1. Gesundheitswesen

Die Zeit ist reif für eine öffentliche Krankenkasse

Wie jedes Jahr wer­ben Kran­ken­kas­sen derzeit  wie­der mit Te­le­fon­an­ru­fen, Emails und halb­sei­ti­gen Zei­tuns­in­se­ra­ten​ für einen Kas­sen­wech­sel zu einer günstigeren Kas­se. Die Aus­ga­ben für Mar­ke­ting und Wer­bung kos­ten pro Jahr zwi­schen 200 und 400 Mil­lio­nen Fran­ken! Ich ver­stehe je­den, der sich einen Kas­sen­wech­sel überlegt, wenn er damit Hun­derte von Fran­ken bes­ser fährt. Al­ler­dings be­frie­digt das heu­tige Sys­tem nicht, denn der an­geb­lich freie Markt spielt bei der Grund­ver­si­che­rung​ nicht. Der Wett­be­werb sollte ei­gent­lich zu guten Prei­sen führen – bei der Kran­ken­ver­si­che­r​ung führt er zu Ri­si­ko­s­e­lek­tion​ und überzahlten Ma­na­gern und der jährliche Kas­sen­wech­sel von Zehn­tau­sen­den wirkt  kos­ten­trei­bend. Auch der Bun­des­rat sieht  drin­gen­den Hand­lungs­be­darf, enttäuscht aber mit einem halb­her­zi­gen Ent­scheid: Er lehnt die Volks­i­ni­tia­tive “für eine öffentliche Kran­ken­kas­se” ab und will nur einen Ge­gen­vor­schlag brin­gen, der die ob­li­ga­to­ri­sche Grund­ver­si­che­rung​ strik­ter vom Geschäft mit den Zu­satz­ver­si­che­ru​n­gen trennt. Die­ser Ge­gen­vor­schlag des Bun­des­rats hat aber den schwer­wie­gen­den Nach­teil, dass nach wie vor zahlreiche  Ver­si­che­run­gen sich ge­gen­sei­tig die kostengünstigsten Ver­si­cher­ten ab­ja­gen und dazu enorme Beträge in Wer­bung in­ves­tie­ren müssen.

Die Zeit ist daher reif für eine öffentliche Kran­ken­kas­se, bei der un­sere Ge­sund­heit im Zen­trum steht und nicht der Pro­fit.

Die SUVA als Trägerin der öffentlichen Un­fall­ver­si­che­ru​ng macht es vor: Sie ar­bei­tet kun­den­ge­recht und ef­fi­zi­ent, gibt die Ge­winne wie­der an die Ver­si­cher­ten zurück und setzt er­folg­reich auf Prävention. Eine öffentliche Kran­ken­kasse kann die bes­ten Ele­mente von AHV und SUVA ver­bin­den: Ein na­tio­na­les In­sti­tut sorgt für eine ein­fa­che Or­ga­ni­sa­tion und übernimmt die Ver­ant­wor­tung für die ge­samte ob­li­ga­to­ri­sche Grund­ver­si­che­rung​. Re­gio­nale Agen­tu­ren zie­hen die Prämien ein und vergüten die Leis­tun­gen. Fest­ge­legt wer­den die Prämien kan­to­nal. Damit wird den un­ter­schied­li­chen​ Ge­sund­heits­kos­ten​ in un­se­rem Land Rech­nung ge­tra­gen.

Den Krankenversicherungen​  bleibt die Möglichkeit für pri­vate Zu­satz­ver­si­che­ru​n­gen und damit ist auch ein Tätigkeitsfeld der bis­he­ri­gen Kas­sen ga­ran­tiert.

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