Wem der Soziale Frieden etwas wert ist, kämpft für Mindestlöhne und gegen Lohnexzesse
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9! Jede neunte erwerbstätige Person verdient weniger als 3800 Franken. Das heisst, sie können trotz vollem Pensum nicht oder nur knapp von ihrem Lohn leben. Müssen von diesem Lohn auch noch Kinder leben, ist der Gang zur SozialhilfeDie Sozialhilfe, auch Fürsorge genannt, sichert die Existen... unausweichlich.
Für die SP sind gerechte Löhne ein zentraler Schritt zu mehr sozialer Gerechtigkeit. In den letzten Jahren sind die Unternehmensgewinne und die Saläre der Spitzenverdienenden explodiert. Wenn gleichzeitig jeder neunte ArbeitnehmerArbeitnehmer ist, wer in einem Arbeitsverhältnis steht und ... bzw. jede neunte Arbeitnehmerin weniger als 3800 Franken verdient und damit knapp oder gar nicht von ihrem Lohn leben kann, bedroht dies den sozialen Ausgleich in unserem Land. Viele dieser „working poors“ sind trotz vollem Pensum von der SozialhilfeDie Sozialhilfe, auch Fürsorge genannt, sichert die Existen... abhängig.
Die Allgemeinheit muss also für die unwürdigen Tiefstlöhne gerade stehen. Oder anders gesagt: Unternehmen, die Tiefstlöhne zahlen, erhalten indirekt eine staatliche Lohnsubvention. Ein existenzsichernder MindestlohnUnter Mindestlohn versteht man den [[Lohn]], welcher von ein... von 4000 Franken ist also kein Luxus, sondern ein Gebot des Anstands und der volkswirtschaftlichen Vernunft.
Alle Männer und Frauen, die in der Schweiz arbeiten, haben das Recht auf einen anständigen Lohn. Das verlangt die VolksinitiativeDie Volksinitiative ist ein politisches Recht in der direkte... «für den Schutz fairer Löhne» des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds. Die InitiativeDie Initiative ist in der Schweiz ein politisches Recht der ... schreibt einen MindestlohnUnter Mindestlohn versteht man den [[Lohn]], welcher von ein... von 22 Franken pro Stunde vor – das entspricht rund 4000 Franken im Monat. So viel braucht es mindestens, um in der Schweiz einigermassen leben zu können. Mit diesem Betrag ist kein Luxusleben möglich, es reicht gerade für die dringendsten Bedürfnisse.
Zweitens verlangt die InitiativeDie Initiative ist in der Schweiz ein politisches Recht der ... eine Stärkung der Gesamtarbeitsverträge. Das Paket Mindestlöhne und Gesamtarbeitsverträge stabilisiert das Lohnsystem auf allen Stufen. Damit schützt die VolksinitiativeDie Volksinitiative ist ein politisches Recht in der direkte... die Löhne der Normalverdienenden und verhindert die Erosion des Mittelstandes.
Mindestlöhne sind das beste Mittel im Kampf gegen LohndumpingEs gibt keine klare Definition von Lohndumping. Drei Sachver.... Durch einen gesetzlich festgelegten MindestlohnUnter Mindestlohn versteht man den [[Lohn]], welcher von ein... werden gute Arbeitsplätze in Tieflohnbranchen geschützt, weil nicht immer noch billigere Arbeitskräfte eingesetzt werden können. Sogar neue Stellen werden geschaffen, denn Arbeitende, die einen anständigen MindestlohnUnter Mindestlohn versteht man den [[Lohn]], welcher von ein... erhalten, müssen in ihrer Freizeit nicht Zweitjobs nachgehen. Diese werden somit für andere Stellensuchende frei. In Grossbritannien ist die Beschäftigung nach Einführung des Mindestlohns 1999 in einzelnen Branchen um bis zu 25% gestiegen. Von 400‘000 Arbeitnehmenden mit Tiefstlöhnen sind rund 320’000 Frauen. Darum – und weil Frauen beim Lohn immer noch massiv diskriminiert werden – sind gesetzliche Mindestlöhne ein wichtiger Schritt in Richtung Lohngleichstellung. Ein gesetzlicher MindestlohnUnter Mindestlohn versteht man den [[Lohn]], welcher von ein... schützt nicht nur die Arbeitnehmenden vor ArmutArmut bedeutet Unterversorgung in wichtigen Lebensbereichen ..., sondern auch deren Kinder. Aktuell ist eine Familie zu gründen immer weniger eine Frage des „Wollens“, sondern eine Frage der finanziellen Möglichkeiten: Es gibt Menschen, die können sich trotz Kinderwunsch eine Familie schlicht nicht mehr „leisten“. Die Mindestlohninitiative sichert die Existenz aller Menschen und leistet damit einen Beitrag zur Zuversicht, die es braucht, um das „Abenteuer Familie“ zu wagen.
Wem der Soziale Frieden in unserem Land etwas wert ist, kämpft für Mindestlöhne und gegen Lohnexzesse. Allen anderen sei das Buch von Ueli Mäder „Wie die Reichen denken und lenken“ empfohlen.
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Kommentare anzeigen Hide commentsSehr geehrte Frau Fehr,
Für jeden Wähler und Bürger dieses Landes zählt der soziale Frieden zu den bedeutsamsten Errungenschaften der Schweiz. Nur müssen die Löhne, die ausbezahlt werden, erst einmal verdient werden. Diese simple Tatsache scheinen viele von uns einfach zu vergessen. In unseren Sozialwerken klaffen Wunschdenken und Wirklichkeit schwer auseinander. Wann schaffen wir es endlich, Einnahmen und Ausgaben wieder nachhaltig ins Lot zu bringen? Wir leben weiterhin auf Kosten der kommenden Generationen und das ist – aus meiner Sicht betrachtet – alles andere als sozial. Wir werden uns in den kommenden Jahren mit einem verschärften Wettbewerbsdruck auf den Weltmärkten herumschlagen müssen. Keine leichte Aufgabe für eine Exportnation wie die Schweiz! Was tun wir eigentlich um unsere Wettbewerbsfähigkeit anzukurbeln? Wir dürfen – das möchte ich Ihnen doch sehr ans Herz legen – unsere Wünsche nicht überdrehen. Die uns erwartende, alternde Gesellschaft wird alles von uns abfordern.
Mit freundlichen Grüssen,
Willy Burgermeister
Die Frau könnte auch arbeiten.
Und wer ist verantwortlich dafür, dass der soziale Friede gefährdet ist?
Das sind doch diejenigen die es zugelassen haben, dass die schweizer Wirtschaft hemmungslos ihre Arbeitskräfte im europäischen Ausland rekrutieren kann. Und somit die Löhne eher gesunken als gestiegen sind. Die damit auf dem Arbeitsmarkt in der Schweiz den natürliche Mechanissmus von Angebot und Nachfrage zerstört haben.
Die es zugelassen haben, dass die Bevölkerung der Schweiz schneller wächst als die dzu notwendige Infrastrukturen gebaut werden können. Dass dadurch die Infrastrukturen wie öffentlicher Verkehr, individualverkehr, Wohnungen usw immer teurer werden.
Hier ein paar Beispiele:
-Die Autobahnvignette soll teurer werden. Dies damit das Nationalstrassennetz weiter ausgebaut werden kann.
-Die Bahn wird immer teurer. Auch hier wieder, damit dieses Infrastrukturobjekt immer weiter ausgebaut werden muss.
-Wohnungen in den Aglomerationen werden immer teurer.
– Gleichzeitig wurde in den letzten Jahren die Löhne der Arbeiter höchstens der Teurung angepasst.
Man könnte noch einige Punkte aufzählen. Wenn man die Zusammenhänge genauer anschaut, sieht man auch wo die Schweiz falsche Wege eingeschlagen hat.
Leider sind die Leute die dies verursacht haben nicht bereit, diesen Fehler zu beheben. Jetzt wird mit unterschiedlichsten Ideen versucht die verfahrene Situation zu korrigieren, anstatt die Ursache zu bekämpfen. Nur damit sie nicht öffentlich eingestehen müssen einen Fehler gemacht zu haben.
Und das schlimmste ist noch, sie versuchen mit ihren Ideen als grosse Retter aufzutreten und noch selber politisches Kapital aus der verfahrenen Situation zu schlagen (siehe oben). Notabene einer Situation die diese ursprünglich selber herbeigeführt haben.
Der Kernfehler war der dass die SP & Gewerkschaften es versäumt haben, die Zustimmung zur Personenfreizügikeit an Mindestlöhne zu binden, dann hätten wir die ganzen Probleme mit Lohndumping gar nicht!
Richtig: und damit die Schweiz noch attraktiver für ausländische Arbeiter gemacht!!!
Damit wären diese Mindestlöhne innert kurzer Zeit wieder relativiert worden, da die Lebenskosten (Wohnung, öffentlicher Verkehr, individueller Verkehr usw.) in der Schweiz noch schneller angestiegen wären.
Viertausend Franken Mindestlohn und sechs Wochen Ferien – man kann den sozialen Frieden auch so gefährden. Bitte, wer kann sich mit einem Lohn von viertausend Franken im Monat überhaupt sechs Wochen Ferien leisten? Für mich sind diese beiden Forderungen zusammen ein Widerspruch in sich. Ein Beweis, wie willkürlich und unüberlegt die Gewerkschaften und die ihnen nahestehenden Politiker agieren.
Zugegeben, ich weiss nicht, wie viel Gewerkschaftsbosse und Berufsgewerkschafter verdienen. Ich gehe jedoch davon aus, dass ihr Einkommen deutlich über dem geforderten Mindestlohn liegt. Geld, das von der Basis, also von den arbeitenden Gewerkschaftern, in Form von (solidarischen?) Beiträgen erst erarbeitet entrichtet werden muss. Es wäre wünschenswert, wenn Gewerkschaftsbosse und Berufsgewerkschafter in wirtschaftsorientierten Unternehmen arbeiten müssten. Also dort, wo Fleiss, Leistung, Wissen und Erfahrung zählen. Sehen Sie, sehr geehrte Frau Fehr, wenn sich ein Rechtsanwalt an die Spitze der Gewerkschaften stellt, fällt es schwer zu glauben, dass er in seinem anstudierten Beruf sehr erfolgreich gewesen ist.
Die meisten Arbeitnehmer in der Schweiz beschäftigen die KMUs – und nicht die Banken, Grossunternehmen, der Bund, die Kantone oder die Kommunen. Andererseits gibt es einige KMA, deren Inhaber weniger als seine Mitarbeiter verdienen, sich keine vier Wochen Ferien gönnen und trotzdem das unternehmerische Risiko tragen. Welches unternehmerische Risiko trägt ein Gewerkschafter oder ein einfacher Angestellter?
Ich bin mit ihnen einig, mit 4000 Franken sind keine grossen Sprünge möglich und Sonderwünsche kann man sich damit auch nicht erfüllen. Bleibt also die Frage, wer diesen Mindestlohn garantiert. Eines weiss ich schon heute: Die Gewerkschaften und die ihnen nahestehenden Politiker werden es nicht sein.
