Der starke Franken macht all jene Schweizerinnen und Schweizer glücklich, die im Ausland Ferien machen oder solche demnächst geplant haben. Der Industrie und dem Gastgewerbe hingeigen führte der günstige Euro grossen Schaden zu. Bluten müssen auch die Angestellten: Jobs und Löhne sind in Gefahr. Zu lange hat die Nationalbank gezögert, griffige Massnahmen gegen den überhöhten Franken zu ergreifen. Jetzt hat sie endlich die Notbremse gezogen: der Mindestkurs gegenüber dem Euro soll 1.20 betragen. Ich begrüsse diese Massnahme. Sie trägt dazu bei, Löhne und Arbeitsplätze zu sichern. Und sie schreckt die Währungsspekulanten ab. Mit den Gewerkschaften bin ich einer Meinung: es bräuchte dringend einen Mindestkurs von 1.40. Wie wirksam das Eingreifen der Nationalbank ist, wird sich also erst noch zeigen müssen.
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Kommentare anzeigen Hide commentsSehr geehrte Frau Teuscher
Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass so ziemlich alle die sich auf dieser Plattform engagieren auch Zeitungen lesen!
Geschätzte Frau Teuscher
Seit dem Fukushima-Hoch scheint es unerwartet rasch stark bergab zu gehen mit den Grünen. Offenbar bin ich bisher der Einzige der Ihnen, Frau Teuscher, für Ihren neusten Beitrag den Daumen nach oben drückte. Auch das AusSitzen in Mühleberg war ein Flop einiger hartnäckiger „Atomkraft – Nein Danke – Kämpfer“.
Ich schlage Ihnen einen Deal vor. Als überzeugter Umweltfreund würde ich sehr gerne Mitglied bei den Grünen. Allerdings müssten Sie und Ihre Parteifreunde damit leben können, dass ich mich für die schrittweise Ablösung der fossilen Energiequellen einsetze und die Meinung vertrete, es brauche dazu alle drei: Energieeffizienz, erneuerbare Energie und Kernenergie (inkl. Kernfusion).
Sobald ein neues Kernkraftwerk-Projekt in der Schweiz zur Diskussion stehen sollte, habe ich eine „Volksinitiative für eine umfassende Energiestrategie“ bereit, in welcher folgende Punkte hervorzuheben sind:
– Klare Zielvorgabe > Ablösung der fossilen Brennstoffe durch Nutzung aller Nicht Fossilen Energien und aller zur Verfügung stehenden Technologien.
– Konkurrenzierung der erneuerbaren Energien durch die Kernenergie muss periodisch analysiert und abgeschätzt werden. Dem Resultat entsprechend sind flankierende Massnahmen zur Entschärfung der Konkurrenzsituation festzulegen.
– Förderung von Forschung und Entwicklung zur Erreichung der obigen Ziele ist in BV verankert.
Siehe unter http://www.bernerschach.ch/Energiestrategie.pdf
Damit bekäme die Grüne Partei zwei Flügel. Auf der einen Seite wären wie bisher die überzeugten „Atomkraft – Nein Danke – Kämpfer“. Auf der andern Seite wäre ein neuer Flügel mit einer offenen Denkweise gegenüber allen Energiequellen, welche helfen, die fossilen Energien schrittweise abzulösen. Ich bin überzeugt davon, dass dank diesem neuen Flügel die Grüne Partei in der Schweiz schon bald stark wachsen und an Bedeutung gewinnen würde.
In den nächsten Jahren werden sehr viele Arbeitsplätze verschwinden. Sicher einige 10’000, vermutlich aber einige 100’000.
Im Moment wandert etwa alle 4 Sekunden ein Ausländer ein. Das sind in der Stund etwa 15, pro Tag etwa 360, pro Monat etwa 10’000 und pro Jahr etwa 120’000. Das ist nicht sinnvoll.
Der Euro wird sich wieder erholen. Der Dollar? Kaum!
Nach der Krise werden wir wieder 1.40 für den Euro zahlen, bzw. für seine Nachfolgewährungen, wenn es den Euro zerlegen sollte.
Der Dollar? Den werden wir schon bald für weniger als 50 Rappen bekommen, viel weniger.
Das ist die Zukunft.
Doch was machen wir in der Gegenwart?
