Endlich Schule! Der Schulstart ist ein grosser Moment im Leben eines Kindes. Und ein wichtiger. Tausende von Kindern gehen in diesen Tagen neu zur Schule. Wird es ihnen dort gut gehen? Werden sie das Richtige lernen? Werden sie Spass am Lernen und an der Schule haben? Werden sie sich wohl fühlen? Werden sie richtig aufs Leben vorbereitet?
Wir haben in den letzten Jahren intensiv über Schule und Bildung diskutiert. Gut so! Bildung ist in einer offenen Gesellschaft so wichtig, dass man nie zu viel darüber reden kann.
Es wurde viel über Strukturen, Lehrpläne, Methoden, Werte und Fächer diskutiert. Es wurde bisher zu wenig über Pädagogik und die Frage, wie Kinder eigentlich lernen diskutiert. Und viel zu wenig wurde über die Lehrerinnen und Lehrer diskutiert. Dies obwohl alle Untersuchungen zeigen: Gute Schulen brauchen in erster Linie gute Lehrerinnen und Lehrer.
Nur: Wann ist ein Lehrer ein guter Lehrer? Und wie werden möglichst viele Lehrerinnen gute Lehrerinnen?
Die sieben A für gute Lehrkräfte:
1. Auswahl: Erste Weichen werden bei der Auswahl gestellt. Wer eignet sich für diesen Beruf? Decken sich die Vorstellungen einer angehenden Lehrerin mit dem später zu erwartenden Berufsauftrag? Welches sind die Motive für die Studienwahl? Wer heute diesen Beruf wählt, muss Freude an der Teamarbeit haben, sich ständig verändern und weiterbilden wollen und die Herausforderung in der Vielfalt der Kinder finden.
2. Ausbildung: Die Ausbildung zur Lehrerin und zum Lehrer wurde in den letzten Jahren mit der Schaffung der Pädagogischen Hochschulen grundsätzlich neu aufgebaut. Einiges scheint noch nicht rund zu laufen. Wichtig ist aber die Stossrichtung: Die Anforderungen in der Lehrerausbildung müssen in der Tendenz steigen und dürfen nicht sinken. Dies betrifft sowohl die praktische wie auch die theoretische Seite. Und es betrifft auch das Niveau der Dozierenden. Erfolgsfaktor Nummer 1 im Top-Pisa-Land Finnland ist die Qualität der Lehrerinnen und Lehrer. Deren Studium gilt als das anspruchsvollste aller universitären Ausbildungen.
3. Aufstiegsmöglichkeiten: Abschreckend für viele junge, ambitionierte Pädagogiktalente ist die Tatsache, dass der Lehrerberuf kaum Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Hier haben wir einiges aufzuholen. Nachdiplomstudiengänge wie Master of Education mit entsprechend abgestuften Entlöhnungen schaffen Anreize zur beruflichen Weiterentwicklung, bringen mehr und vielfältigere Kompetenzen ins Lehrerteam und machen die beiden Welten Schule und Wissenschaft durchlässiger.
4. Arbeitsbedingungen: Gute Lehrerinnen und Lehrer verdienen anständige Arbeitsbedingungen. Die Löhne müssen mit vergleichbaren Aufgaben in der Privatwirtschaft Schritt halten und Zusatzqualifikationen müssen sich im Lohn wiederspiegeln. Die Klassengrösse muss auf rund 18 bis 20 Kinder reduziert und die Pflichtstundenzahl gesenkt werden. Im Gegenzug soll die Anwesenheitspflicht für Lehrkräfte schrittweise so erweitert werden, dass wir in spätestens einer Generation eine Kultur haben, wo Lehrkräfte und Kinder den Tag gemeinsam in der Schule verbringen.
5. Auftrag: Wer ist für die Erziehung und wer für die Bildung verantwortlich? Die Antwort ist einfach und seit es Schulen gibt bekannt: Die Schule und die Eltern gemeinsam. Schon Pestalozzi übertrug der Schule einen Erziehungsauftrag und so ist es nicht zufällig, dass über den Portalen vieler alter Schulhäuser steht: „Für die Erziehung und Bildung unserer Kinder“.
