Ja zur Verfassungsinitiative der SVP Kanton Zug für Noten in der Primarschule und gegen Schulexperimente ohne Noten.
Ich möchte die Hauptargumente aufzählen, welche für die Verfassungsinitiative sprechen:
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Noten sind ein faires, transparentes System, welches einfach zu verstehen ist.
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Die Noten stehen in der VerfassungEine Verfassung ist die rechtliche Grundordnung bzw. das obe.... Das heisst, dass nur das Volk wieder Änderungen vornehmen kann. Im Gegensatz zur Gesetzesinitiative, da kann ein einzelner Kantonsrat dem notenkritischen ParlamentDas Parlament ist in demokratischen Verfassungsstaaten die V... alle Monate wieder eine MotionEine Motion ist ein Handlungsinstrument der Parlamentarier d... unterbreiten. -> Weitere Infos folgen später
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Bei der Verfassungsinitiative gibt es keine Möglichkeit die Noten mit Schulexperimenten zu umgehen, bei der Gesetzesinitiative schon.
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Nur die Verfassungsinitiative ermöglicht eine schnellst mögliche Benotung der Schüler. Denn bei der Gesetzesinitiative muss dem Kantonsrat zuerst ein Gesetzesvorschlag unterbreitet werden, welcher noch abgesegnet werden muss!
Wie kam es zu der Verfassungsinitiative:
- Eltern und Schüler werden zunehmend mit den Begriffen wie „Lernkompetenz“, „Selbstkompetenz“, „Sozialkompetenz“, „Methodenkompetenz“ konfrontiert. Diese Bewertungen sind für viele nicht klar verständlich und kaum messbar. Viele Eltern wissen nicht mehr wo ihr Kinder mit den schulischen Leistungen stehen.
Mit den Noten wollen wir, dass wieder Disziplin, Fleiss und Leistung in den Vordergrund gerät.
Die Beurteilung der schulischen Leistungen und der Fachkompetenz muss so erfolgen, dass sie klar und einfach interpretierbar ist. Sie muss verständlich sein. Einfache Noten sind Beurteilungsgesprächen und Kompetenzrastern klar überlegen.
Die SVP Kanton Zug hat weder an den Kommissionssitzungen noch an der Kantonsratssitzung die Gesetzesinitiative, welche auch Noten in der Primarschule fordert, bekämpft!
Für uns war immer klar dass der Souverän, also das Zuger Stimmvolk, das letzte Wort haben muss.
Lassen Sie mich nun erklären, warum gerade die Notenbefürworter für unsere Verfassungsinitiative stimmen sollten:
„An der 1. Lesung im Kantonsrat wurde die Gesetzesinitiative betreffend Wiedereinführung von Noten ab der 2. Klasse mit 40:12 Stimmen ohne Gegenvorschlag abgelehnt. Die Verfassungsinitiative für das Notenobligatorium und gegen Schulexperimente ohne Noten wurde mit 49:16 Stimmen ohne Gegenvorschlag abgelehnt. In der zweiten Lesung am Morgen des 25. August wurde dieses Resultat bestätigt. Der Rat lehnte die Gesetzesinitiative mit 44:9 Stimmen und die Verfassungsinitiative mit 51:19 Stimmen ab. Damit ist klar: Der Kantonsrat will keine Noten weder ab der 1. noch ab der 2. Klasse, und er will auch nicht verhindern, dass die Schule von einer Reform zur nächsten, von einem Schulexperiment zum nächsten, gehetzt wird.“
Wer für Schulnoten ab Beginn der Schulzeit ist, muss in der Stichfrage daher der Verfassungsinitiative den Vorzug geben. Denn die VerfassungEine Verfassung ist die rechtliche Grundordnung bzw. das obe... kann nur vom Volk geändert werden. Die Gesetzesinitiative weist unter diesem Aspekt klare Mängel auf.
So kann ein einzelner Kantonsrat bei der nächsten Gelegenheit eine neue MotionEine Motion ist ein Handlungsinstrument der Parlamentarier d... einreichen, welche die Abschaffung dieses neuen Gesetzes verlangt.
Dass so eine MotionEine Motion ist ein Handlungsinstrument der Parlamentarier d... Mehrheitsfähig ist, habe ich Ihnen vorher mit dem Abstimmverhalten des Zuger Kantonsrates bestätigt!