Die Notenbank steht unter enormem Druck.
Wenn die Notenbank einfach Fremdwährungen kauft, verpufft das sehr schnell, weil unsere Wirtschaft so klein ist verglichen mit der Weltwirtschaft. Sie kann alternativ auch die Notenpresse anwerfen.
In beiden Fällen haben wir in einigen Jahren Inflation. Das ist ein sehr heisses Spiel. Denn wenn die Preise steigen, wollen die Angestellten höhere Löhne, die Produzenten erhöhen also die Preise. Das führt zu einer Lohn-Preis-Spirale wie in den achtziger Jahren. Es kann durchaus auch schlimmer kommen als damals.
Diese Gewissheit einer Lohn-Preis-Spirale würde ich in Kauf nehmen, wenn auch wir etwas davon hätten. Zwei naive Vorschläge:
1. Jeder Schweizer erhält von der Nationalbank einige tausend Franken plus einige tausend Franken in einer Fremdwährung.
2. Das von der SNB neu geschaffene Geld geht an die Gemeinden, Kantone und den Bund, mit der Auflage das Geld für den Schuldenabbau zu verwenden und in Zukunft keine Schulden mehr zu machen.
Beides schwächt den Franken und kommt uns allen zu Gute.
In einigen Jahren werden wir als Folge der Politik der SNB einen mächtigen Wirtschaftskater haben. Wenn schon Kopfweh, dann möchte ich vorher etwas Partystimmung erlebt haben.
Wir könnten es machen wie die Chinesen. Deren Nationalbank kauft Fremdwährungen um die eigene Währung tief zu halten. Mit den Devisen kaufen sie Aktien. Das ist sehr vorteilhaft, weil die Aktien im Moment unterbewertet sind. Sie werden wieder an Wert gewinnen, sobald es der Wirtschaft wieder besser geht.
Die SNB könnte das Gleiche tun und die Aktien der AHV “schenken”. Der tut eine kleiner Zustupf nur gut.
Im Moment ist der Jubel über die Entscheidung der SNB gross. Arbeitsplätze seien gerettet und die Deflation bekämpft. Vielleicht war die Entscheidung der SNB in der Tat die richtige. Vergessen geht vor leiter Jubel aber, dass der Eingriff der SNB auch etwas kostet.
Denn seit Dezember waren die Preise in der Schweiz dank dem schwachen Euro und damit günstigeren Importen gesunken. Wir alle konnten uns dadurch ein bisschen mehr leisten.
Durch den nun höheren Wechselkurs und die höhere Geldmenge durch die SNB Intervention werden die Preise in der Schweiz aber wieder steigen. Damit können wir uns mit unserem Lohn alle weniger leisten.
Die gemäss EconomieSuisse gefährdeten 25’000 Arbeitsplätze sind gerettet, dafür können sich die restlichen 7 Millionen Einwohner weniger leisten.
Das heisst nicht, dass die SNB falsch entschieden hat. Es ist eine Abwägung. Aber viel Grund zum Jubeln gibt es vermutlich auch nicht.
“Die gemäss EconomieSuisse gefährdeten 25’000 Arbeitsplätze sind gerettet, dafür können sich die restlichen 7 Millionen Einwohner weniger leisten.” Diese müssten auch noch Arbeitslosengeld/Sozialhilfe finanziert werden. So oder so, wir zahlen für “Dummheiten” anderer Staaten!
Gut gemeint, Herr Läubli. Da haben Sie jedoch etwas falsch verstanden. Wenn unser Nationalbank-Präsident Philipp Hildebrand sagt, die Festlegung einer Untergrenze für den Wechselkurs des Euro auf 1,20 Fr. könne sehr teuer zu stehen kommen, meint er etwas ganz anderes. Dass wir Schweizer für Waren aus dem Ausland jetzt wieder mehr bezahlen müssen, ist ja das Ziel der Massnahme. Nur so können Schweizer Produkte im In- und Ausland konkurrenzfähig angeboten werden.
