1. Sicherheit & Kriminalität

Mit dem Kantönligeist löst man das Kampfhundeproblem nicht

Leider wer­den Kampf­hunde oft­mals von Per­so­nen ge­hal­ten, wel­che nicht über die not­wen­di­gen Hal­ter­kennt­nisse verfügen und den Kampf­hund als Sta­tus­sym­bol hal­ten. Nicht sel­ten wird der Hund als Droh­mit­tel ein­ge­setzt. Das be­weist auch ein Ge­richts­ur­teil des Be­zirks­ge­richts Brugg: Es ver­ur­teilte zwei Kampf­hun­de­hal­ter wegen Dro­hung zu je CHF 300.

Nach lan­gem hin und her haben die eidgenössischen Par­la­men­ta­rier ein na­tio­na­les Hun­de­ge­setz ver­senkt. Der Wille für eine ein­heit­li­che Lösung war da, nur beim “Wie” gin­gen die Mei­nun­gen aus­ein­an­der, so­dass keine Ei­ni­gung er­zielt wer­den konn­te. Statt einem na­tio­na­len Ge­setz haben wir nun ein Sam­mel­su­rium von ver­schie­de­nen kan­to­na­len Hun­de­ge­set­zen. Pit­bull­ver­bot hier, Lei­nen­pflicht da, Maul­korb­pflicht dort.

Das kann doch nicht die Lösung sein. Man kann doch von einem Hun­de­hal­ter nicht ver­lan­gen, dass er sämtliche kan­to­na­len Hun­de­ge­setze aus­wen­dig lernt. Ein Hund ist und bleibt ein Hund, ob im Kan­ton Aar­gau, Zürich oder Bern. Mit dem Kantönligeist kann das Kampf­hun­de­pro­blem​ nicht gelöst wer­den.

Nichts zu un­ter­neh­men geht auch nicht. Sechs Jahre sind seit Ober­glatt ver­gan­gen. Im Aus­land star­ben in der Zwi­schen­zeit wei­tere Kin­der durch Kampf­hun­de. Will die Schweiz mit grif­fi­gen Be­stim­mun­gen zu­war­ten, bis wei­tere Kin­der ster­ben?

Die Schweiz braucht ein ein­heit­li­ches Hun­de­ge­setz, wel­ches ver­hin­dert, dass un­ge­eig­nete Kampf­hun­de­hal­ter wei­te­ren Scha­den an­rich­ten. Kampf­hunde gehören nicht in die Hände von Drogenhändlern, Zuhältern oder Vor­be­straf­ten. Das Ge­setz ist so aus­zu­ge­stal­ten, dass die grosse Mehr­heit der vernünftigen Hun­de­hal­ter nicht zu stark tan­giert wird.

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Comments to: Mit dem Kantönligeist löst man das Kampfhundeproblem nicht
  • Juli 22, 2011

    Ganz richtig Herr Guhl. Nicht die Hunde sind das Problem sondern deren Besitzer. Man kann aus jedem grossen Hund einen Beisser oder einen gut erzogenen Begleiter machen.

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  • August 15, 2011

    In unserer Bundesverfassung hatten wir mal längst ein altbewährtes Gesetz. Man sollte es nur mal umsetzen, statt immer nach neuen Gesetzen zu suchen, die unnötiges Geld kosten und danach nichts bringen.
    Überhaupt finde ich sollten wir wieder einmal das Altbewährte hervorrufen, das hat immer oder meistens richtig funktioniert.Man sieht es auch zum Bsp.bei den meisten Fussgängern wenn sie Kopflos über den Zebrastreifen laufen.
    Es wird ja heute nicht einmal mehr den Kopf gedreht,verschwiegen noch ein Dankeschön oder ein Lächeln dem Autofahrer entgegen gebracht. Wichtig ist heute nur noch das Händy am Ohr.

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  • Januar 6, 2012

    Es gibt im eigentlichen Sinne gar kein “Kampfhundproblem”.​ Ein Hund ist ein äusserst loyales und beeinflussbares Wesen. Solche Probleme liegen meistens in der Erziehung oder im Umgang mit dem Hund und werden daher vom Besitzer verursacht!

