach jetzt was ganz Neues – ich hab an­ge­fan­gen, fi­nan­zi­elle Vor­sorge zu trei­ben. Ich schau ab so­fort ein­mal pro Jahr mei­nen Kon­to­stand an!”

Nachdem Sie sich von Ihrem Lachanfall erholt haben – denn schliesslich, das weiss jedes Kind, besteht Vorsorge nicht darin, lediglich den Status Quo zu überprüfen, sondern vor allem darin, ein Kapital aufzubauen, das in schlechten Zeiten das Schlimmste abfedert und Katastrophen verhindert – stellen Sie sich womöglich die Frage, warum “Vorsorge”, sobald sie im Zusammenhang mit Gesundheit genannt wird, genau das meint: ein mehr oder weniger regelmässiges Überprüfen des Status Quo; und nicht etwas Massnahmen, um die Situation zu verbessern.

Vorsorge ist nicht FrüherkennungIm heutigen Gesundheitswesen bedeutet das Wort “Vorsorge” in der Regel, dass versucht wird, Krankheiten wie zum Beispiel Krebs in einem frühen Stadium zu entdecken, wenn sie noch leicht zu behandeln sind. Klingt gut – hat aber durchaus auch seine Schattenseiten, zum Beispiel jene, dass auch Menschen in Angst und Schrecken versetzt und womöglich behandelt werden, die eigentlich gesund sind. Wobei gerade bei Krebs die Behandlungen selbst kein Spaziergang sind. Der Nutzen solcher Programme ist teils fraglich, die Kosten sind hoch, der Aufwand ist gross.

http://www.beo​bachter.ch/justiz-beh​oerde/buerger-verwalt​ung/artikel/mammograf​ie_screening-gegen-br​ustkrebs-ja-oder-nein​/

Was Vorsorge im echten Sinn betrifft – sprich das, was im Finanziellen der regelmässigen Sparrate entspricht, die Kapital aufbaut – können die meisten von Glück reden, wenn ihre Ärztin kurz murmelt “essen Sie mehr Gemüse und machen Sie mehr Sport”. Aber so etwas wie eine systematische Beratung und Hilfestellung zum Thema “wie erhalte ich meine Gesundheit?” findet selten statt – auf alle Fälle kaum je, ausser ein Patient fragt ausdrücklich danach und will Details wissen.

Vorsorge erfordert Verantwortungsbewusst​sein
Gesundheitliche Vorsorge im echten Sinn des Wortes – also alle jene Massnahmen, die dafür sorgen, dass ein Mensch bis ins Alter gesund bleibt bzw die sich entwickelnden Zipperlein sich in Grenzen halten oder nur milde verlaufen – erfordern natürlich, dass der Mensch selbst für sich sorgt und seine eigene Gesundheit ernst nimmt. Die wichtigsten Massnahmen wie: genügen Schlaf, nahrhaftes, gutes Essen, dem Wetter angemessene Kleidung, konstruktive Beziehungen, ein dichtes soziales Netz, regelmässige Bewegung, genügend Ruhe und Pausen… das müssen alle selbst tun.

Die Aufgabe der PolitikWas soll die Politik denn da noch tun? – vieles! Allerdings sind die meisten sinnvollen Massnahmen nicht direkt solche, die mit Ärzten, Spitälern oder Krankenkassen zu tun haben, sondern solche, die die Umgebung gesünder gestalten, also solche, die Stressfaktoren ausschalten.