Der Auftrag der Schule ist vielfältig und beschränkt sich nicht auf das, was im Klassenzimmer passiert. Die Schule hat im Leben der Kinder eine enorme Bedeutung. Sie ist sozialer Treffpunkt, Ort des Lernens, Reibungsfläche, Ort der Ruhe und Ordnung usw. Dass ihr so viele Aufgaben übertragen werden, ist als Kompliment und als Ausdruck des Vertrauens zu werten. Die Gesellschaft darf aber nicht auf halbem Wege stehen bleiben, sondern muss das Vertrauen auch mit den nötigen Ressourcen untermauern.
6. Anerkennung: Der Beruf des Lehrers und der Lehrerin ist einer der wichtigsten und anspruchsvollsten Berufe. Lehrerinnen und Lehrer verdienen unsere Anerkennung und Wertschätzung. Diese muss sich – wie oben bereits erwähnt – in anständigen Arbeitsbedingungen niederschlagen, aber auch im Respekt vor ihrer Kompetenz. Lehrkräfte sind Experten des Lernens und als das soll ihre Meinung und ihre Erfahrung Gewicht haben. Auch wenn wir alle zur Schule gegangen sind: Bildungsfachleute sind wir damit noch nicht.
7. Autonomie: Immer mehr Lehrerinnen und Lehrer haben das Gefühl, zu Marionetten unzähliger Behörden und Experten zu werden. Die Bürokratie scheint zu wuchern. Oft erleben die Lehrkräfte ihre Behördenpartner als unorganisiert, indem die eine Hand kaum weiss, was die andere macht. Umzingelt von „Dreinredenden“ und Besserwissern“ entsteht ein Misstrauen gegenüber allem, was von aussen kommt. Das ist fatal. Die Entwicklung muss genau in die andere Richtung gehen: Die Autonomie der Schulen muss gestärkt, die Kompetenzen der Schulleitungen ausgebaut und jene der Behörden reduziert werden. Die Schulen brauchen Freiraum, damit sie miteinander eine Schulhauskultur erarbeiten und leben können. Wir brauchen nicht unzählige Aufsichtsgremien, sondern eine Rechenschaftspflicht: Schulen stellen dar und weisen aus, was sie tun.
Die Schule ist wie die Gesellschaft eine lernende Organisation – immer im Wandel, immer hinterfragt, immer im Gespräch. Der Beruf der Lehrerin und des Lehrers steht im Zentrum des Wandels. Hier müssen wir einen Schwerpunkt setzen. Der verklärte Blick zurück im Sinne von „Damit alles so bleibt, wie es nie war“ hilft dabei nicht weiter. Das Leben kommt nämlich von vorn.
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Kommentare anzeigen Hide commentsNein “Erzogene Schüeler”
Gerade die Akademisierung der Ausbildung zum Primarlehrer hat viele fähige Jugendliche davon abgehalten diesen Beruf zu erlernen.
Das System mit der Ausbildung in einem Lehrerseminar war über viele Jahre erfolgreich. Ich bin überzeugt, dass dieses System auch heute noch besser funktionieren würde.
Wenn jemand eine Matur und danach ein Studium absolviern muss, ist der Beruf des Primarlehrers nicht mehr atraktiv. Da gibt es viele andere Möglichkeiten die interessanter und vor allem auch lukrativer sind.
Grüezi Frau Fehr
Sie haben vollkommen recht. Vorallem bei 5. Auftrag gibt es Differenzen. Die Verantwortung wird auf die Pädagogen abgeschoben, jedoch nicht die Handlungskompetenzen. Somit stehen die Pädagogen oft vor dem Problem, verzogene Schüler unterrichten zu müssen, haben jedoch kaum Einflussmöglichkeiten, auch wegen des Problems 7. Autonomie.
Wunderschön formuliert. Aber für mich heisst das nichts weiter als: Noch kopflastiger, in der Praxis noch untauglicher, weiter wie bisher, aber hoch 100!
Der ideologisierte, verakademisierte Lehrerberuf schreckt viele Jugendliche ab.
Wie kann so etwas passieren?
http://sc​.tagesanzeiger.ch/dyn/news/zuerich/889326.html
Das ist eine Meinung aus der Konserve und erst noch völlig ungesichert. Wie viele Jugendliche kennen Sie denn, die eigentlich den Lehrberuf ergreifen wollten, sich aber von “Ideologisierung” und “Verakademisierung” abschrecken liessen? Ich z.B.wusste von klein auf, dass ich Lehrerin werde, und es kam nichts anderes in Frage. Wie viel Ideologie oder Akademie auf mich warten würde, war mir als Teenager doch vollkommen egal. Das war vor bald 40 Jahren und – stellen Sie sich vor – ich unterrichte immer noch fürs Leben gerne und möchte es wenn möglich bis zu meiner Pensionierung tun!