4000.- Mindestlohn führt einfach zu mehr Arbeitslosigkeit. Die Tieflohnbranchen sind eigentlich alles Binnenwirtschaftsbranchen wie Gastronomie und Reinigung. Klar muss ein Büro immer gereinigt werden und die Preise werden einfach heraufgesetzt. Da würde ich einen Mindestlohn begrüssen und das wäre über GAV-Verhandlungen durchsetzbar. Im Gastgewerbe führt das jedoch zu Betriebsschliessungen. Die Preise sind bereits jetzt zu hoch und müssten weiter erhöht werden. Das werden die Konsumenten nicht bezahlen. Das sehen wir auch in Ländern wie Frankreich mit hohen Mindestlöhnen. Da hat kaum ein Restaurant Angestellte, dafür sind das meist Familienbetriebe. Da helfen auch die Kinder nach Schulschluss mit. Bei uns habe ich das kaum gesehen. Zumindest als Einzelperson kann man mit weit weniger als 4000.- gut leben. Das sind zudem meist Anfangslöhne. Eine Familie verdient meist doppelt und dann ist das kein Problem mehr. Wirklich zum Sozialfall entstehen erst bei Scheidung und mit Kindern.
Staaten wie England oder die USA kennen einen Mindestlohn. Nur wäre ein entsprechender Mindestlohn in der Schweiz bei etwa 2500.-.
Gastgewerbe:
Die Löhne sind das eine, die Pachtzinsen bzw. Mietzinsen für die Immobilien und Geräte sofern sie dem Wirt nicht selbst gehören sind ein Anderes aber darüber spricht man nicht…
Was wäre so schlimm an der Schliessung der Betriebe? Die Arbeitskräfte kommen aufgrund den Niedriglöhnen sowieso aus dem Ausland. Und bei Schliessungen führt dies zur Erhöhung der Auslastung bei anderen Betrieben.
Das wäre wirklich kein grosser Verlust. Habe mich oft gefragt warum wir vor allem den Tourismus subventionieren, obwohl dort nur Ausländer zu Tiefstlöhnen arbeiten. Das verschwinden dieser Betriebe wäre sogar eine Entlastung der Steuerzahler. das ist für mich ein Argument pro Mindestlohn 4000.-.
Ganz genau! 🙂
“Nur müssen die Löhne, die ausbezahlt werden, erst einmal verdient werden”
Ebenso die Kosten für Verwaltungsräte & Aktionäre etc. bitte nicht vergessen.
Diese sind etwas höher…
Auf dem Arbeitsmarkt hat es ein grosses Arbeitsangebot dank Personenfreizügigkeit. Wird nun ein Mindestlohn festgesetzt so ist er noch attrativer. Die eigentlich Leidtragenden sind die unter denen weniger Qualifizierten. Dies sind häufig die Jungen. Gebt den Jungen eine Chance ins Berufsleben einzusteigen, auch wenn sie anfangs wenig verdienen.
Zudem kann der Mindestlohn mittels Praktika und Ausbildungsanteilen einfach umgangen werden.
Möchten die SP-ler lieber von weit her importiertes Gemüse essen?
Wir haben eine Sozialhilfe die dafür sorgt, dass niemand verhungert.
Wie gesagt, die Leidtragenden sind die “Klientel” der SP. Ich verstehe das auch nicht ganz. Wie schon in der Arena erklärt, eigentlich will die SP ja das Richtige, aber der Plan ist nicht durchdacht – man hat sich zuwenig mit den Konsequenzen auseinander gesetzt.
Die nächste “Fehl”-Initativen werden die Erbschaftssteuerinitative sowie der 1:12 Schwachsinn sein.
@Anton Keller
“Personenfreizügigkeit: Wird nun ein Mindestlohn festgesetzt so ist der Arbeitsmarkt noch attrativer…”
Wird so sein aber:
Ist die PFZ für die Wirtschaft dann noch immer so attraktiv wenn sie auch den Zuwanderern mehr bezahlen muss?
Es geht hier ja vor allem um die kleinen Löhne die mit dem Mindestlohn eine Besserstellung erfahren.
In diesem Segment werden von den Arbeitgebern ja vor allem deshalb ausländische Arbeitskräfte angestellt weil sie wegen fehlendem Mindestlohn billiger als Schweizer sind.
Somit kann ich Ihren Argument nicht folgen.
@Emil Huber
“In diesem Segment werden von den Arbeitgebern ja vor allem deshalb ausländische Arbeitskräfte angestellt weil sie wegen fehlendem Mindestlohn billiger als Schweizer sind.”
… und unser Bundesrat hat doch gesagt, dass Hochqualifizierte kommen und die flankierenden Massnahmen greifen.
Es gibt immer weniger Arbeiten für Nicht-Hochbegabte, also für den einfachen Büetzer. Es ist daher sinnvoll, diese Arbeitsplätze für diejenigen zu reservieren, welche schon in der Schweiz sind, seien es Ausländer oder Schweizer.
Die Nachteile der Wirtschaft sind bedeutend kleiner als die Kosten, welche durch Arbeitslosigkeit der Allgemeinheit überbürdert würden.
Denken Sie daran, dass manche Gutmenschen Sans-Papiers als schwarz-arbeitende Haushaltshilfen oder Sexsklaven beschäftigen. Da nützt kein Mindestlohn, sondern eine harte Bestrafung dieser arbeitgebenden Gutmenschen. Oder glauben Sie, dass Sans-Papiers legal ausgerechnet in Zürich eine bezahlbare Wohnung und legale Arbeit finden? Jedenfalls habe ich keine gesehen, welche unter den Brücken schlafen. Hingegen waren sie so gut miteinander organisiert, dass sie an Demos teilgenommen haben.
Ich bin klar für faire Löhne im Rahmen des Möglichen. Es kann nicht sein, dass man Vollzeit arbeitet und davon nicht leben kann! Zum Lohndumping bloss dies – die Unternehmen sind doch froh um Möglichst tiefe Lohnkosten und nehmen teilweise die soziale Verantwortung nicht mehr war (auch die KMUs). Es stimmt was im gesamten System nicht! Wohnung, Krankenkasse, Lebenskosten zu teuer… Staat bezahlt, Wirtschaft kassiert… Wie oft habe ich Lohnerhöhungen in den oberen Etagen festgestellt – auch von KMUs und im Gegenzug gingen die unteren leer aus oder wurden Zwangsfrühpensioniert. Das mach keinen Spass zuzusehen! Ich bin ganz klar der Meinung, dass wenn man sparen muss/Geld benötigt wird alle! mithelfen sollen. Jene mit mehr Mitteln halt mehr und jene mit weniger können halt nicht so viel. Je mehr der Staat ausgeben muss, desto mehr Geld braucht er. Die Reichen wollen nicht (noch) mehr abgeben und der Mittelstand kann bald nicht mehr abgeben. Oder soll man denn die Sozialabgaben und die Mehrwertsteuer weiter und weiter erhöhen? Dies trifft auch diejenigen am meisten, welche sonst schon wenig haben. Frauen sollen sonst auch arbeiten. Ja, das tun sie im Rahmen des Möglichen. Doch was wenn Kinder vorhanden sind? Tagesstätte, Krippe, Aufsicht/Erziehung etc.? Kein Wunder wächst der Unmut der Bürger doch eine Lösung – auch seitens Politik – sehe ich bei weitem noch nicht. Max. Pflästerlipolitik. Wie wäre es mal mit einem radikalen Schnitt und Systemwechsel? Welches System weiss ich nicht! Doch um eine Richtungsänderung – sofern notwendig – sollten doch Experten, Politiker da sein! Schliesslich wurden Politiker vom Volk gewählt um dem Wohle der Bürger und des Landes zu dienen was schliesslich auch ihnen selbst zu Gute kommt!
Frau Sägesser
Ich weiss, sie werden nicht meiner Meinung sein. Aber ich möchte doch wieder einmal auf einen Beitrag von ihnen Antworten.
Die Lohnschere in der Schweiz geht doch immer weiter auf. Ich frage sie nun, wesshalb ist das so?
Hier eine Antwort dazu:
-Die oberen Stufen der Firmen können selber über ihren Lohn entscheiden.
-Beim einfachen Arbeiter ist durch das übermässige Bevölkerungswachstum das Gleichgewicht in Bezug auf Angebot und Nachfrage gestört. Somit sind die Firmen nicht mehr gezwungen, ihre Mitarbeiter vernünftig zu entlöhnen. Bei der Resource Arbeitskraft spielt der Markt nicht mehr.
Die Schweiz wird in nächster Zukunft immer auf eine Zuwanderung angewiesen sein. Meine Frage nun an sie: was spricht dagegen, diese Zuwanderung so weit zu kontrollieren, dass die Bevölkerung in der Schweiz nicht weiter wächst?
Dies würde viele Probleme in der Schweiz entschärfen. Unter anderem müssten bei einem begrenzten Angebot an Arbeitskräften die Firmen auch die unteren Löhne langsam aber sicher nach oben anpassen.
Guten Tag Frau Sägesser
ich denke unsere Ausgaben sind viel zu hoch. Bildung, Gesundheitswesen, Infrastruktur… . alles nur vom allerbesten und das kostet sehr viel Geld.
Braucht es in der Nacht eine Beleuchtung, dass ich während dem spazieren eine Zeitung lesen kann? Ist jeder Kreisverkehr nötig? Braucht fast jede Gemeinde eine eigene Feuerwehr? Braucht es die vielen Schulen, oder könnte man ein paar zusammen legen. Braucht es in Krankenhäuser mehr Ärzte als Pflegepersonal? Braucht jedes Krankenhaus die neusten Geräte? Müssen bei den Kindern, die kleinsten Zahnstellungsfehler korrigiert werden… .
Braucht es überall einen Fussgängerstreifen und Fahrradstreifen? Braucht es die vielen Ampeln… ?
Da gibt es noch vieles. All das kostet nicht nur, es muss auch unterhalten werden. Wir vergolden die Schweiz und fragen uns, wieso alle immer wie weniger Geld haben.
Schauen sie z.B. die Hundemarke. Der Hund hat einen Chip, ist also registriert bei der ANIS. Jeder Hund!!! Trotzdem muss der Hund auch auf der Gemeinde registriert werden, mit einer Hundemarke. Dafür verlangt man eine hohe Gebühr. Eigentlich würde man denken, einmal registrieren genügt und wenn der Hund gestorben ist, könnte man ihn abmelden. Aber nein, ganz sinnlos muss man den Hund jedes Jahr, mit einer neuen Hundemarke registrieren. Anstatt Briefe zu verschicken, all Jahr eine neue Hundemarke…, könnte man viel Geld sparen, wenn man diese sinnlose Arbeitsbeschäftigung sein lassen würde und zum Beispiel auf der Steuererklärung angeben, wie mancher Hund man hat.
Was auf dem RAF…, gespart werden könnte, hat in einem Buch keinen Platz mehr. Anstatt Leute vom Ausland zu holen, könnte man solche sinnlosen Beschäftigungen zusammen streichen und diese Leute der Wirtschaft zu führen. Wir hätten riesiges Sparpotential und es ginge allen besser.
Ist nur eine Meinung von mir.
Liebe Grüsse, Kurt Nünlist
@Nünlist Meinen Daumen hoch haben Sie. Da liegt ein unglaubliches Sparpotential brach.
@Steiner Bevor die Löhne unteren Löhne erhöht werden, wird die Arbeit ausgelagert.
Herr Meier
Arbeiten, die in der Schweiz nicht mehr gemacht werden können, sollen auch ausgelagert werden. Dies ist für das ganze Land sicher besser als ausländische Arbeitskräfte, mit all den Folgekoste, ins Land zu holen.
