Dieses Statement wurde im Nationalrat gehalten:
Herr Kollege [Daniel] Stolz, es ist doch überraschend, wie Sie es fertigbringen, oder zumindest die Mehrheit in diesem Saal, in derselben Session zuerst im Namen der individuellen Freiheit des Konsumenten mit einer solchen Innbrunst das Recht auf 24-Stunden-Einkaufen im Tankstellenshop zu verteidigen, nur um dann ein paar Tage später, gestern und heute, auf diese individuelle Freiheit wieder zu pfeifen und im Namen irgendeines höheren Etwas, sei es nun Kohäsion oder Sicherheit oder Landesverteidigung, an der strikten Zwangsmilitarisierung der jungen Männer in diesem Land festhalten zu wollen. Kollege Stolz, der Liberalismus setzt die individuelle Freiheit an erste Stelle und nicht nur dann, wenn es einem passt.
Es ist aber eben nur auf den ersten Blick überraschend; auf den zweiten Blick macht es durchaus Sinn. Sie übernehmen auf der rechten Ratshälfte in den letzten Jahren nämlich zunehmend die militärische Logik in andere politische Bereiche, gerade in Ihren wirtschaftspolitischen Diskurs. Der typische Soldat, dessen Hauptaufgaben ja vor allem darin besteht, all das, was man ihm im Rahmen der demokratischen und staatsbürgerlichen Erziehung beigebracht hat, wieder zu vergessen – er muss beispielsweise seinen kritischen Geist ausschalten zugunsten einer sehr zufälligen Autorität, die eigenen Freiheitsrechte über Bord werfen und dem willkürlichen Kollektiv unterordnen und vor allem unter keinen Umständen hinterfragen, ob das was er hier tut, irgendwie gesellschaftsfördernd ist -, dieser typische Soldat entspricht eben auch Ihrem Idealbild eines modernen Arbeitnehmers oder einer modernen Arbeitnehmerin. Auch diese sollen in stiller Demut akzeptieren, was die Herren in den Teppichetagen vorgeben und froh sein, wenn es überhaupt Arbeit gibt – was machen wir denn mit den Arbeitslosen, hat Kollege Stolz vorher gefragt. Wenn man ausschert, dann bestraft man mit Sanktionen, wie es in der Armee üblich ist. Genau so, wie es den Jungen scheinbar gut tut, wie ich gestern und heute hören durfte, sich in der RS auch einmal durchbeissen zu müssen, genau so haben Sie auch argumentiert, als es darum ging, die jugendlichen Arbeitslosen mit der letzten ALV-Revision noch stärker zu drangsalieren. Die allgemeine Wehrpflicht ist eben nicht, wie es Herr Professor Eichenberger ab und zu betont, ein Anachronismus im neoliberalen Zeitalter. Sie entspricht vielmehr im Kern dem gleichen demokratieverachtenden Menschenbild.
Mit der Zwangsmilitarisierung der jungen Männer fördern wir nicht nur ein antidemokratisches Menschen- und Gesellschaftsbild, wir festigen darüber hinaus auch noch antiquierte Rollenbilder. Der Kollege Freud würde hier vielleicht die 21- oder 18-wöchige RS als eine Art abrupte Trennung der Männer von ihren Müttern und allem Weiblichen interpretieren, und er läge damit gar nicht so falsch. Sagt man doch gerne in diesem Land: Erst die Armee macht uns zu richtigen Männern; ich war selbstverständlich nicht dort. Auf die Jagd gehen nach dem Feind, durch den Dreck robben, mit diesen Phallusersätzen, genannt Sturmgewehren, rumballern, in weitgehend sinnentleerten Solidargemeinschaften herumgrölen – die das tun, sind anscheinend die echten Männer. Wer immer von Ihnen schon einmal das Vergnügen hatte, eine Gruppe RS-Soldaten im Ausgang oder im Zug zu treffen, weiss, wovon ich spreche. Das kann definitiv nicht das Männerbild der Zukunft sein.
Die allgemeine Wehrpflicht widerspricht zusammengefasst so ziemlich allem, was die Aufklärung mit sich gebracht hat, was den modernen emanzipierten Mann und den demokratischen Citoyen ausmacht – lassen Sie uns diesen Zopf heute definitiv abschneiden.