Doch die Massnahme bringt der Nationalbank und damit dem Schweizervolk ein riesiges finanzielles Risiko. Es müssen nämlich Stützkäufe des Euros durchgeführt werden, damit der Devisenmarkt sich wie gewünscht einpendelt. Dabei kann es um Riesensummen von mehreren 100 Milliarden Schweizerfranken gehen. In der ersten Zeit läuft dies alles wie geschmiert. Der Eurokurs wird nur noch ganz wenig um 1,20 Fr. schwanken. Die Nationalbank macht auf den eingekauften Euros keinen Verlust.
Sollte jedoch in einigen Wochen oder Monaten der Nationalbank der Schnauf ausgehen, würde der Eurokurs in kürzester Zeit herunterpurzeln. Riesige Verluste wie schon letztes Jahr beim selben Versuch könnten sich auf den entstandenen Euro-Guthaben der Nationalbank ergeben. 2010 verlor die Nationalbank so innert kürzester Zeit 60 Milliarden Schweizerfranken oder etwa den Wert von fünf Gotthardtunneln. Das war ein Super-Gau, wie wir ihn noch nie erlebt haben.
Es wäre völlig unvernünftig, heute den Wechselkurs des Euro auf 1,30 Fr. oder sogar die geforderten 1,40 Fr. anzuheben. Das Risiko wäre in der sich präsentierenden Situation viel zu hoch. Doch 1,20 Fr. wird hoffentlich drin liegen. Dies nicht zuletzt weil durch die bereits laufende Volumenerhöhung unserer Geldmenge einem langfristigen Rückgang des Wertes des Schweizer Frankens bereits der Weg geebnet wurde.
Lesen Sie, Herr Läubli, doch auch meinen andern Beitrag!
Ich habe mein Statement extra stark vereinfacht. Es stimmt inhaltlich aber schon.
Sie haben recht, dass die SNB dafür eventuell 100 Mrd. Franken oder mehr benötigt. Aber das sind nicht “Kosten” im eigentlich Sinn. Geld spielt für die SNB nicht direkt eine Rolle, da sie Geld “drucken” kann.
Wenn die SNB die Geldmenge um 100 Mrd. Franken erhöht, dann war der Kauf der Euros erstmal “kostenlos”.
Daraus entstehen dann aber verschiedene Probleme. Eines ist, dass Inflation entstehen kann, wenn die SNB mit der Einschätzung falsch lag, dass der Schweizer Franken überbewertet war, oder die SNB die zusätzliche Geldmenge zu spät wieder abschöft.
Ein anderes Problem können die von Ihnen erwähnten Bewertungsverluste auf den Währungsreserven sein. Da verstehe ich aber unser Geldsystem ehrlich gesagt zu wenig gut, um zu verstehen, welche Auswirkung solche Bewertungsverluste haben.
Die SNB kann ja nicht wirklich pleite gehen. Sie druckt einfach mehr Geld. Ich könnte mir daher vorstellen, dass die Bewertungsverluste höchstens dann ein problem werden, wenn die SNB die zusätzlichen Schweizer Franken zurückkaufen möchte und dafür die Euros nicht mehr genügend Wert haben.
Dann gibt es wieder mehr Inflation (was mein Punkt war) oder die SNB muss die Geldmenge anders reduzieren (höhere Zinsen), was zu einem Rückgang des BIP führen wird.
Wenn die Nationalbank die Geldmenge erhöht, indem sie den Schweizer Banken vermehrt Kredite gewährt, dann geht sie kein Risiko ein. Sobald das zusätzliche Geldvolumen in Umlauf gerät, wird einfach die Inflation erhöht und entsprechend ist auch eine Tieferbewertung des Schweizer Frankens zu erwarten.
Ganz anders wenn die Nationalbank Anlagen in Euro kauft. Ein sich allenfalls ergebender Verlust (natürlich ist auch ein Gewinn möglich) ist für unsere Volkswirtschaft wirklich real vorhanden und nicht nur ein Buchverlust. Das unter den verschiedenen Volkswirtschaften gehandelte Geld berechtigt jeweils im andern Land zum Kauf von Anlagewerten wie Aktien, Liegenschaften usw. Ein mit dem Kauf von Euro(werten) entstandener Verlust wiegt ebenso stark wie ein uns im gleichen Mass schädigendes Naturereignis.
Nicht vergebens hat Pilipp Hildebrand auf das für unsere Volkswirtschaft äusserst grosse finanzielle Risiko von Eurokäufen aufmerksam gemacht.