@Herr Steiener Das Problem ist, dass praktisch alles ausgelagert werden kann. Der Lohndruck hat heute Jobs erreicht die bis vor ca. 10 Jahren noch nicht ausgelagert werden konnten.
Herr Meier, sie haben recht, es können alle Arbeitsplätze ausgelagert werden. Auch Managerarbeitsplätze.
Die Schweiz hatte wärend der letzten 60 Jahre immer ein hohes Lohnniveau und hat trotzdem überlebt. Wenn sich die Schweiz wieder auf ihre alten Werte besinnt, kann sie auch im heutigen Umfeld problemlos überleben. Und sie kann es sich leisten, allen die für die Gesellschaft Schweiz arbeiten auch entsprechend zu entlöhnen. Eigentlich sollte dies heute sogar noch besser gehen. Mit den aufstrebenden Ländern in Asien eröffnet sich ein grosser Absatzmarkt für Produkte aus der Schweiz. Auch die Asiaten sind bereit für Qualität zu bezahlen (siehe z.B. Uhrenindustrie). Billig und Massenprodukte müssen wir doch in der Schweiz nicht mehr herstellen. Die werden in anderen Ländern viel effizienter produziert.
@Herr Steiner: Herzlichen Dank für Ihren Input! Zustimmen kann ich Ihnen doch Mal in diesem Punkt betr. Entscheiden der Löhne sein. Doch über das Bevölkerungswachstum (Zahlen und Fragen betr. Sicherung der AHV) habe ich meine Meinung bereits im letzten Jahr kundgetan. Das Bevölkerungswachstum in der Schweiz ist um einiges kleiner als das Weltweite….. (so gemäss den mir vorliegenden aktuellsten Zahlen). Der Markt funktioniert nicht bloss bei der Ressource “Arbeitskraft” nicht mehr. Liegt es wohl daran, wenn man zu sehr gewinnorientiert ist und nicht weiter als die eigene Nase denkt. Deshalb kam ich auch auf Möglichkeiten, die Flüchtlinge und Migration generell einzudämmen. Sehe ich doch sehr wohl die Begrenzung der Schweiz. Betr. Asylsuchenden wurde auch bereits auf die Zahlen proportional zu den weltweiten Flüchtlingen/Asylsuchenden aufmerksam gemacht. Dies kann sicher auch nachgelesen werden. Ebenso auf die zwangsläufige Pendlerei, wenn es zumutbar ist pro Weg 2 Stunden unterwegs zu sein. Also hat ein Arbeitgeber nicht nur nach der Schweizergrenze sondern auch schon nach der Kantonsgrenze seine Rekrutierungsmöglichkeiten. Aus meiner Sicht, Herr Steiner haben wir ziemlich sicher das gleiche Ziel. Doch nicht zwangsläufig denselben Weg dazu
@Herr Nünlist: Herzlichen Dank für Ihren Input! Was können wir denn gegen die hohen Kosten in der Aus- und Weiterbildung tun? Haben Sie Vergleichszahlen (Einkommen, Ausgaben wie Miete, Steuern etc. und Bildung)? Aus meiner Sicht, sollten wir in die Aus- und Weiterbildung genügend investieren, weil wir sonst auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen sind. Sparmassnahmen werden leider Gottes auf dem Buckel der Aus- und Weiterbildung gehalten. Zudem braucht man ja für so vieles bereits Zertifikate, welche dies und jenes belegen. Sprachkurse und kleinere können sich Familien noch leisten. Doch wie steht es mit jenen im 5stelligen Bereich? Nur ein gesunder Mensch ist auch voll leistungsfähig und glücklich. Deshalb darf auch das Gesundheitswesen nicht unter Sparmassnahmen leiden. Doch dies alles heisst nicht, dass diese Bereiche einfach tun und lassen können, was sie wollen….. Was den ÖV anbelangt, so kostet ein Auto im Jahr noch immer mehr. Auch ist man entsprechend gezwungen zu pendeln (diesbezüglich auch in meiner Antwort an Herrn Steiner). Man kann sicher Schulen, Spitäler etc. zusammenlegen. Doch was heisst es für die Eltern, wenn sie die Kinder in die Schule bringen müssen oder für die Kinder welche den längeren Schulweg in Angriff nehmen müssen? Was heisst es für den Patienten, welcher zu Hause oder sonst wo immer in Lebensgefahr schwebt, wenn das nächste Spital (Notfall) um viele Kilometer weit entfernt ist? Klar leben und jammern wir auf hohem Niveau. Klar braucht es auch Eigenverantwortung. Doch wo der Mensch dazu nicht (mehr) fähig ist, muss halt was anderes dazu dienen (Ampeln, Gesetze etc.). Zudem kommt sicher auch unser Föderalismus teilweise in die Quere.
@alle. Frage mich gerade, wie denn die Jobs in Tieflohnsegmenten (Reinigung, Gastronomie etc.) ausgelagert werden sollten. Ausländische Firma bekommt den Zuschlag? Arbeitnehmer wohnen im Ausland und pendeln oder haben Wochenaufenthalt hier in der Schweiz? Wäre froh noch um weitere Informationen diesbezüglich. Zudem liegt es noch immer in der Verantwortung der Unternehmen, wen sie einstellen…..
Im Tieflohsegment wird vermutlich eher wenig ausgelagert. Meine Antwort betreffend Auslagerung war eine Antwort an Herrn Steiner. Da die Löhne generell nicht steigen. Aber das betrifft weniger den Tieflohnbereich. Geputzt wird immer und da werden die Preise halt angehoben. In der Gastronomie, wie im ganzen Tourismus, werden die Betriebe halt geschlossen. Vermutlich findet auch eine gewisse Verlagerung zur Selbständigerwerbende statt. Denn da gilt der Mindestlohn nicht.
@Herr Selk Das sieht eben nur jemand, der einmal selbständig gearbeitet hat oder einen eignen Betriebe hat. Daran krankt ganz Europa, da denkt jeder, das Geld komme irgendwie von selbst.
Guten Tag Frau Sägesser
Wenn ich mir was anschaffe, dann gibt es mehrere Überlegungen.
Was will ich?
Für was will ich es?
Hat es einen Nutzen?
Kann ich es mir leisten?
Kann ich mir Folgekosten die daraus entstehen leisten?
Auf was muss ich verzichten, weil ich mir das leiste?
Ist es mir das wert, trotz den Folgen die daraus entstehen, wenn ich mir das leiste?
Sie schreiben was sie wollen. Das ist gut, dieses, jenes…., aber können wir es uns leisten, hat es den Wert den wir uns wünschen. Das fragt sich nie jemand.
Frau Sägesser, ich kenne Diskussionen, da geht es darum, ob es den Kindern zumutbar ist 2km Schulweg zu haben. Wie sie wird dann noch begründet, sonst muss man das Kind zur Schule fahren. Ist das zumutbar? 2km sind im Tag 8km Bewegung, das gleicht etwa 1,5std. spazieren. Ist das ungesund? Aber die Kinder mit dem Auto zur Schule fahren und am Abend in einen Turnverein, damit das Kind Bewegung hat, ist doch paradox.
Ich will jetzt nicht alles aufzählen. Aber es gibt viele kleine Sachen, bei denen man sparen könnte. Mehr Ausgaben, bedeutet nicht besser.
Zum Beispiel werde ICH nicht gefragt.
Eine günstige Infrastruktur mit tiefen Nebenkosten, dafür eine IV wo die Renten höher sind und der Behinderte besser eingegliedert wird.
Oder eine günstigere Behandlung in der Medizin, dafür eine bessere Versorgung der alten Leute.
Oder tiefere Lohnkosten und dafür bessere Sozialausgaben mit Integration.
Usw.
Das wird nicht so gefragt. Wir haben eine Obergrenze für Ausgaben. Einen Topf mit Geld. Wenn man da Geld raus nimmt, dann wächst es nicht nach, es ist weg. Dafür hat es dann weniger für andere Sachen. Jetzt ist die Frage, ist es das wert, dass wir für das und jenes Geld brauchen und an anderen Orten keines oder nur wenig zur Verfügung haben.
Die Medizin. Ich habe zum Beispiel einen Hund und gehe mit ihm in den Tierspital weil er sich komisch bewegt und Fieber hat. Jetzt kann man ihn untersuchen. Blutbild, röntgen, Ultraschall, MRI. Diagnose Krebs, behandeln, operieren, bestrahlen, Chemo.
Ich gehe zum Beispiel zum Landtierarzt. Der sagt mir, „Kurt, der Hund geht komisch, wenn sie einen solch runden Rücken machen, haben sie gerne Krebs. Das Fieber sagt aus, dass etwas nicht stimmt. Ich gebe Dir Antibiotika mit, bleibt das Fiber, hat er Krebs, geht es weg, war es ein Virus.“ Danach Diagnose.
Dasselbe Resultat, nur viel günstiger. Oft kann ein Arzt den Menschen im gesamten nicht mehr beurteilen, weil er nur noch an Apparate glaubt, die ihm Resultate bringen. Vertrauen zu sich selbst, hat der Arzt nicht mehr.
Bildung: Bildung ist gut? Welche Bildung ist gut? Was wollen wir bilden und wie? Es gibt so und so viele Leute, die haben die Bildung abgeschlossen. Alle haben die gleichen Bücher gelesen, wurden durch ein Schema gepresst, denken und sagen dasselbe. Sie glauben das was sie gelernt haben und sind nicht mehr fähig selbständig und kritisch zu denken. Ist das gut, dieses starre System? Würde es nicht ausreichen, wenn sich einer bildet und der Rest arbeiten geht? Sie denken sowieso dasselbe und bringen nichts Neues? Müsste Bildung nicht so sein, dass es eine Eigendynamik entwickelt vom einzelnen und man versucht das zu begleiten? Ich selber empfinde Bildung nicht als Bildung, sondern als Hirnwäsche, wo selbständiges Denken unterdrückt und zerrstört wird.
Auffallend oft sind ungebildete Menschen sehr erfolgreich und kreativ. Wieso. Weil sie sich nicht bilden liessen? Weil sie sich nicht an dieses starre System gehalten haben und eigene Wege gingen?
Bildung ist gut. Wie viel Bildung und was ist es wert? Wenn einer Mathematik studiert, dann Jurist und am Schluss Umweltnaturwissenschaft. Ist das gut? Der Student hat viele Freiheiten. Aber weil er drei Studiums gemacht hat, hat es zum Beispiel weniger Geld für die Arbeitslosen. Ist diese Freiheit es wert, dass sich andere einschränken müssen. Wie viel Freiheit ist uns wie viel wert?
Beim Kampfflieger wird die Rechnung so gemacht. Ist er uns das wert??? Aber diese Frage darf nicht nur auf den Kampfflieger begrenzt sein, die gilt überall. Ist das was wir Ausgeben, der Aufwand wert?
Diese Rechnung wird nicht gemacht. Das ist falsch. Parlamentarier verhalten sich oft so, als ginge sie das Wohl der Schweiz nichts an. Aber Verantwortung heisst für mich, dass man sich solche Gedanken macht. Dass man sich so hinstellt, dass als ginge es um den eigenen Geldbeutel und auch gerade steht.
Ich habe oft das Gefühl, direkte Demokratie funktioniert sehr gut. Der Bürger stimmt sehr verantwortungsbewusst. Aber indirekte Demokratie ist schon ein Problem, weil der Bezug zur Realität verloren geht.