Wenn ihr Weltbild zur Schulideologie passt, so können Sie als Lehrperson glücklich werden. Die Städte sind mit der Entwicklung der Schulideologie weiter. Mich würde es brennend interessieren, wieviel Prozent der Schulklasse jeweils “abgeklärt” werden müssen und ob Sie in einer integrierenden Schule unterrichten (=alle Schüler mit Problemen werden in der Normalklassse unterrichtet) und schliesslich wie gross ihre Klassen im Durchschnitt sind.
Zurzeit kenne ich 1 Person, die an der PHS ist. Sonst will niemand Lehrperson werden.
Mein Weltbild muss nicht unbedingt 100%ig zur Schulideologie passen. In §2 des Zürcher Volksschulgesetzes heisst es lediglich: “Die Volksschule erzieht zu einem Verhalten, das sich an christlichen, humanistischen und demokratischen Wertvorstellungen orientiert. Dabei wahrt sie die Glaubens- und Gewissensfreiheit und nimmt auf Minderheiten Rücksicht. Sie fördert Mädchen und Knaben gleichermassen.” Ich weiss also nicht, was an dieser “Ideologie” so problematisch sein soll, im Gegenteil, sie lässt mir als Lehperson viel Freiheit und befähigt auch die SchülerInnen zu Kritik an und Auseinandersetzung mit der “Ideologie”. Dass Menschen, die sich für diesen Beruf nicht erwärmen können, die PHS meiden, kann der Schule nur dienen, denn nichts schlimmeres als griesgrämige Lehrpersonen, die ständig meinen, das System ändern, Lehrmittel absetzen und die ganze Bildungsdirektion auswechseln zu müssen! Ich behaupte nicht, es gebe nichts zu verbessern, aber zu viele Köche verderben eben auch in der Schule den Brei. Nur in totalitären Systemen werden alle Lehrpersonen (und damit natürlich auch die SchülerInnen) gleichgeschaltet und müssen streng nach der Ideologie, d.h. Buchstabe für Buchstabe nach tendenziösen und zensierten Lehrmitteln unterrichten.
Trotz der geforderten Orientierung an christlichen Wertvorstellungen singen die Kinder an Weihnachten höchstens noch Jingle Bells, wegen der Rücksicht auf Minderheiten. Ein kleines Beispiel, was in der Realität aus dem §2 des Zürcher Volksschulgesetzes wird.
Wenn in einer Klasse 3-4 Kinder trotz Ritalin den Unterricht stören, weitere 3-4 Kinder wegen sprachlichen Problemen den Unterricht nicht folgen können und deswegen 20 andere Kinder dauernd warten müssen, wie sagt man das in der Zürcher Bildungsdialektik?
Oft wird während den Schulstunden das Kind angeleitet selbständig Aufgaben zu lösen. Die Hausaufgaben – wenn überhaupt abgegeben – setzen regelmässig eine erwachsene Person zur Lösung voraus? (Ich denke da nur an die Chancengleichheit für diejenigen, welche keine Akademiker als Eltern haben.)
Ich bin nicht so besonders gut im Beurteilen, ob das obligatorische Englischlehrmittel wirklich so schlecht ist, wie in den Zeitungen kolportiert wir. Dass sich die Lehrer nach 10 Jahren langsam getrauen dazu zu stehen ist schon himmeltraurig, da waren die Leute in der DDR schon mutiger.
Die Schweiz hat nicht ein totalitäres Schulsystem. Nur der Aufwand gegen den Strom zu schwimmen ist extrem hoch und die Alternativangebote verlockend. Die meisten steigen aus.
Potz Blitz, Sie scheinen ja umfangreiche Studien über die Volksschule durchgeführt zu haben! Davon wüsste ich aber, und darum basieren Ihre Beurteilungen auf subjektiven Beobachtungen, individuellen Erlebnissen oder gar auf Gerüchten. Ich habe von mir selber gesprochen und hüte mich, zu verallgemeinern! Genau: Die Schweiz hat kein totalitäres Schulsystem, sondern es darf jederzeit kritisiert, aber auch gelobt werden!