Aus aktuellem Anlass habe ich in meinen, gar nicht mal so alten, Zeugnissen geforscht. Auch ich bekam Noten ab der 1. Klasse!
Als dann aber das Schulsystem geändert wurde bekam ich in der 3. Klasse keine Noten mehr. Ab der 4. Klasse wurden dann wieder Noten eingeführt, was nur ein Jahr vor dem 1. Orientierungsgespräch mit Bezug auf die Selektion der Sekundarstufe 1 ist!
Wenn Sie also für Noten in der Primarschule sind, müssen Sie zwingend bei der Stichfrage für die Verfassungsinitiative für das Notenobligatorium und gegen Schulexperimente ohne Noten ankreuzen.
Denn nur so wird die Benotung der Schüler schnellst möglich umgesetzt. Ausserdem werden Schulexperimente ohne Schulnoten für die nächsten 10 Jahre nicht mehr erlaubt sein.
Beni Riedi
Kantonsrat, Baar
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsDas traurige ist, das bei einem Eltern-Lehrertreffen die Lehrperson 45 von 60 Minuten nur ueber die Sozialkompetenz des Kindes kommentiert. Ganz am Schluss und nur nachdem man speziell nachfragt, wird man dann noch ueber die schulischen Leistungen informiert. Niemand erreicht irgend etwas im Leben nur mit Sozialkompetenz. Seit 100+ Jahren haben Schueler Sozialkompetenz selber erlernt – ploetzlich scheint das nicht mehr moeglich zu sein ? Kein Wunder “importieren” wir immer mehr Spezialisten aus dem Ausland.
Sehr geehrter Herr Riedi
Ich finde Ihr Anliegen unterstützungswürdig und ich stimme ihnen durchaus zu, dass Noten im Schulsystem erhalten bleiben sollen, allerdings aus anderen Gründen. Zu nennen wären unter anderem:
– in einer Leistungsgesellschaft soll die Schule nicht ein weltfremder geschützter Ort darstellen, sondern die Schüler darauf vorbereiten, dass sie ein Leben lang gemessen und mit anderen verglichen werden.
– die Vergleichbarkeit wird formalisiert.
– spätestens beim Wechsel in die Sekundarstufe II bzw. Tertiärstufe werden Noten vorhanden sein. Es ist ein Nachteil, wenn man nicht vorgängig gelernt hat damit umzugehen.
– Der Kantönligeist im Bildungswesen ist schon heute zu stark ausgeprägt. Es ist besser, wenn man in diesem Bereich nicht exotische Wege einschlägt.
Wo ich sie korrigieren muss:
– Noten sind weder fair noch transparent. Sie messen meist nicht einmal das, was sie zu messen vorgeben. Das ist heute unter Fachleuten ziemlich unbestritten.
– Die von ihnen aufgezählten Kompetenz sind sehr wohl messbar. Im Tertiär B Bildungsbereich (Fachausweise, Höher Fachschulen eidg. Diplome etc.)wird immer mehr auf Kompetenzen und nicht Wissen geprüft.
– Noten sind ein Vergleichsinstrument und keine Disziplinierungs- oder Erziehungsmassnahme. Sie setzen sie aber so ein, wenn sie bezwecken … «Mit den Noten wollen wir, dass wieder Disziplin, Fleiss und Leistung in den Vordergrund gerät.» Auch hierzu gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, die zeigen wie wenig effektiv dieser Ansatz ist.
– Noten schützen vor allem besser vor Willkühr. Das ist natürlich für die Eltern nur relavant, wenn ihr Kind eine Klasse wiederholen muss.
– Noten verringern den Aufwand für die Kommunikation zwischen Eltern und Lehrer. In der Stadt Zürich wollen die Lehrpersonen wieder zurück zu den Noten, weil es den Lehrpersonen zu aufwändig ist.
– Noten geben dem Kind während dem Jahr Feedback und nicht nur am Zeugnistag.
– Ein Erstklässler kann den Inhalt des Bewertungsbogen nicht richtig verstehen. Die Noten verstehen sie viel besser.
Nicht die Noten selbst verursachen Probleme, sondern wie Lehrpersonen, Eltern und die Gesellschaft damit umgeht.