Liebe Grüsse Kurt Nünlist
Herr Nünlist
Vielen Dank für ihre Ausführungen. Hier gerade noch eine Bemerkung zu ihrem letzten Abschnitt:
Sie haben recht, die direkte Demokratie funktioniert sehr gut. Deshalb finde ich auch, dass diese weiter ausgebaut werden sollte. Mit den heutigen Möglichkeiten elektronisch abstimmen zu können, wäre dies doch kein Problem und nicht einmal teuer. Ich weiss, es gibt noch viele Bedenken bezüglich Sicherheit. Auch müssen sich die Bürger langsam umgewöhnen. Somit hier meine Idee: Die Abstimmungen werden wie bisher durchgeführt. Zusätzlich wird eine Plattform geschaffen, bei der zu wichtigen Themen jeweils eine Konsultativabstimmung durchgeführt werden kann. Dem Parlament soll so die Möglichkeit gegeben werden, die Meinung des Volkes zu hören. Das Resultat soll dann als Empfehlung des Volkes an das Parlament gelten. Schlussendlich soll aber das Parlament entscheiden.
Was halten sie von dieser Idee?
Hallo Herr Steiner
grundsätzlich finde ich das eine gute Idee. Es müsste so sein, dass alle Regierungsparteien eine Stellungnahme abgeben könnten. Das Links zu Untersuchungen usw. gesetzt werden. Eine gewisse Anzahl von interessierten Bürgern würden da sicherlich mitmachen.
Ich finde die Idee gut.
Liebe Grüsse Kurt Nünlist
Danke Ihnen allen für Ihre Beiträge. @Herr Nünlist, ich kann Ihnen sicherlich auch in einigen Punkten recht geben. Gewisse Fragestellungen würde ich allerdings nicht bloss auf mich beziehen… auch was die Sparmassnahmen anbelangt. Wenn ich die “Geiz ist Geil-Mentalität” praktiziere, was geschieht denn mit den Unternehmen in meiner Umgebung? Die Geschäfte laufen in Gefahr zu verschwinden…. Deshalb finde ich es gut wenn, im Rahmen der eigenen finanziellen Möglichkeiten, diese entsprechend berücksichtigt werden. Dies hat auch entsprechende Aus- und Nebenwirkungen (Arbeitslosigkeit, Nähe zu Läden etc.). Und ja, man muss die entsprechenden Fragen stellen, wie Sie geschrieben haben. Mir jedenfalls wurde es verweigert in die Sek. ins Nachbardorf zu gehen. Scheinbar wurde es mir damals nicht zugemutet…. Deshalb durfte ich ein Jahr später und wiederholte die 5. Klasse (1x Prim und 1x Sek.). Bemerkte dabei die Verschiedenheit der Schulbücher und lernte auch, dass man dem Lehrer nicht immer alles glauben muss. Meine Eltern durften sich mit den entsprechenden Verschiedenheiten der Schulferien und Schulzeiten rumschlagen. Sie schreiben davon, dass sich einer bildet und der Rest arbeitet. Learning by doing ist sicher auch gut. Doch besser ist doch, wenn sich die Menschen über Themen auch unterhalten können. Diejenigen die Arbeiten sind sicherlich gut auf ihrem Gebiet und haben sicher eine Allgemeinbildung. Doch wenn es um die Aus- und Weiterbildung geht – wenn möglich sogar spezialisiert? Die Frage ist nach den Relationen und der Sicherheit des Schulwegs in diesem Punkt. Verantwortung, Eigenverantwortung etc. …. Das meinte ich damit und hoffe es wurde auch so verstanden. Es geht nicht bloss um “Wunschkonzert”, sondern um das was das Umfeld auch zulässt oder gar “verpönt”. Dazu gehört noch etwas Mut um Dinge auszuprobieren. P.S.: Habe auch das Gefühl, ich sehe einen gewissen Interessenskonflikt wenn Parlamentarier in entsprechenden Gremien etc. einsitzen.
Wir müssen bescheidener werden. Lieber ein 15 jähriges BEZAHLTES Auto als einen HERZKASPER!
Interessant!
Sternstunde Philosophie, Thomas Sedlacek über Ökonomie, Moral und Kultur:
http://www​.tvprogramm.sf.tv/details/7c531ed2-54b9-40f9-9b53-3a0b3ff5ab86
Danke Frau Keller,
für einmal eine sehr interessante Sendung auf SF.
Es ist ja auch interessant, dass die Schuldenbremse, eindeutig auf Herrn Blocher zurück zu führen ist. Oder die Klimaerwärmung, Waldsterben…, ist ein dauernder Motor, um einen Wert zu schaffen, den wir erreichen müssen.
Z.B. die PFZ, für mich ist der Preis den wir bezahlen müssen für die PFZ zu hoch und für mich geht der Wachstum auf Kosten von Platzverlust nicht auf und ich bewerte es negativ. (ICH)
Wie verändert man das System, damit wir besser leben können. Ich sage ja schon immer, früher vor 30 Jahren, hatte ich weniger und war glücklicher. Wir gingen weniger in die Ferien, hatten schlechtere Medizin…, trotzdem war die Welt nicht schlechter. Andere Werte zählten mehr. Heute haben wir ein neues Natel, früher selber zubereitetes Essen, das besser schmeckte… . Werte die wir ersetz haben, haben für mich mehr wert, als die neuen die wir zu befriedigen versuchen.
Die Frage ist, wohin steuern wir, wollen wir das überhaupt, was müssen wir machen, damit wir glücklich werden.
Das System mit dem Wachstum schreit nach einer Veränderung. Denn es wird nicht besser, sondern nur sinnloser.
Ich frage mich schon lange, könnte man die Welt nicht einteilen. Ein Land hat zum Beispiel Überschuss. Ein anderes kann sich gerade so halten, wieder ein anderes hat zu wenig zum Leben. Könnten z.B. die, die Überschuss haben, nicht ein Land, das ähnlich gross ist und Nachfrage hätte, als Paten nehmen? So könnte man das Streben nach Wachstum z.B. befriedigen und es würde einen Sinn ergeben. In einer Überproduktion, macht noch mehr Wachstum keinen wirklichen Sinn. Wir müssen neue Werte schaffen. Ich denke, die UNO die für mich keinen Sinn macht, könnte mit solchen Modellen Sinn ergeben.
Liebe Grüsse Kurt Nünlist
Sehr geehrte Frau Keller,
Sedlacek, ohne Zweifel ein bedeutender Ökonom, sieht in der Unzufriedenheit der Menschen den Motor für Fortschritt. Dem können wir wahrscheinlich alle beipflichten. Allerdings müssen wir uns dann aber auch bewusst sein, dass Unzufriedenheit in jedem Menschen wurzelt und kaum auszurotten sein wird.
Zweitens, unser System gründet auf Kredit und Wachstum. Nun schlägt Sedlacek vor, dass wir lernen müssen, ohne Schulden zu leben. Auch dem können wir, ohne zu zögern, zustimmen. Wenn wir allerdings beginnen, die Schulden nachhaltig zu trimmen, leiden Wachstum, Löhne, Gewinne, die Arbeitslosigkeit (Jugend) steigt und unsere gesamte Gesellschaftsordnung kommt ins Wanken. Ich sage nicht, das sei falsch, nur müssen wir uns über die Konsequenzen eines solchen Schrittes klar werden.
Wie immer sich Europa aus diesem Schuldenmorast befreit, der Weg wird hart und steinig und wir in der Schweiz werden dies zu spüren bekommen. Mindestlöhne und 6 Wochen Ferien für alle helfen dabei wenig – im Gegenteil.
Mit freundlichen Grüssen,
Willy Burgermeister
Herr Nünlist, Ihre Ausführungen über Werte unterschreibe ich.
Tja, was wollen wir selber grundsätzlich und was lassen wir uns aufschwatzen oder aufdrängen? Und was lassen wir uns ohne Gegenleistung wegnehmen, abschwatzen?Und womit lassen wir uns die ganze Zeit Angst einjagen, herumhetzen und die Zeit klauen?
Ich wette wenn man diese Fragen klären kann, dann entwickeln sich plötzlich Wachstumsmöglichkeiten in ungeahnte Richtungen!
Ja, Herr Burgermeister, aber kommt nicht die Gesellschaftsordnung, unser ganzes System seit längerer Zeit immer heftiger ins Wanken, mit dem Kurs der schon die längste Zeit gefahren wird?
Meines Erachtens spielt es schon bald keine Rolle mehr wie geredet und gehandelt wird, der Kollaps lässt sich nicht mehr aufhalten – verzögern schon, aber mehr nicht.
Es hört ja auch keiner damit auf am Rad zu drehen.
Man lernt nicht dazu und versucht die Probleme genau mit dem Verhalten zu lösen mit dem sie entstanden sind.
Sedlacek fragt am Schluss, ob denn der Kapitalismus wirklich so schwach sei, dass er nicht mal ein Zeit des Nullwachstums aushalten könne (sinngemäss).
Konsequenzen müssen wir alle tragen. Die Frage ist nur welche?
Diejenigen die uns “aufs Auge gedrückt” werden- oder die welche mit unserem Einverständnis verursacht wurden?
Höchste Zeit darüber nachzudenken ob die Lösung für alle Lebensfragen immer noch dieselbe ich wie nach dem zweiten Weltkrieg: Wirtschaftswachstum?
Dazu habe ich noch eine Frage: Wohin soll sie den noch wachsen die Wirtschaft?
Liebe Frau Keller,
Ich versuche nicht, Sie irgendwie zu überzeugen. Allerdings dürfen wir nicht in rabenschwarzen Pessimismus verfallen. Wenn der Mensch zur Wand steht, findet er eine Lösung.
Zu den Konsequenzen: Ich vermute, dass die Menschheit nie zu einem Einverständnis kommen wird. Die Interessenlagen sind zu verschieden.
Die Wirtschaft wird in den aufwachenden Schwellenländern wachsen. Die westlichen Industriestaaten werden den Gürtel enger schnallen müssen. Die Folgen: Sie werden den überlasteten Sozialstaat nicht mehr so finanzieren können wie in der Vergangenheit.
So, das wär’s
Mit freundlichen Grüssen,
Willy Burgermeister
Guten Tag Herr Burgermeister,
ich sehe auch schwarz, denn die Globalisierung und die EU sind und waren meiner Ansicht nach ein grosser Fehler. Ich denke regionale Modelle wären besser als globale.
“Die Wirtschaft wird in den aufwachenden Schwellenländern wachsen. Die westlichen Industriestaaten werden den Gürtel enger schnallen müssen. Die Folgen: Sie werden den überlasteten Sozialstaat nicht mehr so finanzieren können wie in der Vergangenheit.”
Ich bin Ihrer Meinung Herr Burgermeister, aber ich überlegen mir, wie das aussieht, wenn einerseits immer mehr Menschen den Sozialstaat belasten werden und andererseit dieser eben den Gürtel enger schnallt und diese Menschen nicht mehr mitnimmt?
Ich befürchte das uns das eine Art Ärger in’s Haus bringt mit dem wir nicht so einfach klar kommen werden und das betrifft vermutlich dann alle sozialen Schichten.
Herr Nünlist, mit Ihrer Ansicht stehen Sie nicht allein.