Ich habe das Glück, dass mein Kind mir immer noch gerne erzählt, was in der Schule alles so passiert. Weiter habe ich mich selbst dafür interessiert wie die Schule so läuft und habe ein paar Halbtage die Klasse ausserhalb des Besuchstages besucht, mich für die Erfahrungen anderer Eltern interessiert und mich mit dem Elternforum kurzgeschlossen.
Meine Erfahrungen beziehen sich somit nicht auf eine einzelne Lehrperson, sondern auf das aktuelle Schulsystem in der Stadt Zürich. Ich muss mich eher bei den Lehrpersonen bedanken, welche trotz den widrigen Umständen als Lehrpersonen arbeiten und versuchen das Beste daraus zu machen.
Das finde ich immer am besten, wenn Eltern sich für die Schule und den Unterricht ihrer Kinder interessieren und den Kontakt zu deren Lehpersonen pflegen. So lassen sich Konflikte manchmal direkt und sachlich lösen. Manchmal handelt es sich ja auch nur um Missverständnisse, die relativ einfach aus der Welt zu schaffen sind. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kind trotz allem eine hoffentlich schöne und befriedigende Schulzeit bis zum Abschluss!
Auch Ihnen alles Gute zum Schulanfang.
Gleichzeitig sei die Hoffnung ausgedrückt, dass ein paar Forenleser sich an unserem Disput ein Beispiel nehmen.
Warum eigentlich immer dieses Entweder-Oder? Ich kenne viele Lehrkräfte, die sowohl “im Kopf” sehr gut und akademisch ausgebildet und gleichzeitig ausgezeichnete Praktiker sind. Die Erfahrungen in Finnland zeigen, dass es eben genau beides braucht. Der Mensch ist kein Kuchen, bei dem das eine Stück kleiner wird, wenn das andere grösser wird. Der Mensch kann mit Wissen und Erfahrung wachsen.
Nur heute sind die Schulen froh, wenn sie das Pensum nicht unter 5 Teilzeitlehrpersonen aufteilen müssen, die oft zudem lieber Bildungstheoretiker geworden wären.
Ja Frau Fehr, der Mensch KANN mit Wissen und Erfahrung wachsen – muss er aber nicht!
Ich rede aus bitterer Erfahrung mit den “Lehrpersonen” und dem Schulwesen. Wenn der Lehrkörper nicht dazu gezwungen wird zu wachsen, dann reagiert er einfach nur verantortungslos, feige, satt und bequem auf dem Rücken der Kinder, Jugendlichen und “Erziehungsverantwortlichen”.
Na ja, mein älterer Sohn hatte in der ersten Klasse eine Lehrerin, die gab genervt nach 6 Monaten auf, die 2. Lehrerin schafte es nur 3 Monate, dann kam ein Lehrer, der musste den ganzen Schlamassel richte und führte die Klasse zum Glück für uns bis Ende 3.Klasse.
War kein Toller Schulanfang, auch für uns Eltern nicht!
Danach hatten wir bessere Lehrer.
Aber mein Sohn qualifizierte sich in der 6.Klasse für die Sek. der Seklehrer sagte uns nach beendigung der Sek, dass die Lehrerin der 6. Klasse schriftlich gefordert habe, dass unser Sohn nach der Probezeit in die Realklasse umzuteilen sei!
Toll solche Lehrerinnnen.
Mit den Lehrern sind wir immer gut gefahren. Warum Wohl? Ich weiss es nicht!
Frau Jacqueline Fehr,
Interessant ist, dass seit Finnland “gewonnen hat” Finnland in aller Munde ist.
Wer den Norden schon selber besucht hat, weiss, die Menschen sind wirklich anders als wir hier.
Der Winter ist härter und kälter, die Tage dunkel, die Nächte lang. Möglicherweise verbringen dann die Kinder mehr Zeit beim Lernen für die Schule. Ausserdem haben sie Frühenglisch, was ja in der Schweiz nicht möglich ist.
Im Sommer hingegen gehen die Finnen raus in die Natur, und kennen die Natur. Viele haben ihr „Ferienhaus“ und sind sehr geschickt, handwerklich, auch die Lehrerinnen und Lehrer.
Übrigens, sehr viele Nordländer haben Bastelhobbys für die langen Winternächte, ist recht spannend, das mal zu sehen. Aber nicht in Helsinki, sondern etwas ausserhalb, auf dem Land, oder der Agglomeration.
Es ist übrigens spannend, den hohen Norden zu bereisen, grad in der Ferienzeit, wenn die Mittsommer usw feiern.