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Kommentare anzeigen Hide commentsEs ist reizvoll zu sehen, wie Herr Wermuth zum 100%igen Liberalen mutiert. Er vergisst dabei nur, dass Freiheit auch Verantwortung als Kehrseite der liberalen Medaille beinhaltet. Verantwortung z.B. für die Verteidigung des Landes oder den Schutz der Bevölkerung bei Katastrophen. Wenn die Meisten der Meinung sind, das seien wichtige Aufgaben des Staates, dann darf dieser auch die Mittel einfordern zu deren Durchführung. Das wäre dann die Dienstpflicht. Bei der SP ist es so, dessen muss sich jeder bewusst sein, dass nach der Abschaffung der Armee (steht so im Parteiprogramm) die gesparten 4-5 Mia./a einfach anderweitig ausgegeben würden. Beispiele: Gratistram, Gratis-UNI-Studium, noch mehr Geld für die Ausländerintegration, Krankenkassenverbilligung ausbauen, gleichzeitig den Grundleistungskatalog KVG erweitern, kleinere Klassen, mehr Lehrer usw., usw.. Möglichkeiten für mehr Staatsaufgaben gibt es zu Hauf, ihnen sind keine Grenzen gesetzt. Schlussendlich würde die Schweiz dort landen, wo jetzt Griechenland ist: In der Ecke der Ueberschuldeten, Kreditunwürdigen, Verarmten.
Sehr geehrter Herr Stamm
Dann listen Sie mir doch bitte einmal kurz auf, wie viele der jährlich 22’000 ausexerzierten (welch schöne militärischer Begriff!) Rekruten in den letzten 10 Jahren tatsächlich einen sinnvollen Einsatz zur Verteidigung des Landes oder für die Katastrophenhilfe geleistet haben und überlegen Sie sich, was es gekostet hätte, für diese Aufgaben und Einsätze eine zivile staatliche Organisation, einen freiwilligen Zivilschutz ähnlich den Blaulichtorganisationen aufzubauen.
Und zum Punkt “Verteidigung des Landes”: Sie können m.E. jedem einzelnen Bürger der Schweiz (und auch jeder Bürgerin) eine Waffe in die Hand drücken und ihn/sie darin ausbilden, die neuen Gripen zu fliegen und präzise zu schiessen – sollte es tatsächlich je im Interesse einer anderen Nation liegen, die Schweiz militärisch anzugreifen oder gar zu anektieren, wird Ihnen das nichts nützen – das Schweizer Militär ist in seiner jetzigen Organisationsform reine Zeit- und Geldverschwendung!
Beste Grüsse,
Daniel Graf
Sehr geehrter Herr Selk
Selbstverständlich weiss das niemand genau, doch im Zeitalter von Wasserstoffbomben, Langstreckenraketen und ferngesteuerten Kampfdrohnen habe ich einfach nicht das Gefühl, dass sich die 4-5 Milliarden für Gewehre und Gripen lohnen… Umso mehr da erfahrungsgemäss ein (nicht unwesentlicher) Teil des Geldes tatsächlich einfach aufgebraucht werden muss. Da heisst es dann schnell einmal: Kompanie, die Munition muss weg, wir gehen schiessen! Oder: Fahrer, wir haben noch so und so viel Most, gehen wir auf den Parkplatz und drehen so lange Runden, bis er aufgebraucht ist! Also wenn das mal keine Zeit- und Geldverschwendung ist…
Und: Verstehe ich das richtig, dass Sie es befürworten würden, dass die Deutsche Bundeswehr in die “rechtsfreien Gebiete” (Definition, Belege?) im eigenen Land einmarschiert und für Ruhe und Ordnung sorgt? Haben Sie nicht auch das Gefühl, inländische Konflikte und Störungen der öffentlichen Ordnung sollten eher eine Aufgabe der Polizei sein? Können Sie sich vorstellen, dass der Einmarsch des Militärs in meiner Heimatstadt meine Beziehung zum Staat nicht unbedingt verbessert? Dass das Gefühl aufkommen könnte, der Staat setze das Militär gegen die eigenen Bürger ein statt zu deren Schutz?
Denken Sie nicht auch, mit den durch die Abschaffung des Militärs gesparten Milliarden könnte man die Blaulichtorganisationen ausreichend weiterentwickeln und ausbauen, um die Sicherheit im eigenen Land gewährleisten zu können?
Ich für meinen Teil bin überzeugt davon.