Da war einmal der Spruch: “Nur Stämme werden überleben”, das bezog sich auf die kleine überschaubare Einheit, in der noch jeder für sein Tun und Lassen zur Verantwortung gezogen oder geehrt werden konnte. Und dann war da noch der weltbekannte Philosoph Erich Fromm, der in seinen Büchern Modelle für künftige Regierungen darstellte, in dem er zB. New Yorks Strassenzüge als selbständig regierte Einheiten entwarf.
(Witzig: Das wurde auch Realität in der Bronx und in Harlem wo sich die rivalisierenden Gangs die Strassen unter sich aufteilten! Ich denke aber nicht das Fromm das in der Art gesehen hat.)
Regionale Modelle haben den Vorteil das sie überschaubar, weniger kostenintensiv und kontrollierbar sind. Missbrauch der Macht und Willkür, Korruption werden schneller wahrgenommen und bestraft als in grossen monströsen verfilzten Machtkonstrukten.
Danke Frau Keller
ja da bin ich ja nicht ganz alleine mit meiner Meinung.
Ich habe mir jetzt zwei Bücher bestellt, die mich interessieren.
Spieltheorie für Einsteiger: Strategisches Know-how…
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Die Ökonomie von Gut und Böse
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Liebe Grüsse Kurt Nünlist
Als sozial denkender Mensch unterstütze ich aus meiner heutigen Sicht die Mindestlohn-Initiative. Doch die im Ausland gemachten Erfahrungen mit Mindestlöhnen lassen keinen eindeutigen Schluss zu, ob sich diese für die ärmeren Menschen insgesamt positiv auswirken. Ohne zusätzliche Massnahmen besteht die Gefahr, dass die Zahl der Arbeitslosen, der IV-Bezüger, der Sozialhilfeempfänger und der nicht erfassten Personen insgesamt ansteigen würde.
Ob die Mindestlohn-Initiative angenommen wird, kann heute noch nicht beurteilt werden. Die bisherigen kantonalen Abstimmungen zu solchen Begehren erzielten unterschiedliche Resultate. Sie hätte mehr Chancen, wenn der schweizweit geltende Mindestlohn etwas tiefer angesetzt würde und es den Kantonen freigestellt wäre, entsprechend den regional unterschiedlichen Lebenskosten diesen Mindestlohn leicht anzuheben. Bei einer allfälligen Annahme der vorliegenden Initiative kämen wir nicht darum herum, die sich ergebende Entwicklung zu beobachten und die allenfalls notwendigen flankierenden Massnahmen vorzunehmen.
Ich finde man sollte die Initative annehmen. Die bürgerlichen haben ihre Argument dargelegt und die sind für jeden verständlich – ob man damit einverstanden ist oder nicht.
Vielleich braucht es mal eine Massnahmen (Mindestlohn) um zu zeigen, dass die Ideen der SP zwar in die richtige Richtung gehen aber deren Umsetzung schwer zu wünschen übrig lässt (siehe auch Erbschaftsteuer).
Gemäss den bürgerlichen sind es genau die Klientel der SP, welche unter den Konsequenzen der Initative leiden könnten.
Für mich ist diese Initative so etwas wie die Initative zur Volkswahl des Bundesrates. Der Initiant und die Initative passen nicht zusammen.
Herr Jorns, ich bin gegen einen gesetzlich eingeführten Mindestlohn. Dieser bedeutet nämlich, dass die schweiz für ausländische Arbeiter noch atraktiver wird. Dadurch werden noch mehr Leute in die Schweiz einwandern und somit die Lebenshaltungskosten übermässig ansteigen lassen. Ein paar Jahre und die effekte eines Mindestlohnes sind wieder verloren.
Überlegen sie sich mal:
-weshalb die Wohnkosten in den Aglomerationen in den letzten Jahren so stark gestiegen sind.
-mit welcher Begründung die Autobahnvignete verteuert wird und was die Ursache für diese Begründung ist.
-weshalb der öffentliche Verkehr wider einmal stark verteuert wird. Lesen sie mal die Begründungen die gegeben werden und überlegen sie sich was die Ursachen sind.
So gibt es noch einige weitere Punkte.
Um die Löhne der normalen Arbeiter wieder auf ein akzeptables Mass anzuheben gibt es keine andere Lösung als das Gleichgewicht bezüglich Angebot und Nachfrage wieder herzustellen. Wenn die Wirtschaft nicht mehr problemlos Arbeitskräfte in ganz Europa rekrutieren kann, werden die Löhne automatisch steigen.
Die Schweiz wird in nächster Zukunft immer auf eine Zuwanderung angewiesen sein. Meine Frage nun an sie: was spricht dagegen, diese Zuwanderung so weit zu kontrollieren, dass die Bevölkerung in der Schweiz nicht weiter wächst?
Sehr geehrter Herr Steiner,
Das starke Bevölkerungswachstum in der ohnehin schon sehr dicht besiedelten Schweiz verlangt dringend politische Massnahmen. Das sehen Sie, Herr Steiner, das sehe ich und das sehen die meisten Bürgerinnen und Bürger in unserem Land so. Nur unsere Regierung, unsere Unternehmer und die eine möglichst liberal geführte und wachsende Wirtschaft vertretenden Politiker sehen das mehrheitlich anders.
Wir haben das Bedürfnis, die Entwicklung der Einwohnerzahl in unserem Land langfristig zu beobachten und gegebenenfalls zu versuchen, diese in gewünschter Richtung zu lenken. Unsere Infrastruktur im weitesten Sinn ist derart gewachsen, dass wir uns grosse Schwankungen der Bevölkerungszahl nicht mehr leisten können. Auch unsere sozialen Einrichtungen sind eine riesige finanzielle Belastung geworden, welche starke Schwankungen der Zahl der sie finanziell Tragenden nicht verträgt.
Hätten wir gleich viele Ein- und Auswanderer und würde die Lebenserwartung nicht zunehmen, müssten wir zur Erhaltung der Bevölkerungszahl erfahrungsgemäss die Fruchtbarkeitsrate 2,1 haben. Das Wachsen der Bevölkerungszahl als Folge der höheren Lebenserwartung sollten wir aus Kontinuitätsgründen akzeptieren. Die heutige Fruchtbarkeitsrate von ca. 1,5 sollte aus Kontinuitätsgründen nie unterschritten werden. Wir wollen z.B. eine ungefähr konstante Schülerzahl und eine konstante Zahl beruflich auszubildende Menschen. Vielmehr ist die Zahl der Einwanderer langfristig zu hoch und muss spürbar nach unten gedrückt werden. Die zurzeit zu beobachtende unkontrollierte und unverhältnismässig grosse Zuwanderung ist nach Absprache mit den EU-Behörden durch geeignete Massnahmen einzuschränken. Es muss möglich sein, hier eine Quote festzulegen und gleichzeitig freundlich gegenüber Ausländern zu bleiben. Wie auch andere Länder haben wir langfristig ein Interesse an einer Blutauffrischung und an einer vielseitigen und interessanten Bevölkerung. Egoistisch gesehen schätzen wir aus begreiflichen Gründen vor allem gut ausgebildete und sich gut integrierende Einwanderer. Auch wir Schweizer sollten unseren Beitrag erbringen an ein angenehmes und interessantes Zusammenleben für alle in unserem Land lebenden Menschen.
Herr Jorns, dazu habe ich schon vor längerer Zeit eine Lösung gefunden. Hier wieder mal mein Vorschlag:
-Die Zahl der in der Schweiz wohnenden Bevölkerung wird auf dem aktuellen Stand eingefrohren.
-Sobald die Arbeitslosenrate unter 1% (dieser Wert kann noch diskutiert werden, sollte aber nicht zu hoch angesetzt werden), kann die Bevölkerungszahl erhöht werden.
Damit ist eine vernünftige Bevölkerungsentwicklung gewährleistet und auch die Bedürfnisse der Wirtschaft werden berücksichtigt.
Sehr geehrter Herr Benedikt Jorns,
Kein Arbeitgeber beschäftigt Angestellte als Nullsummenspiel.
-Wer kann, wird die höheren Lohnkosten weiterreichen an die Konsumenten,
-Wer die höheren Lohnkosten nicht einfach weiterreichen kann, wird versuchen aus 3Jobs 2Jobs zu machen, also den Leistungsdruck erhöhen,
-Wer weder noch kann, wir schliessen müssen, da man als Privat Firma nicht wie der Staat einfach Schulden machen kann bis zum St. Nimmerleinstag.
**Weiter befürworten Sie die Zweitwohnungsinitiative, bei den 6Wochen Ferien weiss ich nicht wie sie denken.
Alles Vorlagen welche unser Land, uns, ruinieren, langsam aber sicher. Gut, wer die EU als Ziel im Blickfeld hat, wie das bei der SP ja der Fall ist, muss zusehen das Niveau Hochpreisland Schweiz herunter zu kriegen, dann geht die Rechnung schlussendlich auf.
Schade, ich habe Sie immer gerne gelesen.
Sehr geehrter Herr Werner Nabulon,
Die Politik bewegt sich bekanntlich im Spannungsfeld zwischen Liberalismus und staatlicher Regulierung. Im Gegensatz zu den meisten andern Ländern versuchen wir in der Schweiz, mit einer alle grossen Parteien vertretenden Regierung einen Konsens der beiden politischen Ausrichtungen zu finden. Wir haben bisher gute Erfahrungen damit gemacht. Auch ich finde unsere Konsens-Politik in einem politisch stabilen Land wie der Schweiz die beste Lösung.
Eine Voraussetzung dabei ist die Achtung der Andersdenkenden. Ich selbst liebe es, dass sich die einen Politiker(innen) für einen sozialen Staat einsetzen und andere alles tun, um unsere Wirtschaft in Schwung zu halten. Auch unter meinen besten Freunden hat es Vertreter aus verschiedenen politischen Parteien. Ich schätze sie alle.
Zu den 6 Wochen Ferien:
Ich stimme „Nein“, erwarte jedoch eine Anhebung in einigen Jahren auf 5 Wochen.
Sowohl die von den Befürwortern wie die von den Gegnern genannten Argumente sind richtig. Sie würden auch gelten, wenn wir heute einen Mindestferienanspruch von nur drei Wochen hätten und über eine Erhöhung auf 4 Wochen diskutieren würden.
Aussagekräftiger als diese immer geltenden Argumente ist ein internationaler Vergleich. 4 Wochen sind verglichen mit andern europäischen Ländern wenig, 6 Wochen sind viel. Wenn in einigen Jahren eine leichte Anhebung des Pensionierungsalters (ausser in körperlich stark fordernden Berufen wie auf dem Bau) infolge der wachsenden Lebenserwartung und der Überalterung unserer Gesellschaft zur Diskussion stehen sollte, bin ich der gleichzeitigen Anhebung des gesetzlichen Mindestferienanspruchs auf 5 Wochen nicht abgeneigt.
Zu 4’000 Fr. Mindestlohn:
Da kein den Kompromiss suchender Gegenvorschlag vorliegt, stimme ich „Ja“. Ich hätte lieber 3’500 Fr. Mindestlohn plus von den Kantonen je nach dortigen Lebenskosten bis maximal 400 Fr. festzulegende Zuschläge. Auch hier sind die Argumente beider Seiten richtig und würden bei einem anderen Mindestlohn auch gelten. Wie ich bereits in meinem Beitrag zu diesem Thema geschrieben habe, sind die Auswirkungen einer allfälligen Annahme der Initiative genau zu beobachten und – falls nötig – die notwendigen zusätzlichen Massnahmen zu ergreifen.