Und es ist festzustellen, die Kinder werden nicht so verwöhnt wie hier.
Wie man das nun auf die Schweiz umsetzen will?
Sehr geehrte Frau Fehr
Der Mensch kann nur Wachsen, wenn er auch seinen Horizont erweitern kann.
Es gibt auch gute Lehrerinnen die aber selber sagen: Dass es in der heutigen Zeit schwieriger geworden ist.
Also müssten wir wieder bei den Eltern anfangen.
Bitte Frau Fehr nennen Sie mir zu liebe nicht immer ein anderes Land, Wir sprechen hier in der Schweiz uber die Schulen.
Freundliche Grüsse
Liebe Frau Wilkow-Nyffeler
Die Schule ist der Ort des Lernens. Und damit ist es selbstverständlich, dass die Schule selbst auch immer lernen muss, unter anderem von erfolgreichen Modellen aus anderen Ländern. Die Probleme sind überall sehr vergleichbar. Man muss ja das Rad nicht x-mal neu erfinden.
Sehr geehrte Frau Fehr, sich über ausländische Erfahrungen zu unterhalten ist zumindest der Schweizer Bildungspolitik nicht nützlich. Nützlich wäre schon seit -zig Jahren, wenn drauf hin gearbeitet würde, dass jeder Schweizer mit jedem Schweizer sich wenigstens unterhalten könnte. Ich ging wie Sie auch zur Schule, wurde in “Französisch” unterrichtet – beim ersten Welschland-Aufenthalt war ich leider nicht in der Lage in einer Gaststätte “Schnitzel, Pommes-frites zu bestellen. Es ist sowas von ärmlich, dass in einem derart kleinen, mehrsprachigen Land es nicht zum Austausch der anderssprachigen Lehrer kommen kann. Zudem war zumindest damals das Lehrmaterial, aber auch die Sprachkenntnisse der Lehrer eher bescheiden. Im Übrigen glaube ich, dass Sprachkenntnisse sinnvoller sind als “Algebra”.
Richtig Frau Fehr das Rad lässt sich nicht Neu erfinden.
Als ich in die Schule ging konnten alle Schüler noch Kopfrechnen.
Und die Schweiz lag Weltweit an 11. Stelle was die Bildung anbelangt.
Freundliche Grüsse
Werte Frau Jacqueline Fehr,
Ja, man muss das Rad nicht x-mal neu erfinden.
Die Kinder sollten in die Schule gehen um zu lernen. Fehlt der Wille der Kinder, oder fehlt die Überzeugung der Kinder, etwas zu lernen, ist die Schule da, wäre bereit Unterricht zu erteilen, stattdessen werden die LehrerInnen zu Pausen Clowns gemacht.
Mit dem Verändern der Schule, verändere ich also den Willen der Kinder?
Die Kinder werden erst dann glücklich sein, wenn die Schule sich ihnen angepasst hat, und sie nichts mehr lernen müssen. Was ja sichtbar in den letzten Jahren geschehen ist.
Ich war einmal der Ansicht, dass man diese Fachleute welche von sich sagen, Sie seien die Spezialisten für Kinder, für Jugendliche, wüssten genau was sie tun, ihre Arbeit machen lassen kann.
Wenn man sich mit ihnen Unterhält, versteht man zwar nicht unbedingt was einem erklärt werden soll, aber es tönt beeindruckend.
Offenbar aber wissen diese Fachleute selber nicht so genau, was sie da erzählen wollen, verpacken das einfach in geschwollenes Daherreden, um sich ja keine Blösse zu geben.
So lange die Erkenntnis der Erwachsenen fehlt, den Kindern aufzuzeigen dass es mehr als Sehr wichtig ist in der Schule zu lernen, und zusammen mit den LehrerInnen das den Kindern einpaucken, so lange mein ich, wird die Schule immer schlechter werden.
Übrigens Herr August Sommerhalder, Sprache und Mathematik sind beide gleichwichtig. Falls Sie die Sprache nicht können, ein Blatt Papier und darauf zeichnen, also Symbolsprache…
Übrigens Frau Fehr was ganz genau lernen diese Kinder??
Wie man später Randaliert oder Sachbeschädigung und Kriminalität ausübt???
Freundliche Grüsse
Warum gibt es immer weniger schweizer Ingenieure und Naturwissenschaftler?