Beste Grüsse,
Daniel Graf
Sehr geehrter Herr Selk
Sie lokalisieren die Gefahr doch auch vor allem im Innern wenn ich das richtig erkannt habe, oder? Denn die Kriege, welche seit dem Atombombenabwurf begonnen wurden, waren und sind meines Erachtens – korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege – hauptsächlich Bürgerkriege und Kriege zwischen Nachbarländern. Und dass es unwahrscheinlich ist, dass die Schweiz von einem Nachbarland angegriffen wird, darin stimmen wir hoffentlich überein? Bleibt also der Bürgerkrieg. Abgesehen von den materialistisch geprägten Kriegen der USA, siehe Irak und Afghanistan, doch in der Schweiz gibt es gottseidank ja kein Öl oder andere Bodenschätze, die einen „Krieg gegen den Terror“ auch hierzulande „nötig“ machen würden.
Erklären Sie mir doch bitte folgendes Zitat Ihrerseits noch etwas genauer. Denn wenn ich das richtig interpretiere, dann wäre es m.E. kompletter Blödsinn, das Militär damit zu beauftragen, einen solchen „Krieg im Innern“ auszufechten.
„Oder haben Sie das Gefühl, dass so ca. 2 Flugstunden von uns weg der Frieden ausgebrochen ist. Und haben Sie schon mal daran gedacht, dass wir solche ‘Friedenträger’ regelrecht in die Schweiz importiert, immer mehr einladen, sich hier auf ihre Art kriegerische zu betätigen?“
Ein „Krieg im Innern“ droht meiner Meinung nach wenn überhaupt aufgrund der Etablierung von Parallelgesellschaften. Und dem wird soweit möglich mittels Integrations- und Aufklärungsarbeit entgegengewirkt und nicht mit Waffengewalt. Sollte es dann tatsächlich zu „rechtsfreien Räumen“ kommen, ist dies ein Problem der Polizei, nicht dasjenige des Militärs!
Ich denke, wenn man die Truppengrössen und die technologischen Unterschiede unserer Armee mit den Armeen grösserer Nationen vergleicht, kann man vielleicht nicht objektiv beurteilen, aber doch zumindest abschätzen, wie es um unsere Aussichten auf erfolgreiche militärische Verteidigung steht.
Allerdings wird es meiner Meinung nach auch nicht nötig sein, sich zu verteidigen. Eine Kriegserklärung an die Schweiz – egal von welchem Land – hätte doch unweigerlich eine ganze Kette von Sanktionen, Reaktionen und Gegenmassnahmen zur Folge und würde sicherlich nicht nur in unserem Land und auf unseren Schultern ausgetragen?
Ich gebe zu, dass mir hier das nötige Fachwissen fehlt, wie es um Bündnissysteme und so weiter steht, weshalb ich meine Aussagen vorsichtigerweise in eine Frage verpackte.
Und abschliessend: Na das ist doch wunderbar wenn man eine Berufsarmee so sauber im Innern einsetzen kann! Sie lokalisieren die potenziellen Gefahren ja auch im Innern! Doch dazu brauchen wir weder Gripen – das Thema greife ich gerne noch einmal auf – noch jährlich 22’000 Wehrdienstpflichtige. Wie Sie Herrn Schneiders Blog (http://www.vimentis.ch/d/dialog/readarticle/ja-zur-aufhebung-der-wehrpflicht/) entnehmen können, genügt eine Armee mit 30’000 freiwilligen Milizsoldaten längst!! Finnland beispielsweise schafft es mit derselben Anzahl Soldaten, 1200 Kilometer Grenze zu Russland zu sichern!
Also: Wehrpflicht abschaffen, Gripen wieder verkaufen, gespartes Geld dafür ausgeben, dass gar nicht erst ein „Krieg im Innern“ entsteht und für den Fall, dass dies nicht verhindert werden kann eine Freiwilligenarmee mit 30’000 Soldaten auf die Beine stellen – voilà! =)
Mit pazifistischen Grüssen,
Daniel Graf
Guten Tag, Herr Graf. Wie wohlgesonnen unser nördlicher Nachbar uns gegenüber ist sehen Sie daran, dass der damalige D-Finanzminister von der SPD, Steinbrück, mit der Kavallerie drohte und der damalige SPD-Generalsekretär Müntefering noch einen drauf setzte indem er sagte, früher hätte man dahin (in die Schweiz) Soldaten geschickt. Abgesehen davon, dass es sich in beiden Fällen um SPDler handelte, was schon bemerkenswert ist, da ja die SPD den Pazifismus gepachtet hat, zeigt dies und die weiteren Spannungen der letzten Jahre mit unserem Nordnachbarn, dass es leider eine Armee braucht und sei es auch nur, um solcherlei Gelüste nicht weiter gedeihen zu lassen. Oder wollen Sie sich auf die UNO verlassen, so wie die Menschen von Srebrenica oder von Ruanda ?
