Es geht uns gut
Seit 2002 haben wir ein durchschnittliches Bevölkerungswachstum von 0.9 %, die Beschäftigung nahm um 1.3 % zu. Die “Reproduktionsrate” der SchweizerInnen nimmt Jahr für Jahr ab. Mitunter ist dies ein Grund, wieso unsere Unternehmungen mehr denn je auf ausländische, gut qualifizierte Arbeitskräfte angewiesen sind. Die Zunahme der Zuwanderung hat vor allem mit der verstärkten NachfrageAls Nachfrage im (mikro)ökonomischen Sinn wird allgemein di... der Wirtschaft zu tun. Die Entwicklung im Gesundheits- und Sozialwesen zeigt, dass auch die Ängste, Ausländer nehmen unsere Jobs weg, nicht stimmen. In diesem stark wachsendem Wirtschaftssektor legte die Beschäftigung von SchweizerInnen verglichen mit Ausländern überdurchschnittlich zu.
Auch die ArbeitslosenquoteDie Arbeitslosenquote ist der prozentuale Anteil der registr... ist mit durchschnittlich 3 % tiefer als vor der Personenfreizügigkeit (3.4%). Das BIP pro Kopf stieg von 2002 (USD 39’350) bis 2012 (USD 79’052) rasant an. Viele Wirtschaftssektoren können ausländische Arbeitskräfte nicht mehr wegdenken. So machen die Ausländer im Gastgewerbe 41 % der Beschäftigten aus, im Baugewerbe sind es 37 %. Dies sind alles Fakten die aufzeigen sollen, wie wichtig die Personenfreizügigkeit ist und wie sehr wir in den vergangenen Jahren davon profitiert haben. Die WohlfahrtUnter Wohlfahrt (=Gemeinwohl) versteht man das Mass, mit dem... nahm zu.
Problem, nicht Ursache bekämpfen
Es wäre vermessen zu behaupten, dass es zur oben genannten Sonnenseite keine Schattenseite gibt.
Weiterlesen:
http://andrisilberschmidt.ch/mass-halten-beim-populismus-nein-zur-masseneinwanderungsinitiative/
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsDie Initianten wollen die Zuwanderung ja nicht verbieten, aber auf ein verkraftbares Mass zurückführen.
Das grösste Problem steht bei der EU.
Die EU lehnt (so weit ich das gelesen habe) Neuverhandlungen über irgendwelche Abkommen kategorisch ab und das kann sie auch tun.
Was passiert bei der Umsetzung der Initiative?
Nichts, da die Schweiz sich gegen solches Völkerrecht zwar nach Schubert-Praxis durchsetzen würde, jedoch international eine grosse Schlappe einfangen würde. Die Folgen derer wäre die Kündigung des PFZ-Abkommens und 6 Monate danach die Kündigung der Bilateralen I wegen der Nichtigkeitsklausel.
Die EU hat uns hier in der Hand. Das grosse Problem ist der fehlende Dialog über dieses Thema und eine ‘wirkliche Stellungnahme’ der EU im vorliegenden Fall. Falls die EU tatsächlich keinerlei Verhandlungwillen zeigt, so würde der BR nach Ablauf der Dreijahresfrist einfach die Kontingente so hoch schrauben, dass niemand in seinen Rechten, die ihm die PFZ zuspricht, verletzt wird.
Ein Zeichen würde gesetzt, ja, aber eine Änderung? Nicht wirklich in Sicht. Die Abhängigkeiten zum Ausland existierten(sogar) für die Schweiz. Somit verstehe ich dieses Wunschdenken der ‘unabhängigen Schweiz’, die ‘für sich selbst sorgt’ überhaupt nicht.
Politik ist leider sehr in ein unreflektiertes Rechts-Links-Denken gerutscht, wo mit Effekthascherei und Anprangern von Einzelfällen versucht wird, die grosse Masse anzusprechen. Es ist bedenklich, wohin das führen wird, wenn ich das Theater um den Wahlkampf in den USA betrachte; schwungvolle, patriotische Effektparolen. Sie klingen schön und gut, aber brauchen wir wirklich so ein Theater?
“Viele Wirtschaftssektoren können ausländische Arbeitskräfte nicht mehr wegdenken.”
Müssen sie auch nicht “wegdenken”, es soll eine massvolle Zuwanderung geregelt werden, anders lautetenden Äusserungen sind pure Angstmacherei und dienen niemandem.
Vor der PFZ konnten ausländische Arbeitskräfte rekrutiert werden, das wird so bleiben.
Zuwanderung ja, mit Mass, statt masslos zu Gunsten dieses Landes und dessen Bevölkerung!
Herr Silberschmidt
Sehr guter und informativer Artikel! Bravo!
Sie zeigen insbesondere sehr schön auf, dass im Rahmen der PFZ die Zunahme bei der Beschäftigung eben klar stärker war als die Zuwanderung!!!
Damit haben Sie das Märchen, die PFZ würde zu mehr Arbeitslosigkeit führen sehr schön widerlegt!
Eine kleine Korrektur: Die “Reproduktionsrate” von uns Schweizern nimmt nicht mehr ab seit rund 10 Jahren. Wir kriegen wieder mehr Kinder.
Sie haben Parteiübergreifend meine Zustimmung Herr Silberschmidt .