Einige Beispiele für mögliche Massnahmen:
– Lichtverschmutzung bremsen – nachts soll es dunkel sein! – hilft für besseren Schlaf
– späterer Schulbeginn für Teenager – dürfte nicht nur der Gesundheit, sondern auch den Schulleistungen auf die Sprünge helfen
– Street-Workouts, Spielplätze, Bewegungsräume überall in der Öffentlichkeit – nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene. (da wird in Basel schon einiges getan, das ist grossartig! bitte mehr davon!)
– sinnvolle Lenkungssteuern auf Lebensmittel – zB 1% MWSt pro Zutat in einem Produkt – macht frisches, eigenes Kochen billig und stark verarbeitete Industriennahrung mit ellenlangen Zutatenlisten teuer.
Kochen in der Schule – wird fürs Leben gelernt und fürs Leben davon profitiert
– in Gebäuden muss man Fenster öffnen können, für frische Luft in allen Lebenslagen. Ja, auch im Büro während der Arbeit. Klingt selbstverständlich, ist es aber nicht.
– Auf Zigarettenschachteln nicht mehr die angsterregenden Hiobsbotschaften – lieber Gesundheitstips. Zum Beispiel “Treppen steigen macht fit” oder “wie schnell rennen Sie 100 m?”
– und noch vieles mehr

Das ist nicht die Aufgabe der Politik
Nicht die Aufgabe der Politik ist es, die Bürger/-innen im Detail zu überwachen. Ob jemand eine Schwäche für Fussball-Grümpelturni​ere hat (und sich dort die Knie kaputt schlagen lässt) oder lieber Weindegustationen besucht (die arme Leber!) oder vielleicht Ausgang in Clubs präferiert (die Ohren! die Ohren!) – muss allen selbst überlassen bleiben, und das Solidaritätsprinzip der Krankenkassen erhalten bleiben.

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NEIN zur Individualbesteuerung: Splitting-Modell ist tauglicher zur Abschaffung der Heiratsstrafe. Die Heiratsstrafe gehört zwar endlich abgeschafft – aber nicht via Individualbesteuerung. Die Individualbesteuerung ist extrem kompliziert und bestraft den Mittelstand. Die Individualbesteuerung würde auf einen Schlag 1.7 Millionen zusätzliche Steuererklärungen auslösen, die alle bearbeitet und kontrolliert werden müssen. Damit wären in der ganzen Schweiz weit mehr als 2’000 neue Steuerbeamte nötig, die keine zusätzliche Wertschöpfung bringen, aber die Staatsquote zusätzlich erhöhen würden. Doch auch auf anderen Ämtern würde der administrative Aufwand stark steigen. Hinzu kommt: Die Individualbesteuerung privilegiert die Aufteilung der Erwerbstätigkeit zu je 50%. Ehepaare, die eine andere Aufteilung wählen, werden durch die Progression steuerlich massiv benachteiligt. Dies wäre ein Angriff auf den Mittelstand. Die Individualbesteuerung ist nicht praxistauglich. Mit dem SPLITTING haben wir eine Lösung, die sich bereits in zahlreichen Kantonen bewährt hat. Sie ist unkompliziert und schafft keine neuen Ungerechtigkeiten. Diese Lösung zur Abschaffung der Heiratsstrafe kann problemlos auch bei der direkten Bundessteuer eingeführt werden.
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Warum so viele Beschwerden gegen Planungen und Baugesuche? Um das Bauen in der Schweiz voranzutreiben, hat der Bund via Raumplanungsrecht die Vorgaben an die für die Raumplanung zuständigen Kantone so verschärft, dass diese gezwungen sind, diesen Druck via Richtplanung an ihre Gemeinden weiterzugeben. Diese müssen dann die kantonalen Vorgaben in ihrer Ortsplanung umsetzen. Wer sich gegen Bauvorhaben erfolgreich wehren will, muss dies heute auf der Ebene des Baugesuchs tun. Das wird leider von offizieller Seite dann einfach als Querulantentum abgetan. Warum so viele Beschwerden gegen Planungen und Baugesuche? Um das Bauen in der Schweiz voranzutreiben, hat der Bund via Raumplanungsrecht die Vorgaben an die für die Raumplanung zuständigen Kantone so verschärft, dass diese gezwungen sind, diesen Druck via Richtplanung an ihre Gemeinden weiterzugeben. Diese müssen dann die kantonalen Vorgaben in ihrer Ortsplanung umsetzen. Wer sich gegen Bauvorhaben erfolgreich wehren will, muss dies heute auf der Ebene des Baugesuchs tun. Das wird leider von offizieller Seite dann einfach als Querulantentum abgetan.

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