Wenn Sie allen Ernstes eine Invasion der Deutschen befürchten, bauen Sie lieber Bunker oder wandern Sie aus und werden Sie Deutscher, damit Sie zur Siegerseite gehören.
Oder denken Sie, wir 7 Millionen Schweizer hätten im absolut unwahrscheinlichen Ernstfall auch nur den Hauch einer Chance gegen 90 Millionen technologisch besser ausgerüstete Deutsche? ^^
Und unsere “beste Armee der Welt” schreckt also die Deutschen und ihre Gelüste erfolgreich ab? Ich finde das absolut lächerlich… Aber jedem seine Meinung…
Einen schönen Abend allerseits!
Sehr geehrter Herr Selk
Mein Beitrag war eine Replik auf Herrn Stamms Statement, der scheinbar eine Angst vor den “Gelüsten” der Deutschen hat oder davor, dass der Herr Steinbrück tatsächlich seine Kavallerie schickt – deshalb der Begriff “Invasion”.
Was Sie mir mit dem Vogelflug sagen wollen, verstehe ich nicht.
Und ich habe mit keinem Wort gesagt, dass ich Deutscher werden wolle – bitte keine Unterstellungen! 😉
Beste Grüsse,
Daniel Graf
Sehr geehrter Herr Selk
Ich liebe Sarkasmus, nur habe ich den Ihren nicht verstanden – auch egal.
Die Zukunft wird zeigen, ob Ihre Prognose sich bewahrheiten wird.
Ihren Vergleich zwischen dem Ermächtigungsgesetz von ’33 und dem ESM verstehe ich nicht ganz – wo sind die Parallelen?
Während das Ermächtigungsgesetz von ’33 es der Regierung ermöglichte, Gesetze zu erlassen, die nicht verfassungskonform sind, ja noch nicht einmal die Grundrechte achten müssen, ist der ESM doch bloss ein Versuch, die europäische Fiskalpolitik zentralistisch zu steuern. Oder sehe ich da etwas falsch?
Beste Grüsse,
Daniel Graf
Grüezi Herr Graf
Ihre Worte: “Selbstverständlich weiss das niemand genau, doch im Zeitalter von Wasserstoffbomben, Langstreckenraketen und ferngesteuerten Kampfdrohnen habe ich einfach nicht das Gefühl, dass sich die 4-5 Milliarden für Gewehre und Gripen lohnen…”
Ich möchte Ihnen in Erinnerung rufen, dass die Taliban nicht einmal Gripen haben. Und, wer hat sie besiegt??
Ein freies Volk, in dem die Menschen die ihre Heimat verteidigen bewaffnet sind, stellt einen fast unbesiegbaren Gegner.
Freundliche Grüsse,
R. Villiger
Lieber Herr Schmitt, Leider habe ich keine Zeit, alle Parteiprogramme selbst zu lesen. Ich nehme an, auch für Sie trifft das zu und auch Sie müssen leider darauf verzichten, durch Lesen z.B. des Programms der SVP “Ihren Horizont zu erweitern”. Man stützt sich auf das ab, was man in der Presse liest, z.B. im Tages-Anzeiger, den ich abonniert habe; sicher kein rechtsextremes Blatt, oder ? Der Auszug oben aus dem SP-Parteiprogramm tönt übrigens wunderschön – utopisch schön, zu schön um wahr zu werden. Das nennt man Träumerei. Ob die SP-Herren Hubacher und Vollmer bei ihren Besuchen der Herren Ceausescu und Honecker auch über “die Schaffung gerechter Verhältnisse” parliert haben ?