Ganz einfach: Die Primarschüler lernen nicht mehr richtig rechnen und haben später Probleme, weil ihnen die Basis fehlt. Denn höhere Mathematik kann man nur betreiben, wenn man weiss wie man ausklammert, einen Doppelbruch auflöst, usw. Der ganze Primarschulstoff halt.
Viele Gymnasiasten(!!) scheitern bereits am 1-mal-1: Was gibt 8 mal 7?
Langes Studieren und Rechnen – – – : 8 mal 7 gibt 54!
Oder doch nicht?
Hier ist offensichtlich etwas schief gelaufen!
Und Schuld sind nicht die Schüler!
Es genügt nicht, wenn die Kinder das Prinzip richtig verstanden haben. Sie müssen es auch anwenden können. Das geht nur durch stundenlanges Ueben. Sorry, das ist etwas altmodisch. Es ist falsch, wenn sich das Niveau der Klasse an den schwächsten Schülern orientiert.
Profisportler und Profimusiker müssen regelmässig ganz einfache Bewegungsabläufe üben. Nur so können sie ihren Platz an der Spitze behaupten.
Mit dem Rechnen ist es genauso. Wenn eine stabile Basis fehlt sein, können, sobald es schwieriger wird, die Aufgaben nicht mehr gelöst werden. So wird den Kindern die Freude an der Mathematik ausgetrieben.
Mein Sohn musste mal in der Primarschule schreiben, wie er sich bei Lösen der Rechenaufgaben gefühlt hat. Da hat mein Sohn – so ehrlich wie er war – geschrieben, dass er diese Aufgaben ja schon seit 2 Jahren beherrsche, schliesslich hätte der Vater ihm einmal erklärt wie es ginge.
Kennt jemand das Gefühl, wenn man meint man hat das Gefühl nicht und genau dieses Gefühl habe ich jetzt…heisst die Antwort
In der Schweiz arbeiten immer mehr ausländische Lehrer. Warum?
In der Schweiz leben immer mehr ausländische Kinder.
Mir wäre es lieber, wenn unsere Kinder durch schweizer Lehrer unterrichtet würden. Unterrichten heisst auch erziehen.
Es ist falsch, wenn unsere Kinder durch Fremde erzogen werden!
Mehr schweizer Lehrer: das wird etwas schwierig.
Also bleibt noch: weniger ausländische Kinder. Das lässt sich durch einen Einwanderungsstop sehr leicht erreichen.
Tja, rechtsextremismus scheint sich laufend zu verbreiten.
Es gibt da ein Sprichwort: Es kommt nicht darauf an was für eine Farbe die Katze hat, sie muss einfach Mäuse fangen.
Karl Müller, was macht der Unterschied aus zwischen einem ausländischen Lehrer und einem Schweizer Lehrer? Der Schulstoff wird durch Gesetze vorgegeben. Die Qualifikation und Eignung muss bei der Leherauswahl im Vordergrund stehen. Das sage ich ihnen als SVP-Wähler.
Sehr geehrter Herr Keller
Da muss ich leider bei Ihnen passen.
“was macht der Unterschied aus zwischen einem ausländischen Lehrer und einem Schweizer Lehrer? “
Wir haben auch in der Schweiz Fachpersonen die einen Lehrerberuf mit bringen.
Meist liegt das Problem nicht beim Lehrer, sondern bei den Eltern der Schüler.
Freundliche Grüsse auch eine SVP Wählerin
Sehr geehrter Herr Müller
Es gab auch bei uns einmal Quereinstieg in die Schule.
leider sind diese Zeiten vorbei.