Speziell an der Nationalbank ist im Gegensatz zu irgend einem Schweizer Unternehmen, dass nur Transaktionen zwischen verschiedenen Volkswirtschaften zu Gewinnen oder Verlusten führen können. Die Nationalbank gehört zwar zu unserer Volkswirtschaft, ist jedoch innerhalb dieser kein eigentliches Unternehmen. Gewinne oder Verluste innerhalb unserer Volkswirtschaft sind für die Nationalbank belanglos. Sie haben nur Wirkung auf Inflation/Deflation.
Sehr geehrte Frau Teuscher,
Bitte kein gegenseitiges Schulterklopfen – noch ist nicht aller Tage Abend und ich vermute, dass Sie die fundamentale Sachlage verkennen:
Den USA droht ein verlorenes Jahrzehnt und Europa spiegelt nicht mehr Lust, sondern nur noch Last. Aus einem Europa befreundeter Staaten schält sich eine zänkische, missgünstige Grossfamilie heraus. Die Europäische Zentralbank, die eigentlich die Stabilität des Euro gewährleisten müsste, verkommt still und heimlich zu einer hochspekulativen Finanzmüllhalde. Und wer oder was soll denn Griechenland, Portugal, Spanien und Italien aus ihrem Sumpf ziehen? Die Sparprogramme? Falls diese überhaupt umgesetzt werden, werden sie das schon jetzt sehr karge Wirtschaftswachstum zusätzlich knebeln.
Wie viel Europa verträgt Europa? Darf man die Integration hinter dem Rücken der Bürger betreiben? Die Gefahr eines heillosen Auseinanderdriftens brandet schlagartig hoch. Wir stärken die Schweiz nicht, indem wir unsere Währung künstlich schwächen, und vor allem nicht, wenn wir sie an einen kranken Euro koppeln und uns so in die Abhängigkeit der EU-Geldpolitik manövrieren.
Eine Besinnung auf die Vorteile einer eigenverantwortlichen, politisch unabhängigen Geldpolitik unter flexiblen Wechselkursen tut – gerade in diesen Zeiten – mehr denn je not.
Kostet die Festlegung des Euro-Mindestkurses auf 1,20 Fr. die Nationalbank wirklich viel Geld? Wir wissen es heute noch nicht. Ich denke, auf diesem Kursniveau wird eher ein Gewinn resultieren. Die Massnahme wurde diesmal von einem Nationalbank-Präsidenten angekündigt, der weiss was er will. Er sei fest entschlossen, diesen Wechselkurs zu halten, koste es was es wolle. Einzig seine Bemerkung, die Aktion könne die Nationalbank sehr teuer kommen, war völlig unnötig und zeigte Philipp Hildebrand einmal mehr mit einer kleinen Unsicherheit.
Der Mindestkurs des Euro von 1,20 Fr. ist realistisch. Das „kaufen“ uns die spekulierenden Devisenhändler wirklich ab. Ich denke nicht, dass die Nationalbank zur Zeit grosse Stützkäufe in Euro tätigen muss. Und wenn auch. In einer ersten Phase wird es der Nationalbank sicher gelingen, die 1,20 Fr. zu halten. Die von ihr gekauften Euros werden ihren Wert behalten.
Langfristig wurden von der Nationalbank diese Stützkäufe bereits vorbereitet. Die vor einiger Zeit angekündigte Volumenerhöhung unserer Geldmenge dürfte dann sukzessive von unseren Banken und ihren Kunden beansprucht werden. Dies bringt uns langsam eine steigende Inflation und gleichzeitig wird der Handelswert des Franken nach unten gedrückt.
Es ist demnach zu erwarten, dass in wenigen Monaten der Wechselkurs des Euro schrittweise steigen wird. Damit gewinnen die von der Nationalbank gekauften Euros an Wert.
Natürlich hängt die Kursentwicklung nicht nur von uns sondern auch vom Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Raum ab. Dabei müssen wir beachten, dass die EU-Leistungsbilanz, anders als die der USA, ungefähr ausgeglichen ist. Siehe: http://www.bernerschach.ch/Leistungsbilanz-EU.pdf​ Die EU ist zwar um all ihre Probleme mit ihren nicht immer ehrlich informierenden Staaten nicht zu beneiden. Doch sind die Probleme, ausser vielleicht in Griechenland, lösbar.