Den Militärdienst habe ich stets gehasst. Es gab viele “Kameraden”, die ein ausgeprägtes Machoverhalten zelebrierten. Ganz ausgesprochen die Unteroffiziere während der RS – später nicht mehr so krass. Im Auszug hat sich das von Jahr zu Jahr gebessert. Es hat tatsächlich manchmal so etwas wie echte Kameradschaft entwickelt. Das wird wohl mit dem Aelterwerden zu tun gehabt haben. Schade nur, dass Herr Wermuth diese Erfahrung verpasst hat. Wermuth wie ich haben beide keine schlimmen Jahre erlebt. Wir beide sind in der besten Gegend der Welt und zur besten Zeit geboren worden. Für beide war es eine reine Zufälligkeit. Wir konnten weder etwas dagegen, noch etwas dafür tun. Für mich jedenfalls, trifft diese Erkenntnis zu.
Wir wissen beide nicht so recht, was Kriegszustand bedeutet. Fast jeden Abend können wir, wenn wir wollen, uns durch Dokumentarfilme am Fernseher berieseln lassen. Kürzlich ist beispielsweise auf Phoenix ein Dok.film über die Weimarer-Republik ausgestrahlt worden. Die Zeit unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg, der ja mehr oder weniger eine Familienfehde zwischen den königlichen Familien darstellte. Leiden mussten natürlich die Völker – nicht die Könige. Aeusserst eindrücklich war die Veranschaulichung, wie die Siegermächte die Deutschen Unterhändler behandelten. Es waren bekanntlich Sozialdemokraten (Eisner, Erzberger, Ebert, Scheidemann…) die für die Konservativen die Kohlen aus dem Feuer nahmen und danach tragisch die Finger verbrannten. Denn die Alliierten diktierten einen unerfüllbaren Friedensvertrag. Jener Umstand rief die Nationalsozialisten aufs Tapet, die unter den Sozialdemokraten auf brutale Weise “aufräumten”. Das alles weiss Herr Wermuth als linker Politiker bestens.
Aber ich fürchte, dass er nicht in Betracht zieht, dass sich von neuem Probleme zum Beispiel in Ungarn entwickeln, die in Europa Anlass zur Sorge geben. Wenn ein Viktor Orban den ungarisch stämmigen Rumänen, Oesterreichern und Slowaken ungarische Pässe verteilt oder offeriert, sollte das zu denken geben! Ganz genau auf diese Weise ist Hitler mit Sudetenland (Teile der Tschechoslowakei), Böhmen und Mähren vorgegangen. Dann gibt es noch Mazedonien, Geburtsland des Alexander der Grosse. Teile davon sind heutzutage griechisch, albanisch, bulgarisch und serbisch. Teilweise Staaten, die sich zur EU zählen, oder bereits auf der Schwelle stehen. Es gibt dort Politiker, die ein geeintes Mazedonien, oder Makedonien, anstreben.
Selbstverständlich weiss Herr Wermuth zudem, dass die Pazifisten Daladier und Chamberlain die Hauptschuldigkeit am Ausbruch Zweiten Weltkrieges zu tragen hatten. Denn ohne jene Politiker wäre es den Nationalsozialisten nicht gelungen, eine Armee auf die Beine zu stellen.
Ich bin überzeugt, dass wir eine gute Armee brauchen. Es braucht ja nicht die beste der Welt zu sein. Zumal die gegenwärtige Führung ohnehin nicht überzeugen kann. Und ich bin sicher, dass es sehr viele vernünftige Sozialdemokraten gibt, die ähnlicher Ansichten sind.
Wenn eine Kritik mein Geschriebenes betrifft, erwarte ich gerne, aus jener Kritik etwas zu lernen. In diesem konkreten Fall muss ich annehmen, dass Sie mein Kommentar zu wenig aufmerksam gelesen haben. Da Sie an einer Logik aufbauen wollen, die gar nicht vorhanden ist und demzufolge nicht zur Diskussion stehen kann! Denn der Kommentar enthält weder das Wort friedfertig noch boshaft.