Es müsste nur jemandem wieder mal Einfallen, dann hätten wir auch dieses Problem im Griff
Sehr geehrter Herr Wagner
Ich würde viel lieber mal mit Ihnen eine Meinung teilen, als mit Ihren Bemerkungen
Die Ausführungen von Frau Fehr zeigen, wie gut diese Politikerin über die Probleme der Lehrberufe informiert ist. In der Diskussion um die Ausbildung der Lehrpersonen ist es in der letzten Zeit Mode geworden, die alte Ausbildung an den Lehrerinnen- und Lehrerseminaren zu idealisieren und gleichzeitig die neuen Ausbildungsgänge an den Pädagogischen Hochschulen als “theorielastig” , “akademisiert” oder gar “praxisfremd” zu kritisieren. Konservative schwärmen neuerdings sogar von einer Art “Meisterlehre” für die Lehrberufe – also eine Rückkehr zu vor-gotthelfschen Zuständen. Wer da von der “reinen Praxis” redet, merkt häufig gar nicht, dass er von vielen nicht als solches bezeichneten Theorien ausgeht. Die alte Ausbildung an den Lehrerinnen- und Lehrerseminarien war gewiss gut, aber “praxisorientierter” als die heutigen Ausbildungsgänge war sie nicht. Ein Hauptfehler vieler alter Seminare war gerade die absolute Trennung von Theorie und Praxis, von Fachinhalten des Seminars vom Fachunterricht an der Volksschule. In vielen pädagogischen Hochschulen bemüht man sich heute, Theorie und Praxis eng zu verbinden, in eine wechselseitige Beziehung zu bringen. Dies ist m.E. entscheidend für die Qualität der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Das Ausspielen von Theorie gegen Praxis und umgekehrt bringt es nicht.
Niemand will wieder zu Zeiten vor Gotthelf zurück. Wir würden uns begnügen, wenn man wenigstens die Irrläufe im Bildungswesen abbrechen würde.
Beispiel: eine Integrative Schulung ist meines Erachtens nur dann möglich, wenn man sehr kleine Klassen hat. Für die kleinen Klassen benötigt man auch mehr Schulhäuser. Wegen der anhaltenden Migration sind aber alle unsere Schulhäuser mit Klassen in Maximalgrösse gefüllt. Also zuerst Finanzierung suchen für Schulhäuser und Verdoppelung der Lehrpersonen, dann erst die Integrative Schulung umsetzen. Oder eben preiswertere Wege suchen um die gleiche Bildung zu vermitteln.
Lieber Herr Keller, Sie gehen davon aus, dass niemand wieder zu Zeiten vor Gotthelf zurück will. Am 1. Schweizerischen Bildungstag von LCH und SER von gestern tönte es anders: Herr Schlüer von der SVP möchte die Studierenden 4 Tage in die Schule schicken und einen Tag an die PH. Das entspricht der Lehrerinnen- und Lehrerbildung, wie man sie in “Leiden und Freuden eines Schulmeisters” von Gotthelf nachlesen kann. Die “Meisterlehre”, garniert mit einigen “Normalkursen” bestand so vor der Gründung der Lehrerseminare um 1830. Herr Schlüer bestätigt sich mit seinem Vorschlag als echter Reaktionär, der die Zustände aus der Restaurationszeit bzw. des Ancien Régime wieder herstellen will.
Was die integrative Schulung angeht, bin ich weitgehend mit Ihnen einig: Kleinere Klassen und mehr Lehrpersonen sind dringend. Aber: Nicht an allen Schulen der Schweiz sind die Klassen bis zur Maximalgrösse gefüllt und an den steigenden Schülerzahlen sind nicht allein die Migrantinnen und Migranten schuld.
Daniel Moser, ich wäre mir gar nicht so sicher, ob Schlüers Ideen nicht effektiver wären. Am liebsten hätte ich unterscheidliche Schultypen, so dass niemand mehr gezwungen wäre seine Kinder in die integrative Schulen schicken zu müssen.
Wir waren 25 Schüler in einer Klasse und es hat wunderbar Funktioniert.
Muss ich nun mit Ihren Aussagen wahrnemen, wir hätten keine richtigen Fachlehrkräfte (aus dem Ausland) oder waren die Gotthelfzeiten gar nicht so schlecht??? Weltweit an 11. Stelle zu sein als kleine Schweiz anno 60 70 Jahre !!!!!
Ergänzung zu meinem Kommentar weiter unten.
Durch die Einwanderung von Familien steigt auch der Bedarf an Lehrern. Weil zu wenig schweizer Lehrer ausgebildet werden, müssen Lehrer aus der Fremde geholt werden.
Was sind die Folgen?
Didaktisch sind die fremden Lehrer sicher mit den Schweizern zu vergleichen. Wir müssen uns also keine Sorgen machen, dass die Schüler von den Fremden schlechter ausgebildet werden.
Warum steht hier überall Fremder und nicht Ausländer? Weil es auf diesen Faktor, das Fremdsein ankommt. Die Schulen sind nicht einfach nur Bildungsanstalten sondern Stätten der Erziehung. Denn an unseren Schulen findet ein Teil der charakterlichen Entwicklung der Heranwachsenden statt. Die fremden Lehrer vermitteln nicht nur Wissen. Sie erziehen die Schüler, nach ihrem eigenen fremden Bilde. Das ist keine böse Absicht der Fremden. Das geschieht automatisch.