Zu den Zweitwohnungen:
Ich stimme „Ja“, rechne jedoch mit der unten angegebenen Vorgabe im Ausführungsgesetz.
Während meinem Studium in Volkswirtschaft (Nebenfach) besuchte ich während einem Jahr auch eine zweistündige Vorlesung über Tourismus. Ich lernte dort, wie dessen nachhaltige Förderung aussehen sollte. Ein zu grosser Anteil an „kalten Betten“ wird von den Tourismus-Fachleuten nicht geschätzt. Die heutigen Zustände sind in gewissen Regionen des Bündnerlandes, des Wallis und des Berner Oberlandes unhaltbar. Hier z.B. eine Karte mit dem Zweitwohnungsanteil im Berner Oberland: http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/Lauwarme-Massnahmen-gegen-kalte——-Betten–/story/25206541 Die Diskussion in der „Arena“ des Schweizer Fernsehens zeigt, dass die Initianten, hier durch Webers Tochter vertreten, Hand bieten, bei der Gesetzgebung eine Einschränkung des Begriffs „Zweitwohnung“ auf nicht bewirtschaftete (= nicht weiter vermietete) Wohnungen vorzunehmen. Zur Diskussion steht als Grenze eine Nutzung von 15%.
Gleich wie Sie abstimmen werden, ich schätze Sie, Herr Werner Nabulon, weiterhin als ehrlich argumentierender Diskussionsteilnehmer.
Sehr geehrter Herr Benedikt Jorns,
Das “schade ich habe sie immer gerne gelesen”, heisst, ich kann nicht verstehen, auch nach eben geschriebenen Worten, wie man rational zu so einem Schluss kommen kann?
Das heisst nicht, dass ich an Ihrer Person Herr Benedikt Jorns, etwas nicht mag, sondern mir fehlen Ihre gewichtigen Argumente, mit denen Sie begründen.
Übrigens, ich meine schon auch, dass der soziale Friede durch Achtung Andersdenkender erhalten wird. Diese Andersdenkenden machen es zumindest mir, immer schwerer, dies auch zu tun.
Ihr Blick geht bei den 6W Ferien nach Europa.
Gut, mein Blick geht auch dahin. Nebst den Ferien sehe ich die Produktionskosten Lohnkosten, Herr Schneider Ammann und Frau Metzler kam ja auf 10 vor 10, besuchten Polen, die 1/3 des Lohnes bezahlen, wie wir.
Nun Stehen die verschiedenen Länder im Vergleich, ein Schweizer Unternehmer muss am Schluss einen Marktgerechten Preis haben, also können wir den Polen ruhig 10Wochen Ferien geben, dazu den Lohn noch um 1/3 erhöhen bei gleicher Produktivität, und er wird immer noch obsiegen.
Wollen wir direkt Deutschland mit den Zulieferern aus ganz Europa ansehen? Deutschland muss quer durch Europa von Überall her Billig Zulieferungen heranfahren lassen (CO2, Umweltschutz?), damit noch in D produziertes überhaupt Marktgerecht hergestellt werden kann.
Eigentlich wurden gleich mit diesem Eintrag, 6W Ferien und Mindestlohn wiederlegt, ist man gewillt, diese Verhältnisse zu sehen. Eigentlich müssten die Löhne und alles an Lebenshaltungskosten im Land Schweiz gesenkt werden.
Schauen wir über den Rand von Europa raus, USA, Asien, Arabische Staaten, da sind bezahlte Ferien ein Fremdwort.
Schweiz und Tourismus, Zweitwohnungen:
Einerseits meint die Tourismus Branche, die Löhne seien zu hoch für Einheimisches Personal.(Mindest Lohn anheben?) (6W Ferien) werden nicht so eine Rolle spielen, da man Teilzeit Beschäftigt.
Die Landschaft ist wunderbar, wie jene in Vorarlberg oder Tirol auch.
Familie, 2Erwachsene, 3Kinder, 1 oder 2 Hunde, in Österreich waren wir willkommen, in der Schweiz schafften wir es nicht, etwas für Ferien zu mieten.
Entweder störten die Kinder, oder es waren die Ängste vor den Hunden, oder grad beides. Mein lieber Herr Benedikt Jorns, so entstehen kalte Betten.
Das Tüpfelchen auf dem i, es sollte das Doppelte kosten, was man angesichts der hohen Lebenshaltungskosten noch bezahlt hätte.
Dann ist da eine Fantasielosigkeit, keine Kinderbetreuung, weder Sauna, Erholung für die Eltern, überholte Inneneinrichtungen,
Als Motorrad FahrerInnen die Tafel Biker willkommen tauchen langsam in der Schweiz auch auf. Angebote welche in Europa, wenn wir das Ausland als Messlatte nehmen wollen, gang und gäbe sind. Ich habe in der Schweiz ein Problem, wenn ich Übernachten könnte, der Wirt aber kein Essen mehr ausgibt. Ist uns im Ausland nie geschehen. Einer der die Küche geschlossen hatte, organisierte um Mitternacht den Pizzaservice.
Wo anders wurde geschrieben und gesagt, auch in der Arena, man fände es furchtbar diese geschlossenen Läden an den Zweitwohnungen.
Wir schliessen die Fensterläden im Winter um besseren Isolierschutz zu haben. Im Winter kommt die Sonne nicht zum Haus, also schliessen wir die Fensterläden. Gibt dazu noch einen besseren Einbruchschutz, ausserdem wenn es stark stürmt können fliegende Äste die Fenster nicht zerstören. Durch diese Isolier Massnahme, wir überschlagen auf ca plus 8Grad, sparen wir mehr als 50% Energie.
Eigentlich sollte man in einem freien Land solches noch tun dürfen, ohne dass Wanderer in Panikattacken verfallen.
Freundliche Grüsse.
Wenn der Mindestlohn kommt, werden die Arbeiten ausgelagert, so das Schreckgespenst von bürgerlicher Seite.
Besonders tiefe Löhne gibt es in der Baubranche, im Gastrobereich und beim Putzpersonal.
Wie soll man diese Arbeiten bitteschön ins Ausland verlagern? Das Gebäude per Helikopter nach Deutschland tragen, dort putzen lassen und dann wieder zurück? Das ist doch eine Ausrede.
Nein, Herr Pfister.
Ich würde meinen Arbeitern vorschlagen, dass ich anstatt 3800 nicht 4000, sondern 4500 zahle. Jedoch erwarte ich mehr Arbeitsleistung – das müssen noch nicht einmal mehr Stunden sein.
Damit spare ich mir jede 5. Reinigungskraft plus sfr 1000 pro Monat ein – von den ersparten Sozialleistungen gar nicht zu reden.
In etwa so wird die Rechnung dann gemacht, Herr Pfister.
Geschätzter Herr Steffen
Senken Sie doch den Lohn von einem ihrer Manager von 5 auf 4 Mio. pro Jahr. Mit dieser Einsparung können Sie bei mehr als 100 Personen, die die Wertschöpfung erbringen, den Lohn von 4000 auf 4500 erhöhen ohne zusätzliche Erwartungen zu formulieren.
Glauben die Linken tatsächlich, dass nach einer Annahme der Initative der Profitgedanke bei den Unternehmern sozialer wird ? lol – Es werden weitere Einsparungen gesucht und auch gefunden (siehe mein Beispiel).
Zudem zeigt sich an Ihrem Kommentar ein weiteres Links-Problem: man nimmt die Handvoll Extremfälle (Ospel, Vasella, etc) und will dann die ganze Industrie bestrafen.
Das wäre in etwa so, wie wenn man alle Sozialarbeiter der Schweiz mit Frau Stocker vergleichen würde und davon ausgeht, dass alle so arbeiten. Ist das so ?
Geschätzter Herr Steffen
Den Linken glaube ich nur teilweise. Das Angebot an Arbeitskräften übertrifft die Nachfrage bei weitem. Deshalb funktioniert der Markt nicht mehr. Als Erstes sollen die zu tiefen Löhne korrigiert werden. In einem weiteren Schritt kann wieder ein funktionierender Markt hergestellt werden, sofern die Politik ihrem Grundauftrag nachkommt.
Wenn weniger in den Kassen der Unternehmen bleibt, so werden weniger Gewinne verteilt. Von dem her ist die sozialistische Massnahme auch sozial. Zudem ist es ungerecht, wenn die Bevölkerung die Lohndrücker indirekt über die Steuergelder subventioniert.
Geschätzter Herr Steffen
Die Sachlage kann auch anders formuliert werden. Sofern die Aussicht besteht, dass mit dem Mindestlohn von Fr. 4000 auch im darauf folgenden Jahr Managerlöhne von über 3 Mio. bezahlt werden, so wirkt sich der Mindestlohn nur in einem kleinen Umfang aus.
Guten Tag Herr Oberholzer,
nur eine Frage. Eine Putzfrau hat einen Mindestlohn von 4000 Fr. Sie ist z.B. 55 Jahre alt. Dank der PFZ darf eine junge Putzfrau, sagen wir mal 25 in die Schweiz kommen und der 55 Jährigen die Arbeit streitig machen, wenn der Job ausgeschrieben wird. Macht der Mindestlohn, mit der PFZ zusammen wirklich Sinn, weil dadurch der Druck der ausländischen Arbeitskräfte noch höher wird?
Hätten wir die PFZ nicht, so entstünde Druck eine Arbeitskraft zu bekommen und der Lohn würde steigen. Mit der PFZ gibt es Druck auf den Lohn und wenn der Lohn festgelegt wird, auf bessere Arbeitskräfte. Ein Lohn von 4000Fr für eine Putzfrau ist in Europa nicht ohne, sind unsere Putzfrauen wirklich so gut, dass sie die Konkurrenz von ganz Europa nicht fürchten müssen.
Für mich ist nicht der Mindestlohn das Problem, sondern die PFZ.
Liebe Grüsse Kurt Nünlist
Geschätzter Herr Nünlist
Für ihre Argumentation habe ich volles Verständnis. Die Beschränkung der Einwanderung löst ein Teil des Problems und der Mindestlohn löst einen anderen Teil. Bei diesem umfangreichen Problem müssen wir uns nicht auf eine Lösung verständigen. Wir können auch zwei Lösungswege gleichzeitig beschreiten, die sich ergänzen.
Ich stimme Herr Nünlist voll und ganz zu.
Zuerst müsste man bei der PFZ wieder Kontingente einführen. Danach sollte man sicher stellen, dass erst eine ausländische Arbeitskraft eingestellt wird, wenn man eine gleichwertige schweizer Arbeitskraft innert einer vorgegebenen Zeit nicht findet.
So funktionierte es früher und es funktionierte gut. Klar, es ist mit mehr Bürokratie verbunden – aber manchmal hat die auch was gutes.
Ich verstehe nicht, dass die SP/Gewerkschaften nicht voll auf diese Linie einschlägt ? Mit einer Einschränkung der PFZ würde sich der Arbeitsmarkt stabilisieren (kleineres Angebot an Arbeitskräften) und die Löhne würden sich von selbst auf ein höheres Niveau bewegen.
“Besonders tiefe Löhne gibt es in der Baubranche, im Gastrobereich und beim Putzpersonal.”
Wir werden einfach mehr Scheinselbständige auf dem Bau und beim Putzpersonal haben, die nebst den tieferen noch Löhnen auch auf den Schutz durch das Arbeitsgesetz verzichten müssen.