Um auf mein Zitat über die Pazifisten Daladier und Chamberlain zurück zu kommen, präzisiere ich folgendes: Die beiden Herren waren sicher nicht ‘böse’. Wie friedfertig Sie waren, wissen wir jedoch nicht. Denn nicht alle Pazifisten sind so friedfertig wie sie es uns glauben machen wollen. Uebrigens müssen wir ihren Pazifismus verstehen, denn dieser wurde geprägt vom 1. Weltkrieg. Wir müssen zudem verstehen, dass die Siegermächte des 1. Weltkrieges den Deutschen so viel Reparaturkosten auferlegt haben, dass jene keine Chancen gehabt haben, sich aus ihrer Not zu befreien. KRIEG IST EBEN SCHRECKLICH! Aber Sie können es nicht weg diskutieren. Die Franzosen und die Engländer hätten den 2. Weltkrieg verhindern können. Ja, es wäre sogar noch Zeit gewesen, wenn sie eingegriffen hätten, bevor sich die Wehrmacht die tschechische Waffenschmiede Skoda (Sudetenland) einverleibt hätten. Denn die Wehrmacht stand in jenem Moment punkto Rüstung schlecht da. Aber ich gerate bereits wieder in die Historie. Und das ist ja den GSoA-Sympathisanten extrem zuwider.
Noch etwas Herr Schmitt: Sie werden die jüngsten Dramen in Mali, unter denen letztendlich die Tuareg-Stämme am meisten leiden werden, sicher auch verfolgen!? Europa ist nicht so weit vom Maghreb entfernt, wie Viele denken.
Fettschrift ist mir wie die Juso penetrant aufdringlich. Also bitte noch mal von vorne ohne überflüssiges Gesülze.
Herr Wermuth
das Recht auf 24-Stunden-Einkaufen in Tankstellenshops bin ich dagegen, vorallem da die KMU weiter darunter leiden und das Personal noch mehr ausgenützt wird. Wenn schon 24 std und 7 Tagewoche, sollte auch der Personalbestand stimmen.
Wehrpflicht bin ich dafür, da man nicht nur lernt wie man mit Munition und Gewehr umgehen muss, sondern man auch Ordnung und Disziplin im eigenen Privatleben erlernt.Da wir ja in unserem Land auch sehr viele Muttersöhnchen haben, Sprich Hotel Mamma räumt auf, oder sprich “Messi” schadet ein Militärdienst solchen Menschen sicherlich nicht.
Ja, was Eltern in der Erziehung verpasst haben, kann vielleicht das Millitär bewirken, oder auch nicht.
Ich jedenfalls sehe ob jemand ordendlich oder chaotisch wirkt.
Freundliche Grüsse
Abschaffung der Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich,
Liest man noch Internet Berichte und Umfragen vom 2012, kommt man zur Überzeugung, dass in Österreich die Allgemeine Wehrpflicht fallen wird. Da wird suggestiert dass gemäss Umfragen etwa 60% für die Abschaffung wären. Ähnliches versucht man ja in der Schweiz von der GSOA, oder diesen Netten Mitteparteien.
Gestern, 20 Januar 2013 wurde nun darüber abgestimmt.
Das Ergebnis für die Armee Gegner ist niederschmetternd, 59,8% haben für das bestehende System abgestimmt. Etwa die Hälfte der 6.3Millionen Stimmberechtigten gaben ihre Stimme ab.
Das Ergebnis des Referendums ist jedoch rechtlich für die Regierung nicht bindend. Das zum Thema, Österreich und die Demokratie.
Cédric Wermuth,
Schauen Sie sich doch mal die Welt an wie sie tatsächlich ist, das ärmste Land der Welt z.B., Bangaldesh, das total überbevölkert ist, periodisch überschwemmt wird und vor allem pro Kopf trotzdem doppelt soviel für seine Armee ausgibt wie die Schweiz, das hinter Kuweit reichste Land der Erde, die übrigens eine reine Verteidigungsarmee hat. Der rot/grün/CVP dominierte Bundesrat erhöhte aber dennoch kürzlich eigenmächtig den Beitrag der Schweiz an die UNO für eine fragwürdige „Entwicklungshilfe“ um 1.6 Mia. CHF, gleichzeitig schaffte er zuvor z.B. die IV-Frauenrenten in der Schweiz ganz ab, erhöhte aber die Steuerlasten der arbeitenden CH-Bevölkerung, Gebühren ect. massiv. Passt das zusammen, wo eine Landesregierung ja den Schwur (BR Summaruga als Einzige leider nicht) ablegte, nur im Interesse unseres Landes zu handeln. Schon in den 1950-Jahren bewiesen doch USA-Wissenschaftler, dass Entwicklungshilfe letztendlich zu gar nichts nutzt, sondern im Gegenteil, den Empfängerländer ssogar schadet, weil diese Menschen sich zukünftig einfach darauf verlassen, selber noch weniger zu arbeiten für ihre Eigenständigkeit.