“Die SVP will gemäss ihrem Parteiprogramm bei den Unternehmungen den “Vorschriftendschungel lichten”. Wer den Initiativtext gelesen hat, erkennt den Trugschluss. Neu müsste jede Unternehmung, die einen Ausländer anstellen will, dafür beim Bund Formulare einreichen, wieso genau für diesen Job ausländischen Know-How benötigt wird, wieso kein/e SchweizerIn gefunden wird, und und und. Dann muss der Unternehmer noch Glück haben, dass die Kontingente noch nicht ausgeschöpft sind. Ansonsten muss er eine weniger produktive Arbeitskraft anstellen. Ob dies unserer Wirtschaft dient, sei dahingestellt.”
Sehr gute Analyse, Herr Silberschmidt!
Genau so ist es! Die SVP will ein teures Bürokratiemonster schaffen!
Populistisch sind die Angstmachereien der Gegner und ihre respektlosen Bezeichnung zur Initiative (“Abschottungsinitiative” laut Herr Schwaller)
Und Populistisch und Fragwürdig ist das Vorgehen der Economiesuisse . Welches ja bekanntlich sogar Leserbriefe gegen Bezahlung machen lässt und noch andere dubiose, populistische Kampagnen fährt. Und hier ja mit einer Millionenkampagne federführend für ein Nein kämpft
http://www.abzockerinitiativeja.ch/die-lugen-von-economiesuisse/
Ja richtig, die Linken Medien haben Economiesuisse bei der Abzocker-Initiative kritisiert. Jetzt schweigen sie natürlich allesamt.
Doch wer einigermassen denken und Dinge behalten kann, sieht den Populismus bei den Gegnern. Auch wenn die linken Medien hier wieder Staatstreu schweigen.
Populismus, Faschismus, Kommunismus, Nationalismus, Arbeitsplatzvernichtung sind populäre Totschlagargumente bei fast jeder Abstimmung. Irgendwann wird die Bevölkerung merken, was meistens dahintersteckt: Der Schutz von Privilegierten!
Es ist wirklich interessant, wie man immer wieder auf Tatsachen hinweisen muss:
Über 800000 Personen sind in den letzten paar Jahren in die Schweiz eingewandert. Fast alle sind direkt oder indirekt (Scheinselbständige) auf den Arbeitsmarkt geströmt. Es wurden aber keine 800000 neue Stellen geschaffen! – Somit enstand zwangsläufig ein Verdrängungsmarkt (der Begriff Ü50-Problematik wurde neu geboren, das Wort Lohndumping wurde salonfähig usw). Ausserdem haben wir mit getunten Arbeitslosenzahlen geprahlt (weiss doch heute fast jeder das wir mit echten ca. 6-7% im europäischen Durchschnitt liegen – inkl. die in einer Arbeitsmarktmassnahme befindlichen Personen, Ausgesteuerte, Teilzeitarbeiter etc.). Dies ist natürlich ein gefährliches Zeichen ins Ausland (falsche Attraktivität). Was will man da noch erklären? Es werden weiterhin ca. 3000 Personen (auch Fachkräfte) im Monat ausgesteuert (zu teuer) und die Kaufkraft durch den Lohndruck nimmt weiterhin ab und jedes Jahr wandern weiterhin Zehntausende in unser Land ein…..
All dies wird von unseren Politikern beschönigt, unterschlagen oder ignoriert. Die Nutzniesser sind meistens Unternehmer die wahrscheinlich im gleichen Golfclub spielen wie unsere Politiker. Hierzu folgenden Bericht:
http://www.20min.ch/finance/news/story/Die-reichsten-Schweizer-waren-noch-nie-so-reich-15188624#talkback
Es gibt somit nur ein probates Mittel >>> Rücknahme der Freizügigkeit und eine kontrollierte Zuwanderung wiederherstellen, wie sie es sie vor der PFZ gab (zu dieser Zeit konnte man übrigens auch Fachkräfte rekrutieren, wenn man nachweisen konnte, sich auf dem hiesigen Arbeitsmarkt bemüht zu haben (Einheimische bevorzugen).
Wie kann man immer wieder über Fachkräftemangel berichten, sollte die Masseneinwanderungs-Initiative angenommen werden? Der hinterletzte Bürger hat inzwischen gemerkt, dass es nur um billige Arbeitskräfte oder Missbrauch von unserem Sozialsystem geht.
Vor der PFZ wurden übrigens auch schon niederschwellige Arbeiten verrichtet, im Spital wurde man auch schon kompetent versorgt und Häuser konnten auch schon ohne zehntausende von Ausländern gebaut werden….
Hier die offenbar fälligen Ergänzungen für die Unbelehrbaren:
Die neuesten Zahlen (Nov. 2013) des EJPD/BFM:
Ausländerbestand (ständige Wohnbevölkerung) 1‘886‘421
Neueinwanderung (ständige Wohnbevölkerung) 11‘669
Wanderungsbilanz (ständige Wohnbevölkerung) + 7‘053
Effektive Neuzugänge zum Arbeitsmarkt (EU-17/EFTA) 5‘342
Effektive Neuzugänge zum Arbeitsmarkt (EU-8) 1‘004
Vollzogene Einbürgerungen 3‘000
Diese Zahlen möchte ich bei bleibender Blindheit der verantwortlichen “Volksvertreter” für die Zukunft nicht hochrechnen > weil – so schafft sich die Schweiz definitiv ab…
Die Wähler aber haben u.a. am 9.2. die Chance, dies zu verhindern…
“Problem, nicht Ursache bekämpfen”
Herr Silberschmidt, worin besteht bitte der Unterschied? Darin, dass man Probleme löst, nicht ‘bekämpft’?