    Es würde auch niemand wollen, dass genau solche von Ihnen genannten zwielichtigen Personen (“Drogenhändler, Zuhälter, Vorbestrafte”) sein Kind erziehen darf (beispielsweise als Kindergärtner o.Ä.), warum sollen sie es also mit unschuldigen Hunden dürfen?

    Daher muss ich Ihnen ein Lob aussprechen, Herr Guhl! Sie haben die Problematik erkannt, sie aber im Gegensatz zu vielen anderen Menschen auch richtig interpretiert!

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  • Januar 23, 2012

    Punkt eins, es gibt keine Kampfhunde. Diese Rasse „Kampfhunde“ sind eine Boulevardpresse Erfindung und jeder der ein Anti-Kampfhunde-Geset​z erlassen will, kämpft gegen ein Phantom, wird den Kampf verlieren.

    Punkt zwei, es gibt sehr wohl Menschen, welche Tiere „Hunde“ dazu missbrauchen, sie als Waffe gegen andere einzusetzen. Diese Hunde werden dann „Kampfhunde“ genannt, da gibt es Rassen welche durch ihre Wesensart „besser“ geeignet sind, zu so einem zu werden.

    Eben so wenig wie das Herr Thimo Forrer bereits geschrieben hat, würde man so einem suspekten Menschen Kinder als Kindergärtner anvertrauen. Eben so wenig würde man so jemandem der bereits kriminell aufgefallen ist, eine Schusswaffe bewilligen.
    Besser gesagt, man arbeitet daran, denn erst mussten Fälle geschehen, die aufzeigen dass wir sowohl bei der Hundehaltung wie auch in den Kindergärten und dem Jugendsport massig Probleme haben.

    Wie Herr Werner Widmer richtig geschrieben hat, kann man aus vielen Hunden einen Beisser machen. Also ist es unsinnig, eine Kampfhundeliste zu führen, da ja eben der Besitzer, der Mensch das Problem darstellt.

    Wie jetzt die Möglichkeit einer Liste aussieht, auf welche potentielle mögliche Kampfhunde Halter aufgeführt werden, die Antwort kenne ich.

    Also diskriminieren wir nun weiterhin Zehntausende ehrlicher Hundehalter und Hunde, um weiterhin Kriminelle zu schützen?
    Erst kürzlich ist doch so ein Unschuldsfall gewesen, und es wurde darüber mokiert, dass man seine Unschuld beweisen müsse! Wir normalen Hundehalter müssen das seit diesem Fall in 2005 Oberglatt schon lange. Wir müssen Belege erbringen, dass Wir die guten sind, unsere Hunde nicht gefährlich sind.
    Wir haben doch schon lange die Kontrolle über alle Vernunft verloren.

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  • Mai 10, 2012

    Kanton Glarus hat die Landsgemeinde das schärfste Kapfhundegesetz abgelehnt.

    Copy:
    40 Minuten wurde im Ring über das Verbot von Kampfhunden diskutiert. Am Schluss wurde es knapp: Drei Mal musste abgestimmt werden, bis das Resultat feststand. Die Stimmberechtigten kippten das Verbot für die Haltung von Hunden mit besonders hohem Gefährdungspotenzial jedoch und entschieden sich für eine Bewilligungspflicht.

    Eine Bewilligung vom Kantonstierarzt braucht es in Zukunft im Glarnerland nicht nur für Kampfhunde, sondern auch für Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotenzial sowie für die Haltung von mehr als einem Hund pro Haushalt. Die Einzelheiten muss nun die Regierung regeln. Sie hat Hundetypen mit besonders hohem und mit erhöhtem Gefährdungspotenzial zu bezeichnen.

    Es scheint niemandem zu gefallen, und desshalb wird über die Abstimmung fast nichts gesprochen.

    Jedoch​ Danke den GlarnerInnen dass sie noch einen Restverstand besitzen.

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