In der Schweiz ist es in den kommenden Wochen und Monaten vor allem wichtig, dass die äusserst günstigen Kredite, welche von den Banken gewährt werden können, sinnvoll beansprucht werden. Wir wollen keine Immobilienblase, sondern langfristig vertretbare Investitionen in unsere Wirtschaft und in unsere Infrastruktur.
Liebe Frau Teuscher
Sind Sie sich bewusst, dass die Nationalbank mit ihrer Massnahme faktisch einen Ausverkauf der Schweiz vornimmt. Sie bietet den internationalen Hedgefonds harte Franken (unsere Wertschöpfung) und nimmt dafür Papiere in Zahlung, die niemand will, also wertlos sind. In der Summe können die Verluste 500 Milliarden betragen, ein ganzes Bruttosozialprodukt. Ein Jahr lang gratis arbeiten, damit weiter spekuliert werden kann? Das darf nicht Ihr Ernst sein. Es muss andere Lösungen geben. Und wenn Sie nur bloggen, um sich bemerkbar zu machen, dann beschränken Sie sich bitte auf die Themen, von denen Sie etwas verstehen. Mehr dazu: http://www.vimentis.ch/dialog/readarticle/schwaeche-macht-gluecklich/
oder auf http://www.christoph-pfluger.ch
Mit herzlichem Gruss, Christoph Pfluger
Lieber Herr Pfluger
Sie scheinen mir ein hoffnungsloser Pessimist zu sein. Sie gehören zwar zu den wenigen Vimentis-Lesern, welche erkennen, dass – im Gegensatz zu einer Geldmengenvermehrung – eine Kursfixierung des Euros für die Schweizer Volkswirtschaft sehr teuer werden kann. Ein Kurs von 1,20 Fr. ist jedoch ein realistisches Ziel. Gewinne von einigen Dutzend Milliarden auf den von der Nationalbank gehaltenen Devisen sind so rasch möglich. Es sei hier nochmals betont, es sind nicht nur „Buchgewinne“ (oder wenn’s dumm geht „Buchverluste“), wie das z.B. Herr Daniel Läubli sieht. (Siehe die Beiträge etwas weiter unten.)
Der von Franziska Teuscher und vom Gewerkschaftsbund verlangte Euro-Wechselkurs von 1,40 Fr. könnte tatsächlich die von Ihnen, Herr Pfluger, genannten Verluste bringen.
Es fasziniert uns alle, wie unsere Nationalbank einfach so Geld drucken kann. Damit ist sie kein Unternehmen. Gewinne und Verluste gibt es für sie nicht. Doch betrachtet man die gesamte Volkswirtschaft der Schweiz, gehört die Zentralbank ganz klar dazu. Wenn sie irgendwelche Transaktionen mit dem Ausland (genau gesehen anderen Währungsräumen) macht, dann sind allfällige Gewinne und Verluste für unsere Volkswirtschaft real vorhanden. Es sind nicht nur „Buchungsgewinne/-verluste“. Es ist also tatsächlich so, dass letztes Jahr mit den gekauften Euros ein riesiger Verlust für unsere Volkswirtschaft entstand. (Wenn ich richtig informiert bin, 60 Milliarden Schweizer Franken.) Das trifft die Schweiz finanziell gleich stark, wie wenn uns eine ebensoviel kostende Naturkatastrophe getroffen hätte.
Die letztjährigen Eurokäufe der Nationalbank waren wirklich für nichts. Sie konnten den Devisenmarkt nicht längerfristig beeinflussen. Doch man hat dazu gelernt. Heute weiss man, folgende Punkte sind von der Nationalbank bei Stützungskäufen des Euros zu beachten:
1. Eine Geldmengenerhöhung in der Schweiz ist von der Nationalbank zu beschliessen und publizistisch geschickt anzukündigen. Dieser via Banken und Kreditnehmer erfolgende Prozess geschieht nicht sofort sondern läuft über eine bestimmte Zeitspanne ab. Unsere Unternehmungen können so ihre Aktivitäten ausweiten und zudem auch noch Zukäufe im Ausland tätigen. Doch insgesamt wird die Wertvermehrung unserer Volkswirtschaft kleiner sein, als was die Volumenerhöhung unserer Geldmenge bewirkt. Diese Differenz bringt uns eine entsprechend grosse zusätzliche Inflation. Dadurch wird am Devisenmarkt langfristig der Wert des Schweizer Frankens nach unten gedrückt. Bereits die gut publizierte Ankündigung sollte bei den Devisenhändlern das Interesse an Spekulationen mit unserer Währung dämpfen.
