Die 1:12-Initiative ist der Versuch der Jungsozialisten, GegensteuerDie Steuer ist eine öffentliche Abgabe und bildet die wicht... gegen die in den vergangenen Jahren im Wachsen begriffene Ungleichheit der Einkommensverteilung zu leisten. Sie tut dies mit den Mitteln des direkten Staatseingriffs und schafft damit einen starren Rahmen für unternehmerische Entscheide. Aus liberaler Sicht kann man diesen Ansatz nicht gutheissen.
Die Vision einer Gesellschaft mit nicht allzu grossen Einkommensunterschieden scheint dabei grundsätzlich äusserst erstrebenswert.
Die InitiativeDie Initiative ist in der Schweiz ein politisches Recht der ... macht ihre mechanische Berechnung an den Geringstverdienenden fest. Ich befürchte, dass dies zur Folge hätte, dass manche Geringverdienende gar nicht mehr angestellt und stattdessen von staatlicher Unterstützung abhängig würden. Wäre nicht der «ehrliche, arbeitsame Berufsmann, oder die Berufsfrau», die 5000 bis 10’000 Franken monatlich erhalten, und dafür all ihr Wissen und Energie in ihre Arbeit stecken, der relevantere Bezugspunkt? Es ist wenig plausibel, dass das Führungspersonal der Grosskonzerne ein Zigfaches an Wert schöpft und damit die exorbitanten Löhne rechtfertigen kann.
Nun kann man argumentieren, dass es Ausnahmetalente gibt, die doch auch entsprechend viel verdienen sollen. Zum Beispiel der IKEA-Gründer Ingvar Kamprad, der bis vor kurzem in der Schweiz wohnte. Sollte er etwa die Früchte des Erfolges seines weltumspannenden Imperiums nicht für sich beanspruchen können? Doch – und er könnte es auch weiterhin, denn Lohn und Gewinnverteilung sind nicht dasselbe. Als Eigentümer könnte er weiterhin Dividenden aus seinen Unternehmensanteilen beziehen. Und ist es nicht so, dass gerade Ausnahmeunternehmer oftmals nicht vom Geld motiviert werden, sondern der finanzielle GewinnAls Gewinn bezeichnet man die Differenz zwischen Einnahmen (... bloss eine Randerscheinung ihrer Tätigkeit ist? Bei Kamprad scheint dies der Fall zu sein.
Mit liberalem Gewissen kann ich die 1:12-Initiative nicht zur Annahme empfehlen. Doch hoffe ich insgeheim, dass sie nicht allzu wuchtig abgelehnt wird, damit die Suche nach Wegen, die zu einer gerechteren Verteilung führen, nicht abgeblockt wird.
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Kommentare anzeigen Hide commentsHerr Derrer, Sie wissen also ganz genau, dass diese Lohnschere, die einigen wenigen Abzockern die Taschen füllt, nur sozialen Unfrieden bringt, besteht. Aber anstatt als Politiker darauf zu reagieren, hoffen Sie auf möglichst viele Pro-Stimmen wegen Wegen, die vielleicht mal entstehen könnten durch wen auch immer. Hören Sie auf mit liberalem Gewissen, davon hat kein Arbeiter etwas! Wahrscheinlich appellieren Sie noch an das Gewissen der Abzocker, für ihre Untertanen noch ein paar Brosamen abzugeben….
Herr Derrer
Sie finden die Vision einer Gesellschaft mit nicht zu grossen Einkommensunterschieden erstrebenswert. Meine Frage: Was konkret haben Sie unternommen, bzw. werden Sie unternehmen, dass diese Vision wahr wird? Schöne Worte allein werden es nicht bringen. Oder, wie schon der gute alte Goethe im Faust sagte: “Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn.”
Ich sehe das Problem vor allem bei den vererbbaren Milliardenvermögen, die sich durch Zinseszinsen exponentiell vermehren und werde mich für eine nationale Erbschaftssteuer einsetzen. Die Managerlöhne sehe ich als Nebenschauplatz, und z.T. eine Folgeerscheinung des ersteren.
und ich habe die Minder – Initiative unterstützt.