Im Gastrogewerbe werden einfach weniger Leute angestellt. So einfach ist das. Bei höheren Preise werden die Leute zudem weniger im Restaurant essen und ihr Bier im Coop kaufen und draussen trinken. Freuen wir uns auf die vielen Boteillons!
Herr Keller,
das Hintertürchen “Scheinselbstständige” muss so schnell wie möglich geschlossen werden, da sind wir uns einig.
Herr Steffen,
Den Gewerkschaften geht es in erster Linie darum, faire Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Ob das mit den Kontingenten automatisch so ist, wie von der SVP suggeriert, wage ich zu bezweifeln. Unter dem alten Kontingentensystem wurden Tiefqualifizierte zu Tiefstlöhnen eingestellt.
Geschätzter Herr Selk
Wenn ein Manager anstatt 5 Mio. nur noch 4 Mio. verdient, kann er bestimmt seinen Lebensunterhalt noch bestreiten. Sofern er sich auch noch gut organisiert, wird es für ihn damit nicht einmal eng. Mit diesem Hintergrund kann ich ihre Argumentation nicht verstehen.
Da können wir doch die Ferien der Mitarbeitenden auf sechs Wochen erhöhen, die Mindestlöhne auf Fr. 4000 anheben, bei der Weiterbildung zusätzliche Vorgaben machen und die Einwanderung beschränken. Alles kein Problem; wir brauchen nur gute Manager.
Die Manager sind bequem und bleiben dennoch in der Schweiz. Arbeitsplätze gehen kaum verloren. Es wird aber dazu führen, dass die Schwierigkeiten zurückgehen, weniger Personen aus dem Ausland einwandern und die Behörden bei ihren Auskünften wieder über die Realitäten berichten.
Geschätzter Herr Selk
Niemand wird doch den Personen, die nach der Abstimmung den Mindestlohn erhalten, verübeln dass sie diesen annehmen und auch verdienen.
Meine Überlegungen werden nicht an der Realität scheitern. Diese Überlegungen prägen die demokratischen Länder und machten sie in der Vergangenheit stark. Die FDP wird gleich um 5% bei den nachfolgenden Wahlen zulegen, sofern sie sich vier Jahre lang an diesem ursprünglichen liberalen Gedankengut orientiert.
Herr Pfister,
Wir hatten das Kontingent-System vor der PFZ und das hat gut funktioniert. Wer von wo zu welchem Lohn angestellt wird muss zuerst “abgestempelt” werden. Da wird niemand zu Tiefstlöhnen eingestellt und unterqualifizierte schon gar nicht.
Ich durfte solche rekrutieren und detailliert rechtfertigen warum genau diese und nicht eine andere Person für diesen Job in Frage kommt. Da wurde kontrolliert wer hierher kommt und einem Schweizer den Job wegnimmt, ganz im Gegensatz zu heute.
Herr Pfister,
Das mit den Kontingenten muss man nicht “suggerieren”. Das hatten wir vorher und haben auch Erfahrung damit.
Mit den Kontingenten wurde zuerst geprüft wer warum hier Arbeit bekommt. Da kamen keine unqualifizierten und schon gar nicht zu Tiefstlöhnen.
Ich durfte solches Personal rekrutieren und detailliert auflisten warum gerade diese Person angestellt werden soll. Da wurde sorfältig geprüft warum ein Ausländer einem Schweizer den Job wegnimmt – ganz im Gegensatz zu heute.
Es ist mir ein Rätsel wie Sie so eine Aussage machen können.
@Herr Steffen Früher kamen mit den Kontingenten sehr viele Unqualifizierte in der Landwirtschaft, Gastronomie und Bau.
@Herr Pfister 4000.- ist ganz einfach das Aus für tausende Arbeitsplätze im Tourismus und Gastronomie. Vielleicht schliesst noch der eine oder andere Detailhandel in der Grenzregion. Ob man natürlich den Tourismus, der sowieso nur Ausländer beschäftigt noch will, ist natürlich eine andere Frage.
Hallo Herr Pfister,
mich würde Ihre Antwort interessieren zu meinem Beispiel an Herr Oberholzer. Aber nur wenn Sie Bezug darauf nehmen.
Besten Dank, Kurt Nünlist
Stefan Pfister, noch vor den Scheinselbständigen sollten wir uns die Schwarzarbeiter vornehmen. Oder von was Leben die über 300’000 Sans-Papaier in der Schweiz, wenn nicht von Schwarzarbeit, häufig als Putzskalven in Gutmenschen-Haushalten in den Städten.
Herr Stefan Pfister,
Die Gastrobranche ist ein Dienstleistungserbringer, im den Ausgang, auswärts Essen gehen, eigentlich Luxus.
Die Baubranche, Hoch und Tiefbau erstellt die Infrastruktur, für die Betriebe.
Sie haben Recht, man wird das Säntishotel nicht auf den Osterinseln finden, auch die Bauern werden samt dem Baugewerbe hier bleiben, ebenso Spitäler, Öv, die Reinigung, und noch sehr viele mehr.
Schauen sie einmal nach, was es sonst noch so für Berufe gibt, eigentlich jene welche den Wohstand generieren, mit dem Export, Werte erschaffen, in der Industrie, KMU, Chemie, Halb Fabrikate von Lebensmitteln, welche ja heute schon aus Vietnam, China, usw kommen. Müsste ja nicht sein, eigentlich.
BILDUNGSMANGEL BEI DEN PARLAMENTARIERN, ANGST UM HOHE MANAGERLÖHNE
Sehr geehrte Frau Nationalrätin Fehr
Die von ihnen beschriebene Sachlage ist das Resultat der Arbeitsmarktpolitik der letzten zehn Jahre. Aus Bevölkerungssicht kann die zu Grunde liegende Hauptursache nur behoben werden, indem der umfangreiche Bildungsmangel bei den Parlamentariern reduziert wird.
Parlamentarier, die zu den von ihnen aktiv verursachten Schwierigkeiten minimale Lösungsvorschläge präsentieren, haben die Tendenz unser Land in grosse Schwierigkeiten zu führen. Von diesen Schwierigkeiten hören wir bereits täglich.
Dennoch befürworte ich einen gesetzlichen Mindestlohn und sechs Wochen Ferien. Die versteckte Angst der Manager um eine Senkung der hohen Löhne bestärkt mich zusätzlich in meiner Beurteilung.
Der Mindestlohn hätte durchaus seine Vorteile. Es gäbe weniger Erwerbstätige, die zusätzlich zum Lohn noch Sozialhilfe beziehen. Auserdem gäbe es auch weniger Bezügsberechtigte für Beiträge zur Krankenkassenprämie.
Im Sozialbereich würde der Mindestlohn also zu Einsparungen führen.
Nun ist es aber so, dass der Mindestlohn zu höheren Kosten für die Arbeitgeber führt. Die Nachfrage nach Arbeit wird also sinken. Das führt zu noch mehr Arbeitslosen. Aber ganz so schlimm wird es nicht werden, denn gleichzeitig führen die höheren Löhne auch zu mehr Konsum und damit zu mehr Arbeitsplätze. Wieviele Arbeitsplätze tatsächlich verloren gehen, lässt sich nicht vorhersagen.
Wie sieht es derzeit auf dem Arbeitsmarkt aus?
Dort herrscht ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb. Wer nicht 110% arbeitsfähig ist, hat sehr schlechte Karten.
Leute ab 50 haben sehr grosse Probleme eine neue Stelle zu finden.
Viele Ausländer, die seit Jahrzehnten hier leben und arbeiten, haben ihre Stelle verloren und finden keine neue.
Warum ist das so?
In der EU gibt es zig Millionen Arbeitslose. Die sind jung, motiviert und billig. Bei den Deutschen kommt noch das Fehlen der Sprachbarriere hinzu.
Der Lohn steigt mit dem Alter, der Beitrag an die Pensionkasse ebenso.
(Alter Beitrag
Von 25 bis 34 Jahre 7%
Von 35 bis 44 Jahre 10%
Von 45 bis 54 Jahre 15%
Von 55 bis 65 Jahre 18%)
Aeltere Menschen sind also massiv teurer als jüngere.
Ausserdem werden die Leute mit dem Alter langsamer und weniger flexibel.
Wir sollten:
Bei der Zuwanderung Mass halten.
Bei der Pensionskasse einen vom Alter unabhängigen Beitrag einführen.(Nebenbei: es gibt einige Tausend Kassen und Kässeli, das macht die Verwaltung sehr teuer. Um Geld zu sparen, sollten die Fusionen gefördert werden.)
Sobald die Arbeitslosenrate kleiner als 0.5% ist, liegt auch der Mindestlohn drin.
Die PK-Abzüge müssten dringendst geändert werden.
Hm, nicht schlecht die Idee. Doch kriegt man dann altersunabhängig den gleichen Lohn oder dürfen jüngere, welche eher Familien gründen wollen etc. den Gürtel enger schnallen? Wie genau sollte dies denn funktionieren? Dass sicher gewisse Sparmöglichkeiten bei den Kassen vorhanden sind ist klar. Doch auch dort will niemand gerne weniger erhalten ansonsten muss man wieder mit mehr Arbeitslosen rechnen oder was sonst auch immer.
Man muss nur den Arbeitgeberanteil anpassen, der Arbeitnehmer soll nach der alten Skala einzahlen.
Hallo Herr Keller
Einverstanden.
Hallo Frau Sägesser
Gemeint ist, dass für alle Beitragspflichtigen ein einheitlicher Beitragssatz von z.B. 12% gilt. So sind die Lohnnebenkosten unabhängig vom Alter und die älteren Arbeitnehmer bei gleichem Lohn nicht mehr teurer als die jüngeren. Das gibt jedoch ein Problem, die Jungen zahlen höhere Beiträge und haben entsprechend weniger Geld für die neu gegründete Familie.
Sparen bei den Kasse würde heissen, dass Kassen zusammengelegt werden. So kostet die Administration weniger, dadurch gehen jedoch gleichzeitig Stellen verloren.
Es ist halt leider so: egal wie man’s macht, es folgt ein Rattenschwanz von Problemen.
Danke Ihnen, Herren Keller und Müller. Sehe hier durchaus interessante Lösungsvorschläge. Die Frage ist jedoch was es wirklich bringt, nach der Umsetzung, welches das kleinere Übel ist und wer am Ende dafüt wirklich bezahlt, wenn die Unternehmen den Gewinn nicht schmälern lassen wollen. Die Arbeitnehmer, die Kunden/Konsumenten….
Vom Mindestlohn Profitieren nur die “FAULEN”.
Nicht die Faulen, sondern diejenigen, welche einen Job haben, sind die Gewinner. Die Arbeitslosen, welche gerne für einen tieferen Lohn arbieten würden, und der Staat sind die Verlierer.
Sehr provokativ Herr Frei. Vorallem wenn man die Löhne im Niedriglohnbereich (Restaurant, Callcenter, Reinigung, Kasse Migros etc.) anschaut. Zumal versuchen viele Kosten zu sparen und stellen vermehrt Praktikanten an…. Selbst erlebt und gesehen, Herr Frei bei 4 Arbeitgeber mit 100 % auf dem Existenzminimum dank sehr tiefen Stundenlöhnen. Ferien konnte ich mir ans Bein streichen und das Essen ausswärts sowie die Reisekosten durfte ich davon auch organisieren/berappen. Diesbezüglich kann ich auch versichern, dass ich nicht die Einzige bin, die sich so durchwursteln darf/durfte. Faul? Wieso denn dies, wenn Sie meine Sicht sehen?
