1. Wirtschaft

Lassen Sie die SNB ihren Job machen

Die verfassungsmässige Auf­gabe der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­bank (SNB) ist kurz zusammengefasst: Die Na­tio­nal­bank führt die Geld- und Währungspolitik des Lan­des. Sie muss als vor­ran­gi­ges Ziel die Preisstabilität gewährleisten und dabei der kon­junk­tu­rel­len Ent­wick­lung Rech­nung tra­gen.

Die SNB hat also nicht das primäre Ziel, wie die Privatbanken, Gewinne zu machen, wie dies etliche Medien und Politiker zu suggerieren versuchen. Die Nationalbank ist KEINE Investmentbank.

So bitte ich die Medien und Politiker, die SNB nicht dafür zu kritisieren, wenn sie einen Verlust einfährt. Lassen Sie die SNB unabhängig ihren Job machen. Diesen hat sie in der Vergangenheit gut gemacht. Wir haben eine stabile Teuerung und niemand weiss, wo der Franken heute notieren würde, wenn die SNB nicht interveniert hätte.

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Comments to: Lassen Sie die SNB ihren Job machen
  • Juni 21, 2011

    Es war schon immer so, dass die SNB kritisiert wurde und zwar von allen Parteien. Nur es gibt Leute die sind für positive Kritik taub.

    Dass die SNB die Arbeit in Vergangenheit gut gemacht hat ist eben kein Garant, dass sie dies auch heute gut gemacht wird.

    Die massiven Deviseninterventionen​ sind nachträglich analysiert wirkungslos gewesen und haben nur dazu geführt, dass wir sehr, sehr viel Geld verloren haben und die SNB nicht mehr reaktionsfähig ist.

    Die Teuerung ist auch nie das Problem der Frankenstärke: tiefe Zinsen, günstiges Öl und günstige Rohstoffe. Das Problem ist heute, dass unsere Exportindustrie und die Tourismusindustrie vor die Hunde geht.

    Ob die SNB Gewinne macht oder nicht, hat vor allem für die Kantonspolitiker wie Sie schon eine Bedeutung. Sie müssen sich einfallen lassen, wie sie den Dividendenausfall ausgleichen können.

    Wir müssen aufhören, als Retter der ganzen Welt aufzuspielen, denn die Schweiz ist ein kleines Land.

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  • Juli 29, 2011

    Negativzinsen: Wirksamkeit unklar? Testen statt warten!

    UBS-Chefök​onom Daniel Kalt zweifelt an der Wirksamkeit von Negativzinsen für Frankenanlagen von Ausländern zur Reduktion der Frankenaufwertung. Ich zweifle an der Uneigennützigkeit von Aussagen aus der UBS. War da nicht einmal was mit dieser Bank? Wenn man über die Wirkung von Negativzinsen offenbar nicht sicher ist, könnte man dieses Instrument zumindest einmal testen, so wie man vor kurzem – allerdings ohne Erfolg – probiert hat, den Euro über Milliarden-Ankäufe zu stärken. Wenn der faire Wert des Euros bei rund 1.40 Franken liegen soll, ist doch klar, dass zurzeit extrem auf den Schweizer Franken spekuliert wird. Die Währungsspekulation ist im Gegensatz zur Wertschriftenspekulat​ion für die Wirtschaft fataler, da dadurch die exportorientierten KMU und die Zulieferer der Grossbetriebe direkt in ihrer Existenz gefährdet werden.

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  • September 5, 2011

    Lieber Herr Guhl
    Sie haben recht, wenn Sie darauf hinweisen, dass Geld- und Währungspolitik Sache des Bundes ist (BV, Art. 99). Dort steht aber auch, dass nur der Bund Banknoten und Münzen herausgeben darf. In Tat und Wahrheit werden aber 85 Prozent der Geldmenge unbar von den privaten Banken aus dem Nichts geschöpft. Der Vorgang wird von der Nationalbank bestätigt. Details dazu finden Sie auf meinem Blog: http://www.christoph-pfluger​.ch
    Ich kann schwer verstehen, wie man die SNB ihren Job machen lassen sollte, wenn sie sich schon jetzt ausserhalb der Verfassung bewegt und sich Parteien und Medien nicht darum kümmern.
    Die fehlende Verfassungsgrundlage macht uns im Krisenfall (der ja da ist) anfällig für undemokratische Notlösungen und Multimilliardenrechnu​ng zu Handen des Steuerzahlers. Gegen diese konkrete Gefahr helfen Beschwichtigungen wenig.
    Mit herzlichem Gruss, Christoph Pfluger

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