Damit ist die folgende Aktion der Nationalbank gut vorbereitet.
2. Es wird eine realistisch gesehen langfristig zu erreichende Untergrenze des Euro-Wechselkurses wiederum publizistisch geschickt angekündigt. Dabei wird betont, dass diese Untergrenze von der Nationalbank gehalten werde, koste es was es wolle. Das fährt bei den Devisen-Jongleuren ein. Der Schweizer Franken ist für sie wie vergiftet. Da sind keine kurzfristigen Gewinne mehr zu erzielen. Solange der Euro noch für weniger als 1,20 SFr. zu haben ist, werden Schweizer Franken sofort in Euros getauscht. Auch die Nationalbank wird noch rasch Euros kaufen, denn bald sind sie 1,20 SFr. wert.
Die Aktion der Nationalbank läuft so einige Zeit gut und sie macht auf ihren ausländischen Wertpapieren satte Gewinne. Da jetzt auch die zuerst beschlossene Geldmengenerhöhung zu wirken beginnt, wird auch von da her der Euro-Wechselkurs noch zusätzlich gestützt. Doch nach einigen Wochen oder Monaten könnte wieder ein Absinken des Euro-Wechselkurses drohen.
3. Nun muss die Nationalbank sofort Euro-Werte kaufen, so dass sich der Euro-Wechselkurs auf 1,20 SFr. halten kann. Jetzt haben wir die Bewährungsprobe, die schlimmstenfalls dazu führen könnte, dass der Nationalbank beim kaufen von Euro-Werten der Schnauf ausgeht und der Euro-Wechselkurs ins Purzeln gerät.
Das ist das von Philipp Hildebrand erwähnte grosse finanzielle Risiko für die Schweiz. Bei einer Untergrenze des Euro-Wechselkurses von 1,20 SFr. glaube ich, ist dieses Risiko zu verantworten und wird ja diesmal praktisch von allen Seiten auch mitgetragen.
Ein Euro-Wechselkurs von 1,40 SFr., wie ihn die Gewerkschaften, Franziska Teuscher und andere verlangen, wäre nach meiner Einschätzung für unsere Volkswirtschaft ein zu grosses finanzielles Risiko.
Herr Christoph Pfluger,
Wer versteht denn heute etwas als Fachmensch? So wie wir in diversen Bereichen dastehen, kann doch wirklich niemand, auch nicht die HSG Studierten, oder weitere Wissenschaftler von sich behaupten; „Wir haben die Sache im Griff, Wir verstehen die Probleme, und lösen sie auch gleich!“
Wo Wir hinschauen, in der Schweiz, Europa, USA, der Welt, Überall Probleme, Kriege, Baustellen bis zum abwinken.
Praktisch ist das ganze Fahrrad im Eimer, so dass wir es nur noch so nebenherschieben können, und ja nicht zu viel auf den Gepäckträger laden, weil der auch so halb marode ist.
Jetzt gehen Politikerinnen und Politiker hin und lösen Fahrradständerprobleme. Hauptsache man kann das Ding jetzt einigermassen hinstellen, dass es nicht gleich umkippt, Freude herrscht.
Ach ja Herr Christoph Pfluger, wenn Sie mit ihrer arroganten Art ja behaupten genau Sie hätten den allwissenden Durchblick, bitte, bitte, lassen Sie sich an eine Weltweit Namhafte Stelle wählen, und bringen Sie uns unser Seelenheil zurück. Da wo der Pfeffer wächst habe ich gehört, sei diese Stelle die es zu besetzen gilt.
Vielen Dank.
Jetzt muss die SNB nur noch die Situation richtig nutzen:
http://www​.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Man-kann-ja-auch-mal-von-den-Chinesen-lernen/story/13025398
Hier stellt sich ja die Frage: woher will Spuhler wissen, was die SNB tut?