@Herr Selk. Primär geht es mir um das ganze System und nicht um mich. Ich habe zu viel gesehen auf dem Arbeitsmarkt und wie die Arbeitgeber (auch KMUs) versuchen Gewinne (Anstellungsverhältnisse, Zwangsfrühpensionierungen etc.) zu optimieren um sich diesen dann in die eigene Tasche zu stecken. Fazit für mich aufgrund meiner Erfahrungen und der Erfahrung anderer: Gewinne optimieren dank Subventionen vom Staat. Wirtschaft kassiert, Staat bezahlt. Ich hoffe Sie haben auch noch andere meiner Beiträge im Kopf oder können diese nachlesen (sofern nicht gelöscht bis jetzt)…… Asyl, IV u.a.m…. Wunschliste? Sorry, ist es denn zuviel verlangt, wenn u.a. auch die Arbeitgeber die soziale Verantwortung wahrnehmen? Der Steuerzahler und die div. Kassen werden dies sicher auch danken ;-)! Denn wie ich vor kurzem geschrieben habe bin ich nicht die Einzige, die sich durchwursteln darf/ durfte. Zudem muss man manchmal einfach nehmen, was man kriegt ohne Wunschkonzert…. Da nützt auch die entsprechende Ausbildung nicht viel.
Ich habe in einer Firma gearbeitet mit GAV, das Resultat seit der Einführung des GAV’s werden die Leute nur noch im Stundenlohn angestellt, meistens max. 80% und das nicht garantiert, ganze Abteilungen nur mit Menschen im Stundenlohn, die dementsprechend ZWEITKLASSIG behandelt wurden! Der Stundenlohn war für alle gleich , egal wie gearbeitet wurde, mann konnte sich den A…h aufreissen oder auch im Schlendrian Arbeiten, das war Egal es gab keinen Rappen mehr oder weniger. Auch der PAUSCHALZUSAMMENSCHISS war gang und gäbe. Das von einer renommierten grossen Schweizer Firma!
Danke Herren Selk und Frei für Ihre Beiträge. Sicher sehe ich dies bloss von der Arbeitnehmerseite, wobei mit extrem grossen Verständnis für die Arbeitgeber…. Denn schliesslich bezahlt dieser mir den Lohn und wenn es um ihn schlecht steht kriege ich weniger bis nichts mehr, wenn nicht gar Stellenverlust. Wenn wir mal von Kosten sprechen. So kriegen jene in katholischen Kantonen mehr Feiertage als die Anderen. Auch gibt es bereits jetzt Firmen, welche mehr als vier Wochen Ferien gewähren (habe dies auch bereits geschrieben) Kosten und Zeitmanagement? Werden doch wohl möglichst viele versuchen “die Brücke zu machen” …. Zudem wie viel leistet ein Mitarbeiter wirklich, welcher chronisch am Anschlag ist? Kosten diesbezüglich? Auf der Suche nach Beruhigung in meiner Arbeitssituation habe ich einiges erlebt, was den Umgang mit Arbeitssuchenden anbelangt. Bewerbungsdossiers werden zerknittert und mit Kaffeeflecken zurückgeschickt, wenn überhaupt. Teilweise durfte man diese sogar bei Bedarf wieder abholen. Wahrscheinlich zwecks Porto- und Büromaterial sparen…. der Arbeitssuchende hat ja genügend Geld um Dossiers immer und immer wieder zu gestalten…. Zudem kam es auch vor, dass Unterlagen mit einem Begleitschreiben ohne Firmenkopf und Unterschrift zurück kamen. Da galt “fröhliches Raten” von welcher Firma denn? All dies zeigt u.a. für mich die Wertschätzung eines Unternehmens für seine Mitarbeiter. Und so soll man noch motiviert sein/bleiben? Dass da einige einfach keine Lust mehr haben bei den Erfahrungen (wie auch Herr Frei beschrieb) scheint verständlich…….
@Herr Selk. Dies mag ja durchaus auch sein. Doch was ist denn mit der Unternehmenskultur? Dem Auftritt gegen aussen? Denke kaum, dass Personalabteilungen so einfach tun und lassen können was Bewerbungen anbelangt….
Sicher ist es auch nicht einfach, auf der einen Seite den Gewinn zu erzielen, den man vorgegeben kriegt oder wünscht etc.? Andererseits gilt es noch zuzusehen, dass die Mitarbeiter motiviert sind und bleiben – ihre Leistung erbringen können und wollen. Da sehe ich ein Interessenkonflikt. Umsomehr wenn Mitarbeiter bloss als Kostenfaktor angesehen werden.
Auch für diesen Beitrag vielen Dank, Herr Selk. Wirklich traurig so was. Scheint so, dass wir gleicher Meinung sind wo anzusetzen. Ansonsten geht es munter weiter mit dem ganzen Rattenschwanz, welcher dran hängt…. Doch wenn der Wille nicht da ist, da Zeit und Geld zu investieren? Die Produktion (Güter oder Dienstleistungen) können so bloss gesteigert/verbessert werden. Könnte auch die Energie von internen “Kämpfen” und “Schutzmassnahmen” in anderes umgeleitet werden. Habe auch entsprechendes erlebt ;-). Was genau können entsprechende Coachs, Politiker, Führungspersonen, Mitarbeiter dafür tun/verbessern? Wo Menschen sind, welche Angst um ihren Arbeitsplatz haben kann es rasch zu unschönen Sachen kommen……..
@Herr Selk. Bleibt zu hoffen, dass ein entsprechender Wandel vollzogen wird, damit fähige Menschen im richtigen Job am richtigen Ort arbeiten und keine Arbeitskräfte mehr “verheizt” werden. Wenn der Markt hier nicht regulierend wirkt, muss halt wer anderes eingreifen …..
Guten Tag Frau NR J.Fehr, es ist beängstigend was Sie und Ihr namensverwand-ter Genosse mit uns Schweizern (dazu gehören auch die Basisgenossen, jene von der Werkbank, welche die SP zu dem gamacht haben was sie heute ist), der gewerblichen Marktwirtschaft und letztlich auch der Volkswirtschaft, für pol-itische Winkelzüge fordern. Mit Schlameienklängen verkünden Sie marxistische Umverteilungspolitik und Ihr Namensvetter will die braven Eidgenossen in den Schlund einer konkursiten Totgeburt, mit dem Namen EU, werfen. Er verspricht uns mehr Souveränität, Sie versprechen jedem (auch den ungelernten Erwerbs-tätigen, auch die Zugewanderten) einen Mindestlohn (der ca 3-4x so hoch ist wie HarzIV oder die Löhne in vielen unserer Nachbarländer). Halten Sie mal kurz inne, überlegen Sie was das heisst und für Konsequenzen haben wird. Und dann fragen Sie die einfacheren Menschen in Ihrer Partei: Wollt ihr das auch? Aber bitte lieber heute schon als erst morgen! Es könnte morgen schon zu spät sein.
Ihre Basis und hoffentlich noch immer die Mehrheit Iher Wähler, hat viel lieber einen sicheren Arbeitsplatz. Schon heute ist dieser gefährdet, wegen der von Ihrer Partei, befürworteten Personenfreizügigkeit. Die flankierenden Massnahmen (Kontrolle der Anstellungsbedingungen bei den Firmen) greifen nur teilweise. Weil Firmen aus dem EU-Raum mit Unterakkordanten (die den Status selbständigerwerbend haben)in den Verdrängugskampf am Markt eingreifen. Das wird auch dann nicht anders sein, wenn Sie allenfalls Ihren Mindestlohn politisch durchsetzen.
Die tragende Säule der CH-Volkswirtschaft (
…hier wurde ein Stück abgeklemmt: Die tragende Säule der CH-Volkswirtschaft sind die KMU Betriebe. Diese sind schon heute im Export nicht mehr konkurrenzfähig, wegen des hohen Lohnnive-aus und wegen der Währungsgewinne welche durch den Import-handel nicht weitergegeben werden.
Also Frau NR Fehr, Sie und Ihre Genossen, setzen alles daran, dass die KMU Betriebe im Inland und Ausland noch weniger, mithalten können, mit den Anbietern aus Asien und dem Euroland. Die SP fordert: 6 Wochen Ferien für alle, Mindestlöhne in der Höhe von CHF 4000.00 mtl, Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit, Mutterschaftsurlaub, den Vaterschaftsurlaub hat die SP in der Pipeline, Personenfreizügigkeit mit Familiennachzug und Integration in die Sozialwerke der Schweiz,und vieles mehr.
Für die Kontrolle der Betriebe und als Massnahme gegen Lohndumping sollen die Kontrollen weiter ausgebaut werden. Wer zahlt die Zeche?
Die Kontrolleure spielen sich schon heute auf, mit polizeili-cher Manier. Es etabliert sich ein Staat im Staat. Diese Kontrollbehörde will die SP weiter ausbauen. Ich warte gespannt auf den Tag, an dem diese Wächter zum eigenen Nutzen entscheiden und die primäre Aufgabe vergessen wird.
Heute ist es ausserdem so, dass auch unterbezahlte Angestellte die Sozialhilfe selbst zurückzahlen müssen, wenn sie wieder zu Geld kommen. Wenn dann der gesetzliche Mindestlohn angenommen worden ist, ist auch der Weg offen, diese Beträge bei den fehlbaren Arbeitgebern gerichtlich einzufordern.
Ds ist auch wieder nur eine Wunschannahme von Ihnen, Herr von Wildenstein. Ich glaube das nicht.
Frau Fehr, der soziale Frieden wird insbesondere auch beim Umgang mit den Schwächsten zunehmend ins Absurde geführt. Siehe die immer repressivere Gangart des Staates mit SH- und IV-Betroffenen.
Bei der Sozialhilfe strebt die SVP nun eine radikale Neuorganisation der Sozialhilfe an: noch mehr “Gemeindeautonomie”, noch tiefere Leistungen. Eine interne Arbeitsgruppe hat zuhanden lokaler Politiker 80 Mustervorstösse erarbeitet.
Siehe Tagi-Artikel «600 Franken sind genug»
http://selbstbestimmung.ch/politik/sozialhilfe-600-franken-sind-genug/
Bis jetzt (Stand 17.09.2014 11:00 Uhr) sind dort 59 sehr lesenswerte Kommentare eingegangen.
Stefan Tuor meinte z.B. vor 18 Std.:
“Fr. 600.– finde ich gut, das gilt dann aber auch als monatliche Gesamtsubvention pro Bauerbetrieb für die gesamte (SVP)-Landwirtschaftsgilde, denn dann bekommen wir schlagartig günstigere Grundnahrungsmittel. Zwar muss der bäuerliche Stand gut 120 Stunden in der Woche malochen, aber ja nu, da diese eh keine Freizeit mehr haben, gibt es ergo auch nicht zu konsumieren. Ora und Labora bis zum Austicken. Übrigens, Anhänger der Volksentrüstungspartei können dann ja freiwillig Fr. 600.– in ein Agrar-Landwirtschafts-Notfond einzahlen, zwecks Schadensminderung…”
Schliesse mich der Meinung Tuor’s uneingeschränkt an.
Die SVP, selbst eine Partei von masslosen Subventionsprofiteuren, bekennt sich offenbar immer schamloser zu einer rücksichtslosen Umverteilung von unten nach oben und einer Spaltung unseres nationalen und gesellschaftlichen Zusammenhalts.