Lockdown, Kurzarbeit, KMU am Abgrund – das Corona-Jahr 2020 war in vielerlei Hinsicht aussergewöhnlich. Das gilt aber nicht für das Bevölkerungswachstum und die Einwanderung. Doch über letzteres mag die SRF-Tagesschau nicht berichten.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) publiziert am 6. April die provisorischen Ergebnisse zur Bevölkerungsentwicklung und zur natürlichen Bevölkerungsbewegung im letzten Jahr. Die wichtigsten Zahlen in Kürze:
- Bevölkerungswachstum: +61 100 Personen, +0,7% (unverändert zu 2018 und 2019)
- Einwanderungen: 163 000 (davon 25 600 schweizerische und 137 400 ausländische Staatsangehörige)
- Auswanderungen: 106 500 (25 800 Schweizer bzw. 80 700 Ausländer)
- Wanderungssaldo: +56 500 (-200 Schweizer bzw. +56 700 Ausländer)
- Schweizer wanderten im Vergleich zu 2019 häufiger ein (+6,7%) und weniger aus (–17,7%). Bei Ausländern gingen sowohl die Einwanderungen als auch die Auswanderungen zurück (–5,6% bzw. –14,9%).
- Weitere Ergebnisse: Mehr Todesfälle und weniger Geburten, sinkende Lebenserwartung, rückläufige Eheschliessungen und Scheidungen
Trotz Lockdown, Kurzarbeit und KMU am Abgrund wandern netto +56 700 Ausländerinnen und Ausländer ein. Wie kann das sein? Braucht die Schweizer Wirtschaft im grössten Krisenjahr seit Generationen so viele neue Fachkräfte? Oder liegt die Anziehungskraft der Schweiz primär im üppig ausgebauten SozialstaatDer Begriff Sozialstaat bezeichnet ein Gemeinwesen, das best...?
Was viele Schweizerinnen und Schweizer interessieren würde, ist für die SRF-Tagesschau irrelevant. Oder besser: es darf kein Thema sein. Sie schafft es, im 1:52 Minuten langen Beitrag in der Hauptausgabe vom 6. April keine einzige Silbe über den Hauptgrund des Bevölkerungswachstums zu verlieren – nämlich die Einwanderung (Bericht: Beni Minder, Mitarbeit: Mirjam Weidmann, Marianne Hablützel).
Die Nachrichtenmacher fokussieren sich lieber auf die rückläufigen Auswanderungen. Alles andere könnte ja der grössten Partei im Land dienen, und das gilt es tunlichst zu vermeiden.
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Kommentare anzeigen Hide commentsDer Wanderungssaldo weist eine ABNAHME von 18043 Personen aus.
Einwanderung 2011 164612
Einwanderung 2021 165559
Abnahme – 53 (dreiundfünfzig!)
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/293521/umfrage/zuwanderer-in-die-schweiz/
Auswanderung 2011 96494
Auswanderung 2021 114589
Zunahme +18095
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/712938/umfrage/auswanderer-aus-der-schweiz/
Es ist richtig, dass in der Schweiz wegen der sich positiv entwickelnden Wirtschaft die Bevölkerung neuerdings wieder zunimmt. Um dieselbe Anzahl nimmt aber in den Herkunftsländern der Einwanderer die Bevölkerung ab. Es handelt sich also nur um eine Verschiebung von Arbeitskräften. Die Entwicklung der Schweiz zu einer Metropole wie Singapur wird abnehmen, sobald die Wirtschaftsentwicklung zurückgeht. Gegenwärtig sichern aber die Zugewanderten die Wirtschaftsblüte in der Schweiz und damit u. a. die Vollbeschäftigung der Inländer. Eine Krise kann dem allem jederzeit ein Ende machen. Dies wird zum von der SVP geforderten Wegzug der Zugewanderten führen, und dadurch werden die Arbeitsplätze der Inländer nicht mehr sicher sein.
Oberli, träumen Sie weiter!