Ganze Schiffsladungen Reis nach Bangladesh z. B. bewirkten nur, dass der Reispreis zusammen gefallen ist, die Reisbauern, die noch Reis anpflanzten, vom Ertrag dadurch in der Folge nicht mehr vom Reisverkauf leben konnten, das Reis anbauen aufgaben, in der Hoffnung, nächstes Jahr auch sich beim Hilfsschiff anstellen zu können, um sich die Reiskessel gratis und ohne Arbeit im Schweisse seines Angesichtes, einfach bequem füllen zu lassen. Demotivierung nennt man das. Gib dem Menschen einen Fisch, und er wird verhungern, lerne ihn fischen, und er wird überleben. Herr Cédric Wermuth, bitte untersuchen Sie doch einfach mal, wieviel von der CH-Entwicklungshilfe an Bangladesh direkt in die Armee fliesst, zur Unterdrückung des eigenen Volkes ? Diese Armee kostet wie bereits gesagt doppelt soviel wie die unsere, und von irgendwo muss das viele Geld dazu ja herkommen, oder nicht ?
Dass Sie als junger Mensch nicht nachvollziehen können, was 1914-1918 und 1939-1945 in Europa Schlimmes geschehen ist, kann ich auch ein wenig ja noch nachvollziehen, doch wenn Sie wie oben geschehen, wirklich glaubwürdig so politisieren wollen, sollten Sie doch zuvor mindestens diese schlimmen militärischen Zeit-Geschichten etwas studieren, bevor Sie unsere Verteidigungsarmee jetzt noch ganz abschaffen wollen, nachdem diese doch auch bereits schon halbiert wurde.
http://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler
Sie meinen, dass ist Geschichte, so was kann in Europa nie mehr passieren ? Das sehe ich auch ganz anders, denn hat der jetzige SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier nicht erst kürzlich der Schweiz gedroht; “Wenn ihr das & das nicht in unserem Sinne erledigt, schicken wir die Kavallerie”, sinngemäss doch eine eindeutige Androhung von Gewaltanwendung, oder etwa nicht ?. Der damalige SPD-Präsident Münthefering, 73 Jahre alt und allem Anschein nach noch kein bisschen weise, setzte dann sogar noch einen oben drauf, indem er wortwörtlich sagte; “Früher hätte man Soldaten geschickt”. Von jedem europäischen Politiker ist so eine Entgleisung, gegenüber dem einzigen, direkt demokratischen Kleinstaat Europas, eine Unverschämtheit, von einem deutschen Politiker, noch die nächsten 150 Jahre lang, aber ein absolutes Tabu.
Cédric Wermuth, Sie sind doch ein intelligenter junger Mensch, denken Sie also bitte einmal darüber in Ruhe nach, was Sie da anstellen, ob das wirklich i.O. ist.
Bangladesh, ein schönes, mit Menschen reich gesegnetes Land, vielleicht überschwemmen diese Menschen ja bald in naher Zukunft nicht nur als Scheinasylanten, sondern mit der Knarre in der Hand unser Land, weil sich diese Menschen sagen, wie übrigens Heute ja schon viele Scheinasylanten, was die da Haben, das wollen wir jetzt auch, subito, Pasta.
Dass die Schweizer – ohne Bodenschätze – aber überaus fleissige & arbeitsame Menschen sind, resp. (bald) einmal waren, sehen diese natürlich auch nicht. Von Nichts kommt Nichts, sagte schon mein Vater zu Recht.
http://www.google.ch/search?q=bangladesh&hl=fr&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=1PpGUfWSBemr4ATFpoCoAg&ved=0CGYQsAQ&biw=1100&bih=765
Und ein von mir sehr geschätzter, weiser Mann sagte diesbezüglich Ihres Artikels & der SPD-Spitzenpolitiker;
“Weil die Menschen aus der Geschichte nie was lernen, muss diese sich ständig wiederholen.”
Mahatma Ghandi
Herr Wehrmut
Ich frage mich die längste Zeit, was überhaupt Personen mit so einem
Gedankengut im Bundeshaus zu suchen haben.