Es gibt so etwas wie einen “Volkscharakter”, der sich in den Bewohnern eines Landes zeigt. Ausländer, die längere Zeit hier gewohnt haben, werden in ihrer Heimat häufig als “Schweizer” bezeichnet. Sie haben einen Teil unseres Charakters übernommen. Dieser “Volkscharakter” ist also ansteckend. Es ist nicht egal ob ein Lehrer ein Einheimischer oder ein Fremder ist. Schüler die von fremden Lehrern unterrichtet werden, entwickeln sich anders, als wenn sie von Einheimischen unterichtet werden.
Die fremden Lehrer tragen also etwas bei zum Verschwinden der schweizer Eigenart. Es ist nun nicht so, dass diese schweizer Eigenart das Nonplusultra wäre. Nein. Sicher nicht. Wir sind kein bischen besser als die Bürger anderer Staaten. Wir sind nur anders. Und diese Andersartigkeit ist erhaltenswert.
Die schweizer Eigenart ist am verschwinden. Die Sprache ist ein unschönes Beispiel. Es gibt nicht einfach nur Deutsch. Es gibt deutsches, östereichisches und schweizerisches Deutsch. Gemeint sind hier nicht die Dialekte sondern die Hochsprachen. Sie unterscheiden sich in diesen drei Ländern nach Wortschatz, Rechtschreibung, Aussprache, Sprachmelodie, …
Die Unterschiede zwischen diesen drei Standardsprachen sind nicht gross, aber vorhanden. Deutsche haben in der ersten Zeit Schwierigkeiten schweizerisches Deutsch zu verstehen.
In den Medien ist eine schleichende Germanisierung des schweizerischen Deutschs zu beobachten. Wortwahl und Aussprache, teilweise auch die Sprachmelodie passen sich an. Man hürt und liest immer mehr von Zigartettenkippen, Führerscheinen, schullern usw. Ein “schönes” Beispiel sind die ch-Morser. Viele Deutsche, aber nicht alle, sagen zwanzich, wir zwanzig usw. Sprecher denen das deutsche Deutsch besser gefällt als das schweizerische Deutsch verwenden in der Umlernphase abwechslungsweise die deutsche und die schweizer Aussprache. Oder sie starten ihren Beitrag “deutsch” mit g und enden “schweizerisch” mit ch. Das Resultat klingt recht seltsam. Noch schlimmer wird es, wenn sie versuchen die deutschze Sprachmelodie nach zu machen.
Diese Entwicklung wird auch vor den Schulen nicht halt machen. Die Schüler werden “schönes” deutsches Deutsch lernen. Die Lehrer ebenfalls. Vermutlich hat diese Entwicklung bereits begonnen. Ist sie noch aufzuhalten?
Es geht um unsere Kultur!
Die Multkultiwelt ist in Wirklichkeit eine Entwicklung zur weltweiten Monokultur. Die grossen Metropolen werden sich immer ähnlicher. Ueberall die gleichen Architekten und Restaurant-, Kleider- usw. Ketten. Die Provinz, also auch die Schweiz, zieht nach.
Unsere kulturelle Zukunft wird todlangweilig sein! Ueberall auf der Welt der gleiche Einheitsbrei. Nur auf dem Land werden sich gewisse Unterschiede erhalten, doch wie lange?
Wir können diesen Prozess nicht aufhalten nur verlangsamen. Wenn wir unsere Einzigartigkeit etwas länger erhalten wollen, müssen wir den Zuzug fremder Lehrer und dementsprechend auch fremder Kinder beschränken.
Sie haben Recht Herr Müller – leider! In einigen Jahren werden volkloristische Atraktionen in den Tourismus-Angeboten Einzug halten. Wie z.B. Emmentaler Vokstänze oder “Zäuerlen” eines Appenzellerschors. Die “Urschweizer” werden dann zu den Aburitschini’s Europas und werden dann auch von den importierten Einwohnern belächelt. Schöne Aussichten!
Sehr geehrte Frau Fehr
hätte man von Generation zu Generation das Schul- Wissen weitergegeben,
müsste die Schule selbst heute weniger lernen.
Das sollten ja die Aufgabe der Schüler sein und nicht die, der Schule.