Milizarmee: das pure Gegenteil von Militarismus
Viele werden bei Miliz wohl zuerst an das Militär denken. Sicher wird der Einsatz für das Gemeinwesen dort am augenfälligsten. Es gilt das Prinzip, dass ein jeder seinen Beitrag für die Sicherheit des Gemeinwesens leistet, so gut er das eben vermag. Das Milizprinzip im Militär schützt eine Gesellschaft auch vor einem Kastenwesen und gilt mithin als Schule der Nation. Der Bürger in der Uniform ist Ausdruck republikanischer Gesinnung, dies seit der Antike. Auch ist die Milizarmee das pure Gegenteil von Militarismus, bringt es doch alle sozialen Schichten zusammen und fördert den Austausch zwischen den Landesteilen. Die Mitglieder der Willensnation lernen sich kennen wie sonst nie, der Städter die Landschaft, der Welsche die Deutschschweiz, der Deutschweizer das Tessin usw.
Manche sagen, dass in der Schweiz als Willensnation der grösste Wert der Schweizer Miliz nicht im eigentlichen Zweck, dem Militärischen, liege, sondern im Gesellschaftlichen. Hier wird die Solidarität zwischen den Landesteilen und den sozialen Schichten erprobt, jahraus, jahrein. Sie ist der Kitt der Nation.
Berufsarmeen schwächen den Frieden, Milizarmeen stärken ihn
Wer das Milizprinzip in Militärfragen abschaffen will, übergibt das Land entweder einem Militärblock wie der Nato, oder er muss ein eigenes Berufsheer unterhalten. Ein solches stehendes Heer in gebührender Grösse könnte sich die Schweiz nie leisten, auch gehört ein stehendes Heer nicht zur Tradition der Schweiz. Und die Geschichte lehrt: Berufsarmeen schwächen den Frieden immer, während Milizarmeen ihn stärken. Auch Regierung und Parlament würden leichtfertiger damit umgehen, einen Kriegseinsatz zu befehlen, wenn nicht die eigenen Söhne in den Kampf geschickt würden, sondern Fremdlinge. Beispiele gefällig? Frankreich zaudert selten, seine Fremdenlegionäre in den Einsatz zu schicken, jüngstes Beispiel Mali. Die Entsendung von US- und britischen Soldaten der letzten Jahre fand kaum Widerspruch in den jeweiligen Ländern, waren die Kämpfer doch Angehörige der Berufsarmee – die Wehrpflicht war nach den Erfahrungen des Vietnam-Krieges abgeschafft worden. Dass heute auch Deutschland die Wehrpflicht sang- und klanglos abgeschafft hat, lässt für die Zukunft Ungutes erahnen. Stichwort «archaischer Kämpfer». Und von wegen «die Deutschen müssen wieder töten lernen»
Ein Lob den Österreichern, die diesen Januar mit einer satten Mehrheit an der Milizarmee festhielten!
Wer ein Land wie die Schweiz zusammenhalten will, wird sich auch vermehrt wieder für Einrichtungen einsetzen, die Generationen vor uns schufen: nebst dem Zivildienst ist die Rede vom Welschlandjahr, aber auch vom Landdienst – die Jugend auf ihrer steten Suche nach sinnhaltigem Tun wäre der reifen Generation dankbar für die Unterstützung in diese Richtung.
Und in Erfüllung der Rechtsgleichbehandlung Mann & Frau muss man für die jungen Frauen eine Pflegedienst in
Alten- & Pflegeheimen gesetzlich in der Länge verankern, wie dies für die jungen Männer für den Militär-Miliz-Dienst
oder Zivildienst auch der Fall ist. Komischerweise ist daran – nämlich diesbezügliche an eine Gleichstellung – noch nie, nicht einmal vom Gleichstellungsbüro gedacht, geschweige etwas unternommen worden.
Einen Dienst leisten in jungen Jahren ist doch nicht nur ehrenwert, gerade junge Girls resp. Frauen würden respektvoll
lernen mit dem Alter umzugehen, dadurch bescheidener und pflegeleichter für junge Männer werden, weil die
Heute in zu vielen Fällen zu hohe Hypris nicht mehr solche Gipfel erschwingen würden.
Also weniger Trennungen- & weniger Scheidungen, glücklichere Gemeinschaften, ein lohnenswertes Ziel, oder nicht ?
Milizarmee für junge Männer Pflicht, Pflegedienst für junge Frauen Pflicht.